Der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit hat namens der Landesregierung die Kleine Anfrage mit Schreiben vom 1. März 2019 beantwortet. LANDTAG MECKLENBURG-VORPOMMERN Drucksache 7/3159 7. Wahlperiode 01.03.2019 KLEINE ANFRAGE des Abgeordneten Torsten Koplin, Fraktion DIE LINKE Augenärztliche Versorgung in Mecklenburg-Vorpommern und ANTWORT der Landesregierung 1. Auf Grundlage welcher bundes- bzw. landesrechtlichen Regelungen erfolgt die augenärztliche Bedarfsplanung und die augenärztliche Versorgung der Bevölkerung in Mecklenburg-Vorpommern? a) Aus welchem Jahr stammt die aktuelle und zuletzt veröffentlichte Bedarfsplanung? b) Welche gesetzlichen oder anderen rechtlichen Vorgaben gibt es für die Aktualisierung der Bedarfsplanung? c) Wann ist mit einer Aktualisierung der Bedarfsplanung zu rechnen? Nach § 72 Absatz 2 Fünftes Buch Sozialgesetzbuch (SGB V) sind die Kassenärztlichen Vereinigungen und die Verbände der Krankenkassen bundesgesetzlich beauftragt, eine ausreichende, zweckmäßige und wirtschaftliche Versorgung der Versicherten zu gewährleisten. Die (ambulante) vertragsärztliche Versorgung gliedert sich nach § 73 SGB V in die hausärztliche und die fachärztliche Versorgung. Die augenärztliche Versorgung ist Teil der fachärztlichen Versorgung. Auf Landesebene obliegt (jeweils) den Kassenärztlichen Vereinigungen nach § 75 Absatz 1 SGB V die Sicherstellung der vertragsärztlichen Versorgung nach § 73 Absatz 2 SGB V. Die Kassenärztlichen Vereinigungen haben dazu nach § 99 SGB V im Einvernehmen mit den Landesverbänden der Krankenkassen und der Ersatzkassen nach Maßgabe der vom Gemeinsamen Bundesausschuss erlassenen Richtlinien einen Bedarfsplan zur Sicherstellung der vertragsärztlichen Versorgung aufzustellen und jeweils der Entwicklung anzupassen. Drucksache 7/3159 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 7. Wahlperiode 2 Die stationäre augenärztliche Versorgung erfolgt nach Maßgabe des Landeskrankenhausgesetzes (LKHG M-V). Nach § 1 LKHG M-V sind das Land, die Landkreise und die kreisfreien Städte zur Sicherstellung einer bedarfsgerechten stationären Versorgung verpflichtet. Dazu stellt das für Gesundheitswesen zuständige Ministerium nach § 9 Absatz 1 LKHG M-V einen Krankenhausplan auf und schreibt ihn regelmäßig fort. Zu a) Die aktuelle und zuletzt veröffentlichte Bedarfsplanung wurde in der Sitzung des Landesausschusses Ärzte und Krankenkassen in Mecklenburg-Vorpommern am 13. November 2018 beschlossen. Zu b) Die gesetzlichen Vorgaben für die vertragsärztliche Bedarfsplanung ergeben sich aus den §§ 99 bis 104 SGB V in Verbindung mit der vom Gemeinsamen Bundesausschuss demgemäß nach § 92 Absatz 1 Nummer 9 SGB V beschlossenen „Richtlinie über die Bedarfsplanung sowie die Maßstäbe zur Feststellung von Überversorgung und Unterversorgung in der vertragsärztlichen Versorgung“ - Bedarfsplanungs-Richtlinie - (https://www.g-ba.de/informationen/ richtlinien/4/). Im Übrigen wird auf die vorgenannten gesetzlichen Grundlagen verwiesen. Zu c) Die Aktualisierung der vertragsärztlichen Bedarfsplanung auf Landesebene wird in der nächsten Sitzung des Landesausschusses Ärzte und Krankenkassen in Mecklenburg- Vorpommern erfolgen, die nach Auskunft der Kassenärztlichen Vereinigung voraussichtlich