Der Minister für Energie, Infrastruktur und Landesentwicklung hat namens der Landesregierung die Kleine Anfrage mit Schreiben vom 17. Februar 2012 beantwortet. LANDTAG MECKLENBURG-VORPOMMERN Drucksache 6/273 6. Wahlperiode 20.02.2012 KLEINE ANFRAGE des Abgeordneten Jürgen Suhr, Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Spätverbindung der Bahn auf der Strecke Rostock - Stralsund und ANTWORT der Landesregierung Vorbemerkung Die verfügbaren Mittel für Leistungen im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) müssen zielgerichtet und effizient eingesetzt werden. Naturgemäß können dabei nicht alle subjektiven Bedarfe und Wünsche, die verständlich sind und deren Umsetzung aus Verkehrssicht durchaus vertretbar ist, erfüllt werden. Bei der Frage, welche SPNV-Leistungen vom Land finanziert werden, kommt es insbesondere auf die Fahrgastzahlen, die Strecke sowie die entstehenden Kosten an, dies jeweils in Relation zu den verfügbaren Mitteln. Die Landesregierung ist bestrebt, einen für das ganze Land verträglichen Ausgleich zwischen Wünschen und Bedarfen einerseits und verfügbaren Mitteln andererseits herzustellen. Das bedeutet dann auch, dass in Einzelfällen bestimmte Leistungen nicht erbracht werden können oder etwa bei nicht ausreichender Nachfrage abbestellt werden müssen. Die Hansestädte Rostock und Stralsund sind in den Abendstunden nur unzureichend durch eine Bahnverbindung angebunden. So fährt die letzte Regionalbahn von Rostock aus wochentags um 21:01 Uhr nach Stralsund. Am Freitag und am Sonntag bestehen noch IC-Verbindungen mit der letzten Möglichkeit, etwa eine halbe Stunde später mit der Bahn nach Stralsund zu reisen. Viele Bahnreisende wünschen sich daher eine Spätverbindung . Drucksache 6/273 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 6. Wahlperiode 2 1. Warum konnte bis heute keine Spätverbindung mit der Bahn auf der Strecke Rostock - Stralsund eingerichtet werden? Für die Bestellung der der Kleinen Anfrage zugrunde liegende Zusatzleistung müsste das Land aktuell einen Zuschuss von fast 200.000 Euro pro Jahr an die DB Regio AG, die auf dieser Strecke die SPNV-Leistungen erbringt, aus Regionalisierungsmitteln zahlen. 2. Wird seitens der Landesregierung beabsichtigt, ab dem nächsten Fahrplanwechsel eine Spätverbindung zwischen Rostock und Stralsund zu bestellen? Nein. 3. Aus welchem Grund wurde die lt. Aussage der DB Regio AG bereits bestellte „Spätleistung“ (23:00 Uhr ab Rostock), die durch die DB Regio vorgesehen und vorbereitet war, durch das Ministerium für Energie, Infrastruktur und Landesentwicklung kurzfristig im Oktober 2011 wieder abbestellt? Infolge der Neubewertung der Gesamtkosten der SPNV-Leistungen und Infrastrukturförderungen im Zuge der Aufstellung des Haushaltes 2012/2013 konnte leider die im Juli vorhanden gewesene Absicht nicht umgesetzt werden. 4. Hat die Landesregierung Bürgerinnen und Bürger darüber informiert, dass sie ihre offensichtlich erteilte verbindliche Zusage zur Bereitstellung einer Spätverbindung nicht einhalten wird? a) Wenn ja, in welcher Form hat sie das getan? b) Wenn nicht, aus welchem Grund unterblieb die Information? Die Fragen 4, a) und b) werden zusammenhängend beantwortet. Über den Fahrplan informiert die Deutsche Bahn AG (DB AG). Fahrplaninformationen sind rechtzeitig vor jedem Fahrplanwechsel über die Fahrplanauskunft der DB AG jederzeit im Internet abrufbar. Kundinnen und Kunden haben ferner die Möglichkeit, sich bei der DB AG frühzeitig in den Kundencentern und auch telefonisch über Zugverbindungen zu informieren.