Niedersächsischer Landtag − 17. Wahlperiode Drucksache 17/1266 Kleine Anfrage zur schriftlichen Beantwortung Anfrage der Abgeordneten Almuth von Below-Neufeldt, Sylvia Bruns, Björn Försterling und Christian Dürr (FDP), eingegangen am 20.11.2013 Deutschlandstipendien in Niedersachsen Die Stipendienkultur ist in Deutschland bzw. innerhalb Niedersachsens sehr differenziert. Neben einigen spezifischen Stipendien gibt es seit dem Sommersemester 2011 auch das Deutschlandstipendium in Niedersachsen. Innerhalb der letzten Jahre sind die Mittel in Niedersachsen von 339 300 Euro im Jahr 2011 auf 1 250 000 Euro 2013 gestiegen. Finanziert wird das Stipendium je zur Hälfte aus von den Hochschulen eingeworbenen privaten Mitteln und aus Bundesmitteln. Wir fragen die Landesregierung: 1. Wie konstituiert sich die Vergabesituation in Niedersachsen, und wie viele Mittel fließen im Rahmen des Deutschlandstipendiums (bitte nach Hochschule und Höhe der Mittel auflisten)? 2. Welche Studienfächer verfügen über eine große Zahl von Stipendiaten innerhalb des Deutschlandstipendiums? 3. Welche Universitäten sind im Rahmen des Deutschlandstipendiums besonders erfolgreich beim Einwerben von privaten Mitteln, und gibt es Best-Practice-Beispiele, die die Hochschulen möglicherweise schon kommunizieren und untereinander weitergeben? (An die Staatskanzlei übersandt am 09.12.2014 - II/725 - 514) Antwort der Landesregierung Niedersächsisches Ministerium Hannover, den 25.02.2014 für Wissenschaft und Kultur - M - 01 420-5/514 - Die überwiegende Zahl der niedersächsischen Hochschulen vergibt seit dem Wintersemester 2011/2012 Deutschlandstipendien an begabte Studierende. Die Stipendien betragen 300 Euro im Monat und werden jeweils zur Hälfte von privaten Mittelgebern und vom Bund finanziert. Seit dem 01.08.2013 stellt der Bund Mittel für 1,5 % der Studierenden zur Verfügung. Im Wintersemester 2011/2012 haben insgesamt 522 Studierende niedersächsischer Hochschulen ein Deutschlandstipendium erhalten. Im Wintersemester 2012/2013 lag die Zahl der geförderten Studierenden bei 915. Das Vergabeverfahren für das aktuelle Wintersemester ist noch nicht an allen Hochschulen vollständig abgeschlossen. Nach derzeitigem Stand erhalten 1 086 Studierende niedersächsischer Hochschulen ein Deutschlandstipendium. Zur Vorbereitung der Beantwortung der Anfrage wurden die niedersächsischen Hochschulen, die am Stipendienprogramm teilnehmen, um Stellungnahme gebeten. Die Stellungnahmen sind den Antworten zu den jeweiligen Fragen zu entnehmen. 1 Niedersächsischer Landtag – 17. Wahlperiode Drucksache 17/1266 Dies vorausgeschickt werden die Fragen namens der Landesregierung wie folgt beantwortet: Zu 1: Hochschule Höhe der im Rahmen des Deutschlandstipendiums eingesetzten Mittel Technische Universität Braunschweig (WS 2013/2014 und SS 2014) Bundesmittel 138 600 Private Mittel 138 600 Gesamt 277 200 (zzgl Akquisemittel) Universität Göttingen (WS 2013/2014 und SS 2014) Bundesmittel 208 800 Private Mittel 208 800 Gesamt 417 600 (zzgl Akquisemittel) Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover (WS 2013/2014 und SS 2014 Bundesmittel 21 600 Private Mittel 21 600 Gesamt 43 200 (zzgl Akquisemittel) Medizinische Hochschule Hannover (WS 2013/2014 und SS 2014) Bundesmittel 55 800 Private Mittel 55 800 Gesamt 111 600 (zzgl Akquisemittel) Tierärztliche Hochschule Hannover (WS 2013/2014 und SS 2014) Bundesmittel 28 800 Private Mittel 28 800 Gesamt 57 600 (zzgl Akquisemittel) Leibniz Universität Hannover (WS 2013/2014 und