Der Minister für Inneres und Sport hat namens der Landesregierung die Kleine Anfrage mit Schreiben vom 27. August 2015 beantwortet. LANDTAG MECKLENBURG-VORPOMMERN Drucksache 6/4232 6. Wahlperiode 28.08.2015 KLEINE ANFRAGE des Abgeordneten Udo Pastörs, Fraktion der NPD Mögliches Schreiben aus dem Bereich des Sozialsenators der Hansestadt Rostock an die Landesregierung und ANTWORT der Landesregierung Während der Sitzung der Rostocker Bürgerschaft am 8. Juli 2015 erklärte der Oberbürgermeister der Hansestadt Rostock unter anderem: „Wir haben die Kapazitäten, wir haben die Kraft in unserer Stadtgesellschaft, … alle Flüchtlinge und Asylbewerber, die … verteilt werden sollen, aufzunehmen .“ Insofern sei „es keine glückliche Geschichte“ gewesen, „die wir hier hatten: Aus dem Bereich des Sozialsenators ist nach Schwerin geschrieben worden, dass wir (Anmerkung: also die Hansestadt Rostock) bis auf Weiteres keine Flüchtlinge aufnehmen können und wollen, weil die entsprechenden Bedingungen nicht bestehen. Dieses Schreiben ist weder mit mir noch mit dem Fachamt abgestimmt gewesen. Und dieses Schreiben ist natürlich wirklich nicht förderlich für unsere Grundeinstellung . Dieses Schreiben halte ich nicht für förderlich in dem Sinne, dass wir vielleicht anders beurteilt werden von Dritten, als das, was wir uns auch hier gemeinsam vorgenommen haben und wofür wir auch gemeinsam Verantwortung tragen (Quelle: Internet-Portal MMV Medienanstalt Mecklenburg-Vorpommern - hier: Internetr@dio Warnow Rostock - Bürgerschaftssitzung der Hansestadt Rostock vom 08.07.2015; veröffentlicht am 10.07.2015; die im Vortext zitierte Passage beginnt bei ca. 138:00; zuletzt abgerufen am 29.07.2015 - http://www.mmv-mediathek .de/sendungen/404-internetr_dio_warnow_rostock.html). Drucksache 6/4232 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 6. Wahlperiode 2 1. Entspricht es den Tatsachen, dass die Landesregierung ein Schreiben „aus dem Bereich des Sozialsenators“ der Hansestadt Rostock erhalten hat? Wenn ja, a) welches Ressort der Landesregierung hat das Schreiben erhalten? b) wann ging das Schreiben ein? c) wer hat das Schreiben unterzeichnet? Zu 1 Ja. Zu a) Das Schreiben ist im Landesamt für innere Verwaltung im Geschäftsbereich des Ministeriums für Inneres und Sport eingegangen. Zu b) Das Schreiben ist am 06.07.2015 eingegangen. Zu c) Das Schreiben hat der Senator für Jugend und Soziales, Gesundheit, Schule und Sport, Steffen Bockhahn, unterzeichnet. 2. Welchen genauen Wortlaut hat das Schreiben? Das Schreiben hatte folgenden Wortlaut: „Anrede, ich bitte Sie, für einen unbestimmten Zeitraum auf die Zuweisung von Asylbewerbern an die Hansestadt Rostock zu verzichten. Die Gemeinschaftsunterkunft in der Satower Straße verfügt über 285 Plätze und beherbergt zurzeit 309 Personen. Die Unterkunft in der Feuerwache See ist ebenfalls voll ausgelastet. Derzeit steht nicht ausreichend Wohnraum zur Verfügung, um die notwendigen Auszüge aus den Gemeinschaftsunterkünften gewährleisten zu können. Sobald wieder Plätze in der Satower Straße oder der Feuerwache See zur Verfügung stehen, teilen wir Ihnen dieses umgehend mit. In der Hoffnung auf Ihr Entgegenkommen verbleibe ich mit freundlichen Grüßen“ Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 6. Wahlperiode Drucksache 6/4232 3 3. Welchen genauen Wortlaut hat die Antwort der Landesregierung? Die Antwort des Landesamtes für innere Verwaltung lautet wie folgt: „Anrede, vielen Dank für Ihre offenen Worte. Auch wenn wir Ihre momentane Situation sehr gut nachvollziehen können, ist es uns derzeit leider nicht möglich die Stadt Rostock aus der Verteilung bzw. Zuweisung von Asylbewerbern herauszunehmen. Uns ist sehr wohl bewusst, dass alle Städte und Landkreise um Unterbringungsmöglichkeiten kämpfen. Damit Sie die Größenordnung Ihrer Bemühungen besser einschätzen können, möchte ich Ihnen einen kleinen Einblick über die Größenordnung der Zugänge hier in Nostorf/Horst geben. Wir verzeichnen täglich bis zu 90 Neuzugänge. Allein am letzten Wochenende sind über 160 Personen zur Asylantragstellung in der EAE eingetroffen. Mit der Bitte um Verständnis verbleibe ich Mit freundlichen Grüßen im Auftrag“