am 10. April 2019 stattfinden wird. Zudem wird darauf hingewiesen, dass auf Bundesebene die Verabschiedung des Terminservice- und Versorgungsgesetzes bevorsteht und zur Jahresmitte die Veröffentlichung der Neufassung der Bedarfsplanungs-Richtlinie erwartet wird. 2. Nach welchen Kriterien werden eine Über- bzw. Unterversorgung mit Augenärzten festgestellt und in welchen Punkten wurde die Bedarfsplanungsrichtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses seit dem Jahr 2013 geändert? Alle Kriterien hinsichtlich Über- und Unterversorgung mit Augenärzten werden der gültigen Bedarfsplanungs-Richtlinie entnommen. Die aktuell gültige Bedarfsplanung ist aus dem Jahr 2012, mit Gültigkeit ab 2013. Seitdem habe es nach Mitteilung der Kassenärztlichen Vereinigung Mecklenburg-Vorpommern bezüglich der augenärztlichen Versorgung keine Änderungen gegeben. Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 7. Wahlperiode Drucksache 7/3159 3 3. Wie stellen sich die Über- bzw. Unterversorgung sowie die drohende Unterversorgung mit niedergelassenen Augenärzten in Mecklenburg- Vorpommern laut Bedarfsplanung aus dem Jahr 2013 und aktuell im Jahr 2019 dar? a) Welche Aufgabenerweiterungen gab es bezüglich der Tätigkeit der niedergelassenen Augenärzte seitens des Gesetzgebers oder der Krankenkassen seit dem Jahr 2010? b) Inwieweit sieht die Landesregierung eine Zunahme an Untersuchungen oder die demografische Entwicklung als Grund für die Auslastung der Augenarztpraxen an? c) Welche weiteren Gründe könnten Ursache dafür sein, dass Augenärzte auch in einem nach aktueller Bedarfsplanung überversorgten Planungsbereich keine Patientinnen und Patienten aufnehmen? Der Stand der augenärztlichen Versorgung gemäß der Bedarfsplanung im niedergelassenen Bereich für die Jahre 2018 und 2013 geht aus den nachfolgenden von der Kassenärztlichen Vereinigung übermittelten Bedarfsplanungsblättern (Anlagen 1 und 2) hervor. Es ist festzustellen , dass seit 2013 zwei weitere Augenarztstellen hinzugekommen sind. Bis auf die Planungsbereiche Bad Doberan und Parchim sind alle weiteren Planungsbereiche nach der gültigen Bedarfsplanung überversorgt (siehe Antwort zu Frage 2). Eine Unterversorgung besteht danach in keinem Planungsbereich. Auch eine in absehbarer Zeit drohende Unterversorgung wurde vom Landesausschuss der Ärzte und Krankenkassen ausweislich der Veröffentlichung seiner Beschlüsse nicht festgestellt. Zu a) und b) Die augenärztliche Versorgung hat sich nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung in den letzten Jahren insofern gewandelt, als derzeit bessere Behandlungsmöglichkeiten bestehen. Erkrankungen, die vor Jahren noch zu Erblindungen führten, sind heute behandelbar, bedürfen aber der regelmäßigen Betreuung. Zum anderen werden augenärztliche Operationen heute in der Regel ambulant erbracht. Das bedeutet, dass sich das Spektrum der ambulanten augenärztlichen Behandlungen zum Vorteil der Patienten deutlich erweitert hat. Hinzu kommt, dass die Bevölkerung immer älter wird und daher mehr Menschen einen Augenarzt brauchen. Insgesamt besteht deshalb ein Mehrbedarf an augenärztlichen Behandlungen. Zu c) Die Kassenärztliche Vereinigung teilte hierzu mit, dass trotz der Zunahme von zwei weiteren Augenarztstellen