Der Minister für Landwirtschaft und Umwelt hat namens der Landesregierung die Kleine Anfrage mit Schreiben vom 20. Oktober 2017 beantwortet. LANDTAG MECKLENBURG-VORPOMMERN Drucksache 7/1116 7. Wahlperiode 20.10.2017 KLEINE ANFRAGE des Abgeordneten Sandro Hersel, Fraktion der AfD Ursachen für das Fischsterben auf Trebel und Ryck und ANTWORT der Landesregierung Vorbemerkung Die Landesregierung teilt nicht die Auffassung, dass es in Mecklenburg-Vorpommern jährlich zu „einem“ Fischsterben kommt. Die jährliche Anzahl von Fischsterben in Mecklenburg- Vorpommern ist variabel. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Eine statistisch signifikante Häufung der Fälle an den Flüssen Trebel und Ryck kann nicht bestätigt werden. Jährlich kommt es in Mecklenburg-Vorpommern zu einem Fischsterben (z. B NDR - Tote Fische treiben auf der Randow). Derartige Fälle mehren sich auf den Flüssen Trebel und Ryck (OZ - Natürliche Ursache für Fischsterben in der Trebel). l. Wie bewertet die Landesregierung das Fischsterben durch Sauerstoffmangel in von Eutrophierung betroffenen Gewässern im Hinblick auf angrenzende Moore, die natürlich oder durch Wiedervernässung entstanden sind? Die Landesregierung sieht keine Zusammenhänge zwischen den beobachteten Fischsterben und den nahe liegenden Moorstandorten. Die Eutrophierung durch Pflanzennährstoffe führt zu einem übermäßigen Pflanzenwachstum in den Gewässern. Beim biologischen Abbau der Pflanzenreste wird Sauerstoff verbraucht. Dieser Prozess kann zu einer erhöhten Sauerstoffzehrung in den Gewässern führen. Drucksache 7/1116 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 7. Wahlperiode 2 Ein Mangel an Sauerstoff kann abhängig von seiner Größenordnung unter anderem zum Absterben spezifischer Fischarten in dem betroffenen Gewässer führen, welches dann, wenn es spontan und augenscheinlich großflächig auftritt, im allgemeinen Wortgebrauch als „Fischsterben“ bezeichnet wird. Die Niedermoore in Mecklenburg-Vorpommern stellen Speicher für Pflanzennährstoffe dar und halten sie von den angrenzenden Fließgewässern zurück. Damit stellen Niedermoore einen effektiven Schutz der Gewässer vor Eutrophierung und somit auch vor Sauerstoffmangel und Fischsterben dar. 2. Inwiefern hält die Landesregierung die Beschattung von Gewässern, die vom Fischsterben betroffen sind, für sinnvoll, um den Wärmeeinfluss auf das Gewässer zu senken? Die Beschattung von Gewässern durch Bäume wird generell für sinnvoll erachtet, da sie einerseits die Wärmeeinstrahlung und andererseits die Lichteinstrahlung in die Gewässer vermindert. Beide Faktoren limitieren das Pflanzenwachstum und können zu einem höheren Sauerstoffgehalt in den Gewässern beitragen. Damit kann auch das Risiko eutrophierungsbedingter Fischsterben gesenkt werden. Die Beschattung kann sich auch positiv auf die Anzahl der Fischarten in einem Gewässer auswirken. 3. Inwiefern hält die Landesregierung Wälder, insbesondere Auenwälder, in Ufernähe für sinnvoller als angrenzende Moore? Es wird auf die Antworten zu den Fragen 1 und 2 hingewiesen. Sowohl Wälder, insbesondere Auwälder, als auch angrenzende Moore (Niedermoore) wirken sich gleichermaßen positiv auf die Gewässerqualität aus. Beide Biotoptypen ergänzen sich zum Beispiel beim Rückhalt von Wasser in der Landschaft (Hochwasserschutz) wie auch bei der Förderung der Biodiversität. Während sich Moore positiv auf den Nährstoffrückhalt auswirken und damit der Eutrophierung von Gewässern vorbeugen, sorgen Wälder in Ufernähe, insbesondere Auwälder, für eine Beschattung der Gewässer. Damit werden die Folgen der Eutrophierung gemindert. Außerdem sorgen Auwälder für eine vielfältige Gewässerstruktur, die sich wiederum positiv auf die Artenzusammensetzung und damit auf die Stabilität, Funktion und Qualität des Gewässers auswirkt.