Die Ministerin für Arbeit, Gleichstellung und Soziales hat namens der Landesregierung die Kleine Anfrage mit Schreiben vom 25. Juni 2014 beantwortet. LANDTAG MECKLENBURG-VORPOMMERN Drucksache 6/3033 6. Wahlperiode 26.06.2014 KLEINE ANFRAGE der Abgeordneten Karen Stramm, Fraktion DIE LINKE Ehrenamtskarte in Mecklenburg-Vorpommern und ANTWORT der Landesregierung In der Antwort auf meine Kleine Anfrage zur Ehrenamtskarte vom 05.06.2014 (Drucksache 6/2982) wurden einige Fragen nicht adäquat beantwortet. Deshalb stelle ich die Fragen erneut. 1. Was spricht für die Einführung einer landesweit geltenden Ehrenamts- karte in Mecklenburg-Vorpommern und was spricht dagegen? Die Stärkung des Ehrenamtes ist ein Anliegen der Landesregierung. Die Entwicklung und Förderung ehrenamtlichen Engagements in Mecklenburg-Vorpommern benötigt eine motivierende und vor allem flächendeckende Anerkennungskultur. Die Bewertung der Vor- und Nachteile der Einführung einer landesweit geltenden Ehrenamts- karte ist abhängig von deren konkreter Ausgestaltung. Für die Einführung einer landesweit geltenden Ehrenamtskarte spricht, dass eine neue Form der Anerkennungskultur sichtbar werden kann. Den bürgerschaftlich Engagierten gegenüber kann Dank und Anerkennung für ihre geleistete Arbeit über die lokale Ebene hinausgehend ausgedrückt werden. Dagegen spricht der Organisations- und Verwaltungsaufwand, insbesondere in den Landkreisen und kreisfreien Städten. Die Einführung einer Ehrenamtskarte stellt eine zusätzliche Aufgabe dar, die personelle und finanzielle Ressourcen binden wird. Drucksache 6/3033 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 6. Wahlperiode 2 Da ehrenamtliches Engagement in erster Linie vor Ort in den Städten und Gemeinden geleistet wird, bestand in der Landeskoordinierungsgruppe „Bürgerschaftliches Engagement“, in der neben den Vereinen des bürgerschaftlichen Engagements auf Landesebene und Vertretern der Landkreise auch der Landkreistag und der Städte- und Gemeindetag vertreten sind, Einigkeit dahingehend, den regionalen Anerkennungsformen zunächst den Vorrang einzuräumen. 2. Warum ist die Landesregierung der Meinung, dass die Ehrenamts- karten das ehrenamtliche Engagement nicht erhöhen? Aus den bisher vorliegenden Evaluierungsergebnissen aus Bayern geht hervor, dass durch die Ausgabe der Ehrenamtskarten keine neuen Freiwilligen rekrutiert wurden. Die Ehrenamts- karten werden für bereits geleistetes Engagement als eine Form der Wertschätzung und Anerkennung für den Einzelnen durch die Bürgerinnen und Bürger bewertet. Sie wirken in der Regel nicht gleichzeitig als Motivation, ein bürgerschaftliches Engagement zu über- nehmen. Darüber hinausgehende eigene Erkenntnisse liegen der Landesregierung nicht vor.