SS 2014) Bundesmittel 333 000 Private Mittel 333 000 Gesamt 666 000 (zzgl Akquisemittel) Universität Hildesheim (WS 2013/2014 und SS 2014) Bundesmittel 102 600 Private Mittel 102 600 Gesamt 205 200 (zzgl Akquisemittel) Universität Oldenburg (WS 2013/2014 und SS 2014) Bundesmittel 187 200 Private Mittel 187 200 Gesamt 374 400 (zzgl Akquisemittel) Universität Osnabrück (WS 2013/2014 und SS 2014) Bundesmittel 75 600 Private Mittel 75 600 Gesamt 151 200 (zzgl Akquisemittel) Universität Vechta (WS 2013/2014 und SS 2014) Bundesmittel 50 400 Private Mittel 50 400 Gesamt 100 800 (zzgl Akquisemittel) Hochschule Braunschweig/Wolfenbüttel (WS 2013/2014 und SS 2014 Bundesmittel 84 600 Private Mittel 84 600 Gesamt 169 200 (zzgl Akquisemittel) Hochschule Hildesheim/Holzminden /Göttingen (WS 2013/2014 und SS 2014) Bundesmittel 114 000 Private Mittel 114 000 Gesamt 228 000 (zzgl Akquisemittel) Hochschule Emden /Leer (Kalenderjahr 2013) Bundesmittel 27 900 Private Mittel 27 900 Gesamt 55 800 Hochschule Hannover (WS 2013/2014 und SS 2014) Bundesmittel 144 000 Private Mittel 144 000 Gesamt 288 000 (zzgl Akquisemittel) 2 Niedersächsischer Landtag – 17. Wahlperiode Drucksache 17/1266 Hochschule Höhe der im Rahmen des Deutschlandstipendiums eingesetzten Mittel Hochschule Osnabrück (WS 2013/2014 und SS 2014) Bundesmittel 212 400 Private Mittel 212 400 Gesamt 424 800 (zzgl Akquisemittel) Hochschule Wilhelmshaven/Oldenburg / Elsfleth (WS 2013/2014 und SS 2014) Bundesmittel 102 600 Landesmittel 102 600 Gesamt 205 200 (zzgl Akquisemittel) Hochschule für Künste im Sozialen, Ottersberg (WS 2013/2014 und SS 2014) Bundesmittel 7 200 Private Mittel 7 200 Gesamt 14 400 (zzgl Akquisemittel) Private Hochschule Göttingen (WS 2013/2014) Bundesmittel 13 500 Private Mittel 13 500 Gesamt 27 000 Hochschule 21 (1.4.2013 - 31.3.2014) Bundesmittel 18 000 Landesmittel 18 000 Gesamt 36 000 (zzgl Akquisemittel) Hochschule Weserbergland (WS 2013/2014 und SS 2014) Bundesmittel 9 000 Landesmittel 9 000 Gesamt 18 000 (zzgl Akquisemittel) Zu 2: Hochschule Zahl der Stipendien Fach/Fächergruppe Technische Universität Braunschweig 1 2 2 1 2 2 3 1 5 4 1 1 4 1 1 2 1 1 14 1 2 1 4 1 1 2 2 2 4 1 Anglistik Architektur Bauingenieurwesen Bioingenieurwesen Biologie Biotechnologie Chemie Computational Science in Engineering Elektrotechnik Finanz- und Wirtschaftsmathematik Geoökologie Germanistik Informatik Informations-Systeme Integrierte Sozialwissenschaften Kraftfahrzeugtechnik Lebensmittelchemie Luft- und Raumfahrtechnik Maschinenbau Mathematik Mathematik und ihre Vermittlung Medienwissenschaften Mobilität und Verkehr Organisationskulturen und Wissenstransfer Pharmazie Physik Psychologie Umweltingenieurwesen Wirtschaftsinformatik Wirtschaftsingenieurwesen Bauingenieurwe- 3 Niedersächsischer Landtag – 17. Wahlperiode Drucksache 17/1266 Hochschule Zahl der Stipendien Fach/Fächergruppe 1 6 ges. 77 sen Wirtschaftsingenieurwesen Elektrotechnik Wirtschaftsingenieurwesen Maschinenbau Universität Göttingen 4 9 9 6 4 6 4 7 4 9 18 7 17 12 ges. 116 Theologische Fakultät Juristische Fakultät Philosophische Fakultät Fakultät für Mathematik und Informatik Fakultät für Physik Fakultät für Chemie Fakultät für Geowissenschaften und Geographie Fakultät für Biologie und Psychologie Fakultät für Forstwissenschaften und Waldökologie Fakultät für Agrarwissenschaften Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät Sozialwissenschaftliche Fakultät Universitätsmedizin Göttingen Zentrale Einrichtung für