Der Minister für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung hat namens der Landesregierung die Kleine Anfrage mit Schreiben vom 15. Dezember 2017 beantwortet. LANDTAG MECKLENBURG-VORPOMMERN Drucksache 7/1339 7. Wahlperiode 19.12.2017 KLEINE ANFRAGE des Abgeordneten Dr. Gunter Jess, Fraktion der AfD Ausfälle bei Fernverkehrs- und Regionalzügen im Jahr 2017 auf dem Gebiet von Mecklenburg-Vorpommern und ANTWORT der Landesregierung Am 09.11.2017 wurde die Fahrt des IC 2377 aus Stralsund über Hamburg und Hannover in Rostock abgebrochen, ohne dass seitens des Bahnpersonals Gründe angegeben werden konnten. Auch aus der Presse waren keine Informationen zu entnehmen. Einige Reisende hatten in Rostock aufgrund der Situation ihre Reise beendet und fuhren zurück nach Stralsund. Dabei stellten sie fest, dass in dem nach Stralsund zurückfahrenden Regionalzug (RE 2212) verstärkte Kontrollen durch Polizei bei jugendlichen Mitreisenden vorgenommen wurden. 1. Wie viele Fälle von Zugausfällen bei Fern- und Regionalverkehr gab es auf dem Gebiet von Mecklenburg-Vorpommern im Jahr 2017? Das Land Mecklenburg-Vorpommern ist für die Bestellung des Schienenpersonennahverkehr (SPNV), nicht aber für den Schienenpersonenfernverkehr (SPFV) zuständig. Im SPNV in Mecklenburg-Vorpommern gab es in dem Zeitraum bis einschließlich Oktober 2017 insgesamt 8.211 Zugausfälle. Im Vergleichszeitraum beläuft sich die Zahl aller bestellten Zugfahrten auf 242.566. Das ergibt eine Ausfallquote von etwa 3,4 Prozent. Für den SPFV teilte die hierfür zuständige DB Fernverkehr AG auf Nachfrage mit, keine auf die Bundesländer bezogene Statistik zu führen. Eine Antwort hierzu ist der Landesregierung daher nicht möglich. Drucksache 7/1339 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 7. Wahlperiode 2 2. Welche Ursachen gab es in jedem einzelnen Fall, insbesondere auch in dem Fall vom 09.11.2017 bei IC 2377? Für den SPFV wird auf die Antwort zu Frage 1 verwiesen. Zu dem konkreten Teilausfall des IC 2377 am 9. November 2017 teilt die hierfür zuständige DB Fernverkehr AG eine Störung an der Oberleitung zwischen Bad Kleinen und Schwerin mit. Für den SPNV stellen sich die Ursachen für den in der Antwort zu Frage 1 genannten Zeitraum nach den Meldungen der Eisenbahnverkehrsunternehmen entsprechend der nachfolgenden Tabelle dar. Die Darstellung erfolgt vorbehaltlich der Prüfung dieser Meldungen durch die mit der Abwicklung der Verkehrsverträge beauftragte Verkehrsgesellschaft Mecklenburg- Vorpommern mbH. Gründe für Zugausfälle Anzahl Baumaßnahmen 5.990 Naturereignisse 817 Störungen beim Eisenbahninfrastrukturunternehmen 511 Fahrzeugstörungen 396 sonstige Störungen im Betriebsablauf 252 Drittverschulden ohne Verursacherhaftung 206 Zugfolge 32 Drittverschulden mit Verursacherhaftung 7 Die Zuordnung der Ausfälle zu deren Zuglaufnummern hätte eine zusätzliche Abfrage bei den Eisenbahnverkehrsunternehmen erfordert, auf die verzichtet wurde. 3. Standen die polizeilichen Kontrollen in dem Regionalzug (RE 2212) von Rostock nach Stralsund im Zusammenhang mit dem Abbruch der Fahrt des IC 2377 am 09.11.2017? Wenn ja, in welchem? Gemäß § 3 des Bundespolizeigesetzes liegen bahnpolizeiliche Aufgaben auf dem Gebiet der Bahnanlagen der Eisenbahnen des Bundes in der Zuständigkeit der Bundespolizei. Der Landesregierung liegen daher keine Erkenntnisse dazu vor. Fragen zu Einsätzen der Bundespolizei sind dementsprechend an die Bundesregierung zu stellen. 4. Ist die Anzahl der Zugausfälle auf dem Gebiet von Mecklenburg- Vorpommern in den letzten Jahren angestiegen? Für den Bereich des SPFV wird auf die Antworten zu den Fragen 1 und 2 verwiesen. Für den Bereich des SPNV kann dies verneint werden.