Niedersächsischer Landtag − 17. Wahlperiode Drucksache 17/1029 Kleine Anfrage zur schriftlichen Beantwortung mit Antwort Anfrage des Abgeordneten Dr. Gero Hocker (FDP), eingegangen am 23.10.2013 Ist das Geschlecht wichtig für den Umweltschutz? Seit dem 10. Oktober läuft im Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz in Hannover die Ausstellung „Ihrer Zeit voraus - Visionäre Frauen im Einsatz für den Umwelt- und Naturschutz 1899 bis heute“. In dieser Ausstellung werden Biographien von 21 Frauen gezeigt, die sich für den Erhalt der Natur und die Entwicklung des ökologischen Denkens und Handelns eingesetzt haben. Nach Aussage der Staatssekretärin Almut Kottwitz will das Ministerium mit der Ausstellung auch verdeutlichen , „dass auch wir hier im Haus und überall in den Einrichtungen, Nationalparken, in Projekten, in der Umweltbildung und in der Zusammenarbeit mit den Verbänden uns dem Leitgedanken der Nachhaltigkeit verpflichtet fühlen“. Vor diesem Hintergrund frage ich die Landesregierung: 1. Gibt es nach Meinung der Landesregierung Unterschiede zwischen der Naturschutzarbeit von Männern und Frauen? 2. Wenn ja, welche? 3. Wenn nein, weshalb stellt dann das Ministerium diese Ausstellung aus? 4. Wer hat die Ausstellung zusammengestellt? 5. Wie viel kostet die Ausstellung das Land Niedersachsen? 6. Welche weiteren Ausstellungen plant die Landesregierung in ihren Ministerien? 7. Wie viele Frauen und wie viele Männer waren und sind an der Planung und Durchführung der Ausstellung beteiligt? 8. Plant die Landesregierung auch eine Ausstellung über den Einsatz von Männern im Umweltund Naturschutz? 9. Wenn nein, aus welchem Grund würdigt das Ministerium männliche Umweltschützer nicht auf gleiche Art und Weise? 10. Wie hoch ist der Frauenanteil im Umweltministerium? (An die Staatskanzlei übersandt am 30.10.2013 - II/725 - 472) Antwort der Landesregierung Niedersächsisches Ministerium Hannover, den 02.12.2013 für Umwelt, Energie und Klimaschutz - Ref17-01425/17/7/13-0002 - Am 07.03.2013, dem Vorabend des Internationalen Frauentags, wurde im Bundesumweltministerium in Berlin die Ausstellung „Ihrer Zeit voraus. Visionäre Frauen im Einsatz für den Umwelt- und Naturschutz 1899 bis heute“ eröffnet. Initiator der Ausstellung ist Bundesumweltminister Peter Altmaier . Bei der Eröffnung hielten Bianca Jagger, die für ihr Engagement für Menschenrechte, soziale Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit vielfach ausgezeichnet wurde, und Ines Pohl, Chefredakteurin 1 Niedersächsischer Landtag – 17. Wahlperiode Drucksache 17/1029 der taz, die einleitenden Reden. Das Bundesumweltministerium hat die Ausstellung gemeinsam mit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt erstellt. Nach dem Auftakt im Bundesumweltministerium in Berlin zog die Ausstellung weiter nach Bonn, wo die 21 Frauenbiografien dann bis Ende Mai am Bonner Dienstsitz des Ministeriums zu sehen waren . Von Mitte Juni bis Ende August konnte die Ausstellung bei der Deutschen Bundesstiftung Umwelt in Osnabrück besucht werden. Seit dem 10.10.2013 sind die Portraits im Ministerium für Umwelt , Energie und Klimaschutz in Hannover zu sehen. Nach Auskunft des Bundesumweltministeriums sind weitere Stationen in anderen Städten geplant. Im Vorwort des Katalogs zur Ausstellung schreibt Bundesumweltminister Peter Altmaier: „Dem gängigen Vorurteil, ,auch’ der Umwelt- und Naturschutz sei (in Vergangenheit und