Lehrerbildung Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover 1 1 1 1 1 1 3 1 1 1 ges. 12 BA Musik Klavier Fächerübergreifender BA Major Musik Schauspiel MA Fagott MA Medien + Musik BA Trompete MA Lehramt MA Chorleitung MA Viola BA Künstlerische Ausbildung Kontrabass Medizinische Hochschule Hannover 18 6 2 3 1 _1 ges. 31 Medizin Zahnmedizin Biochemie (Master) Biomedizin (Master) Ergo- und Physiotherapie (Master) Public Health (Master) Tierärztliche Hochschule Hannover 15 1 ges. 16 Tiermedizin Biologie Leibniz Universität Hannover 39 31 32 83 ges. 185 Fakultät Elektrotechnik und Informatik Fakultät Maschinenbau Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät andere Fakultäten 4 Niedersächsischer Landtag – 17. Wahlperiode Drucksache 17/1266 Hochschule Zahl der Stipendien Fach/Fächergruppe Universität Hildesheim 2 1 4 1 1 3 20 1 2 8 3 8 _3 ges. 57 Angewandte Sprachwissenschaft Darstellende Kunst/Bühnenkunst/Regie Erziehungswissenschaft Internationale Kommunikation und Übersetzen Kreatives Schreiben Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis Musikerziehung Philosophie Psychologie Schulpädagogik Sozialpädagogik Umweltwissenschaft und Naturschutz Wirtschaftsinformatik Universität Oldenburg 15 27 18 10 27 __7 ges. 104 Bildungs- und Sozialwissenschaften Informatik, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften Sprach- und Kulturwissenschaften Human- und Gesellschaftswissenschaften Mathematik und Naturwissenschaften Humanmedizin Staatsexamen Universität Osnabrück 1 1 1 4 1 2 3 1 5 2 1 1 2 1 2 6 1 2 5 ges. 42 Biologie Chemie Geographie Physik Mathematik Cognitive Science Evangelische Theologie Französische Germanistik/Deutsch Geschichte Gesundheitswissenschaften Kosmetologie Kunst Musik Psychologie Rechtswissenschaften Sachunterricht Sozialwissenschaften Wirtschaftswissenschaften Universität Vechta 7 6 4 4 3 1 1 1 1 ges. 28 BA Combined Studies (Lehramtsausbildung) Master of Education (Lehramtsausbildung) MA Gerontologie MA Social Work BA Soziale Arbeit BA Gerontologie BA Dienstleistungsmanagement MA Kultureller Wandel MA Geographien Ländlicher Räume - Wandel durch Globalisierung Hochschule Braunschweig /Wolfenbüttel 8 8 7 6 3 3 Fahrzeugtechnik Verkehr/Sport/Tourismus/Medien Wirtschaft Informatik Elektrotechnik Handel und Soziale Arbeit 5 Niedersächsischer Landtag – 17. Wahlperiode Drucksache 17/1266 Hochschule Zahl der Stipendien Fach/Fächergruppe 3 2 2 2 2 1 ges. 47 Recht Gesundheitswesen Maschinenbau Versorgungstechnik Soziale Arbeit Bau/Wasser/Boden Hochschule Hildesheim /Holzminden/Göttingen 5 3 4 5 7 2 7 10 1 1 4 5 3 1 2 1 2 1 1 1 ges. 66 Architektur Bauingenieurwesen/Ingenieurbau Optoelektronik Restaurierungskunde Maschinenbau/-wesen, Präzisionsmaschinenbau Holzbau Physikalische Technik, Physikalische Technologien Sozialwesen Bildung u. Erziehung im Kindesalter Wirtschaftsingenieurwesen, ing.-wiss. Schwerpunkt Facility Management Gestaltung, Design und Medien Elektro- und Informationstechnik Qualität im Bauwesen, Gebäudetechnik Management und Engineering im Bauwesen Technologie Nachwachsende Rohstoffe Ergotherapie, Logopädie, Physiotherapie Planen und Bauen, nachhaltiges Regionalmanagement und Wirtschaftsförderung Wirtschaftsingenieurwesen/Bauingenieurwesen Hochschule Emden/- Leer 2 2 1 1 1 1 2 2 1 3 ges. 16 Industrial Informatics Energieeffizienz Informatik Biotechnologie/Bioinformatik Maschinenbau & Design Wirtschaftsingenieurwesen (IBS) Sozialmanagement Sozial- und Gesundheitsmanagement Soziale Arbeit Schiffs- und Reedereimanagement