Der Minister für Wirtschaft, Bau und Tourismus hat namens der Landesregierung die Kleine Anfrage mit Schreiben vom 17. Juni 2014 beantwortet. LANDTAG MECKLENBURG-VORPOMMERN Drucksache 6/2984 6. Wahlperiode 18.06.2014 KLEINE ANFRAGE des Abgeordneten Jürgen Suhr Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Ausbildungsoffensive der Landesregierung und Landeskonzept „Übergang Schule - Beruf“ und ANTWORT der Landesregierung Die Ausbildungsoffensive der Landesregierung zur Attraktivitätssiche- rung der Ausbildungsberufe im Hotel- und Gaststättengewerbe ist ein Baustein innerhalb des Gesamtgefüges von Maßnahmen zur Verbesse- rung der Ausbildungssituation in unserem Bundesland. Angesichts der Tatsache, dass sich die Situation am Ausbildungsmarkt in den vergange- nen Jahren stark gewandelt hat, besteht das Erfordernis zur grundlegen- den Überarbeitung der bisherigen Strategien und zur Entwicklung innova- tiver Ansätze und Ideen. 1. Wie sind die vom Minister für Wirtschaft, Bau und Tourismus im Rahmen der 48. Sitzung des Wirtschaftsausschusses angesprochenen Praktika für Schülerinnen und Schüler ab Klasse 8, die der verstärkten Heranführung an Berufe des Hotel- und Gaststättengewerbes dienen sollen, konkret konzipiert? a) Welche Konditionen gelten insbesondere hinsichtlich der Prakti- kumsdauer, der Begleitung und der berufspädagogischen Auswer- tung? b) Inwiefern unterscheiden sich diese Praktika in ihrer Konzeption von bisher üblichen Schulpraktika? c) Welche Vorbereitungen, Vereinbarungen und Abstimmungen erfolgen vor Beginn des Praktikums mit der Schule? Die Fragen 1, a), b) und c) werden zusammenhängend beantwortet. Drucksache 6/2984 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 6. Wahlperiode 2 Die Grundlagen für die Durchführung von Schülerbetriebspraktika sind in der „Richtlinie zur Berufsorientierung an allgemein bildenden und beruflichen Schulen“, Verwaltungsvorschrift des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur vom 14.09.2011 (Veröffentlicht im Mitteilungsblatt Nummer 9/2011 des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur) geregelt. Schülerbetriebspraktika finden ab der Jahrgangsstufe 8, verteilt auf mindestens zwei Jahr- gangsstufen statt. Sie können in unterschiedlichen Formen durchgeführt werden, wobei fünf Arbeitstage im Block durchzuführen sind. Die Schülerbetriebspraktika werden von einer Lehrkraft der Schule geleitet. Sie werden vor- und nachbereitet und im Berufswahlpass doku- mentiert. Die Schülerbetriebspraktika sollten, wo es möglich ist, an den Ergebnissen der Potenzial- analyse ausgerichtet werden. Empfehlenswert sind Praktika in ausbildenden Betrieben mit realistischer Anschlussperspek- tive. Schülerinnen und Schüler im gymnasialen Bildungsgang sollten gezielt solche Prakti- kumsplätze auswählen, die auf ein Studium vorbereiten. Es wird den Unternehmen, die ihren Fachkräftebedarf im Wesentlichen über Ausbildung gewinnen wollen, empfohlen, sich an der Durchführung von Schülerbetriebspraktika zu beteiligen; dies gilt auch für die Unternehmen des Hotel- und Gaststättengewerbes. 2. Die Einstiegsqualifizierung stellt ein Instrument zur wechselseitigen Berufserprobung für junge Menschen und Ausbildungsbetriebe dar. Im Rahmen der Einstiegsqualifizierung wird berufspraktisches Arbeiten in einem Betrieb mit dem Besuch der Berufsschule so verbunden, dass idealtypischerweise im Anschluss ein Einstieg in die Berufsausbildung unter Anrechnung der zuvor absolvierten Leistungen erfolgen kann. a) Wie gestaltet sich die Inanspruchnahme der Einstiegsqualifi- zierung in Mecklenburg-Vorpommern (bitte nach Anzahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmern seit 2005 in Jahresscheiben darstellen, binnendifferenziert nach Jungen und Mädchen sowie nach Branchen)? b) Wie gestaltet sich die Inanspruchnahme im Bundesvergleich (bitte ebenfalls in Jahresscheiben ab 2005)? c) Wie viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Einstiegsqualifi- zierung in Mecklenburg-Vorpommern sind im Anschluss direkt in eine Ausbildung eingemündet und wie viele dieser Einmündungen fanden beim EQ-Betrieb statt (bitte in Jahresscheiben sowie geschlechter- sowie branchendifferenziert darstellen)? Zu a) Im Zeitraum von Oktober 2005 bis Oktober 2007 erfolgten Eintritte in die Maßnahme Einstiegsqualifizierung Jugendliche (EQJ). Es liegen für diesen Zeitraum keine branchen- spezifischen Eintrittsinformationen vor. Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 6. Wahlperiode Drucksache 6/2984 3 Mecklenburg-Vorpommern: Jahreseintritte in Einstiegsqualifizierung Jugendliche (Nationaler Ausbildungspakt) (EQJ) Programm nach Geschlecht 2005 2006 2007 Insgesamt davon Insgesamt davon Insgesamt davon Männer Frauen Männer Frauen Männer Frauen 440 254 186 582 355 227 328 185 143 Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit Ab Oktober 2007 erfolgten Eintritte in die Maßnahme Einstiegsqualifizierung (EQ). Mecklenburg-Vorpommern: Jahreseintritte in Einstiegsqualifizierung nach Geschlecht 2007 2008 2009 Insgesamt davon Insgesamt davon Insgesamt davon Männer Frauen Männer Frauen Männer Frauen 263 164 99 473 284 189 465 263 202 2010 2011 2012 Insgesamt davon Insgesamt davon Insgesamt