Der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit hat namens der Landesregierung die Kleine Anfrage mit Schreiben vom 25. Juli 2018 beantwortet. LANDTAG MECKLENBURG-VORPOMMERN Drucksache 7/2336 7. Wahlperiode 27.07.2018 KLEINE ANFRAGE des Abgeordneten Thomas de Jesus Fernandes, Fraktion der AfD Situation von Gesundheits- und Krankenpflegern in Mecklenburg-Vorpommern und ANTWORT der Landesregierung 1. Wie viele Überstunden sammelten sich bei Gesundheits- und Krankenpflegern in den vergangenen acht Jahren in Mecklenburg- Vorpommern an (bitte auflisten nach Jahr, Landkreis, Überstunden und Überstunden je Pfleger)? Im Rahmen der Sozialberichterstattung zur Situation der Pflegeberufe in Mecklenburg- Vorpommern gab es in 2014 eine Arbeitnehmerbefragung, in der 576 Beschäftigte auch Aussagen zu ihren aktuellen Überstunden machten. 14 Prozent der Beschäftigten gaben an, keine Überstunden zu leisten. 55 Prozent arbeiten bis zu 7 Stunden mehr die Woche und 23 Prozent arbeiten zwischen 8 und 14 Stunden mehr die Woche als vertraglich geregelt. Generell fallen Überstunden oder Mehrarbeit im Rahmen von privatrechtlichen Arbeitsverhältnissen an, sodass der Landesregierung keine über den Bericht hinausgehenden Kenntnisse vorliegen. Drucksache 7/2336 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 7. Wahlperiode 2 2. Was unternimmt die Landesregierung gegen die Überbelastung von Gesundheits- und Krankenpflegern in Hinblick auf psychische Probleme, wie beispielsweise Depressionen oder das Burn-Out- Syndrom? Soweit gesundheitliche Folgen von beruflicher Überlastung verhindert oder gemildert werden können, ist dies vor allem Aufgabe der im Betrieb Verantwortlichen, wobei sie dabei neben anderen von den Krankenkassen unterstützt werden. Aufgrund der besonderen Bedeutung der betrieblichen Gesundheitsförderung für die Pflegekräfte in der Kranken- und Altenpflege soll diese mit dem Pflegepersonal-Stärkungsgesetz verbessert werden, indem die von den Krankenkassen dafür zu Verfügung zu stellenden Beträge erhöht werden. 3. Gibt es psychologische oder beratende Unterstützungsprogramme für Gesundheits- und Krankenpfleger, die unter Stress, Depressionen oder Burn-Out-Syndrom leiden? a) Wenn ja, welchen Förderrahmen haben diese (bitte aufschlüsseln nach Programm, Förderhöhe, Ort und Nachfrage)? b) Wenn nicht, warum nicht? Die Fragen 3, a) und b) werden zusammenhängend beantwortet. Es gibt mehrere bundesweite Programme zur Stärkung der betrieblichen Gesundheitsförderung. Informationen hierzu finden sich unter: https://www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/Dateien/5_Publikationen/Pflege/Pra xisseiten_Pflege/10.0.2_Service_Material.pdf. Zum Förderrahmen liegen der Landesregierung keine Erkenntnisse vor. 4. Welche aktuellen Aktivitäten unternimmt die Landesregierung, um mehr Gesundheits- und Krankenpfleger auszubilden, anzuwerben und im Land zu halten? Welche finanziellen Mittel hat die Landesregierung bisher für eine Ausweitung der Pflege eingesetzt (bitte auflisten nach Jahr, Aktivität, finanzieller Aufwand und Zweck)? Die Landesregierung sieht in der Umsetzung der Pflegeberufereform einen guten Weg, Pflegeberufe attraktiver zu gestalten. Daneben werden zurzeit die Möglichkeit und Bedingungen geprüft, ausländische Pflegekräfte aus Vietnam zu gewinnen. Hierfür sind bislang vorhandenes Personal und Sachmittel eingesetzt worden.