Die Ministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur hat namens der Landesregierung die Kleine Anfrage mit Schreiben vom 4. Dezember 2017 beantwortet. LANDTAG MECKLENBURG-VORPOMMERN Drucksache 7/1250 7. Wahlperiode 05.12.2017 KLEINE ANFRAGE des Abgeordneten Dr. Gunter Jess, Fraktion der AfD IT-Konzepte der Hochschulen, Universitäten und Universitätsmedizinen in Mecklenburg- Vorpommern und ANTWORT der Landesregierung Vorbemerkung Bei der Beantwortung der Kleinen Anfrage werden mit dem Begriff „Hochschulen“ die Universitäten, die Hochschulen und die Hochschule für Musik und Theater Rostock erfasst. Im Text werden folgende Abkürzungen für die Universitäten, Hochschulen, Hochschule für Musik und Theater und Universitätsmedizinen verwendet: Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald (EMAU), Universität Rostock (UR), Universitätsmedizin Greifswald (UMG), Universitätsmedizin Rostock (UMR), Hochschule für Musik und Theater Rostock (HMT), Hochschule Neubrandenburg (HSN), Hochschule Stralsund (HOST), Hochschule Wismar (HSW). Drucksache 7/1250 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 7. Wahlperiode 2 Eine funktionierende IT-Unterstützung (in der Regel durch Rechenzentren ) ist unabdingbar für Forschung und Lehre an den Hochschulen, Universitäten und Universitätsmedizinen in Mecklenburg- Vorpommern sowie für die Verwaltung. 1. Verfügen die Hochschulen, Universitäten und Universitätsmedizinen über aktuelle IT-Konzepte? Mit Ausnahme der HMT haben alle Hochschulen und Universitätsmedizinen ein aktuelles IT-Konzept. 2. Wann wurden diese letztmalig aktualisiert (bitte die IT-Konzepte mit Datum aufführen)? IT-Konzept Jahr der letzten Aktualisierung EMAU IT-Konzept 2011- zurzeit Überarbeitung UR IT-Versorgungskonzept 2004 Netzkonzept 2007 IT-Sicherheitskonzept 2012 - zurzeit Neuerstellung UMG Netzwerk-Konzept 2013 Klinisches Arbeitsplatzsystem (KAS+) 2014 E-Mail-Konzept 2017 Dokumentenmanagement- und Archivsystem 2008 UMR IT-Strategie-Konzept 2017 Netzkonzept 2017 IT-Sicherheitskonzept 2017 Digitalisierungskonzept in Bearbeitung HMT Kein IT-Konzept HSN IT-Konzept 2007 HOST Konzept zur zentralen Verfügbarkeit von Serversystemen und Speicherplatz (als Ergänzung zum bestehenden IT-Konzept) 2016 HSW IT-Konzept 2010 Netz-Konzept 2010 IT-Sicherheitskonzept zurzeit in Erarbeitung Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 7. Wahlperiode Drucksache 7/1250 3 3. Inwieweit sind die IT-Konzepte der Hochschulen, Universitäten und Universitätsmedizinen aufeinander abgestimmt? Es gibt keine zwischen den Hochschulen und Universitäten abgestimmten Konzepte, jedoch intensive Kommunikation und punktuelle Kooperationen und Abstimmungen. An der UMG ist ein gemeinsames Netzwerk-Konzept zusammen mit der EMAU erstellt worden. Die UMR strebt eine engere Abstimmung und Zusammenarbeit mit der UMG an. 4. Gibt es auf dem Feld der IT Kooperationsvereinbarungen der Hochschulen untereinander oder mit anderen Einrichtungen und Unternehmen im Besitz des Landes (z. B. Datenverarbeitungszentrum Mecklenburg- Vorpommern GmbH)? Das Land betreibt Plattformen, an denen alle Hochschulen beteiligt sind, etwa das Landesinformationssystem LOTSE und ProFiskal (Kooperation mit dem Datenverarbeitungszentrum (DVZ) M-V zum Betrieb von ProFiskal und zur Bereitstellung des Anschlusses). Für alle Hochschulen des Landes wurden zudem Software-Rahmenverträge (z. B. Sophos Rahmenvertrag für Antivirensoftware) abgeschlossen. Weiterhin sind die Hochschulen an der Kooperation zur gemeinsamen „TYPO3-Multiplattform “ zur Erstellung eines gemeinsamen Werbeauftritts der Hochschulen in Mecklenburg-Vorpommern beteiligt, die bei der EMAU angesiedelt ist. Die Hochschulen nutzen ein gemeinsames Bibliotheksportal. Die Hochschulen Neubrandenburg , Stralsund und Wismar haben