Die Ministerin für Soziales und Gesundheit hat namens der Landesregierung die Kleine Anfrage mit Schreiben vom 26. Oktober 2011 beantwortet. LANDTAG MECKLENBURG-VORPOMMERN Drucksache 6/37 6. Wahlperiode 27.10.2011 KLEINE ANFRAGE des Abgeordneten Stefan Köster, Fraktion der NPD Zahl der Psychotherapeuten und geplantes Versorgungsstrukturgesetz und ANTWORT der Landesregierung Wie die Ostsee-Zeitung (Ausgabe vom 04.10.2011) berichtete, müssen Patienten, die vom Burn-out-Syndrom oder von Depressionen betroffen sind, in Mecklenburg-Vorpommern oft monatelang auf einen Termin warten. Der Bedarf könne von der bestehenden Struktur an Psychotherapeuten nicht gedeckt werden. Stattdessen sollen jetzt sogar Praxen aufgelöst werden. Hintergrund sei das vom Bundesgesundheitsministerium geplante Versorgungsstrukturgesetz. Demnach drohe 19 Praxen in M-V die Schließung. Sie lägen in überversorgten Gebieten. Allerdings sollen die den Plänen zugrunde liegenden Zahlen aus dem Jahr 1999 stammen. 1. Wie hat sich in Mecklenburg-Vorpommern seit 2000 die Zahl der Fälle von Burn-out und von Depressionen entwickelt (bitte jahrweise und getrennt nach Burn-out und Depressionen darstellen/bitte auch Schätzwerte angeben)? Burn-out ist keine Erkrankung im Rahmen der Internationalen Klassifikation und Todesursachen (ICD10) der WHO. Aussagen können lediglich zu den Krankheitsfällen wegen affektiver Störungen getroffen werden. Drucksache 6/37 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 6. Wahlperiode 2 Krankenhausfälle wegen affektiver Störungen ICD10: F30-F39 Jahr weiblich männlich gesamt 2001 2.026 985 3.011 2002 2.073 977 3.050 2003 2.037 885 2.922 2004 2.096 1.045 3.141 2005 2.498 1.160 3.658 2006 2.425 1.233 3.658 2007 2.358 1.262 3.620 2008 2.376 1.229 3.605 2009 2.456 1.301 3.757 Quelle: Statistisches Amt Mecklenburg-Vorpommern. 2. Welche Berufsgruppen sind von Burn-out und von Depressionen am häufigsten betroffen? Dazu liegen der Landesregierung keine Erkenntnisse vor. 3. Welche Argumentation vertritt die Landesregierung zum Versorgungsstrukturgesetz? Die Landesregierung hält Regelungen zur Verbesserung der Versorgungsstrukturen in der gesetzlichen Krankenversicherung, die der Sicherstellung einer flächendeckenden bedarfsgerechten und wohnortnahen medizinischen Versorgung der Bevölkerung dienen, für erforderlich. Das Bundesratsverfahren ist noch nicht abgeschlossen. Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 6. Wahlperiode Drucksache 6/37 3 4. Bis wann soll eine aktuelle und detaillierte Darstellung zur Zahl psychotherapeutischer Praxen in M-V erarbeitet werden? Eine aktuelle Übersicht der Kassenärztlichen Vereinigung liegt der Landesregierung vor. Ambulant tätige Psychotherapeuten (Stand: Juli 2011) Kreis/Kreisfreie Stadt Psychologen Psychotherapeuten Ärztliche Psychotherapeuten Summe Bad Doberan 8 1 9 Demmin 5 1 6 Greifswald 6 6 12 Güstrow 7 2 9 Ludwigslust 5 3 8 Mecklenburg-Strelitz 4 0 4 Müritz 3 2 5 Neubrandenburg 4 3 7 Nordvorpommern 2 0 2 Nordwestmecklenburg 3 3 6 Ostvorpommern 2 0 2 Parchim 6 2 8 Rostock 54 11 65 Rügen 4 2 6 Schwerin 13 5 18 Stralsund 6 3 9 Uecker-Randow 3 2 5 Wismar 6 3 9 Mecklenburg-Vorpommern 141 49 190 Quelle: Kassenärztliche Vereinigung Mecklenburg-Vorpommern.