davon Männer Frauen Männer Frauen Männer Frauen 498 252 246 422 246 174 428 244 184 2013 Insgesamt davon Männer Frauen 387 222 165 Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit Branchenspezifische Eintrittsinformationen liegen nur für die Jobcenter in gemeinsamer Trägerschaft vor. Mecklenburg-Vorpommern: Jahreseintritte in Einstiegsqualifizierung nach Geschlecht und Wirtschaftsklassen 2007 2008 Ins- gesamt davon Ins- gesamt davon Männer Frauen Männer Frauen Insgesamt 263 164 99 455 271 184 A Land- und Forstwirtschaft, Fischerei X X X 19 11 8 B Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden X X X - - - C Verarbeitendes Gewerbe X X X 32 22 10 D Energieversorgung X X X * * - Drucksache 6/2984 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 6. Wahlperiode 4 Mecklenburg-Vorpommern: Jahreseintritte in Einstiegsqualifizierung nach Geschlecht und Wirtschaftsklassen 2007 2008 Ins- gesamt davon Ins- gesamt davon Männer Frauen Männer Frauen E Wasserversorgung; Abwasser- und Abfallentsorgung und Beseitigung von Umweltverschmutzungen X X X - - - F Baugewerbe X X X 44 40 4 G Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen X X X 167 106 61 H Verkehr und Lagerei X X X 12 * * I Gastgewerbe X X X 34 15 19 J Information und Kommunikation X X X 4 * * K Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen X X X 4 * * L Grundstücks- und Wohnungswesen X X X 6 * * M Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen X X X 19 6 13 N Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen X X X 11 4 7 O Öffentliche Verwaltung, Verteidigung; Sozialversicherung X X X 5 * * P Erziehung und Unterricht X X X 4 * * Q Gesundheits- und Sozialwesen X X X 17 3 14 R Kunst, Unterhaltung und Erholung X X X 25 14 11 S Erbringung von sonstigen Dienstleistungen X X X 43 23 20 T Private Haushalte X X X - - - U Exterritoriale Organisationen und Körperschaften X X X - - - 7 Keine Angabe X X X 8 4 4 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 6. Wahlperiode Drucksache 6/2984 5 2009 2010 Ins- gesamt davon Ins- gesamt davon Männer Frauen Männer Frauen Insgesamt 448 256 192 469 239 230 A Land- und Forstwirtschaft, Fischerei 26 13 13 24 16 8 B Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden - - - - - - C Verarbeitendes Gewerbe 41 33 8 43 30 13 D Energieversorgung - - - * * - E Wasserversorgung; Abwasser- und Abfallentsorgung und Beseitigung von Umweltverschmutzungen * * * - - - F Baugewerbe 34 * * 32 29 3 G Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen 151 84 67 181 94 87 H Verkehr und Lagerei 14 * * 15 11 4 I Gastgewerbe 36 21 15 28 13 15 J Information und Kommunikation * * - 4 * * K Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen * * * - - - L Grundstücks- und Wohnungswesen 6 * * 6 * * M Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen 32 14 18 16 7 9 N Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen 7 * * 13 7 6 O Öffentliche Verwaltung, Verteidigung; Sozialversicherung 4 * * 4 * * P Erziehung und Unterricht 5 * * 7 4 3 Q Gesundheits- und Sozialwesen 23 3 20 30 5 25 R Kunst, Unterhaltung und Erholung 20 10 10 16 8 8 S Erbringung von sonstigen Dienstleistungen 32 8 24 39 5 34 T Private Haushalte - - - - - - U Exterritoriale Organisationen und Körperschaften - - - - - - 7 Keine Angabe 11 7 4 10 4 6 Drucksache 6/2984 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 6. Wahlperiode 6 2011 2012 Ins- gesamt davon Ins- gesamt davon Männer Frauen Männer Frauen Insgesamt 400 235 163 389 226 163 A Land- und Forstwirtschaft, Fischerei 22 16 6 17 9 8 B Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden - - - - - - C Verarbeitendes Gewerbe 52 42 10 40 29 11 D Energieversorgung * * - * * - E Wasserversorgung; Abwasser- und Abfallentsorgung und Beseitigung von Umweltverschmutzungen * * - * * - F Baugewerbe 40 * * 46 42 4 G Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen 132 70 61 142 89 53 H Verkehr und Lagerei 7 3 4 9 5 4 I Gastgewerbe 35 19 15 27 16 11 J Information und Kommunikation 7 * * 7 4 3 K Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen 4 * * 4 * * L Grundstücks- und Wohnungswesen * - * * * - M Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen 20 6 14 25 5 20 N Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen 7 4 3 10 7 3 O Öffentliche Verwaltung, Verteidigung; Sozialversicherung 4 * * 6 3 3 P Erziehung und Unterricht 3 * * 7 4 3 Q Gesundheits- und Sozialwesen 24 6 18 23 3 20 R Kunst, Unterhaltung und Erholung 5 * * 8 * * S Erbringung von sonstigen Dienstleistungen 29 9 20 12 * * T Private Haushalte - - - - - - U Exterritoriale Organisationen und Körperschaften - - - - - - 7 Keine Angabe 5 * * * * * Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 6. Wahlperiode Drucksache 6/2984 7 Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit X) Nachweis nicht möglich *) Aus Datenschutzgründen und Gründen der statistischen Geheimhaltung werden Zahlenwerte von 1 oder 2 und Daten, aus denen rechnerisch auf einen solchen Zahlenwert geschlossen werden kann, anonymisiert. 