einen gemeinsamen IT-Sicherheitsbeauftragten aus dem DVZ unter Vertrag. Die Hochschulen haben darüber hinaus im Einzelnen noch folgende verbindliche Kooperationen benannt: EMAU/UMG Zwischen der UMG und der EMAU besteht eine IT-Kooperationsvereinbarung. UR Vereinbarungen bestehen hinsichtlich Stud.IP/ILIAS, EasyDB und den Software- Landeslizenzen für alle Hochschulen des Landes. Die Netzanschlüsse im Deutschen Forschungsnetzes (DFN) und deren zentrale Bewirtschaftung durch die Universität Rostock sind geregelt, ebenso die DFN-Clouddienste. Die Hochschulen partizipieren am Norddeutschen Verbund für Hoch- und Höchstleistungsrechnen (HLRN) auf der Basis des Verwaltungsabkommens zwischen Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Mecklenburg- Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein. UMR Die UMR kooperiert mit dem IT- und Medienzentrum der UR zu den Themen DFN und Softwarelizenzen. Drucksache 7/1250 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 7. Wahlperiode 4 5. Welche Dienstvereinbarungen mit Personalvertretungen bestehen an den jeweiligen Hochschulen, Universitäten und Universitätsmedizinen ? An den Hochschulen und Universitätsmedizinen bestehen folgende IT-bezogene Dienstvereinbarungen : EMAU Dienstvereinbarung über den Einsatz eines Groupware-Systems, Dienstvereinbarung zur Umstellung des Lokalen Bibliothekssystems LBS3Port auf LBS4 und dessen Betrieb, Dienstvereinbarung über den Einsatz eines Telekommunikationssystems und die Nutzung der mobilen Telefonie, Dienstvereinbarung über die Nutzung von IT-Endgeräten und zentralen Universitätsrechenzentrumsdiensten . UR Rahmendienstvereinbarung zur Einführung und wesentlichen Änderung von Systemen der Informations- und Kommunikationstechnik. UMG Dienstvereinbarungen über die Auswertung von Protokolldaten und über die Internet- und E-Mail-Nutzung. UMR Dienstvereinbarung über die Arbeitszeit (IT-relevante Aspekte). Eine Dienstvereinbarung über die elektronische Schließanlage ist in Vorbereitung. HOST Dienstvereinbarung über die Nutzung der Telekommunikationsanlage. HSW Rahmendienstvereinbarung zur Einführung und zur wesentlichen Änderung von Systemen der Informations- und Kommunikationstechnik. An der HMT und der HSN bestehen keine Dienstvereinbarungen. Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 7. Wahlperiode Drucksache 7/1250 5 6. Wie ist die Personalausstattung der Hochschulrechenzentren im Vergleich mit den Hochschulen, Universitäten und Universitätsmedizinen von Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg? Die Anzahl der Stellen (Vollzeitäquivalent) an den Hochschulrechenzentren stellt sich wie folgt dar: EMAU 22, UR 41, HSN 7, HOST 4, HSW 9,75. Die HMT nutzt die Dienste des Rechenzentrums der Universität Rostock mit. Die Universitätsmedizinen betreiben eigene IT-Abteilungen zum Betrieb der IT-Infrastruktur aufgrund der besonderen Anforderungen im Krankenhausbetrieb. Dabei nutzen sie teilweise den von den Rechenzentren der Universitäten bereitgestellten Dienst mit. Vergleichsdaten zu anderen Bundesländern liegen der Landesregierung nicht vor. 7. Gibt es an den Hochschulen, Universitäten und Universitätsmedizinen in Mecklenburg-Vorpommern Chief Information Officers (CIO) oder andere koordinierende Stellen? Hochschule CIO ja/nein andere koordinierende Stelle EMAU nein Ein Rektoratsmitglied ist sowohl für das Universitätsrechenzentrum als auch für die Universitätsbibliothek zuständig. UR ja UMG ja UMR nein Keine HMT nein Eine Mitarbeiterin E 11 ist mit einem Drittel ihrer Arbeitszeit mit IT-Aufgaben beschäftigt. HSN ja HOST nein Der Prorektor für Studium und Lehre ist zugleich Leiter des Rechenzentrums und ist damit faktisch zuständig. HSW nein Die Funktion wird durch den Rektoratsausschuss für Information und Kommunikation wahrgenommen.