Der Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz hat namens der Landesregierung die Kleine Anfrage mit Schreiben vom 13. April 2016 beantwortet. LANDTAG MECKLENBURG-VORPOMMERN Drucksache 6/5285 6. Wahlperiode 14.04.2016 KLEINE ANFRAGE des Abgeordneten Prof. Dr. Fritz Tack, Fraktion DIE LINKE Evaluierung des Leibniz-Instituts für Nutztierbiologie und ANTWORT der Landesregierung In der Presse wurde über die Evaluierung des o. g. Instituts berichtet. Die Finanzierung des Instituts erfolgt zu 50 % aus Landesmitteln. 1. Wie wird das Evaluierungsergebnis für das Institut für Nutztierbiologie Dummerstorf beurteilt? Die Landesregierung begrüßt die Empfehlung des Senats der Wissenschaftsgemeinschaft der Leibnizeinrichtungen (WGL), das Leibniz-Institut für Nutztierbiologie (FBN) weiter zu fördern. In der Stellungnahme des Senats wird deutlich, dass das FBN auf der Basis seiner anwendungsorientierten Forschung Innovationen im Bereich der landwirtschaftlichen Tierhaltung und Tierzucht entwickelt und in die Praxis überführt und Beiträge innerhalb der grundlagenorientierten Forschung der Fachdisziplin liefert. Die Aussage der Evaluierungsgruppe wird durch die Landesregierung mitgetragen, dass das FBN mit seinen innovativen Entwicklungen und Beratungsleistungen für den Anwendungsbereich, aber auch für die Beratung der Politik und zur Versachlichung der öffentlichen Diskussion zur Tierhaltung von großer Bedeutung ist. Mit dem Fokus auf die Themen Tierwohl, Tiergesundheit, Klimaanpassung und Klimawirkung sowie Ressourceneffizienz richtet sich seine Forschungsarbeit auf die aktuellen Herausforderungen der Nutztierhaltung. Drucksache 6/5285 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 6. Wahlperiode 2 Trotz der vielfältigen positiven Entwicklungen seit der letzten Evaluierung sieht die Evaluierungskommission, insbesondere vor dem Hintergrund der herausragenden Infrastruktur des FBN, weitere Potentiale zur Leistungssteigerung für die Einrichtung, etwa in Bezug auf Publikationen in außerhalb des im tierwissenschaftlichen Forschungsbereich liegenden, höchstrangigen Zeitschriften und die Einwerbung von weiteren Drittmitteln. Auch sollte die internationale Sichtbarkeit der Einrichtung mit der Gewinnung renommierter ausländischer Wissenschaftler und einer weiteren strategischen internationalen Vernetzung weiter erhöht werden. Große Potentiale werden durch die Evaluierungskommission ebenfalls im „wissenschaftlichen Service“ des FBN gesehen. Hierzu ist eine Erweiterung des Stiftungsauftrags anzustreben. 2. Welche Forschungsbereiche haben besonders gute Ergebnisse erreicht? Das FBN ist strukturell in sechs Teilinstitute gegliedert. Die Gesamtleistungen folgender Teilinstitute haben besonders gute Ergebnisse erreicht: Institut für Genombiologie: sehr gut Institut für Verhaltensphysiologie: sehr gut Institut für Genetik und Biometrie: gut bis sehr gut Institut für Fortpflanzungsbiologie: gut bis sehr gut 3. Welche Forschungsbereiche sind weniger gut beurteilt worden und warum? Institut für Muskelbiologie und Wachstum: gut Das Institut hat seit der letzten Evaluierung vielversprechende Ansätze entwickelt und in einigen, aber noch nicht in allen Bereichen Verbesserungen erzielt. Das Potential zur Steigerung der Publikationsleistung und Einwerbung von Drittmitteln wurde noch nicht voll genutzt. Die Einwerbung von Drittmitteln konnte seit der letzten Evaluierung nicht wesentlich erhöht werden. Die Anzahl der Publikationen konnte erhöht werden, dennoch sind hochrangige Publikationen noch zu selten. Das Teilinstitut bearbeitet wichtige Fragen von genereller biologischer Bedeutung in einem hochkompetitiven Feld. Dies erfordert es, zukünftig in höherem Maße besonders innovative Fragestellungen zu identifizieren. Die hervorragende Ausstattung mit analytischen Instrumenten bietet dafür eine ideale Grundlage. Dazu sollte auch die Kooperation mit den anderen Teilinstituten des FBN vertieft werden. Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 6. Wahlperiode Drucksache 6/5285 3 Institut für Ernährungsphysiologie: gut Hier lag die Drittmitteleinwerbung leicht über dem Niveau der letzten Evaluierung. Es gelangen auch Steigerungen bei der Publikationsleistung. Es könnten jedoch durch noch bessere FBN-interne und internationale Vernetzung sowie durch weitere Bemühungen, Forschungsergebnisse vermehrt in Zeitschriften zu publizieren, die nicht speziell den Tierwissenschaften zuzuordnen sind, mehr höchst-rangige Publikationen erreicht werden. Mit der exzellenten technischen Ausstattung des Institutes und einer besseren Institutsvernetzung hätten bessere Ergebnisse erreicht werden können. 4. Wird die Landesregierung Einfluss auf die weitere Entwicklung des Instituts nehmen und wenn ja, in welcher Richtung? Das zuständige Fachressort wird im Rahmen seiner Gremienarbeit (Kuratorium) das FBN aktiv unterstützen und verstärkt darauf achten, dass das FBN zielgerichtet an der Umsetzung der Empfehlungen arbeitet. Das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz als Zuwendungsgeber wird darauf hinwirken, dass die rechtlichen Rahmenbedingungen geschaffen werden, um die Empfehlungen des Senats der Leibniz-Einrichtungen zeitnah umzusetzen. Hierzu bedarf es aber auch der Unterstützung durch den Landtag, zum Beispiel bei einer Änderung des Stiftungsgesetzes. 5. Ist die finanzielle und personelle Ausstattung des FBN ausreichend? Die finanzielle und personelle Ausstattung des FBN wird als angemessen eingeschätzt. Diese Einschätzung deckt sich mit der Bewertung der Evaluierungsgruppe. Im Jahr 2015 standen dem FBN 19.686.000 Euro (Mittel aus Bund und Land zu je 50 Prozent) aus der institutionellen Förderung als Grundfinanzierung zur Verfügung. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, Drittmittel einzuwerben. Das haushaltsfinanzierte Personal umfasst 236 Stellen.