Hochschule Hannover 22 28 7 16 7 ges. 80 Elektro- und Informationstechnik Maschinenbau und Bioverfahrenstechnik Medien, Information und Design Wirtschaft und Informatik Diakonie, Gesundheit, Pflege und Soziales Hochschule Osnabrück 12 4 50 14 38 ges. 118 Fakultät Agrarwissenschaften und Landschaftsarchitektur Institut für Musik Fakultät Ingenieurwissenschaften und Informatik Fakultät Management, Kultur und Technik Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften 6 Niedersächsischer Landtag – 17. Wahlperiode Drucksache 17/1266 Hochschule Zahl der Stipendien Fach/Fächergruppe Hochschule Wilhelmshaven /Oldenburg/- Elsfleth 3 14 12 4 11 13 ges. 57 Architektur Bauwesen und Geoinformation Ingenieurwissenschaften Maritimes/Seefahrt Management, Information, Technologie Wirtschaft Hochschule für Künste im Sozialen, Ottersberg 1 1 1 1 ges. 4 Theater im Sozialen (BA) Kunst im Sozialen (BA) Freie Kunst (BA) Kunst und Theater im Sozialen (MA) Private Hochschule Göttingen 10 5 ges. 15 Management (BA, MA) Orthobionik (BA) Hochschule 21 2 3 1 2 2 ges. 10 Bauingenieurwesen (B.Sc.) Bauen im Bestand (B.Sc.) Bau- und Immobilienmanagement (B.Sc.) Mechatronik (B.Sc.) Physiotherapie (B.Sc.) Hochschule Weserbergland 1 1 1 1 1 ges. 5 B.A. Betriebswirtschaft Fachrichtung Energiewirtschaft B.A. Betriebswirtschaft Bachrichtung Bank B.Sc. Wirtschaftsinformatik Fachrichtung Systemintegration B.Sc. Wirtschaftsingenieurwesen Fachrichtung Produktionstechnik MBA Betriebswirtschaft Zu 3: Hierzu wird auf die Übersicht zu der Frage 2 verwiesen. Auf Nachfrage hat ein Teil der Hochschulen erklärt, dass ihnen keine Best-Practice-Beispiele bekannt seien bzw. keine entsprechenden Angaben gemacht. Ausführungen zu diesem Punkt einschließlich der damit verbundenen Selbsteinschätzungen haben folgende Hochschulen gemacht: Hochschule Stellungnahme der Hochschule Technische Universität Braunschweig Vergleiche liegen uns hier nicht vor. Die TU Braunschweig ist besonders erfolgreich beim Ausbau der Förderer im Bereich Privatpersonen , Stiftungen und Vereine. Im aktuellen akademischen Jahr werden 39 Stipendien und damit knapp über 50 % nicht von Unternehmen finanziert. Von diesen Gebern versprechen wir uns eine konjunkturunabhängige und damit längerfristige Bindung an das Programm und die Universität. Weiterhin ist die zusammen mit dem Braunschweigischen Hochschulbund e. V. angebotene ideelle Förderung aller (auch von anderen Förderern, auch nach Ausscheiden aus dem Programm) Stipendiatinnen/Stipendiaten sehr erfolgreich. Die angebotenen Netzwerktreffen und die jährliche Exkursion in die Region werden sehr gut angenommen und führen zu einer sehr guten Vernetzung der Stipendiatinnen /Stipendiaten untereinander, aber auch zu einer starken Bindung an die TU Braunschweig auch nach Beendigung des Studiums . 7 Niedersächsischer Landtag – 17. Wahlperiode Drucksache 17/1266 Hochschule Stellungnahme der Hochschule Universität Hildesheim Die Stiftung Universität Hildesheim betreibt eine entsprechend ih- rem Fächerspektrum zunehmend erfolgreiche Akquisepolitik. Dabei setzt die Stiftung Universität Hildesheim in besonderer Weise auf vermögende Privatpersonen sowie die Unterstützung durch sogenannte Service-Clubs. Auf Anfrage informiert die Stiftung Universität Hildesheim auch andere Hochschule über ihre Konzepte und Ansätze. Universität Oldenburg Best-Practice-Beispiele sind bekannt: – Austausch mit Fachkolleginnen/Fachkollegen auf präsidialer wie auch operativer Ebene im direkten Kontakt, – Einbindung der