seit 2013 festzustellen sei, dass sich die Struktur der Ärzteschaft ändere. Im Jahr 2018 sind danach etwa 15 % aller Augenarztstellen mit angestellten Ärzten besetzt, im Vergleich dazu waren es im Jahr 2013 weniger als 10 %. Bei der Stellenbesetzung mit angestellten Ärzten wird von einer geringeren Arbeitszeit als bei der Besetzung mit selbstständigen Ärzten ausgegangen. Drucksache 7/3159 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 7. Wahlperiode 4 4. Wie viele niedergelassene Augenärzte gibt es aktuell in Mecklenburg- Vorpommern insgesamt sowie je gesperrtem und nicht gesperrtem Planungsbereich? a) Wie viele niedergelassene Augenärzte sind in Mecklenburg- Vorpommern seit dem Jahr 2010 in den Ruhestand gewechselt (bitte jährlich insgesamt für Mecklenburg-Vorpommern sowie je Planungsbereich angeben)? b) Wie viele Augenärzte haben in Mecklenburg-Vorpommern seit dem Jahr 2010 eine Zulassung beantragt (bitte jährlich insgesamt für Mecklenburg-Vorpommern sowie je Planungsbereich angeben)? c) Wie stellt sich die Altersstruktur der niedergelassenen Augenärzte in Mecklenburg-Vorpommern insgesamt sowie je Planungsbereich dar? Der aktuelle Stand der augenärztlichen Versorgung in Mecklenburg-Vorpommern ist dem Planungsblatt der aktuellen Bedarfsplanung (siehe Antwort zu Frage 3) zu entnehmen. Zu a) und b) Der Landesregierung liegt entsprechendes Datenmaterial nicht vor. Die zur Beantwortung der Fragen beteiligte Kassenärztliche Vereinigung Mecklenburg-Vorpommern konnte in der zur Bearbeitung einer Kleinen Anfrage zur Verfügung stehenden Zeit keine Angaben übermitteln. Zu c) Die Altersstruktur der niedergelassenen und angestellten Augenärzte je Planungsbereich und insgesamt ist der nachfolgenden Tabelle zu entnehmen (Stichtag 07.02.2019): Augenärzte insgesamt Alter bis 39 Jahre 40 - 49 50 - 59 60 Jahre u. älter Altersdurch - schnitt Anzahl % Anzahl % Anzahl % Anzahl % Rostock 26 4 15,4 8 30,8 9 34,6 5 19,2 50,7 Bad Doberan 7 4 57,1 0 0,0 2 28,6 1 14,3 44,9 Demmin 6 1 16,7 2 33,3 3 50,0 0 0,0 51,0 Güstrow 6 1 16,7 0 0,0 4 66,7 1 16,7 52,5 Ludwigslust 6 0 0,0 2 33,3 4 66,7 0 0,0 52,0 Müritz 4 0 0,0 0 0,0 1 25,0 3 75,0 61,5 Parchim 5 0 0,0 0 0,0 3 60,0 2 40,0 58,6 Rügen 7 1 14,3 2 28,6 4 57,1 0 0,0 50,6 Uecker-Randow 5 0 0,0 1 20,0 2 40,0 2 40,0 58,4 Greifswald/ OVP 14 0 0,0 7 50,0 5 35,7 2 14,3 50,7 Neubrandenburg/ Meckl. Str. 14 1 7,1 2 14,3 7 50,0 4 28,6 54,8 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 7. Wahlperiode Drucksache 7/3159 5 Augenärzte insgesamt Alter bis 39 Jahre 40 - 49 50 - 59 60 Jahre u. älter Altersdurch - schnitt Anzahl % Anzahl % Anzahl % Anzahl % Stralsund/NVP 12 4 33,3 2 16,7 6 50,0 0 0,0 48,8 Schwerin/ Wismar/NWM 19 0 0,0 5 26,3 11 57,9 3 15,8 53,5 Mecklenburg- Vorpommern 127 15 11,8 30 23,6 59 46,5 23 18,1 52,2 (Quelle: Kassenärztliche Vereinigung Mecklenburg-Vorpommern) Anzahl Augenärzte - Kopfzahlen (doppelte Zählung möglich, wenn in zwei Planungsbereichen tätig) 5. Wie viele Augenarztpraxen gibt es aktuell in Mecklenburg- Vorpommern insgesamt sowie je gesperrtem und nicht gesperrtem Planungsbereich ? a) Wie viele Interessenbekundungen bzw. Anträge auf Abgabe bzw. Übernahme einer Augenarztpraxis gab es seit dem Jahr 2010 in Mecklenburg-Vorpommern jährlich insgesamt