Der Minister für Landwirtschaft und Umwelt hat namens der Landesregierung die Kleine Anfrage mit Schreiben vom 5. April 2019 beantwortet. LANDTAG MECKLENBURG-VORPOMMERN Drucksache 7/3331 7. Wahlperiode 08.04.2019 KLEINE ANFRAGE des Abgeordneten Thomas de Jesus Fernandes, Fraktion der AfD Warnung vor den Risiken veganer Ernährung und ANTWORT der Landesregierung 1. In welcher Weise wird in Mecklenburg-Vorpommern vor potenziellen Risiken veganer Ernährung, vor allem in der Schwangerschaft und Stillzeit sowie im Kindesalter, hingewiesen? Inwieweit werden mögliche Risiken bei gesundheitlichen Präventionsprogrammen berücksichtigt? 2. Welche Publikationen wurden beziehungsweise werden durch das Land Mecklenburg-Vorpommern zu dieser Thematik herausgegeben? Die Fragen 1 und 2 werden zusammenhängend beantwortet. Die Sektion Mecklenburg-Vorpommern der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) sowie die Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung Mecklenburg-Vorpommern stehen als öffentliche Beratungsstellen zu allen Fragen der Gemeinschaftsverpflegung zur Verfügung. Dabei greifen sie auf Publikationen der DGE zurück. Im Rahmen ihrer Arbeit vermitteln diese Einrichtungen auch die Position der DGE zum Thema „Vegane Ernährung“, verweisen dementsprechend auf mögliche Risiken einer rein pflanzlichen Ernährung und empfehlen die Beratung durch qualifizierte Ernährungsfachkräfte sowie die ärztliche Überprüfung der ausreichenden Nährstoffversorgung. Drucksache 7/3331 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 7. Wahlperiode 2 Zudem werden Verantwortliche der verschiedenen Einrichtungen, die Gemeinschaftsverpflegung anbieten, sowie Speisenanbieter und Caterer über Fortbildungen der DGE- Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung Mecklenburg-Vorpommern regelmäßig zu Fragen rund um die Gemeinschaftsverpflegung, so auch zu speziellen Fragen der vegetarischen und veganen Ernährung informiert. Häufige Fragen zum Thema „Vegane Ernährung“ werden unter anderem auf der Internetseite der DGE unter dem Link: https://www.dge.de/?id=522 beantwortet. Das Netzwerk Gesund ins Leben (angesiedelt im Bundeszentrum für Ernährung der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung) hat im September 2018 die bundesweit einheitlichen Handlungsempfehlungen für die Schwangerschaft aktualisiert und um Empfehlungen für die präkonzeptionelle Phase erweitert. Die Handlungsempfehlungen des Netzwerkes werden unterstützt durch den Berufsverband der Frauenärzte (BVF), den Deutschen Hebammenverband (DHV), den Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), den wissenschaftlichen Fachgesellschaften Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ), Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG), Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP) und Deutsche Gesellschaft für Hebammenwissenschaft (DGHWi). Dementsprechend orientieren sich auch die in Mecklenburg- Vorpommern in den Bereichen Schwangerenversorgung und Geburtshilfe tätigen Professionen daran. Der Bundesverband der Frauenärzte e. V. - Landesverband Mecklenburg-Vorpommern weist darauf hin, dass von den Gynäkologinnen und Gynäkologen im Land im Rahmen der Feststellung einer Schwangerschaft bei jeder Schwangeren eine gezielte Anamnese insbesondere auch zur Ernährung der Patientinnen erhoben und der Ernährungszustand der Patientinnen eingeschätzt wird. Besondere Ernährungsformen, wie beispielsweise die vegane Ernährung, werden thematisiert und es erfolgt eine zusätzliche Beratung zur vorsorglichen Gabe von Supplementen beziehungsweise zur Substitution während der Schwangerschaft. Zunehmend wird die Thematik „Besondere Ernährungsformen“ auch im Rahmen von Kongressen und Tagungen für dieses Fachgebiet aufgerufen (zum Beispiel auf dem 25. Gynäkologentag Mecklenburg-Vorpommern am 9. November 2018). Auch der Landeshebammenverband Mecklenburg-Vorpommern nimmt bei Bedarf die entsprechende Beratung von Schwangeren und stillenden Müttern vor.