Gegenwart) ,hauptsächlich Männersache’, muss dringend entgegengetreten werden. Auch wenn mit der Ausstellung … nur ein Anfang einer nötigen Aufarbeitung dieses Themas gemacht ist: Das Ergebnis ist beeindruckend und erschreckend zugleich. Beeindruckend, weil durch die kleine und exemplarische Auswahl der vielen Frauenbiografien, die es wert wären, gezeigt zu werden, deutlich wird, wie umfassend, vielfältig, hartnäckig, teilweise risikobereit , aber vor allem visionär das Engagement von Frauen war und ist. Erschreckend, weil das bislang so wenig bekannt ist“. Die Landesregierung teilt diese Einschätzung des Bundesumweltministers. In ihrem Grußwort zur Eröffnung der Ausstellung in Hannover hat die Staatssekretärin im Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz Almut Kottwitz ausgeführt: „Die Frage, ob Frauen eine spezifische Nähe zur Natur haben, wird sicher weiterhin kontrovers diskutiert werden. Aber eines demonstriert diese Ausstellung auf eindringliche Weise: Es gab und gibt zu jeder Zeit und an allen Orten Frauen, die den Natur- und Umweltschutz entscheidend gestalten.“ Dies vorausgeschickt, beantworte ich die Kleine Anfrage namens der Landesregierung wie folgt: Zu 1: Siehe Vorbemerkungen. Zu 2: Siehe Vorbemerkungen. Zu 3: Siehe Vorbemerkungen. Zu 4: Die Ausstellung wurde durch das Bundesumweltministerium gemeinsam mit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt erstellt. Die Kuratorinnen und Kuratoren sind Sarah Diemer, Dr. Joachim Radkau und Dr. Anna-Katharina Wöbse. Zu 5: Transport von Osnabrück nach Hannover:   196,35 Euro  In Empfang nehmen und Aufbau:  199,62 Euro  Gesamt  395,97 Euro  Die Ausstellung wird von dem nächsten Ausleiher im Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz verpackt und abgeholt; hierfür entstehen dem Land keine Kosten. Zu 6: Im Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz ist derzeit eine weitere Ausstellung in Planung . Das Thema lautet „Grundwasser und Dümmer“; zusammengestellt wurde diese Ausstellung vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz. Das Kultusministerium plant von Januar bis März 2014 eine Ausstellung von Dennis Improda und Melanie Schön sowie von April bis Juni 2014 eine Ausstellung der an der Talentförderung Kunst im Raum Braunschweig beteiligten Schülerinnen und Schüler. 2 Niedersächsischer Landtag – 17. Wahlperiode Drucksache 17/1029 Das Ministerium für Inneres und Sport hat am 07.11.2013 die neu konzipierte Wanderausstellung „Gemeinsam gegen Rechtsextremismus“ in Hannover eröffnet. Derzeit (seit September 2013) läuft im Ministerium für Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit und Integration die Ausstellung „Farbtupfer“ der Caritas-Werkstatt nördliches Emsland. Überdies werden vier Ausstellungen in der Landesvertretung Berlin für 2014 anvisiert. Zu 7: An der Planung und Durchführung der Ausstellung waren und sind eine Frau und ein Mann beteiligt . Den Aufbau der Ausstellung hat der Hausmeister mit seinem Team übernommen. Zu 8: Aktuell nicht. Zu 9: Siehe Vorbemerkungen. Zu 10: Derzeit sind im Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz 310 Menschen beschäftigt, davon 178 Frauen. Stefan Wenzel 3 (Ausgegeben am ) (Ausgegeben am 16.12.2013) Drucksache 17/1029 Kleine Anfrage zur schriftlichen Beantwortung mit Antwort Anfrage des Abgeordneten Dr. Gero Hocker (FDP), eingegangen am 23.10.2013 Ist das Geschlecht wichtig für den Umweltschutz? Antwort der Landesregierung