sowie je gesperrtem und nicht gesperrtem Planungsbereich? b) Wie viele Abgaben, Schließungen bzw. Übernahmen gab es jährlich insgesamt in Mecklenburg-Vorpommern sowie je gesperrtem und nicht gesperrtem Planungsbereich? c) Wie viele Ärzte befinden sich aktuell auf der Warteliste zur Nachbesetzung ausgeschriebener Vertragsarztsitze in Mecklenburg- Vorpommern insgesamt sowie je gesperrtem und nicht gesperrtem Planungsbereich? In Mecklenburg-Vorpommern gibt es gegenwärtig 94 Augenarztpraxen, die durch insgesamt 127 Augenärzte (zugelassene und angestellte Ärzte/Kopfzahl) betrieben werden. Im Übrigen wird auf die Anlagen verwiesen. Weitere Angaben liegen der Landesregierung nicht vor. Zu a) und b) Der Landesregierung liegt entsprechendes Datenmaterial nicht vor. Die zur Beantwortung der Fragen beteiligte Kassenärztliche Vereinigung Mecklenburg-Vorpommern konnte in der zur Bearbeitung einer Kleinen Anfrage zur Verfügung stehenden Zeit keine Angaben übermitteln. Drucksache 7/3159 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 7. Wahlperiode 6 Zu c) Die Wartelisteneinträge im Fachgebiet Augenheilkunde je Planungsbereich sind der nachfolgenden von der Kassenärztlichen Vereinigung übermittelten Tabelle zu entnehmen (Ärzte können sich auch in mehrere Wartelisten eintragen lassen): Greifswald/Ostvorpommern 7 Schwerin/Wismar/Nordwestmecklenburg 1 Stralsund/Nordvorpommern 2 Demmin 1 Güstrow 1 Müritz 1 Rügen 1 6. Wie viele Zweigpraxen und ausgelagerte Praxisstätten gibt es in Mecklenburg-Vorpommern insgesamt sowie je gesperrtem und nicht gesperrtem Planungsbereich? a) Wie viele Anträge auf Errichtung einer Zweigpraxis oder einer ausgelagerten Praxisstätte gab es in Mecklenburg-Vorpommern insgesamt sowie je gesperrtem und nicht gesperrtem Planungsbereich seit dem Jahr 2010? b) Wie viele Anträge auf Errichtung einer Zweigpraxis oder einer ausgelagerten Praxisstätte wurden seit dem Jahr 2010 in Mecklenburg- Vorpommern insgesamt sowie je gesperrtem und nicht gesperrtem Planungsbereich positiv beschieden? c) Welches waren die Gründe für die Ablehnung von Anträgen auf Errichtung einer Zweigpraxis oder einer ausgelagerten Praxisstätte? Nach Auskunft der Kassenärztlichen Vereinigung gibt es insgesamt elf Nebenbetriebsstätten. Dabei handele es sich überwiegend um Standorte, in denen vorher Ärzte in eigener Praxis tätig waren und die durch Übernahme der Zulassung zum Beispiel durch ein Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) nach § 103 Absatz 4a SGB V in Anstellungen umgewandelt wurden. Ausgelagerte Praxisräume gebe es vereinzelt, wenn Augenärzte ihre Operationen in angemieteten Operationsräumen außerhalb der Praxis durchführen. In diesen Fällen finde der Erstkontakt allerdings stets in der Praxis statt. Weitere Angaben liegen der Landesregierung nicht vor. Zu a), b) und c) Der Landesregierung liegt entsprechendes Datenmaterial nicht vor. Die zur Beantwortung der Kleinen Anfrage beteiligte Kassenärztliche Vereinigung konnte in der zur Bearbeitung einer Kleinen Anfrage zur Verfügung stehenden Zeit dazu keine Angaben übermitteln. Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 7. Wahlperiode Drucksache 7/3159 7 7. Wie viele Augenärzte gibt es aktuell in den Krankenhäusern in Mecklenburg-Vorpommern insgesamt sowie je gesperrtem und nicht gesperrtem Planungsbereich? a) Wie viele Krankenhäuser bieten ambulante augenärztliche Leistungen in ihren MVZ oder auf andere Art und Weise an? b) Welche Kenntnis hat die Landesregierung über die Entwicklung der Behandlungszahlen bezüglich bestimmter Augenkrankheiten insgesamt sowie je Altersgruppe in den Krankenhäusern in Mecklenburg- Vorpommern? Das Statistische Amt Mecklenburg-Vorpommern veröffentlicht die Zahlen der Ärzte in Krankenhäusern nach verschiedenen Merkmalen (http://www.statistik-mv.de). Die Zahl der Augenärzte wird am 31. Dezember 2017 mit 23 angegeben. Zu a) In Mecklenburg-Vorpommern bieten sechs Krankenhäuser stationäre augenärztliche Leistungen an. Im Rahmen der vertragsärztlichen Tätigkeit können in Einzelfällen für besondere Leistungen Ermächtigungen für Klinikärzte, die diese zu ambulanten Behandlungen berechtigen, durch den Zulassungsausschuss beschlossen werden. Diese können dann in der Regel durch eine Überweisung des Augenarztes in Anspruch genommen werden. Nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung haben insgesamt sechs Augenärzte in vier Orten (Neubrandenburg, Greifswald, Rostock, Schwerin) eine solche persönliche Ermächtigung. Nur soweit es sich um Ermächtigungen für das gesamte Fachgebiet handelt, würden diese in der Bedarfsplanung aufgeführt (siehe auch Planungsbereich Neubrandenburg/Mecklenburg-Strelitz, Anlagen 1 und 2, Spalte 8), aber nicht bei der Feststellung von Über- und Unterversorgung berücksichtigt. Zu b) Die Landeskrankenhausstatistik weist die Auslastung, die Belegungstage und durchschnittliche Verweildauer der Patientinnen und Patienten bezogen auf die Fachabteilungen oder Tageskliniken quartalsweise aus. Eine Differenzierung nach Erkrankungen erfolgt in der Landeskrankenhausstatistik nicht. Drucksache 7/3159 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 7. Wahlperiode 8 8. Wie bewertet die Landesregierung die augenärztliche Versorgung speziell im Bereich Mecklenburg-Strelitz/Neubrandenburg? Wie erklärt die Landesregierung sich den Widerspruch zwischen einer möglicherweise festgestellten statistischen Überversorgung und einer tatsächlichen Nichtversorgung von Patientinnen und Patienten, weil diese keine Aufnahme bei einem Augenarzt finden? In Ermangelung eigener Erkenntnisse über die Situation der augenärztlichen Versorgung im Bereich Mecklenburg-Strelitz/Neubrandenburg kann eine Bewertung der Versorgungssituation nur auf der Grundlage der geltenden Bedarfsplanung erfolgen. Nach dieser ist in dem Bedarfsplanungsbereich Neubrandenburg/Mecklenburg-Strelitz eine Überversorgung festzustellen. Der Landesregierung liegen keine näheren Kenntnisse dazu vor, wie genau sich die vom Fragesteller dargestellte Situation erklärt, dass es trotz einer bedarfsplanungsmäßigen Überversorgung zu Schwierigkeiten für Patientinnen und Patienten kommen kann, augenärztliche Behandlungstermine zu erhalten. Im Übrigen wird auf die Antworten zu den Fragen 3 a) bis 3 c) verwiesen. 