Der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit hat namens der Landesregierung die Kleine Anfrage mit Schreiben vom 31. Januar 2018 beantwortet. LANDTAG MECKLENBURG-VORPOMMERN Drucksache 7/1622 7. Wahlperiode 01.02.2018 KLEINE ANFRAGE des Abgeordneten Sandro Hersel, Fraktion der AfD Gesundheit der Mitarbeiter der Ihlenberger Abfallentsorgungsgesellschaft (IAG) und ANTWORT der Landesregierung Die Mülldeponie Ihlenberg (ehemals Deponie Schönberg) stand und steht vielfach unter Beobachtung von Bürgern, Initiativen und Verbänden. Der Einfluss der Deponie auf die Gesundheit der umliegenden Einwohner der Region und auch auf die Deponiemitarbeiter steht vielfach auf dem Prüfstand . 1. Wie viele Krebserkrankungen sind bei Mitarbeitern der IAG jährlich seit dem Jahr 2000 aufgetreten (bitte nach dem jeweiligen Jahr getrennt aufführen)? Die nachfolgende Tabelle enthält die Anzahl der bekannten Neuerkrankungen. Jahr Anzahl der bekannten Neuerkrankungen 2000 2 2001 1 2002 5 2003 2 2004 0 2005 0 2006 2 2007/2008 1 Weitere Zahlen liegen der Landesregierung nicht vor. (Quelle: „Epidemiologische Vorstudie zur Abklärung möglicher ursächlicher Zusammenhänge zwischen dem Auftreten von Tumorerkrankungen und dem Betrieb der Deponie Ihlenberg“, http://www2.medizin.unigreifswald .de/icm/index.php?id=357) Drucksache 7/1622 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 7. Wahlperiode 2 2. Welche Gegenmaßnahmen hat die Landesregierung getroffen, seit die epidemiologische Studie der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald 2008 festgestellt hat, dass Mitarbeiter der IAG einer enorm erhöhten Krebsgefahr ausgesetzt sind? Die epidemiologische Vorstudie der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald hat eine statistische Erkrankungswahrscheinlichkeit ergeben, die als moderat erhöhtes Krebsrisiko für die Beschäftigten der IAG bezeichnet wird. Die Untersuchungen wurden im Jahr 2009 fortgesetzt und, wie im Rahmen des Gutachtens empfohlen, durch umfangreiche toxikologische Untersuchungen ergänzt. Auf Basis dieser gewonnenen Ergebnisse wurde fortlaufend der vorsorgende Arbeits- und Gesundheitsschutz auf dem Standort der Deponie Ihlenberg überprüft und bei Bedarf optimiert. Die vorliegenden Ergebnisse belegen einen guten Erfolg der getroffenen Arbeits- und Gesundheitsschutzmaßnahmen . 3. Wie hat sich die erhöhte Krebsgefahr seit den Erkenntnissen aus dem Jahr 2008 entwickelt? Das im Jahr 2008 als moderat erhöht klassifizierte Krebsrisiko für die Beschäftigten der IAG wurde im Jahr 2009 erneut unter Einbeziehung der dann zusätzlich verfügbaren Daten für die Jahre 2005 und 2006 betrachtet. Die zuvor gefundene statistische Signifikanz (Wahrscheinlichkeit ) der Fallzahlen hat sich bei der erneuten Betrachtung im Jahr 2009 nicht wieder bestätigt. 4. Welche Maßnahmen trifft die Landesregierung, um auch zukünftig das Problem des Krebsrisikos bei den Mitarbeitern im Auge zu behalten und zu bekämpfen? Die Landesregierung hat zusammen mit dem Betreiber der Deponie die Arbeitsschutzmaßnahmen auf der Deponie über das gesetzlich gebotene Maß hinaus erweitert, technische Maßnahmen zur weiteren Verringerung der Exposition mit gefährlichen Arbeitsstoffen eingeleitet und ein umfangreiches Monitoringprogramm (Biomonitoring) zur Erkennung von besonders gefährdeten Beschäftigtengruppen aufgestellt.