Der Minister für Energie, Infrastruktur und Landesentwicklung hat namens der Landesregierung die Kleine Anfrage mit Schreiben vom 6. März 2012 beantwortet. LANDTAG MECKLENBURG-VORPOMMERN Drucksache 6/332 6. Wahlperiode 06.03.2012 KLEINE ANFRAGE der Abgeordneten Jutta Gerkan, Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Erdgasförderung aus unkonventionellen Lagerstätten mittels FrackingVerfahren in Mecklenburg-Vorpommern und ANTWORT der Landesregierung Die Anwendung der Frac-Technologie (Hydraulik Fracturing Verfahren - Aufbrechung der Gesteinsschichten durch eine Mischung aus Wasser, Sand und Chemikalien in Tiefen bis zu 5000 m) zur Gewinnung von Erdgas auf unkonventionellen Standorten kommt auch in Deutschland vermehrt zur Anwendung. Der Mineralölkonzern Exxon-Mobil hat auf Nachfrage (vgl. www.erdgassuche-in-deutschland.de, Fragen und Antworten) bestätigt, dass Umweltverträglichkeitsprüfungen hinsichtlich der bei diesem Verfahren angewandten unterirdischen Bohrungen derzeit wenig Sinn ergeben, da bislang noch keine ausreichenden Parameter für UVP hinsichtlich der Frac-Technologie entwickelt wurden. 1. Existieren in Mecklenburg-Vorpommern potentielle Standorte zur Gewinnung von Erdgas mittels der Fracking-Technologie und wenn ja, welche Position nimmt die Landesregierung zu dieser Technologie ein? Der Landesregierung sind keine solchen Lagerstätten bekannt. Eine Untersuchung, ob potenzielle Standorte zur Gewinnung aus unkonventionellen Lagerstätten mittels der Fracking-Methode existieren, hat bisher nicht stattgefunden. Drucksache 6/332 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 6. Wahlperiode 2 2. Existieren in Mecklenburg-Vorpommern geplante Vorhaben zur Erd- gasförderung aus unkonventionellen Lagerstätten? Nein. Die bekannten Erdgasvorkommen in Mecklenburg-Vorpommern befinden sich in konventionellen Lagerstätten. 3. An welchen Standorten und durch welche Betreiberfirmen werden in Mecklenburg-Vorpommern bereits Erdgas und Erdöl gefördert? Die Firma Gaz de France Suez GmbH, Rechtsnachfolgerin der Erdöl/Erdgas Grimmen GmbH ehemals VEB Erdöl/Erdgas Grimmen, fördert am Standort Lütow/Usedom und am Standort Mesekenhagen bei Greifswald Erdöl aus konventionellen Lagerstätten. Die Förderung von Erdöl aus den konventionellen Lagerstätten Barth-Wustrow, GrimmenPapenhagen , Reinkenhagen und Richtenberg, welche ab 1961 erfolgte, wurde vor 1990 eingestellt. 4. Sind bereits Probebohrungen zur Erdgas- bzw. Erdölsuche in Mecklenburg-Vorpommern genehmigt worden und wenn ja, welche aktuellen Umweltverträglichkeitsstudien bezieht das Amt bei den zu treffenden Entscheidungen mit ein? In der Zeit von 1913 bis 1990 wurden auf dem Gebiet des heutigen MecklenburgVorpommerns etwa 550 Bohrungen zur Erkundung und zur Förderung von Erdöl und Erdgas genehmigt und abgeteuft. Der Firma Central European Petroleum GmbH, Berlin (CEP) sind zur Erkundung von konventionellen Erdöllagerstäten Probebohrungen an den Standorten Pudagla und Barth ohne Einsatz der Fracking-Technologie genehmigt worden. Im Betriebsplanverfahren waren alle in ihrem Aufgabenbereich betroffenen Behörden, insbesondere die Wasser- und Naturschutzbehörden , beteiligt. Deren Forderungen wurden seitens der Genehmigungsbehörde, dem Bergamt Stralsund, durch entsprechende Auflagen in der Entscheidung berücksichtigt. Umweltverträglichkeitsstudien wurden nicht gefordert und sind gesetzlich nicht vorgeschrieben . 5. Sind dem Ministerium in Planung befindliche Firmenansiedlungen im Zusammenhang mit einer Erdgas- bzw. Erdölförderung bekannt? Ja. Im Falle der Fündigkeit von wirtschaftlich förderbarem Erdöl beabsichtigt die CEP standortbezogene Firmensitze in Mecklenburg-Vorpommern zu errichten.