9. Welche Kenntnis hat die Landesregierung zwischenzeitlich über Wartefristen für Termine bei einem Augenarzt in Mecklenburg- Vorpommern insgesamt sowie je gesperrtem und nicht gesperrtem Planungsbereich erlangt? a) Inwieweit hält die Landesregierung eine Wartefrist von mehreren Wochen oder gar Monaten oder aber die Verweigerung der Aufnahme von Patientinnen und Patienten für angemessen? b) Welche Alternativen haben Patientinnen und Patienten im Falle der Weigerung der Aufnahme und Behandlung? Der Landesregierung liegen keine konkreten Erkenntnisse über Wartefristen für Termine bei einem Augenarzt in Mecklenburg-Vorpommern vor. Zu a) Die Angemessenheit einer Wartefrist auf einen Termin bei einem Augenarzt dürfte sich danach richten, wie dringend die Behandlung aus medizinischer Sicht im jeweiligen Einzelfall ist. Bei routinemäßigen Untersuchungen ohne einen medizinischen Befund wird eine längere Wartefrist eher zu akzeptieren sein als bei Notfällen. Unter bestimmten Umständen, zum Beispiel wegen starker Arbeitsüberlastung, haben Vertragsärzte das Recht, die Behandlung von Patienten abzulehnen. Das gilt nicht bei der Behandlung medizinischer Notfälle. Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 7. Wahlperiode Drucksache 7/3159 9 Zu b) Bei Schwierigkeiten, einen Behandlungstermin zu erhalten, können sich Patientinnen und Patienten an die Terminservicestelle der Kassenärztlichen Vereinigung wenden. Zudem bieten einige Krankenkassen ihren Versicherten eine Terminvermittlung an. Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 7. Wahlperiode Drucksache 7/3159 9 Anlage 1 KV-Gebiet Mecklenburg Vorpommern Arztgruppe Augenärzte Datum 18.10.2018 Bedarfsplanungs-Richtlinie 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 11a 12 13 14 15 16 17 18 N a m e d e s P la n u n g s b e re ic h s G e m e in d e k e n n z if fe rn E W i m P la n u n g s b e re ic h V e rh ä lt n is z a h l im P la n u n g s b e re ic h V e rh ä lt n is z a h l a n g e p a s s te Z a h l d e r V e rt ra g s ä rz te i m P la n u n g s b e re ic h Z a h l d e r a n g e s te llt e n Ä rz te i m P la n u n g s b e re ic h Z a h l d e r e rm ä c h ti g te n Ä rz te i m P la n u n g s b e re ic h , d ie i n d e r B e d a rf s p la n u n g z ä h le n G e s a m tz a h l Ä rz te D a ru n te r: Ä rz te i n B e ru fs a u s ü b u n g s - g e m e in s c h a ft e n V e rs o rg u n g s g ra d m it e rm ä c h ti g te n Ä rz te n u n d E in ri c h tu n g e n V e rs o rg u n g s g ra d o h n e e rm ä c h ti g te Ä rz te n u n d E in ri c h tu n g e n V e rs o rg u n g s g ra d i m V o rj a h r P la n u n g s b e re ic h g e s p e rr t Z a h l d e r N ie d e rl a s s u n g s - m ö g li c h k e it e n b is z u r S p e rr u n g A n z a h l Ä rz te o b e rh a lb d e r S p e rr g re n z e U n te rv e rs o rg u n g d ro h e n d e U n te rv e rs o rg u n g A n z a h l B e h a n d lu n g s fä ll e (Sp. 6 + 7 + 8 ) (1 = ja / 2 = nein) (1 = ja / 2 = nein) (1 = ja / 2 = nein) Rostock 208.409 13.399 12.468 16,00 8,50 0,00 24,50 146,6 146,6 1 0 -6,1 2 Bad Doberan 119.405 24.729 23.460 1,00 4,50 0,00 5,50 108,1 108,1 2 0,5 0,0 2 Demmin 72.736 20.664 18.561 5,00 0,00 0,00 5,00 127,6 127,6 1 0 -0,7 2 Güstrow 95.230 20.664 19.091 5,00 0,50 0,00 5,50 110,3 110,3 1 0 0,0 2 Ludwigslust 127.116 20.664 19.995 7,00 0,00 0,00 7,00 110,1 110,1 1 0 0,0 2 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 7. Wahlperiode Drucksache 7/3159 11 KV-Gebiet Mecklenburg Vorpommern Arztgruppe Augenärzte Datum 