Der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus hat namens der Landesregierung die Kleine Anfrage mit Schreiben vom 6. März 2014 beantwortet. LANDTAG MECKLENBURG-VORPOMMERN Drucksache 6/2727 6. Wahlperiode 07.03.2014 KLEINE ANFRAGE des Abgeordneten Udo Pastörs, Fraktion der NPD Kooperation zwischen Bundeswehr, Landesregierung und Gesellschaft für Struktur- und Arbeitsmarktentwicklung zum Zweck der Fachkräftegewinnung und ANTWORT der Landesregierung Vorbemerkung Die Aufgaben der Kreiswehrersatzämter und der Zentren für Nachwuchsgewinnung wurden zum 1. Dezember 2013 zu Karrierecentern der Bundeswehr zusammengeführt. Den Karriere- centern der Bundeswehr kommt eine Schlüsselfunktion bei der Personalgewinnung zu. Sie sollen alle wichtigen Informationen zum Arbeitgeber Bundeswehr flächendeckend anbieten. In der Hälfte der Karrierecenter werden auch Assessmentcenter eingerichtet, um Bewerber auf ihre Eignung prüfen zu können. Karrierecenter mit Assessment entstehen in Berlin, Hannover, Düsseldorf, München, Stuttgart, Erfurt, Wilhelmshaven und Mainz. Center ohne Assessment wird es in Kiel, Schwerin, Dresden, Magdeburg, Kassel, Saarlouis, Nürnberg und Potsdam geben. Die 110 Beratungsbüros werden in größeren Städten aufgebaut. Die Personal- gewinnungsorganisation der Bundeswehr und die Bundesagentur für Arbeit (BA) kooperieren zudem. So ist die Karriereberatung auch in BA-Liegenschaften präsent, offene Stellen werden über BA-Medien angezeigt, und es gibt Informationsveranstaltungen über den Arbeitgeber Bundeswehr für Beratungs- und Vermittlungskräfte der BA. Um auch künftig genügend Bewerber für einen zeitlich befristeten Dienst in den Streitkräften gewinnen zu können, will die Bundeswehr auch zivilberufliche Aus- und Weiterbildungsangebote sowie verlässliche Anschlussperspektiven anbieten. Dabei will sich die Bundeswehr auf eine Zusammenarbeit mit der Wirtschaft stützen. Für zivile Arbeitgeber ist das berufliche Potenzial ehemaliger Soldaten auf Zeit attraktiv. Drucksache 6/2727 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 6. Wahlperiode 2 Nachstehende Fragen beziehen sich auf die Drucksache 6/349. 1. In wie vielen Fällen vermittelte die Gesellschaft für Struktur- und Arbeitsmarktentwicklung bislang den Kontakt zwischen Unternehmen und dem Berufsförderungsdienst der Bundeswehr (BfD) (bitte nach Branchen/Wirtschaftsbereichen differenzieren)? Die Gesellschaft für Struktur- und Arbeitsmarktentwicklung (GSA) vermittelte bisher in zirka 60 Fällen den Kontakt zwischen Unternehmen und dem Berufsförderungsdienst der Bundes- wehr (BfD). 2. In wie vielen Fällen kam dabei tatsächlich der Abschluss eines Arbeitsvertrages zustande (bitte nach Branchen/Wirtschaftsbereichen differenzieren)? Nach der Kontaktvermittlung zwischen Unternehmen und dem Berufsförderungsdienst der Bundeswehr betreut letzterer alleinzuständig den Matching- und Vermittlungsprozess für die Soldatinnen und Soldaten in die Unternehmen. Die Anzahl der darüber entstandenen Arbeits- verhältnisse ist der Landesregierung nicht bekannt. 