2013 Ins- gesamt davon Männer Frauen Insgesamt 357 208 149 A Land- und Forstwirtschaft, Fischerei 18 13 5 B Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden - - - C Verarbeitendes Gewerbe 31 24 7 D Energieversorgung 3 * * E Wasserversorgung; Abwasser- und Abfallentsorgung und Beseitigung von Umweltverschmutzungen 3 3 - F Baugewerbe 35 * * G Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen 136 77 59 H Verkehr und Lagerei 16 11 5 I Gastgewerbe 21 9 12 J Information und Kommunikation * * - K Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen - - - L Grundstücks- und Wohnungswesen 3 * * M Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen 13 6 7 N Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen 13 8 5 O Öffentliche Verwaltung, Verteidigung; Sozialversicherung 7 * * P Erziehung und Unterricht 3 * * Q Gesundheits- und Sozialwesen 14 * * R Kunst, Unterhaltung und Erholung 8 4 4 S Erbringung von sonstigen Dienstleistungen 24 * * T Private Haushalte - - - U Exterritoriale Organisationen und Körperschaften - - - 7 Keine Angabe 7 4 3 Drucksache 6/2984 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 6. Wahlperiode 8 Zu b) Im Zeitraum von Oktober 2005 bis Oktober 2007 erfolgten Eintritte in die Maßnahme Einstiegsqualifizierung Jugendliche (EQJ). Es liegen für diesen Zeitraum keine branchenspezifischen Eintrittsinformationen vor. Deutschland: Jahreseintritte in Einstiegsqualifizierung Jugendliche (Nationaler Ausbildungspakt) (EQJ) Programm nach Geschlecht 2005 2006 2007 Insgesamt davon Insgesamt davon Insgesamt davon Männer Frauen Männer Frauen Männer Frauen 29.177 16.304 12.873 37.360 20.623 16.736 18.659 9.966 8.693 Quelle. Statistik der Bundesagentur für Arbeit Ab Oktober 2007 erfolgten Eintritte in die Maßnahme Einstiegsqualifizierung (EQ). Deutschland: Jahreseintritte in Einstiegsqualifizierung nach Geschlecht 2007 2008 2009 Insgesamt davon Insgesamt davon Insgesamt davon Männer Frauen Männer Frauen Männer Frauen 1.626 803 823 30.402 15.990 14.412 31.913 16.850 15.063 2010 2011 2012 Insgesamt davon Insgesamt davon Insgesamt davon Männer Frauen Männer Frauen Männer Frauen 33.503 18.218 15.285 30.636 17.270 13.340 25.242 14.415 10.827 2013 Insgesamt davon Männer Frauen 21.175 12.243 8.932 Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit Branchenspezifische Eintrittsinformationen liegen nur für die Jobcenter in gemeinsamer Trägerschaft vor. Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 6. Wahlperiode Drucksache 6/2984 9 Deutschland: Jahreseintritte in Einstiegsqualifizierung nach Geschlecht und Wirtschaftsklassen 2007 2008 Ins- gesamt davon Ins- gesamt davon Männer Frauen Männer Frauen Insgesamt 18.713 9.755 8.958 30.698 16.165 14.533 A Land- und Forstwirtschaft, Fischerei X X X 427 172 255 B Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden X X X 9 9 - C Verarbeitendes Gewerbe X X X 3.614 2.637 977 D Energieversorgung X X X 37 24 13 E Wasserversorgung; Abwasser- und Abfallentsorgung und Beseitigung von Umweltverschmutzungen X X X 53 41 12 F Baugewerbe X X X 2.918 2.630 288 G Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen X X X 9.877 5.506 4.371 H Verkehr und Lagerei X X X 679 477 202 I Gastgewerbe X X X 1.663 799 864 J Information und Kommunikation X X X 602 407 195 K Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen X X X 402 146 256 L Grundstücks- und Wohnungswesen X X X 186 60 126 M Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen X X X 1.605 499 1.106 N Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen X X X 1.130 588 542 O Öffentliche Verwaltung, Verteidigung; Sozialversicherung X X X 154 81 73 P Erziehung und Unterricht X X X 645 393 252 Q Gesundheits- und Sozialwesen X X X 1.438 177 1.261 R Kunst, Unterhaltung und Erholung X X X 531 271 260 Drucksache 6/2984 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 6. Wahlperiode 10 Deutschland: Jahreseintritte in Einstiegsqualifizierung nach Geschlecht und Wirtschaftsklassen 2007 2008 Ins- gesamt davon Ins- gesamt davon Männer Frauen Männer Frauen S Erbringung von sonstigen Dienstleistungen X X X 3.343 583 2.760 T Private Haushalte X X X 16 8 8 U Exterritoriale Organisationen und Körperschaften X X X - - - 7 Keine Angabe X X X 1.365 655 710 2009 2010 Ins- gesamt davon Ins- gesamt davon Männer Frauen Männer Frauen Insgesamt 31.619 17.127 14.492 29.900 16.613 13.273 A Land- und Forstwirtschaft, Fischerei 460 204 256 415 202 213 B Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden 5 * * 6 6 - C Verarbeitendes Gewerbe 3.258 2.343 915 3.387 2.446 939 D Energieversorgung 33 23 10 31 22 9 E Wasserversorgung; Abwasser- und Abfallentsorgung und Beseitigung von Umweltverschmutzungen 48 36 12 51 40 11 F Baugewerbe 3.213 2.923 290 3.114 2.849 265 G Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen 10.575 6.146 4.429 9.905 6.014 3.886 H Verkehr und Lagerei 602 438 164 654 498 156 I Gastgewerbe 1.708 872 836 1.464 752 712 J Information und Kommunikation 550 383 167 494 349 145 K Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen 429 174 255 418 169 249 L Grundstücks- und Wohnungswesen 173 55 118 172 68 104 M Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen 1.631 524 1.107 1.570 451 1.119 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 6. Wahlperiode Drucksache 6/2984 11 2009 2010 Ins- gesamt davon Ins- gesamt davon Männer Frauen Männer Frauen N Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen 1.120 594 526 1.025 587 438 O Öffentliche Verwaltung, Verteidigung; Sozialversicherung 153 88 65 112 54 58 P Erziehung und Unterricht 848 551 297 736 456 280 Q Gesundheits- und Sozialwesen 1.728 228 1.500 1.910 291 1.618 R Kunst, Unterhaltung und Erholung 532 271 261 503 261 242 S Erbringung von sonstigen Dienstleistungen 3.231 586 2.645 2.852 527 2.324 T Private Haushalte 14 7 7 15 4 11 U Exterritoriale Organisationen und Körperschaften * - * - - - 7 Keine Angabe 1.303 676 627 1.064 566 493 2011 2012 Ins- gesamt davon Ins- gesamt davon Männer Frauen Männer Frauen Insgesamt 25.314 14.370 10.886 19.787 11.417 8.370 A Land- und Forstwirtschaft, Fischerei 349 163 186 287 129 158 B Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden 7 * * 11 * * C Verarbeitendes Gewerbe 2.861 2.154 699 2.228 1.654 574 D Energieversorgung 36 26 10 31 * * E Wasserversorgung; Abwasser- und Abfallentsorgung und Beseitigung von Umweltverschmutzungen 35 27 8 43 35 8 F Baugewerbe 2.820 2.585 230 2.146 1.968 178 G Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen 8.420 5.081 3.318 6.435 4.009 2.426 H Verkehr und Lagerei 643 479 164 730 541 189 I Gastgewerbe 1.138 615 522 850 460 390 Drucksache 6/2984 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 6. Wahlperiode 12 2011 2012 Ins- gesamt davon Ins- gesamt davon Männer Frauen Männer Frauen J Information und Kommunikation 416 311 103 359 256 103 K Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen 315 148 167 229 101 128 L Grundstücks- und Wohnungswesen 163 74 89 110 36 74 M Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen 1.431 485 939 1.165 365 800 N Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen 975 563 411 771 421 350 O Öffentliche Verwaltung, Verteidigung; Sozialversicherung 63 37 26 110 64 46 P Erziehung und Unterricht 488 294 194 354 216 138 Q Gesundheits- und Sozialwesen 1.618 246 1.368 1.216 224 992 R Kunst, Unterhaltung und Erholung 424 235 188 363 204 159 S Erbringung von sonstigen Dienstleistungen 2.356 459 1.895 1.735 358 1.377 T Private Haushalte 6 * * 3 * * U Exterritoriale Organisationen und Körperschaften - - - - - - 7 Keine Angabe 735 372 357 610 335 275 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 6. Wahlperiode Drucksache 6/2984 13 2013 Ins- gesamt davon Männer Frauen Insgesamt 17.355 10.403 6.952 A Land- und Forstwirtschaft, Fischerei 227 111 116 B Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden 6 * * C Verarbeitendes Gewerbe 2.044 1.531 513 D Energieversorgung 19 15 4 E Wasserversorgung; Abwasser- und Abfallentsorgung und Beseitigung von Umweltverschmutzungen 42 34 8 F Baugewerbe 2.046 1.898 148 G Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen 5.475 3.510 1.965 H Verkehr und Lagerei 654 509 145 I Gastgewerbe 674 377 297 J Information und Kommunikation 299 222 77 K Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen 200 98 102 L Grundstücks- und Wohnungswesen 100 43 57 M Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen 1.016 352 664 N Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen 694 449 245 O Öffentliche Verwaltung, Verteidigung; Sozialversicherung 69 40 29 P Erziehung und Unterricht 299 191 108 Q Gesundheits- und Sozialwesen 1.053 189 864 R Kunst, Unterhaltung und Erholung 326 191 135 S Erbringung von sonstigen Dienstleistungen 1.581 346 1.235 T Private Haushalte 3 * * U Exterritoriale Organisationen und Körperschaften - - - 7 Keine Angabe 526 290 236 Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit X) Nachweis nicht möglich *) Aus Datenschutzgründen und Gründen der statistischen Geheimhaltung werden Zahlenwerte von 1 oder 2 und Daten, aus denen rechnerisch auf einen solchen Zahlenwert geschlossen werden kann, anonymisiert. Drucksache 6/2984 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 6. Wahlperiode 14 Zu c) Verbleibsinformationen über Teilnehmer von Einstiegsqualifizierungen liegen erst ab dem Jahr 2008 und nur für die Jobcenter in gemeinsamer Trägerschaft vor. Mecklenburg-Vorpommern: Verbleib in Berufsausbildung nach Austritt Einstiegsqualifizierung 2008 2009 2010 Insgesamt davon Insgesamt davon Insgesamt davon Männer Frauen Männer Frauen Männer Frauen 95 56 39 161 94 67 139 74 65 2011 2012 2013 Insgesamt davon Insgesamt davon Insgesamt davon Männer Frauen Männer Frauen Männer Frauen 156 90 66 92 54 38 61 38 23 Quelle. Statistik der Bundesagentur für Arbeit 3. Welches Konzept liegt den geplanten altersgemischten „Job-Teams“ zugrunde? a) Für welche Berufe oder Branchen sind „Job-Teams“ vorgesehen? b) Wie soll sich die Arbeit in den „Job-Teams“ konkret gestalten; sind beispielsweise Elemente des Mentoring enthalten? c) Werden die an den „Job-Teams“ Beteiligten auf ihre Aufgabe fachlich vorbereitet und falls ja, wie? Der Bildung von altersgemischten „Jobtandems (Jung/Alt)“ liegt die Fortschreibung der Tourismuskonzeption 2010, Leitlinie 8: Fachkräfte- und Nachwuchssicherung vorbeugen und bewältigen, zugrunde. Die Schaffung von Jobtandems (Jung/Alt), eine altersgerechte Personaleinsatzplanung im Unternehmen und Konzepte zum lebenslangen Lernen stellen zukunftsweisende Anpassungsstrategien dar. Die Entwicklung von beispielhaften Modell- projekten setzt wichtige Signale für die Branche. Zu a) Laut Aussage des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA), Landesverband Mecklenburg-Vorpommern, findet sich generell das Modell „Job-Teams“ in allen Ausbildungsberufen der Hotellerie und Gastronomie wieder. Zu b) Erfahrene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geben ihr Fachwissen an den Berufsnachwuchs während der Ausbildung weiter. Ob die Ausbilderin/der Ausbilder selbst dieses Modell durch- führt oder ein anderer Mitarbeiter im Unternehmen hierfür beauftragt wurde, hängt dabei von der Größe des Unternehmens ab. Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 6. Wahlperiode Drucksache 6/2984 15 In kleineren Einheiten wird im Regelfall das Unternehmen selbst beziehungsweise von ihm bestimmte Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter die Funktion des Mentors übernehmen und alle wesentlichen Ausbildungsinhalte vermitteln. Damit geben diese auch den eigenen Erfahrungs- und Wissensschatz aus der Fachpraxis an die nachfolgende Generation weiter. In größeren Unternehmen wird diese Funktion von dem entsprechenden extra abgestellten Ausbildungspersonal und den älteren Kolleginnen/Kollegen in der jeweiligen Abteilung über- nommen. Ziel ist neben der Vermittlung der Ausbildungsinhalte auch der Transfer des Fach- wissens der älteren Kolleginnen/Kollegen an die jungen. So können die Betriebsabläufe und die Qualität in den Unternehmen langfristig gesichert werden. Das Mentoring ist ein wichtiges Personalentwicklungsinstrument in den Unternehmen. Dabei gilt der Transfer durch den Mentor nicht nur der Fachpraxis, sondern strahlt auch weit in die persönliche Entwicklung der Auszubildenden/des Auszubildenden aus. Zu c) In Deutschland muss in jedem Unternehmen, welches nach dem dualen System ausbildet, mindestens eine Ausbilderin/ein Ausbilder nach der Ausbildereignungsverordnung tätig sein, die/der sowohl Ansprechpartnerin/Ansprechpartner für die Auszubildenden als auch betriebsintern für die Ausbildung insgesamt verantwortlich ist. Die Mehrheit der Ausbilde- rinnen/Ausbilder hat eine Fachqualifikation zur Ausbildung nach AdA („Ausbildung der Ausbilder“). Folgende vier Handlungsfelder, die während der „Ausbildung der Ausbilder“ vermittelt werden, sollen die Qualität in der Ausbildung sicherstellen: Ausbildungsvoraussetzungen prüfen und Ausbildung planen, Ausbildung vorbereiten und bei der Einstellung von Auszubildenden mitwirken, Ausbildung durchführen, Ausbildung abschließen. Das Berufsbildungsgesetz fordert im § 30 Absatz 2 die notwendigen beruflichen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten sowie die persönliche Eignung derjenigen/ desjenigen, die/der im Unternehmen für die Ausbildung verantwortlich ist. Die/der Ausbil- derin/Ausbilder wird zum Organisator, Lernberater, Moderator und Informator. Das Haupt- gewicht der Arbeit liegt dabei auf Vor- und Nachbereitung sowie Begleitung und Unter- stützung der Lernenden. Zu ihren/seinen Aufgaben gehören die Entwicklung von Fachkompe- tenz, Methodenkompetenz, Persönlichkeitskompetenz und Sozialkompetenz. Dies sind Ele- mente, die gleichzeitig auch im Bereich der Job-Teams beziehungsweise des Mentorings Anwendung finden. Drucksache 6/2984 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 6. Wahlperiode 16 4. Die gewandelten Ausgangsbedingungen am Ausbildungsmarkt in unserem Bundesland führen dazu, dass viele Betriebe zunehmend Schwierigkeiten haben, ihre Ausbildungsplätze zu besetzen. Zur Erschließung bisher vernachlässigter Zielgruppen am Ausbildungs- markt können unterschiedliche Strategien genutzt werden. Eine Möglichkeit ist die Teilzeitausbildung für junge Mütter und Väter. Welche Erfahrungen existieren dazu in unserem Bundesland und wie beurteilt die Landesregierung deren Wirksamkeit? a) In wie vielen Betrieben bzw. Branchen wird Teilzeitausbildung aktuell angeboten? b) Welche konkreten Erkenntnisse liegen der Landesregierung über den Erfolg von Teilzeitausbildung vor? c) Sieht die Landesregierung Bedarf und Potenzial für eine Auswei- tung der Teilzeitausbildung und plant sie, entsprechende Initia- tiven aktiv zu unterstützen? Mit der Reform des Berufsbildungsgesetzes (BBiG) im Jahr 2005 wurde die Möglichkeit der Teilzeitausbildung rechtlich geregelt (§ 8 Abs. 1 S. 2 BBiG). Es obliegt insbesondere den zuständigen Stellen für die Berufsausbildung (§ 71 BBiG) im Rahmen ihres Beratungs- auftrages, sowohl die Unternehmen als auch die hierfür in Betracht kommenden Auszu- bildenden auf diese Möglichkeit hinzuweisen. Die Information und Beratung der Unternehmen und potenziellen Nutzerinnen/Nutzer gehört zum Dienstleistungsangebot zum Beispiel der Industrie- und Handelskammern sowie der Handwerkskammern. Um die Betriebe zu den Möglichkeiten der Teilzeitberufsausbildung zu sensibilisieren, wurde diese Ausbildungsform zum Beispiel im vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten JOBSTARTER-Projekt „Nachwuchskräfte für das Handwerk sichern!