Universitätsgesellschafts-Botschafter und de- ren Kontakte bei der Einwerbung, – Nutzung der Stipendiatinnen/Stipendiaten als Botschafter, – Verbund der regionalen Rotary-Clubs, – Durch verschiedene Veranstaltungen und Treffen im Rahmen des Deutschlandstipendiums sind die Akteure miteinander bekannt . Die sich hieraus ergebenden Kontakte werden für einen Erfahrungsaustausch genutzt. Viele Förderer sind deshalb bereit , weitere langfristige Förderverpflichtungen im Rahmen des Deutschlandstipendiums einzugehen. Universität Göttingen An der Universität Göttingen hat sich insbesondere die Anfrage bei Ehemaligen der Universität, Unternehmen und Organisationen in der Region Südniedersachsen sowie das Angebot, aus kleineren Spenden ganzzahlige Stipendien zusammen zu fassen, bewährt. Der Austausch mit anderen Hochschulen erfolgt überwiegend über das Treffen der Hochschulvertreterinnen und -vertreter im Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) (bisher jährlich) und auf Basis persönlicher Kontakte zu Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern anderer Hochschulen. Ein systematischer Austausch von Best-Practice-Beispielen findet nicht statt. Hochschule Emden/Leer Besonders hervorzuheben ist die Kooperation der Hochschulen und Universitäten der Region mit dem Rotary-Distrikt 1 850 und den durch ihn repräsentierten 67 rotarischen Clubs mit rund 3 100 Mitgliedern. Der Distrikt ist räumlich deckungsgleich mit der Region Bremen/Weser-Ems. Beteiligt sind die Universitäten Bremen, Osnabrück, Oldenburg, Vechta sowie die Hochschulen Bremen, Bremerhaven, Emden/Leer, Osnabrück und Wilhelmshaven/Oldenburg /Elsfleth. In einer Vereinbarung mit den genannten Hochschulen und Universitäten sichert der Rotary-Distrikt zu, für die Dauer von drei Jahren (Okt. 2013 bis Sept. 2016) jährlich Deutschlandstipendien für die beteiligten Hochschulen bereitzustellen und somit als Stipendiengeber zu fungieren. Im ersten Jahr wurden so insgesamt 60 Stipendien eingeworben, wovon auf die Hochschule Emden/Leer drei Stipendien entfielen. Hochschule Hildesheim/ Holzminden/Göttingen Best-Practice-Beispiele sind bekannt, werden kommuniziert und gegebenenfalls übernommen bzw. weiterentwickelt. Die HAWK plant beispielsweise eine mit anderen Hochschulen abgestimmte Ansprache größerer Förderer (angelehnt an das Beispiel der Hochschule Osnabrück in Kooperation mit acht weiteren niedersächsischen Hochschulen). Die Weitergabe von Erfahrungen und Beispielen erfolgt sowohl formal als auch informell: 8 Niedersächsischer Landtag – 17. Wahlperiode Drucksache 17/1266 Hochschule Stellungnahme der Hochschule – Vorstellung und Diskussion im Zuge der Jahresveranstaltung in Berlin (bundesweit), – Vorstellung und Diskussion im Zuge der Jahrestreffen im MWK (landesweit), – Austausch mit Fachkolleginnen/Fachkollegen auf präsidialer sowie auf operativer Ebene im direkten Kontakt (persönlich, telefonisch, per E-Mail). Durch die Jahresveranstaltungen sind die Akteure miteinander bekannt. Die sich hieraus ergebenden Kontakte werden regelmäßig für einen Erfahrungsaustausch und gegenseitige Hilfestellung bei konkreten Fragen genutzt. Darüber hinaus erfolgt eine Beobachtung der jeweils anderen Hochschulen und deren Auftreten in der Öffentlichkeit (Zeitungsberichte, Veranstaltungsformate, Rückmeldungen durch an mehreren Hochschulen engagierte Förderer usw.). Der Informationsfluss auf allen Ebenen ist zusätzlich dadurch sichergestellt, dass die Präsidentin der HAWK, Prof. Dr. Christiane Dienel, seit Mitte 