18.10.2018 Bedarfsplanungs-Richtlinie 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 11a 12 13 14 15 16 17 18 Müritz 62.678 20.664 18.476 4,00 0,00 0,00 4,00 117,9 117,9 1 0 -0,3 2 Parchim 90.645 20.664 18.604 5,00 0,00 0,00 5,00 102,6 102,6 2 0,5 0,0 2 Rügen 63.990 20.664 18.141 3,50 0,50 0,00 4,00 113,4 113,4 1 0 -0,1 2 Uecker- Randow 65.943 20.664 18.183 4,50 0,00 0,00 4,50 124,1 124,1 1 0 -0,5 2 Greifswald/ OVP 158.416 20.664 19.046 10,50 1,50 0,00 12,00 144,3 144,3 1 0 -2,9 2 Neubrandenburg / Meckl.Str. 137.867 20.664 18.604 12,00 1,00 1,00 14,00 188,9 175,4 1 0 -4,8 2 Stralsund/ NVP 161.133 20.664 18.476 8,50 2,25 0,00 10,75 123,3 123,3 1 0 -1,2 2 Schwerin/ Wismar/ NWM 252.790 22.151 20.514 18,00 0,00 0,00 18,00 146,1 146,1 1 0 -4,4 2 1.616.358 119,75 Drucksache 7/3159 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 7. Wahlperiode 12 Anlage 2 KV-Gebiet Mecklenburg Vorpommern Arztgruppe Augenärzte Datum 30.04.2013 Bedarfsplanungs-Richtlinie 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 N a m e d e s P la n u n g s b e re ic h s G e m e in d e k e n n z if fe rn E W i m P la n u n g s b e re ic h V e rh ä lt n is z a h l im P la n u n g s b e re ic h V e rh ä lt n is z a h l a n g e p a s s te Z a h l d e r V e rt ra g s ä rz te i m P la n u n g s b e re ic h Z a h l d e r a n g e s te llt e n Ä rz te im P la n u n g s b e re ic h Z a h l d e r e rm ä c h ti g te n Ä rz te im P la n u n g s b e re ic h , d ie i n d e r B e d a rf s p la n u n g z ä h le n G e s a m tz a h l Ä rz te D a ru n te r: Ä rz te i n B e ru fs a u s ü b u n g s - g e m e in s c h a ft e n V e rs o rg u n g s g ra d V e rs o rg u n g s g ra d i m V o rj a h r P la n u n g s b e re ic h g e s p e rr t Z a h l d e r N ie d e rl a s s u n g s - m ö g li c h k e it e n b is z u r S p e rr u n g A n z a h l Ä rz te o b e rh a lb d e r S p e rr g re n z e U n te rv e rs o rg u n g d ro h e n d e U n te rv e r- s o rg u n g A n z a h l B e h a n d lu n g s fä ll e (Sp. 6 + 7 + 8 ) (1 = ja / 2 = nein) (1 = ja / 2 = nein) (1 = ja / 2 = nein) Rostock 204.260 13.399 12.666 18,00 6,50 0,00 24,50 151,9 1 0 -6,8 2 Bad Doberan 116.911 24.729 25.397 2,00 2,00 0,00 4,00 86,9 2 1,5 0,0 2 Demmin 78.370 20.664 19.582 5,00 0,00 0,00 5,00 124,9 1 0 -0,6 2 Güstrow 97.978 20.664 19.780 5,00 0,00 0,00 5,00 100,9 2 0,5 0,0 2 Ludwigslust 126.753 20.664 20.939 6,00 0,00 0,00 6,00 99,1 2 1 0,0 2 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 7. Wahlperiode Drucksache 7/3159 13 KV-Gebiet Mecklenburg Vorpommern Arztgruppe Augenärzte Datum 30.04.2013 Bedarfsplanungs-Richtlinie 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 Müritz 64.239 20.664 19.780 4,00 0,00 0,00 4,00 123,2 1 0 -0,4 2 Parchim 94.889 20.664 19.981 5,00 0,00 0,00 5,00 105,3 2 0,5 0,0 2 Rügen 66.881 20.664 19.437 4,00 0,00 0,00 4,00 116,2 1 0 -0,2 2 Uecker- Randow 71.351 20.664 19.389 4,00 0,00 0,00 4,00 108,7 2 0,5 0,0 2 Greifswald/ OVP 159.101 20.664 20.238 11,00 1,00 0,00 12,00 152,6 1 0 -3,4 2 Neubrandenburg / Meckl.S tr. 141.831 20.664 19.981 13,00 0,00 0,00 13,00 183,1 1 0 -5,2 2 Stralsund/ NVP 162.459 20.664 19.199 10,00 2,00 0,00 12,00 141,8 1 0 -2,7 2 Schwerin/ Wismar/ NWM 254.594 22.151 21.473 19,00 0,00 0,00 19,00 160,3 1 0 -6,0 2 1.639.617 117,50