Der Minister für Landwirtschaft und Umwelt hat namens der Landesregierung die Kleine Anfrage mit Schreiben vom 28. August 2019 beantwortet. LANDTAG MECKLENBURG-VORPOMMERN Drucksache 7/3932 7. Wahlperiode 29.08.2019 KLEINE ANFRAGE des Abgeordneten Bernhard Wildt, Fraktion Freie Wähler/BMV Zustand des Waldes auf Rügen - aktuell und perspektivisch und ANTWORT der Landesregierung Mit dem „Waldzustandsbericht“ gibt das Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt jährlich Auskunft über die Entwicklung des Baumbestandes in Mecklenburg-Vorpommern. Detaillierte Informationen zu der Insel Rügen lassen sich dort jedoch nicht entnehmen. 1. Wie hat sich der Waldbestand auf der Insel Rügen in den letzten drei Jahren entwickelt (Angaben in Hektar, bitte aufschlüsseln nach Jahr und Baumart)? Der Waldzustandsbericht wird in Mecklenburg-Vorpommern jährlich nach einer bundesweit abgestimmten Stichprobeninventur auf einem permanenten systematischen Netz im 8x8 km- Raster über den Gesundheitszustand der Wälder erstellt. Mit dem gewählten Stichprobenumfang sind statistisch gesicherte landesweite Aussagen zum Gesundheitszustand der Wälder möglich. Regionale Aussagen zum Gesundheitszustand der Bäume lassen sich aufgrund des gewählten systematischen Netzes und des daraus resultierenden geringen Stichprobenumfangs nicht ableiten. Der Landesregierung liegt insofern kein Datenmaterial im Sinne der Fragestellung vor. Drucksache 7/3932 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 7. Wahlperiode 2 2. Wie viel Holz wurde auf der Insel Rügen in den letzten drei Jahren gerodet (Angaben in Hektar, bitte aufschlüsseln nach Jahr und Baumart )? Nach § 15 Landeswaldgesetz Mecklenburg-Vorpommern (LWaldG M-V) darf Wald nur mit vorheriger Genehmigung der Forstbehörden gerodet und in eine andere Nutzungsart überführt werden (Umwandlung). Entsprechend der forstbehördlichen Genehmigung wurden in den zurückliegenden drei Jahren 28,47 Hektar Wald auf der Insel Rügen umgewandelt. Eine Unterscheidung der Baumarten auf den umgewandelten Flächen wird dabei nicht vorgenommen. Die Umwandlungsfläche der letzten drei Jahre stellt sich wie folgt dar: 2016 3,04 Hektar 2017 14,73 Hektar 2018 10,70 Hektar 3. Gab es auf der Insel Rügen in den letzten drei Jahren Aufforstungen (bitte Angaben in Hektar, aufgeschlüsselt nach Jahr und Baumart)? Es wird davon ausgegangen, dass sich die Frage ausschließlich auf Erstaufforstungen bezieht. Nach § 24 des Waldgesetzes für das Land Mecklenburg-Vorpommern ist eine Erstaufforstung die Neuanlage von Wald auf bisher nicht als Wald geltenden Grundflächen. Die ausgeführten Erstaufforstungen, Ersatzaufforstungen sowie planvollen Sukzessionen auf der Insel Rügen werden zusammen erfasst. Eine Übersicht der Baumarten liegt der Landesregierung für diese Flächen nicht vor. Folgende Flächengrößen haben eine Neuwaldbildung erfahren: 2016 13,94 Hektar 2017: 20,65 Hektar 2018 8,60 Hektar 4. Plant die Landesregierung auf Rügen eine Aufforstung des Waldbestandes um den durch Tourismus verursachten CO2-Ausstoß zu kompensieren (bitte Angaben in Hektar und Benennung der geplanten Baumarten)? Das Land Mecklenburg-Vorpommern bietet in Zusammenarbeit mit dem Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern die Waldaktie an. Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 7. Wahlperiode Drucksache 7/3932 3 Auf der Insel Rügen existieren die drei folgenden Klimawälder, die mit Hilfe der Waldaktie aufgeforstet werden: (i) Klimawald Sehlen: Er umfasst eine Gesamtfläche von ungefähr 1 Hektar (10.550 m²) und wird in den nächsten Jahren schrittweise mit Linde, Flatterulme und Waldrandgehölze bepflanzt. (ii) Klimawald am Besucherzentrum am Königsstuhl. Er umfasst eine Gesamtfläche von 1,07 Hektar. Dort werden vor allem Flatterulme und Vogelkirsche gepflanzt. (iii) Aufforstungsfläche nahe der Ortschaft Glowe. Sie umfasst ungefähr zwei Hektar Fläche und beherbergt einen Mischwald aus Stieleiche und Gemeiner Kiefer. Die Flächenangaben sind in den in Frage 3 als Erstaufforstung erfassten Flächen enthalten. 5. Liegen der Landesregierung Zahlen vor, die den durch Tourismus verursachten CO2-Ausstoß auf der Insel Rügen beziffern? Der Landesregierung liegt hierzu kein entsprechendes Datenmaterial vor.