Der Minister für Landwirtschaft und Umwelt hat namens der Landesregierung die Kleine Anfrage mit Schreiben vom 10. September 2018 beantwortet. LANDTAG MECKLENBURG-VORPOMMERN Drucksache 7/2495 7. Wahlperiode 12.09.2018 KLEINE ANFRAGE des Abgeordneten Jürgen Strohschein, Fraktion der AfD Anbau von Nutzhanf in Mecklenburg-Vorpommern und ANTWORT der Landesregierung 1. Auf wie viel Hektar Fläche wird in Mecklenburg-Vorpommern Nutzhanf bzw. Industriehanf angebaut? In 2018 wird in Mecklenburg-Vorpommern von 46 Unternehmen auf 391 Hektar Fläche Hanf angebaut. 2. Wie hat sich die Anbaufläche seit 2008 jährlich entwickelt? Die jährliche Anbaufläche unterlag im Zeitraum seit 2008 starken Schwankungen. Die Anbaufläche nahm von 2008 von circa 280 Hektar bis zum Jahr 2012 auf null Hektar ab, um dann diskontinuierlich auf den heutigen Umfang zuzunehmen. 3. Welche Absatzwege gibt es in Mecklenburg-Vorpommern für den Rohstoff Nutzhanf? Hierzu liegt Landesregierung kein entsprechendes Datenmaterial vor. Drucksache 7/2495 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 7. Wahlperiode 2 4. Gibt es in Mecklenburg-Vorpommern Betriebe, die sich auf die Weiterverarbeitung von Nutzhanf spezialisiert haben? Wenn ja, welche sind das? Eine abschließende Liste zu Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern, die sich auf die Weiterverarbeitung von Nutzhanf spezialisiert haben, liegt der Landesregierung nicht vor. Es gibt allgemeine Anfragen von Unternehmen, ohne dass sich die Projekte bisher konkretisiert haben. Statistisch gesicherte Angaben zu Unternehmen, die sich in Mecklenburg-Vorpommern ohne die Inanspruchnahme von Fördermitteln angesiedelt haben, liegen der Landesregierung ebenfalls nicht vor. 5. Sieht die Landesregierung in dem Anbau von Nutzhanf Potenzial für Landwirtschaftsbetriebe, ihre Fruchtfolgen zu erweitern? Gibt es dazu seitens der zuständigen Stellen eine entsprechende Anbauberatung? Der Anbau von Hanf wirkt sich fördernd auf die Bodenstruktur aus. Er hat eine starke Konkurrenzkraft und unterdrückt den Unkrautwuchs. Der Hanf benötigt wenig Düngemittel, da er auch tiefe Schichten erschließen kann. Zudem wäre er als Blattfrucht geeignet, die oftmals engen Getreidefruchtfolgen aufzulockern. Aufgrund fehlender Absatzmöglichkeiten entscheiden sich aber nur wenige Landwirte für den Anbau. Die zuständigen Stellen führen keine Beratertätigkeit durch, es gibt in Deutschland aber spezialisierte private Anbauberater. 6. Wie positioniert sich die Landesregierung zum Anbau und der Verarbeitung von sogenanntem „medizinischen Hanf“? Der Anbau und die Verarbeitung von sogenanntem „medizinischen Hanf“ sind bundesrechtlich geregelt. Es wurde im Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte eine staatliche Stelle, die sogenannte Cannabisagentur, eingerichtet, die Anbau, Ernte, Verarbeitung, Qualitätsprüfung, Lagerung, Verpackung sowie die Abgabe an Großhändler und Apotheker oder Hersteller kontrollieren wird. In einem europaweiten Ausschreibungsverfahren können sich Unternehmen um den Anbauauftrag bewerben. Die Landesregierung hat keinen Einfluss auf das Verfahren Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 7. Wahlperiode Drucksache 7/2495 3 7. Gibt es Bestrebungen seitens der Landesregierung, entsprechende Anbau- und Verarbeitungsstrukturen in Mecklenburg-Vorpommern zu etablieren? Es gibt keine derartigen Bestrebungen der Landesregierung.