Die Ministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur hat namens der Landesregierung die Kleine Anfrage mit Schreiben vom 24. Juli 2017 beantwortet. LANDTAG MECKLENBURG-VORPOMMERN Drucksache 7/821 7. Wahlperiode 25.07.2017 KLEINE ANFRAGE des Abgeordneten Sandro Hersel, Fraktion der AfD Personalsituation an den Hochschulen des Landes und ANTWORT der Landesregierung 1. Wie bewertet die Landesregierung den voranschreitenden Stellenabbau in der Verwaltung gemäß dem Landespersonalkonzept von 2004 bzw. 2010 hinsichtlich der Auswirkungen auf den Bildungssektor und insbesondere auf die Leistungsfähigkeit der Hochschulen des Landes? Der Stellenabbau an den Hochschulen des Landes gemäß Landespersonalkonzept 2004/2010 ist Ende 2017 abgeschlossen. Der Stellenbestand ist durch die Zielvereinbarungen bis Ende 2020 garantiert. Von einem voranschreitenden Stellenabbau kann nicht die Rede sein. Infolge der vorgegebenen Maßnahmen waren allerdings Umstrukturierungen an den Hochschulen unvermeidlich. Dabei wurde insbesondere darauf geachtet, dass die in Mecklenburg- Vorpommern angebotenen Fächer auch weiterhin mindestens an einem Standort vertreten sind. In universitären Kernfächern und in strukturell und strategisch besonders wichtigen Bereichen wurden ganz bewusst Mehrfachangebote erhalten (Beispiele: Medizin, Kernfächer der Natur-, Wirtschafts-, Geistes- und Sozialwissenschaften). Damit sollte das Fächerspektrum möglichst breit und für Studierende sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler attraktiv bleiben. Dieses Ziel wurde erreicht. Die Leistungsfähigkeit konnte insgesamt erhalten werden, was unter anderem auch an den im Betrachtungszeitraum steigenden Drittmitteleinnahmen ablesbar ist. Drucksache 7/821 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 7. Wahlperiode 2 2. Welche Studiengänge wurden an den Hochschulen Mecklenburg- Vorpommerns seit 2010 geschlossen (bitte getrennt nach Jahr und Hochschule aufschlüsseln)? Die Schließung der unten genannten Studiengänge wurde von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Dazu gehören die fehlende Nachfrage der Studierenden oder die Beendigung von Diplom-Studiengängen und Änderung in Bachelor- und Masterstudiengänge (zum Beispiel Psychologie). Des Weiteren kommt es mitunter zur Veränderung inhaltlicher Ausbildungsfaktoren und damit einhergehender Schließung von Studiengängen. Diese werden dann mit vergleichbaren, leicht gewandelten Inhalten neu angezeigt. Im Übrigen müssen die Hochschulen ihre Angebote im Rahmen der ihnen zur Verfügung stehenden Ressourcen erbringen. Seit 2010 wurden folgende Studiengänge an den Hochschulen in Mecklenburg-Vorpommern geschlossen: Jahr Hochschule Studiengang 2010 Ernst-Moritz-Arndt- Universität Greifswald Bachelor Law Master European and Comperative Law 2011 Universität Rostock Master Agrarökologie Master Landeskultur 2012 Hochschule Wismar Bachelor Management sozialer Dienstleistungen Master Bauprojekt-/Facilitymanagement Master Soziale Dienste Master Pflege des Bauerbes Master Industrial Automation Master Krankenhausmanagement Master-Fernstudiengang International Management Master-Teilzeitstudiengang Bauen mit Bestand Ernst-Moritz-Arndt- Universität Greifswald Diplom Psychologie Master British and North American Studies 2013 Ernst-Moritz-Arndt- Universität Greifswald Master Politikwissenschaftliche Demokratiestudien 2014 Hochschule Wismar Master Audiovisuelle Medien in der Unternehmenskommunikation Master-Teilzeitstudiengang International Cruise Ship Management Ernst-Moritz-Arndt- Universität Greifswald Master Baltische Regionalstudien 2015 Hochschule Wismar Master-Teilzeitstudiengang Architektur Ernst-Moritz-Arndt- Universität Greifswald Master Vergleichende Literaturstudien Master Tax Law 2016 Hochschule Stralsund Bachelor Angewandte Informatik - Softwareentwicklung und Medieninformatik Hochschule Wismar Master Maschinenbau Ernst-Moritz-Arndt- Universität Greifswald Master Skandinavistik Master Fennistik Master Kriminologie und Strafrechtspflege 2017 Ernst-Moritz-Arndt- Universität Greifswald Bachelor Recht-Wirtschaft-Personal Master Landscape Ecology Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 7. Wahlperiode Drucksache 7/821 3 3. Wie bewertet die Landesregierung im Hinblick auf die Studentenzahlen der beiden Universitäten, dass universitäre Studiengänge zum Teil nur noch in Greifswald oder Rostock studiert werden können? Auf die Antwort zu Frage 1 wird verwiesen. Die Studierendenzahlen im Land sind anhaltend hoch. Dass der Spitzenwert des Jahres 2011 mit insgesamt 40.471 Studierenden, davon 27.762 an den beiden Universitäten des Landes, nicht gehalten werden konnte, ist hauptsächlich demographisch bedingt und hat wenig damit zu tun, dass ein Studiengang nur noch an einem Standort angeboten wird. 4. Wie bewertet die Landesregierung den Verlust von Studiengängen an den Hochschulen Mecklenburg-Vorpommerns im Hinblick auf die sich dadurch weiter zuspitzende demographische Situation des Landes? Im Einzelfall mag der Wegfall eines Studienangebots nachfragemindernde Effekte haben. Auf der anderen Seite stehen neue Studienangebote, die diese Effekte ganz oder teilweise kompensieren. Zudem sind sowohl die Hochschulen als auch das Land auf dem Gebiet des Marketings sehr aktiv und erkennbar erfolgreich. Insgesamt ist der Rückgang der Studierendenzahlen somit überschaubar und bewegt sich innerhalb der planerischen Prognosen (siehe im Übrigen die Antwort auf Frage 3).