Der Minister für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung hat namens der Landesregierung die Kleine Anfrage mit Schreiben vom 29. August 2017 beantwortet. LANDTAG MECKLENBURG-VORPOMMERN Drucksache 7/950 7. Wahlperiode 30.08.2017 KLEINE ANFRAGE des Abgeordneten Stephan J. Reuken, Fraktion der AfD Fifty-Fifty-Tickets und ANTWORT der Landesregierung Seit 1998 existiert die Verkehrssicherheitsaktion der „Fifty-Fifty-Tickets“ in Kooperation des Ministeriums für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung , des Taxi-Landesverbandes, der AOK Nordost und Antenne MV. Hierfür stellt das Ministerium jährlich bis zu 90.000 € zur Verfügung. (http://www.regierung-mv.de/Landesregierung/em/Blickpunkte/Fifty% E2% 80% 93Fifty%E2%80%93Ticket Stand: 27.07.2017) 1. In welchem Maße wird diese Aktion bisher von Jugendlichen genutzt (bitte nach Landkreisen geordnet aufführen)? Seit der Einführung im Jahre 1998 ist die Nachfrage nach dem Fifty-Fifty-Taxi-Ticket unverändert hoch. Besonders im ländlichen Raum nutzen junge Menschen dort das Ticket zur sicheren Heimkehr von Freizeitveranstaltungen (zum Beispiel von der Diskothek), wo kein öffentlicher Personennahverkehr mehr angeboten werden kann. Das Ticket erfüllt damit eine multifunktionale Aufgabe und ist so nicht nur bei den Nutzerinnen und Nutzern sehr beliebt. Im laufenden Jahr bis einschließlich Juli wurden 17.621 Tickets in den Servicecentern der AOK verkauft, die sich nach Landkreisen wie folgt aufschlüsseln: Drucksache 7/950 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 7. Wahlperiode 2 Verkaufszahlen vom 01.01.2017 bis einschließlich 31.07.2017 geordnet nach Landkreisen und kreisfreien Städten: Landkreis Ludwigslust-Parchim 755, Landkreis Mecklenburgische Seenplatte 6.249, Landkreis Nordwestmecklenburg 655, Landkreis Rostock 1.880, Landkreis Vorpommern-Greifswald 2.104, Landkreis Vorpommern-Rügen 1.974, Hansestadt Rostock 1.020, Schwerin 2.984, Gesamt Tickets 17.621. 2. Welche Maßnahmen betreibt das Ministerium, um diese Aktion bei Jugendlichen zu bewerben? Das Fifty-Fifty-Taxi-Ticket ist eine Initiative des Landes Mecklenburg-Vorpommern im Rahmen der Verkehrssicherheitsarbeit. Es wird jährlich mit Partnern der Verkehrssicherheitsarbeit neu aufgelegt und beworben. So schaltet Antenne MV ganzjährig regelmäßige Werbe-Spots. Weitere Partner der Initiative (AOK Nordost, Landesverband für das Taxi- und Mietwagengewerbe Mecklenburg-Vorpommern e. V., mehrere Taxi-Unternehmen beziehungsweise Taxizentralen in Mecklenburg-Vorpommern) bewerben das Fifty-Fifty-Taxi-Ticket auf ihren Internet-Seiten durch entsprechende Anzeigen in Jugendmagazinen beziehungsweise Eventmagazinen. Schulberaterinnen und Schulberater der AOK Nordost informieren über diese Verkehrssicherheitsinitiative an Schulen. Zum Erfolg des Tickets trägt zwischenzeitlich wesentlich die positive Resonanz innerhalb der berechtigten Altersgruppe bei. 3. Welche weiteren Partner (Verkaufsstellen) plant das Ministerium hinzuzuziehen, um eine bessere Zugänglichkeit zu den Tickets, gerade im ländlichen Raum, zu ermöglichen? Das Ministerium für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung hat versucht, weitere Partner für den Verkauf der Tickets zu gewinnen. So würden insbesondere zusätzliche Verkaufsmöglichkeiten außerhalb der Öffnungszeiten der bestehenden Verkaufsstellen, zum Beispiel an Tankstellen, die Erreichbarkeit auch für Kurzentschlossene verbessern. Das Verkauf- und Abrechnungssystem des Fifty-Fifty-Taxi-Tickets ist aus rechtlichen Gründen jedoch leider nicht mit dem Kassen- und Rechnungswesen dieser Unternehmen kompatibel zu gestalten. Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 7. Wahlperiode Drucksache 7/950 3 4. Welche Möglichkeiten sieht die Landesregierung, diese Tickets für Senioren zugänglich zu machen, um deren Mobilität im ländlichen Raum zu verbessern? Die Verkehrssicherheitsinitiative der Landesregierung zielt insbesondere auf die Reduzierung der sogenannten „Diskotheken-Unfälle“ innerhalb der Hauptunfall-Risikogruppe der 16- bis 25-Jährigen ab. Dieser Gruppe stehen in ihrem oft spontan organsierten Freizeitverhalten meist ausschließlich gleichaltrige und unerfahrene Fahrerinnen und Fahrer zur Verfügung. Bei Seniorinnen und Senioren liegt der Sachverhalt anders.