Die Ministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur hat namens der Landesregierung die Kleine Anfrage mit Schreiben vom 30. April 2018 beantwortet. LANDTAG MECKLENBURG-VORPOMMERN Drucksache 7/2019 7. Wahlperiode 03.05.2018 KLEINE ANFRAGE der Abgeordneten Eva-Maria Kröger, Fraktion DIE LINKE Anschaffung von GPS-Geräten für die ehrenamtliche Bodendenkmalpflege und ANTWORT der Landesregierung Auf der Jahrestagung der Initiative Pro Archäologisches Landesmuseum (IPAL) im Jahr 2016 stellte der damalige Kulturminister Mathias Brodkorb 100.000 Euro für die Anschaffung von GPS-Geräten für die ehrenamtlichen Bodendenkmalpflegerinnen und Bodendenkmalpfleger (BDP) in Aussicht, um zukünftig präziser und schneller bei der Aufnahme von Fundorten arbeiten zu können. Infolge wurden durch Vermessungsspezialisten des Landesamtes für Kultur- und Denkmalschutz (LAKD) geeignete Geräte ausgesucht sowie Angebote eingeholt. Die Kosten für diese Geräte bewegten sich zwischen 350 - 400 Euro pro Stück. Für die Fundaufnahme von Oberflächenfunden hätten dann alle BDP ein einheitliches, sehr gutes und den Alltagsaufgaben gerecht werdendes Hand-GPS als Leihgabe zur Verfügung gehabt. Nach einem Zeitraum von einigen Monaten, in denen das LAKD mit den BDP in der Frage weder kommunizierte noch informierte , erklärte die Leitungsebene des LAKD, dass die avisierten Geräte zu ungenau arbeiten und stattdessen Geräte für einen Stückpreis von 1.600 Euro eingekauft wurden, allerdings in wesentlich geringerer Stückzahl. Auf den kollektiven Einwurf der BDP, die höhere Genauigkeit sei in der Praxis vernachlässigbar, reagierte die Leitung des LAKD mit der Feststellung, dass die BDP weder juristisch noch verwaltungstechnisch an dem Beschaffungsverfahren zu beteiligen seien und der Unterstellung, die BDP hätten auch private Vorteile von der Beschaffung der Geräte. Drucksache 7/2019 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 7. Wahlperiode 2 1. Wie reagiert die Landesregierung auf die Kritik der BDP? Inwieweit wird dem Vorwurf der Mittelverschwendung nachgegangen? Der Vorwurf wurde geprüft. Im Ergebnis ergaben sich keine Anhaltspunkte für eine Mittelverschwendung . Die Geräte wurden unter der Maßgabe ausgewählt, zukünftig präziser und schneller bei der Aufnahme von Fundorten arbeiten zu können. Es wurde unter dieser Maßgabe das wirtschaftlichste Angebot ausgewählt. Die deutlich höhere Präzision der ausgewählten Geräte gegenüber preiswerteren Modellen ist zum Beispiel bei der Einmessung aufgepflügter Feuerstellen oder oberirdisch sichtbarer Bodendenkmale sinnvoll. Präzise Daten dienen dem rechtssicheren Schutz der Bodendenkmale und ihrer wissenschaftlichen Bearbeitung. Die Gründe für die Auswahl sind den ehrenamtlichen Bodendenkmalpflegern erläutert worden, zuletzt im Rahmen der 60. Regionaltagung der ehrenamtlichen Bodendenkmalpfleger am 21. April 2018 in Stralsund. 2. Aufgrund welcher Qualifikation und Fachkompetenz hat die Leitungsebene des LAKD sich über die Beschaffungsempfehlung der Vermessungsspezialisten hinweggesetzt? Die Auswahl der Geräte erfolgte nicht durch die Leitungsebene, sondern anhand von Vergleichsmessungen , die durch einen fachkundigen Mitarbeiter des Landesamtes für Kultur und Denkmalpflege durchgeführt wurden. 3. Wie wird der misslungene Abstimmungsprozess zwischen dem Landesamt und den ehrenamtlichen BDP erklärt und aufgearbeitet? Die Landesregierung setzt auf eine vertrauensvolle Kommunikation zwischen allen Beteiligten. Im Übrigen wird auf die Antwort zu Frage 1 verwiesen. 4. Wie positioniert sich die Landesregierung zu der Äußerung der Leitungsebene des LAKD, die BDP hätten einen privaten Vorteil von der Anschaffung der GPS-Geräte? Solche Äußerungen sind der Landesregierung nicht bekannt, vermutlich liegt ein Missverständnis vor. Die ehrenamtlichen Bodendenkmalpfleger werden auf der Grundlage von § 4 Absatz 2 Nummer 7 des Denkmalschutzgesetzes tätig. Hierfür wurden die Geräte beschafft. Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 7. Wahlperiode Drucksache 7/2019 3 5. Wie wird in Zukunft sichergestellt, dass Hinweise der BDP ernstgenommen werden? 6. Welche Beteiligungsinstrumente und Kommunikationsstrategien sollen im LAKD eingeführt werden, um zukünftig solchen Fehlentwicklungen vorzubeugen? Die Fragen 5 und 6 werden zusammenhängend beantwortet. Es wird auf die Antwort zu Frage 3 verwiesen. Für die Kommunikation mit den ehrenamtlichen Bodendenkmalpflegerinnen und Bodendenkmalpflegern werden regelmäßige Tagungen, Lehrgänge und andere Veranstaltungen sowie das direkte Gespräch genutzt.