Der Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz hat namens der Landesregierung die Kleine Anfrage mit Schreiben vom 21. April 2016 beantwortet. LANDTAG MECKLENBURG-VORPOMMERN Drucksache 6/5288 6. Wahlperiode 22.04.2016 KLEINE ANFRAGE des Abgeordneten Prof. Dr. Fritz Tack, Fraktion DIE LINKE Entwicklung der Biber-Population in Mecklenburg-Vorpommern und ANTWORT der Landesregierung 1. Wie wird die Größe des Biberbestandes (Castor fiber) eingeschätzt? Auf Basis der Ergebnisse des landesweiten Bibermonitorings beläuft sich die Schätzung des aktuellen Biberbestandes in Mecklenburg-Vorpommern auf etwa 2.300 Tiere. 2. In welchen Flussgebieten gibt es die größten Bestände? In Mecklenburg-Vorpommern gibt es fünf Teilpopulationen des Bibers. Die Abgrenzung der Bezugsräume dieser Teilpopulationen erfolgt auf Grundlage der Einzugsgebiete der großen Flüsse. Die größten Bestände - mit mehr als der Hälfte der landesweit erfassten Reviere - sind im Einzugsgebiet „Peene und Küstengebiet Ost“ zu verorten, welches neben der Peene auch die Flussgebiete von Tollense, Recknitz, Trebel, Uecker und die Gewässer auf und um Usedom umfasst. Es folgen die Bestände des Einzugsgebietes der Warnow mit etwas mehr als einem Viertel der landesweit erfassten Reviere. Drucksache 6/5288 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 6. Wahlperiode 2 3. Welche Schäden sind seit 2010 an landwirtschaftlichen Flächen, an der Verkehrsinfrastruktur, an wasserbaulichen Anlagen sowie an Gebäuden durch Vermessung infolge der Tätigkeit des Bibers entstanden ? Eine landesweite Übersicht über Schäden durch biberbedingte Vernässungen liegt nicht vor. Im Übrigen wird auf die entsprechenden Ausführungen in der Antwort auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Beate Schlupp (Drucksache 6/5166) verwiesen. 4. Sind die Ergebnisse des zehnjährigen Bibermonitorings im Biosphärenamt Elbe-Schaalsee repräsentativ? Die jährlichen Biber-Revierkartierungen im Bereich der Biosphärenreservate Flusslandschaft Elbe und Schaalsee sind Bestandteil des landesweiten Bibermonitorings und erfolgen nach einheitlicher Methodik. Die Ausbreitung des Bibers und die Bestandsdynamik sind naturräumlich bedingt unterschiedlich, ein positiver Bestandstrend - wie im oben genannten Bereich - ist vor allem dort zu verzeichnen, wo sich die Art aktuell noch ausbreitet. In bereits länger besiedelten Bereichen - wie an der mittleren Warnow oder an der Peene - sind dagegen stagnierende oder leicht rückläufige Bestände zu verzeichnen. 5. Ist der Aufbau eines Bibermonitorings für das Land vorgesehen? In Mecklenburg-Vorpommern gibt es seit 2001 ein landesweites Bibermonitoring. Im dreijährigen Turnus wird in allen bekannten Vorkommensgebieten eine Revierkartierung durchgeführt, um das Verbreitungsbild und den Biberbestand zu ermitteln. In den Biosphärenreservaten Flusslandschaft Elbe und Schaalsee sowie im Naturpark Sternberger Seenland erfolgen die Erfassungen jährlich. 6. Welche Zusammenarbeit gibt es mit Verbänden und anderen Ländern auf dem Gebiet des Biberschutzes? Es finden regelmäßige Behördentreffen der nord- und ostdeutschen Länder mit Bibervorkommen statt, um Maßnahmen des Biberschutzes, des Monitorings und des Managements abzustimmen. Das Landesamt für Umwelt, Natur und Geologie (LUNG) und der Naturschutzbund Deutschland (NABU) (Regionalverband Parchim) führen seit Jahren gemeinsam den inzwischen 17. Bibertag durch, der öffentlichkeitswirksam neues Wissen zum Biber vermittelt und vielfältige Diskussionen an Beispielen aus der Praxis ermöglicht.