Der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit hat namens der Landesregierung die Kleine Anfrage mit Schreiben vom 30. Januar 2018 beantwortet. LANDTAG MECKLENBURG-VORPOMMERN Drucksache 7/1624 7. Wahlperiode 31.01.2018 KLEINE ANFRAGE des Abgeordneten Sandro Hersel, Fraktion der AfD Erdreich unter der Deponie Ihlenberg und ANTWORT der Landesregierung Die Mülldeponie Ihlenberg (ehemals Deponie Schönberg) stand und steht vielfach unter Beobachtung von Bürgern, Initiativen und Verbänden. Insbesondere der Einfluss der Deponie auf die Gesundheit der umliegenden Einwohner der Region und auf die Deponiemitarbeiter sowie der Einfluss auf die Natur stehen vielfach auf dem Prüfstand. Für die folgenden Fragen wird darum gebeten, dass die Fragen sowohl in Bezug auf die in Betrieb befindlichen Teile der Deponie beantwortet werden als auch dass die stillgelegten Teile der Altdeponie in den jeweiligen Antworten Berücksichtigung finden. 1. Wie ist die Zusammensetzung des Bodens unter der Deponie Ihlenberg ? Am Standort der Deponie Ihlenberg liegen relativ komplexe Bodenschichtungen vor. Der direkte Untergrund der Deponie Ihlenberg ist geologisch als stark gestauchte Endmoräne der Weichseleiszeit anzusprechen. Im Umfeld der Deponie dominiert Geschiebemergel mit eingebetteten Sandlinsen die oberen Bodenschichten. Wesentlich ist das potenzielle Schadstoffrückhaltvermögen des anstehenden Bodens. Die geologische Barriere weist einen mittleren kf-Wert von mindestens 8,26 x 10 -10 m/s auf und wird damit als natürliche geologische Barriere mit sehr guten hydraulischen und mineralogisch -geochemischen Rückhalteeigenschaften für anorganische und organische Schadstoffe eingestuft. Drucksache 7/1624 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 7. Wahlperiode 2 2. Welche Aussagen können über die Mächtigkeit der Bodenschichten unter der Deponie Ihlenberg gemacht werden? Die grundwasserstauenden Geschiebemergel- und Lehmschichten bilden insgesamt ein Schichtpaket von bis zu 40 m Mächtigkeit. 3. Aus welchen Komponenten und Schichten besteht derzeit die vorgenommene Basisabdichtung der Deponie Ihlenberg in den einzelnen Deponiebereichen? Die Basisabdichtung wurde jeweils nach dem Stand der Technik sowie nach den jeweils aktuell gültigen gesetzlichen und genehmigten Anforderungen erstellt. Im Wesentlichen sind drei Phasen zu unterscheiden: 1. Phase (1979 bis 1987 - Bereiche befinden sich in der Stilllegungsphase): mineralische Dichtung, Sickerwasserfassung mittels Drainagerohren 2. Phase (1988 bis 2002 - Bereiche befinden sich in der Stilllegungsphase): Kombinationsabdichtung ; ab 1991 gemäß Technische Anleitung Abfall wie folgt: a) Nachweis Mindestmächtigkeit der geologischen Barriere von 3 m, b) mineralische Abdichtung, 1,50 m c) Kunststoffdichtungsbahn, 2,5 mm d) Schutzschichtsysteme e) Sickerwasserfassung mittels Drainagerohren und Flächenfilter, 0,30 m 3. Phase (seit 2002 - Bereiche befinden sich in Stilllegungs- beziehungsweise Ablagerungsphase ): Kombinationsabdichtung gemäß Deponieverordnung wie folgt: a) Nachweis Mindestmächtigkeit der geologischen Barriere von 5 m, b) mineralische Abdichtung, 0,50 m c) Kunststoffdichtungsbahn, 2,5 mm d) Schutzschichtsysteme e) Sickerwasserfassung mittels Drainagerohren und Flächenfilter, 0,30 m beziehungsweise 0,50 m Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 7. Wahlperiode Drucksache 7/1624 3 4. Liegt ein Gutachten vor, welches die Geschwindigkeit der Durchdringung von grundwassergefährdenden Stoffe durch das Erdreich unter der Deponie Ihlenberg abbildet? Die Landesregierung geht davon aus, dass keine grundwassergefährdenden Stoffe durch das Erdreich unter der Deponie gelangen, da die Anforderungen an den Stand der Technik eingehalten werden.