Niedersächsischer Landtag − 17. Wahlperiode Drucksache 17/1319 Kleine Anfrage zur schriftlichen Beantwortung mit Antwort Anfrage des Abgeordneten Christian Grascha (FDP), eingegangen am 18.02.2014 Befürchtete Verschlechterung des ICE-Angebotes für den Haltepunkt Göttingen - Welche Maßnahmen zur Erhaltung der direkten ICE-Anbindungen Göttingens unternimmt das Land Niedersachsen? Die in meiner Anfrage in der Drs. 17/1181 zum Ausdruck gebrachten Befürchtungen einer Verschlechterung der ICE-Anbindung Göttingens scheinen ab April 2014 konkrete Formen anzunehmen . Nach Medienberichten werden zwei ICE-Verbindungen zu Verkehrsspitzenzeiten (am Morgen und am Abend) von der Deutschen Bahn mangels ICE-Zügen gestrichen. Das trifft vor allem Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die täglich von Göttingen zu ihren Arbeitsstellen in Hannover und Kassel pendeln. Die direkte Anbindung der Universitätsstadt Göttingen ohne Umsteigezwang ist aus Sicht der Fahrgäste dabei unverzichtbar. Eine Gleichbehandlung des südniedersächsischen Oberzentrums Göttingen mit dem zweiten ebenfalls betroffenen ICE-Haltepunkt Hamburg-Dammtor ist aus Sicht von Fachleuten unangemessen und nicht nachvollziehbar. Das Fehlen einer Angabe zum Ende der angeblich befristeten Maßnahme gibt generell zur Sorge über die Zukunft des ICEHaltepunktes Göttingen Anlass. Die Landesregierung hatte mit der Antwort auf die Anfrage in der Drs. 17/1181 noch mitgeteilt, dass ihr keine Änderungen bekannt seien und sie deshalb gegenüber der Bahn darauf verzichte, die Bedeutung des ICE-Halts deutlich zu machen. Ich frage die Landesregierung: 1. Wurde die Landesregierung von der Deutschen Bahn über die Streichung der Verbindungen informiert? 2. Besitzt die Landesregierung Erkenntnisse über die konkrete Dauer der angeblich befristeten Maßnahme? 3. Sieht die Landesregierung in der neuen Situation nun die Notwendigkeit, die Deutsche Bahn auf die Bedeutung des ICE-Haltepunkts Göttingen für den südniedersächsischen Raum hinzuweisen ? 4. In welcher Form soll dies wann geschehen? 5. Welche anderen Maßnahmen kann und will die Landesregierung konkret ergreifen, um der absehbaren Verschlechterung abzuhelfen? (An die Staatskanzlei übersandt am 25.02.2014 - II/725 - 622) Antwort der Landesregierung Niedersächsisches Ministerium Hannover, den 12.03.2014 für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr - Z3-01424/0020/622/ ICE-Angebot Göttingen - Zum Zeitpunkt der Antwort der Landesregierung in der Drs. 17/1181 waren ihr die vorgesehenen Ausfälle von ICE-Halten nicht bekannt. Die Antwort bezog sich im Übrigen nicht auf den jetzt eingetretenen Sachverhalt einer temporären Einschränkung, sondern auf die damals geäußerte Befürch- 1 Niedersächsischer Landtag – 17. Wahlperiode Drucksache 17/1319 tung, die Eröffnung der Neubaustrecke Halle/Leipzig–Erfurt–Nürnberg werde sich negativ auf die ICE-Systemhalte in Göttingen auswirken. Dies vorausgeschickt, beantworte ich die Fragen namens der Landesregierung wie folgt: Zu 1: Die Landesregierung wurde von der DB AG telefonisch über die vorgesehene Streichung und darüber informiert, dass die Stadt Göttingen entsprechend unterrichtet werden würde. Zu 2: Nein. Ihr wurde nur mitgeteilt, dass nicht geplant sei, den ICE-Systemhalt Göttingen einzuschränken . Die beiden jetzt entfallenden ICEs würden wieder eingesetzt, wenn die Verfügbarkeit der ICE-Flotte der DB AG den erforderlichen Stand aufweise. Zu 3: Die Landesregierung hat zurzeit keine Veranlassung zu der Vermutung, der DB AG sei die Bedeutung des ICE-Haltepunkts Göttingen für sein Einzugsgebiet nicht bekannt. Sie sieht deshalb derzeit keine Notwendigkeit, die DB AG darauf hinzuweisen. Zu 4: Auf die Antwort zu Frage 3 wird verwiesen. Zu 5: Die Verantwortung für das Fernverkehrsangebot, um das es hier geht, liegt bei der DB AG, die gemäß Artikel 87 e Abs. 3 Satz 1 Grundgesetz als Wirtschaftsunternehmen in privatrechtlicher Form geführt wird. Insoweit hat die Landesregierung keine Möglichkeit, den vorübergehenden Entfall der zwei ICE-Halte zu verhindern oder ihm mit konkreten Maßnahmen abzuhelfen. Sie wird aber zu gegebener Zeit darauf dringen, dass die DB AG ihre Zusage einhält, den Entfall der beiden Halte bei Entspannung der bekannt schwierigen Liefersituation bei den neuen ICE-Garnituren unverzüglich rückgängig zu machen. Sie wird die weitere Entwicklung in Göttingen im Auge behalten. Olaf Lies 2 (Ausgegeben am 19.03.2014) Drucksache 17/1319 Kleine Anfrage zur schriftlichen Beantwortung mit Antwort Anfrage des Abgeordneten Christian Grascha (FDP), eingegangen am 18.02.2014 Befürchtete Verschlechterung des ICE-Angebotes für den Haltepunkt Göttingen - Welche Maßnahmen zur Erhaltung der direkten ICE-Anbindungen Göttingens unternimmt das Land Niedersachsen? Antwort der Landesregierung