2013 Mitglied im Beirat Deutschlandstipendium ist. Hochschule Braunschweig /Wolfenbüttel Die Ostfalia Hochschulstiftung wurde mit dem Ziel gegründet, einen langfristigen Kapitalstock aufzubauen, aus dem auch Deutschlandstipendien finanziert werden. Die Ostfalia wurde hier vom Stifterverband für die Deutsche Wirtschaft e. V. als BestPractice -Beispiel genannt (http://www.servicezentrum-deutschlandstipendium .de/erfolgsbeispiele/rechtsform/index.html). Hochschule Hannover Die Hochschule Hannover bemüht sich mit dem Stipendienprogramm weiteren Mehrwert für die Studierenden zu generieren: – Unternehmensführungen, – Unternehmensveranstaltungen (Projekte, Seminare, Teilnah- me als Beobachter an Projektbesprechungen, Konzerte, z. B. Robbie Williams-Konzertteilnahme für Studierende eines Förderers , Fußballturnier, Testfahrten neuer Fahrzeuge usw.), – Angebote zu Nebenjobs (Werksvertrag mit freier Zeiteinteilung ), – Studienbegleitende Projekte in Unternehmen (Credits) zur Studienzeitverkürzung, – Messeauftritte (Industriemesse), – Vorträge der Stipendiaten an der Hochschule (Hochschulver- anstaltung „Einladung zum Dialog“, besucht von ca. 40 Unternehmen der Region), – Einbindung in ein Forschungsprojekt des Unternehmens. Ziel ist es hierbei nicht nur finanziell zu fördern, sondern den Studierenden langfristig ein Netzwerk zur Verfügung zu stellen. Dabei legt die Hochschule besonderen Wert auf die Förderung sogenannter Bildungsaufsteiger. Hiermit sind Studierende gemeint , die man als Hürdenläufer bezeichnen kann, da sie aus einem Elternhaus (beide Elternteile haben nicht studiert) stammen, bei dem durch eine fehlende akademische Bildung meist nicht der Fokus im Kindesalter auf eine spätere akademische Ausbildung gelegt wird. Solchen Studierenden ist nach unserer Erfahrung der Zugang zu Stipendienprogrammen meist verbaut. Etwa 70 % unserer Stipendiaten erfüllen dieses Kriterium. Dies ist für uns ein Best-Practice-Beispiel. Auch die Hochschule kann weitere Vorteile schöpfen, z. B. wenn bei Unternehmen die Bereitschaft wächst, hochqualifizierte Unternehmensangehörige aktiv, z. B. als Lehrbeauftragte, mit Spezialwissen in die Ausbildung einzubringen (im letzten Jahr konnte sogar ein Technikvorstand eines großen Unternehmens für eine 9 Niedersächsischer Landtag – 17. Wahlperiode Drucksache 17/1266 Hochschule Stellungnahme der Hochschule Vorlesungsreihe gewonnen werden). Es kann schon, zwei Jahre nach Programmstart, ein deutlich besserer Bekanntheitsgrad bei den Unternehmen der Region festgestellt werden, auch dadurch, dass die Hochschule aktiv in der Akquise auf diese zugeht. Hochschule Wilhelmshaven /Oldenburg/Elsfleth Mit Erfolg hat sich ein Konsortium von Hochschulen unter der Führung der Universität Bremen, der Hochschule Osnabrück und der Jade Hochschule gemeinsam mit dem Rotary District 1850 Weser-Ems an einem Wettbewerb des Stifterverbandes beteiligt. Hier wird neben den eingeworbenen Stipendien für die beteiligten Hochschulen auch eine intensive Zusammenarbeit dieser zur Förderung immaterieller Unterstützung der Stipendiaten für einen Zeitraum von drei Jahren angestrebt. Dem MWK sind darüber hinaus keine Best-Practice-Beispiele bekannt. Dr. Gabriele Heinen-Kljajić 10 (Ausgegeben am 05.03.2014) Drucksache 17/1266 Kleine Anfrage zur schriftlichen Beantwortung Anfrage der Abgeordneten Almuth von Below-Neufeldt, Sylvia Bruns, Björn Försterling und Christi-an Dürr (FDP), eingegangen am 20.11.2013 Deutschlandstipendien in Niedersachsen Antwort der Landesregierung