“ der Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern als ein Instrument zur Erschließung weiterer Nachwuchspotenziale für eine Berufsausbildung beworben. Die Teilzeitberufsausbildung konnte stärker in das Bewusstsein der Handwerksbetriebe gerückt werden. Zu a) Im Bereich der Industrie- und Handelskammern in Mecklenburg-Vorpommern werden nach eigenen Angaben Jugendliche im Hotel- und Gaststättenbereich sowie im kaufmännischen Bereich in Teilzeit ausgebildet. Im Bereich der Handwerkskammern werden Jugendliche in den Berufen Augenoptikerin/ Augenoptiker, Bürokauffrau/Bürokaufmann, Fachverkäuferin/Fachverkäufer im Lebens- mittelhandwerk, Friseurin/Friseur, Tischlerin/Tischler in Teilzeit ausgebildet. Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 6. Wahlperiode Drucksache 6/2984 17 Zu b) Nach den Erfahrungen der Kammern steht der weitaus größte Teil der Unternehmen dem Ausbildungsmodell der Teilzeitberufsausbildung positiv gegenüber. Ausschlaggebendes Kriterium für die Einstellung ist die Eignung der Bewerberin/des Bewerbers. Die Auszubil- denden in den Teilzeitausbildungen zeigen sich motiviert und absolvieren verantwortungs- bewusst ihre Ausbildung. In der Beratungspraxis äußern einige Betriebe Vorbehalte gegen die Teilzeitberufsausbildung, da sie Beeinträchtigungen im Betriebsablauf und mangelnde Einsatzflexibilität der Auszu- bildenden insbesondere bei der Absicherung der überregionalen Leistungserbringung befürch- ten. Ein weiterer Grund ist die Absicherung der Geschäftstätigkeit in Randzeiten (Geschäfts- öffnungszeiten, Wochenendarbeit) und die Gefahr der Störung des Betriebsklimas durch die „bevorzugte“ Lage und Verteilung der betrieblichen Ausbildungszeiten. Zu c) Die Teilzeitausbildung kann für die Verbesserung der Situation junger Mütter und Väter nutzbar gemacht werden. So haben Betriebe mit der Teilzeitberufsausbildung nunmehr die Möglichkeit, zeitmodifizierte beziehungsweise zeitreduzierte Formen der Berufsausbildung anzubieten. Angesichts der demografischen Entwicklung rechnet die Wirtschaft mit einem zunehmenden Fachkräftebedarf, der zum Teil schon jetzt in einzelnen Branchen spürbar ist. Deshalb haben sich Wirtschaft, Sozialpartner und Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern in dem „Fachkräftebündnis für Mecklenburg-Vorpommern“ dazu bekannt, durch die Gestaltung attraktiver Rahmenbedingungen in den Unternehmen die Voraussetzungen dafür herzustellen, dass qualifizierter Nachwuchs im Land ausgebildet und nach der Ausbildung beschäftigt wird. Insbesondere gehören unter anderem Ausbildungs-, Qualifizierung- und Arbeitszeitmodelle, die eine Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglichen (zum Beispiel Teilzeitausbildungs- und Beschäftigungsmodelle für junge Mütter und Väter) dazu. Drucksache 6/2984 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 6. Wahlperiode 18 5. Eine weitere Strategie im Sinne der Erschließung neuer Zielgruppen besteht in der Flexibilisierung der Berufsausbildung. Ein solches Konzept sieht die Möglichkeit einer Verlängerung der Ausbildungs- zeit im dualen System um bis zu zwei Jahre vor und ermöglicht so auch Jugendlichen, die mehr Unterstützung brauchen, eine realistische Perspektive auf eine erfolgreiche betriebliche Erstausbildung (vgl. dazu auch Drucksache 6/2352). a) Wie beurteilt die Landesregierung entsprechende Konzepte vor dem Hintergrund der spezifischen Situation unseres Bundes- landes? b) Unter welchen Voraussetzungen hält die Landesregierung eine Erprobung entsprechender Konzepte in unserem Bundesland für sinnvoll und wird sie sich dementsprechend für eine Erprobung einsetzen? Zu a) Der Landesregierung sind derzeit keine Konzepte bekannt, nach denen der Bund gemeinsam mit den Sozialpartnern beabsichtigt, die Verlängerung der Ausbildungszeit im dualen System um bis zu zwei Jahre zu verlängern. Zu b) Die Landesregierung hält die derzeit bestehenden gesetzlichen Regelungen zur Sicherstellung einer qualitätsvollen dualen Ausbildung für ausreichend. 6. Eine dritte Möglichkeit zur Gewinnung Auszubildender in Mecklenburg-Vorpommern besteht in der Eröffnung von Chancen für junge Menschen aus anderen Regionen Europas. Welche konkreten Anstrengungen unternimmt die Landesregierung, um Auszubildende aus anderen Regionen Europas zu gewinnen? a) Wie beurteilt die Landesregierung die bisherige Umsetzung des Bundesprogramms MobiPro? b) Sieht die Landesregierung Anpassungsbedarfe hinsichtlich der bisherigen Programmgestaltung und falls ja, welche? c) Sieht die Landesregierung über den MobiPro-Rahmen hinaus- reichende landesspezifische Förderbedarfe und falls ja, wie plant sie, diesen gerecht zu werden? Im Fachkräftebündnis Mecklenburg-Vorpommern ist die Ausschöpfung aller Erwerbs- potenziale in Mecklenburg-Vorpommern als vorrangiges Ziel vereinbart worden. Weiterhin sollen Rück- und Zuwanderungspotenziale bedarfsgerecht identifiziert und erschlossen werden, wenn dies künftig zur Deckung von Fachkräftebedarfen notwendig wird. Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 6. Wahlperiode Drucksache 6/2984 19 Zu a) und b) „The Job of my Life“ ist ein Sonderprogramm des Bundes zur „Förderung der beruflichen Mobilität von ausbildungsinteressierten Jugendlichen und arbeitslosen jungen Fachkräften aus Europa“ (MobiPro-EU). Die Landesregierung war weder an der Erarbeitung der Konzeption des Programms beteiligt noch ist sie in die Umsetzung des Programms mit einbezogen. Insofern kann die Landesregierung die bisherige Umsetzung des Programms nicht beurteilen, das obliegt ausschließlich der Bundesregierung. Ganz grundsätzlich muss dieses sinnvolle Programm allerdings gewährleisten, dass die für die angestrebte Ausbildung notwendige Sprachkompetenz erreicht wird. Dabei sollte der „Gemeinsame Europäischen Referenzrahmen für Sprachen“ zugrunde gelegt werden. Jugendliche mit Migrationshintergrund sollten für eine erfolgreiche Teilnahme an einer beruflichen Ausbildung danach mindestens über das Sprachniveau B 1 verfügen. Um der Fachspezifik der Ausbildungsfächer folgen zu können, müssen die Auszubildenden außerdem entsprechend ihres Ausbildungsberufes, in Ergänzung zum allgemeinen Sprachniveau B 1, über spezi- fisches Fachvokabular verfügen. Zu c) Die Landesregierung sieht über den MobiPro-Rahmen hinaus keine weiteren landes- spezifischen Förderbedarfe. 7. Wesentlichen Einfluss auf die Berufswahl und die Entscheidung für Ausbildungsort und -betrieb haben, neben der Höhe der Ausbildungs- vergütung, aus Sicht der jugendlichen Ausbildungssuchenden die Übernahmechancen nach Beendigung der Ausbildung. a) Wie haben sich die Übernahmequoten in den vergangenen zehn Jahren in Mecklenburg-Vorpommern entwickelt (bitte sowohl im Durchschnitt als auch gesondert für die zehn häufigsten Ausbil- dungsberufe aufführen)? b) Wie gestaltet sich die Entwicklung der Übernahmequote im Bundesvergleich? c) Sieht die Landesregierung im Hinblick auf die Übernahmequote Handlungs- bzw. Verbesserungsbedarf und falls ja, in welcher Art und Weise plant sie, tätig zu werden? Zu a) und b) Die Ergebnisse des IAB (Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung) Betriebspanel Mecklenburg-Vorpommern - Ergebnisse der siebzehnten Welle 2012 - zeigen Folgendes: „Die Situation an der sogenannten zweiten Schwelle, dem Schritt von der beruflichen Erstausbildung in das Arbeitsleben, war in Mecklenburg-Vorpommern viele Jahre problematisch - nicht zuletzt eine Folge des eingeschränkten Bedarfs an Nachwuchskräften sowie der erheb- lichen Ausbildung über Bedarf. Diese Situation hat sich aber in den letzten Jahren deutlich verbessert. Drucksache 6/2984 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 6. Wahlperiode 20 In der zweiten Hälfte der 2000er-Jahre ist der Anteil übernommener Absolventen parallel zum Beschäftigungsaufbau und dem wachsenden Fachkräftebedarf in den Betrieben Mecklenburg- Vorpommerns tendenziell gestiegen. Die Ergebnisse der aktuellen Befragungswelle zeigen, dass 2012 wieder weniger Absolventen vom Ausbildungsbetrieb übernommen wurden (47 %). Damit waren die Chancen für Auszu- bildende, nach der Ausbildung eine Beschäftigung im Ausbildungsbetrieb aufzunehmen, geringer als in Ostdeutschland (59 %) und deutlich geringer als in Westdeutschland (66 %). Bei Ausklammerung der Branche Erziehung und Unterricht, auf die das Gros außerbetrieb- licher Ausbildungsverhältnisse entfällt, würde sich die Übernahmequote für Mecklenburg- Vorpommern auf 54 % erhöhen (Ostdeutschland 65 %).“ Weitere Information können dem IAB-Betriebspanel Mecklenburg-Vorpommern - abrufbar unter http://www.regierungmv.de/cms2/Regierungsportal_prod/Regierungsportal/de/sm/ _Service/Publikationen/index.jsp?publikid=7582 entnommen werden. Darüber hinausgehende Informationen - insbesondere die Übernahmequote für die zehn häufigsten Ausbildungs- berufe - liegen der Landesregierung nicht vor. Zu c) Die Übernahme von Auszubildenden durch den Ausbildungsbetrieb unterliegt nicht der Einflussnahme der Landesregierung. Die Landesregierung begrüßt deshalb ausdrücklich, wenn sich die Sozialpartner im Rahmen ihrer Tarifpartnerschaft auf Grundlagen von Über- nahmevereinbarungen verständigen. In diesem Zusammenhang verweist die Landesregierung auf die „Gemeinsame Erklärung zur Stärkung der Tarifpartnerschaft im Land MecklenburgVorpommern “ vom 09.05.2011. 8. Das Onlineportal „Durchstarten in MV - Dein Land - Deine Chance“ wird durch das Ministerium für Wirtschaft, Bau und Tourismus im Rahmen seiner Imagekampagne seit Oktober 2009 betrieben und u. a. aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds finanziert. a) Mittel in welcher Höhe sind seit Errichtung des Portals jährlich investiert worden? b) Wird der Erfolg des Portals evaluiert und falls ja, wie erfolgt diese Auswertung methodisch? c) Sofern Evaluierungsergebnisse vorliegen: was beinhalten diese und welche Erkenntnisse lassen sich aus ihnen ableiten? Zu a) Für die Fachkräftekampagne „Durchstarten in MV - Dein Land, deine Chance!“ (insbesondere Internetangebot, Marketingaktivitäten und Schulaktion) wurden jährlich die nachfolgend aufgelisteten Beträge ausgegeben. Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 6. Wahlperiode Drucksache 6/2984 21 Haushaltsjahr Betrag in Euro 2009 220.411,29 2010 494.373,09 2011 375.372,09 2012 408.759,82 2013 206.199,07 2014 (per 05.05.2014) 153.739,96 Zu b) Die Wirkung der Fachkräftekampagne „Durchstarten in MV“ wurde evaluiert. Als Grundlage für die Fachkräftekampagne und die spätere Evaluierung erfolgte vor dem Start der Fachkräftekampagne eine repräsentative Befragung von Schülerinnen und Schülern, Lehrkräften und Eltern (sogenannte Null-Welle). Die Evaluierung erfolgte als Folgeerhebung nach einer Laufzeit von zwei Jahren durch das beauftragte Institut Statistik-Consult aus Rostock. Die repräsentative Befragung erfolgte überwiegend mittels Fragebogen, dabei erfolgte die Auswahl der Befragten nach statistischen Methoden unter: - Schülerinnen/Schülern, die den Abschluss Hochschulreife beziehungsweise Realschul- abschluss planen, und sich im letzten Schuljahr befinden; - Lehrerinnen/Lehrern, die Schülerinnen/Schüler in den Abschlussklassen unterrichten und - Eltern der oben genannten Schülerinnen/Schülern. In der ersten Erhebung im Oktober 2009 wurden Meinungen und Einstellungen von Schülerinnen/Schülern, Lehrerinnen/Lehrern und Eltern zu Ausbildungs- und Beruf- saussichten in Mecklenburg-Vorpommern sowie generell zum Bundesland Mecklenburg- Vorpommern ermittelt. Die zweite Erhebung fand im Oktober 2011, nachdem die Fachkräftekampagne ihre erste Phase durchlaufen hatte, mit folgenden Schwerpunkten statt: - Fragen zur Kampagne „Dein Land, deine Chance! - Durchstarten in MV“; - Entwicklung hinsichtlich der Einstellung zu den Ausbildungs- und Berufsaussichten der Schulabgängerinnen und Schulabgänger; - Entwicklungen hinsichtlich der generellen Einstellungen zum Bundesland Mecklenburg- Vorpommern; - Ermittlung sozio-demographischer Daten der betrachteten Zielgruppen. Gegenüber der Null-Welle 2009 wurden die Fragebogen in der Folgeerhebung 2011 so erwei- tert, dass diese als Instrument zur Wirksamkeitsanalyse der Fachkräftekampagne verwendet werden konnten. Drucksache 6/2984 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 6. Wahlperiode 22 Zu c) Der Vergleich der Null-Welle 2009 und der Folgeerhebung 2011 (als Publikation verfügbar auf der Interseite des Ministeriums für Wirtschaft, Bau und Tourismus) ergab eine Reihe von Unterschieden in den Meinungen und Einstellungen bei den befragten Personengruppen. Viele der Veränderungen weisen eine im Sinne der Ziele und der Wirksamkeit der Fachkräfte- kampagne als positiv zu wertende Tendenz auf. Die Fachkräftekampagne „Durchstarten in MV - Dein Land, deine Chance“ hatte die Zielgruppen erreicht. Viele der Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Eltern kannten die Fachkräftekampagne oder sind mit ihr in Kontakt gekommen. Die einzelnen Angebote der Fachkräftekampagne wurden von den Nutzern insgesamt als hilfreich und nützlich angesehen. Berufsaussichten, Zukunftsperspektiven, Arbeitsplatzattraktivität und Karrieremöglichkeiten in Mecklenburg-Vorpommern wurden im Oktober 2011 besser eingeschätzt als 2009. Diese positiven Änderungen in den Einstellungen und Meinungen helfen den Unternehmen bei der Fachkräftesicherung. 9. Aufgrund der Veränderungen am Ausbildungsmarkt akzeptieren Aus- bildungsbetriebe zunehmend auch niedrige Eingangsqualifikationen und schließen Ausbildungsverträge mit Auszubildenden ab, die teil- weise erhebliche Förderbedarfe u. a. im Bereich der Entwicklung ihrer Sozialkompetenz haben. Damit einher gehen deutlich höhere Anfor- derungen an die Qualifikation und die Kompetenzen des Ausbildungs- personals. a) Werden vor diesem Hintergrund für das Ausbildungspersonal Möglichkeiten der Vorbereitung und Qualifizierung angeboten und gefördert? b) Falls ja: welche Angebote bestehen, welche Förderungen können in Anspruch genommen werden und wie ist die Resonanz seitens der Betriebe? c) Falls nicht: sieht die Landesregierung die Notwendigkeit, ent- sprechende Angebote und Förderungen zu entwickeln und inner- halb welches Zeitrahmens wird dies für sinnvoll erachtet? Zu a) Nach dem Berufsbildungsgesetz dürfen Auszubildende nur eingestellt und ausgebildet werden, wenn die Ausbildungsstätte geeignet ist und die/der Ausbildende persönlich und fachlich geeignet ist. Dies wird von den zuständigen Stellen überwacht. Ausbilderinnen und Ausbilder haben für die Ausbildung in anerkannten Ausbildungsberufen nach dem Berufsbildungsgesetz den Erwerb der berufs- und arbeitspädagogischen Fertig- keiten, Kenntnisse und Fähigkeiten nach der Ausbilder-Eignungsverordnung nachzuweisen. Danach sind die Ausbilderinnen und Ausbilder dabei unter anderem in der Lage, die soziale und persönliche Entwicklung von Auszubildenden zu fördern, Probleme und Konflikte recht- zeitig zu erkennen sowie auf eine Lösung hinzuwirken. Mit dem Erwerb der Ausbilder- eignung verfügen die Ausbilderinnen und Ausbilder über die notwendige fachliche Eignung. Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 6. Wahlperiode Drucksache 6/2984 23 Der Erwerb dieser Fachqualifikation „Ausbildung der Ausbilder - AdA-Prüfung” kann über den Bildungsscheck nach der Richtlinie zur Förderung der Kompetenzentwicklung in Unter- nehmen (Verwaltungsvorschrift des Ministeriums für Arbeit, Gleichstellung und Soziales vom 04.12.2013 - Amtsblatt M-V 2013 S. 896) gefördert werden. Zu b) und c) Darüber hinaus können weitere Qualifizierungsangebote - je nach individueller Bedarfslage - auf dem Weiterbildungsmarkt genutzt werden, die gegebenenfalls aus Mitteln des Euro- päischen Sozialfonds gefördert werden können. Über die Nutzung dieser Möglichkeiten liegen der Landesregierung keine statistischen Daten vor.