Die Ministerin für Arbeit, Gleichstellung und Soziales hat namens der Landesregierung die Kleine Anfrage mit Schreiben vom 16. Juni 2016 beantwortet. LANDTAG MECKLENBURG-VORPOMMERN Drucksache 6/5489 6. Wahlperiode 17.06.2016 KLEINE ANFRAGE der Abgeordneten Karen Stramm, Fraktion DIE LINKE Arboviren in Mecklenburg-Vorpommern und ANTWORT der Landesregierung Arboviren verursachen Zika-Infektionen und Dengue-Infektionen. Sie sind seit dem 1. Mai 2016 in die Meldepflicht nach dem Infektionsschutzgesetz aufgenommen. Ärzte müssen den Nachweis von Arboviren an die zuständigen Gesundheitsämter melden. Mit der Ausweitung der Meldepflichten wollen Bund und Länder die Infektionen bei Reiserückkehrern besser überwachen. 1. Wie viele Zika-Infektionen sind bisher in Mecklenburg-Vorpommern gemeldet worden? Im gefragten Zeitraum sind bisher keine Zika-Infektionen gemeldet worden. Drucksache 6/5489 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 6. Wahlperiode 2 2. Wie viele Dengue-Infektionen sind bisher in Mecklenburg- Vorpommern gemeldet worden? Jahr Anzahl 2002 2 2003 1 2004 2 2005 2 2007 2 2009 4 2010 8 2011 8 2012 4 2013 7 2014 6 2015 9 2016 6 3. Sind Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit hinsichtlich der Prävention gegen Zika- und Dengue-Infektionen seitens der Landesregierung geplant? Aufgrund des Fehlens geeigneter Vektoren und eines hinreichenden Virusreservoirs können Zika- und Dengue-Infektionen in Mecklenburg-Vorpommern derzeit ausschließlich reiseassoziiert auftreten. Im Rahmen der reise- und tropenmedizinischen Beratung werden der Bevölkerung unter anderem auch Hinweise zu Gefahren durch Arboviren und möglichen Gegenmaßnahmen zur Verfügung gestellt. Auf der Internetseite des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (LAGuS) existiert eine Verlinkung zu den Seiten des Robert Koch-Instituts, der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung sowie zum Zentrum für Reisemedizin mit aktuellen Informationen und Handlungsempfehlungen zu dieser Thematik. Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 6. Wahlperiode Drucksache 6/5489 3 4. Wie will die Landesregierung die Kommunen unterstützen, damit die Gesundheitsämter ihre zunehmenden Aufgaben sachgerecht wahrnehmen können? Durch das Ministerium für Arbeit, Gleichstellung und Soziales werden regelmäßig Beratungen mit den Leiterinnen und Leitern der Gesundheitsämter durchgeführt. Darüber hinaus werden fachbezogene Beratungen mit Vertreterinnen und Vertretern verschiedener Fachgebiete in den Gesundheitsämtern durchgeführt. Das LAGuS unterstützt die Arbeit der Gesundheitsämter, zum Beispiel durch eine umfassende Beratung. Mehrfach im Jahr werden Fortbildungsmaßnahmen zu aktuellen Themen angeboten. In besonderen Fällen, zum Beispiel dem Monitoring und der Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners, erfolgt auch eine enge Abstimmung und Aufteilung praktischer Aufgaben zwischen den Mitarbeitern von Gesundheitsämtern und Landeseinrichtungen . Das Auftreten von Stechmücken, die als potentielle Vektoren von Viren bedeutsam sein können, wird aktuell in zwei bundesweiten Forschungsvorhaben untersucht. Mitarbeiter des LAGuS betreuen im Rahmen dieser Projekte zwei Mückenfallen in Mecklenburg- Vorpommern. Es besteht eine intensive Zusammenarbeit mit den beteiligten Wissenschaftlern und Bundesinstitutionen (zum Beispiel Umweltbundesamt, Friedrich-Loeffler-Institut).