Der Minister für Bildung, Wissenschaft und Kultur hat namens der Landesregierung die Kleine Anfrage mit Schreiben vom 22. März 2016 beantwortet. LANDTAG MECKLENBURG-VORPOMMERN Drucksache 6/5182 6. Wahlperiode 23.03.2016 KLEINE ANFRAGE des Abgeordneten Helmut Holter, Fraktion DIE LINKE Wirtschaft 4.0 in Mecklenburg-Vorpommern und ANTWORT der Landesregierung Für die vierte industrielle Revolution sind auch digitale Kompetenzen der Beschäftigten in den kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) erforderlich . 1. Sind bzw. werden neue Lehrinhalte zur Entwicklung der digitalen Kompetenz in die Lehrpläne der allgemein bildenden und beruflichen Schulen aufgenommen? (Wenn ja, bitte die Lehrinhalte, den Stundenumfang und den Zeitpunkt der Einführung darstellen.) Seit 2004 ist der Rahmenplan „Medienerziehung“ verbindlich. Er richtet sich an Lehrkräfte aller Schularten und Unterrichtsfächer und definiert Medienbildung und -erziehung als fächerintegrative Querschnittsaufgabe. Außerdem stehen den Schulen des Landes das „Audit - Auf dem Weg zur Medienschule“ zur Schulentwicklung und der „Medienkompass“ zur Umsetzung im Unterricht zur Verfügung. Spätestens mit dem Schuljahresbeginn 2017/2018 soll ein durchgängiges, einstündiges Unterrichtsfach „Informatik und Medienkunde“ erprobt werden. Darüber hinaus erarbeitet das Land ein digitales Unterrichtshilfenportal, das perspektivisch in allen Schularten zum Einsatz kommen soll. Entsprechende Haushaltsvorsorge ist getroffen. Drucksache 6/5182 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 6. Wahlperiode 2 2. Welche Bedeutung misst die Landesregierung dem Lernen 4.0 bei und welche Maßnahmen zur Förderung hat sie dafür eingeleitet bzw. wird sie einleiten? a) Wie bewertet die Landesregierung die Entstehung von sogenannten „Lernfabriken 4.0“? b) Wäre eine Förderung von solchen Lernfabriken in Mecklenburg- Vorpommern aus Sicht der Landesregierung erstrebenswert? Die Landesregierung sieht es als selbstverständlich an, dass im Bereich der schulischen und beruflichen Bildung sowie in den Ausbildungsbetrieben eine hochwertige Ausbildung gewährleistet wird, die sowohl zu erfolgreichen Abschlüssen führt als auch die entsprechende Anschlussfähigkeit nach der Ausbildung absichert. Dazu gehört, dass sie die Entwicklungstendenzen der Wirtschaft hin zu einer Wirtschaft 4.0 produktiv im Bildungssystem aufnimmt und in sinnvoller Weise in vorhandene erfolgreiche Konzepte integriert. Das Lernen an sich muss dabei nicht als „Lernen 4.0“ revolutioniert werden, sondern weiterhin zeitgemäß bleiben. Dem widmet sich auch das Kompetenzzentrum für berufliche Bildung. Zu a) Sogenannte Lernfabriken 4.0 sind im Bereich der beruflichen Bildung eine Entwicklung des Landes Baden-Württemberg, welches auch den Begriff dafür geprägt hat. Mecklenburg- Vorpommern reagiert auf die gleichen Herausforderungen nicht mit diesem Begriff, aber ebenso adäquat mit zeitgemäßer Medienbildung in den Schulen des Landes. Zu b) Die Einführung solcher Lernfabriken ist vor dem geschilderten Hintergrund der Antwort zur Frage 2 a) nicht vorgesehen. 3. Wie unterstützt die Landesregierung die KMU bei der beruflichen Weiterbildung, um digitale Kompetenzen der Beschäftigten zu entwickeln? Das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur unterstützt die KMU hinsichtlich der berufsvorbereitenden und Berufsausbildung. Im Übrigen wird auf die Antwort zu Frage 5 der Kleinen Anfrage 6/4580 verwiesen.