3. Werden mittlerweile zusätzliche Mittel für die Implementierung von Projekten eingesetzt? Wenn ja, a) um welche Projekte handelt es sich? b) Mittel in welcher Höhe werden dabei eingesetzt (bitte, wenn nötig, nach Zuwendungsgebern differenzieren)? c) für welche Jahre stehen die Mittel zur Verfügung (bitte nach Jahren differenzieren)? Die Fragen 3, a), b) und c) werden zusammenhängend beantwortet. Es werden zusätzliche Mittel für zwei weitere Projekte eingesetzt. Im Rahmen des ersten Projektes sollen Veranstaltungen zur Verstärkung der Kooperation zwischen der Bundeswehr und der Wirtschaft in Vorpommern organisiert werden. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Region Torgelow/Eggesin. Die Projektlaufzeit begann am 01.07.2013 und endet am 30.06.2014. Zudem wird der derzeitige Kommandeur der Marinetechnikschule in Parow, Herr Kapitän zur See Bernd-P. Rahner, ab dem 01.04.2014 nach seinem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst, als Koordinator im Bereich der Gewinnung von Fach- und Führungskräften aus dem Potenzial des Personalkörpers der Bundeswehr für das gesamten Bundesland agieren. Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 6. Wahlperiode Drucksache 6/2727 3 Aufgaben des Koordinators werden unter anderem sein: - Feststellen des Potenzials aus dem Dienst ausscheidender Soldatinnen und Soldaten, - Herstellung von Kontakten, insbesondere zwischen Unternehmen und Soldatinnen und Soldaten, - Durchführung und Begleitung entsprechender Veranstaltungen, - Mitwirkung an der Präsentation für Unternehmen sowie für Soldatinnen und Soldaten in den Medien. Das Projektende ist für den 31.12.2014 vorgesehen. Mit den zusätzlichen Projekten soll die Tätigkeit des Berufsförderungsdienstes der Bundes- wehr (BfD) ergänzt werden, da dieser überwiegend keine regionale Zielsetzung verfolgt, sondern im Interesse der Bundeswehr die Eingliederung der Soldatinnen und Soldaten in einen Zivilberuf auch außerhalb des Landes Mecklenburg-Vorpommern fördert. Hierbei stehen insbesondere Qualifizierungsmaßnahmen im Vordergrund. Für das erstgenannte Projekt werden insgesamt Landesmittel in Höhe von 20.000 Euro zur Verfügung gestellt. Hiervon standen Mittel in Höhe von rund 8.333 Euro für das Jahr 2013 zur Verfügung. Rund 11.667 Euro sind für das Jahr 2014 eingeplant. Für das Projekt mit Herrn Kapitän zur See Rahner werden Landesmittel in Höhe von 30.000 Euro für das Jahr 2014 zur Verfügung gestellt. 4. Haben die Kooperationspartner bislang Überprüfungen durchgeführt? Wenn ja, a) wann fanden die Überprüfungen statt? b) welche konkreten Resultate ergaben die Überprüfungen (bitte bei der Beantwortung auch die in der Antwort zu Frage 7 der o. g. Drucksache genannten „derzeit nicht genutzten Reserven“, die aktiviert werden sollten, berücksichtigen)? Die Fragen 4, a) und b) werden zusammenhängend beantwortet. Entsprechend ihrer Vereinbarung überprüfen die Kooperationspartner regelmäßig die Umsetzung der Projekte auf mögliche Optimierungspotenziale. Dies geschieht monatlich im Rahmen der Abstimmungstreffen von Vertretern der Kooperationspartner. Eine Verbesserung in der Betreuung der Soldatinnen und Soldaten sowie der Unternehmen wurde erreicht, seit- dem im Zusammenhang mit diesen Abstimmungsrunden eine permanente Aktualisierung der Bewerberliste durch den BfD erfolgt. Gleichzeitig informiert die Vertreterin der Gesellschaft für Struktur- und Arbeitsmarktentwicklung mbH (GSA) über aktuelle Nachfragen von Unter- nehmen nach geeigneten Bewerberinnen und Bewerbern.