Niedersächsischer Landtag − 17. Wahlperiode Drucksache 17/1426 Kleine Anfrage zur schriftlichen Beantwortung mit Antwort Anfrage der Abgeordneten Martin Bäumer und Burkhard Jasper (CDU), eingegangen am 18.03.2014 Kein Arzt ohne Studium - Wie hat sich die Zahl der ausgebildeten Ärzte entwickelt? Schon seit vielen Jahren wird in der Politik über den zunehmenden Mangel an Ärzten diskutiert. Viele Ärzte werden aus Altersgründen in den kommenden Jahren in den Ruhestand gehen. Entscheidend für den Ersatz ausscheidender Ärzte wird in Zukunft sein, wie viele junge Menschen ein Studium der Medizin aufnehmen, um sich zum Arzt ausbilden zu lassen. Wir fragen die Landesregierung: 1. Wie viele Ärzte gibt es aktuell in Niedersachsen (bitte aufgliedern nach Allgemeinmedizinern und verschiedenen Facharztrichtungen)? 2. Wie viele angehende Ärzte haben seit dem Jahr 1990 niedersächsische Universitäten nach erfolgreichem Studium verlassen (bitte Angaben einzeln für jedes Jahr)? 3. Was tut die Landesregierung, um junge Menschen zur Aufnahme eines Medizinstudiums zu bewegen? (An die Staatskanzlei übersandt am 20.03.2014 - II/725 - 660) Antwort der Landesregierung Niedersächsisches Ministerium Hannover, den 10.04.2014 für Wissenschaft und Kultur - M - 01 420-5/660 - Anhaltspunkte für ein sinkendes Interesse an der Aufnahme eines Medizinstudiums sind nicht ersichtlich . Im Gegenteil übersteigt die Bewerberzahl regelmäßig die Anzahl der angebotenen Studienplätze . Die Schwierigkeiten, besonders im ländlichen Raum Nachfolgerinnen und Nachfolger für Arztpraxen zu finden, hängen nicht mit der Studiensituation zusammen, sondern mit der späteren Berufssituation. Daher bedarf es zunächst einer Verbesserung der beruflichen Rahmen- und Lebensbedingungen von Ärztinnen und Ärzten, besonders im ländlichen Raum. Vor dem Hintergrund der hohen Studiennachfrage wie auch des prognostizierten Ärztemangels hat Niedersachsen ab dem Wintersemester 2012/2013 pro Jahr 40 zusätzliche Studienanfängerplätze an der Universität Oldenburg im Rahmen der European Medical School Oldenburg-Groningen (EMS) auf Dauer geschaffen. Dies vorausgeschickt, werden die Fragen namens der Landesregierung wie folgt beantwortet: Zu 1: Die Anzahl der Ärztinnen und Ärzte, aufgeteilt auf die jeweiligen Fachrichtungen, ergibt sich aus der anliegenden Tabelle „Ärztestatistik Ärztekammer Niedersachsen“, Stand: 31.12.2013 (Anlage 1). 1 Niedersächsischer Landtag – 17. Wahlperiode Drucksache 17/1426 Zu 2: Daten über die Absolventinnen und Absolventen aller an den niedersächsischen Hochschulen angebotenen Studiengänge liegen dem Ministerium für Wissenschaft und Kultur für den Zeitraum ab 1995 vor. Die Zahl der Absolventinnen und Absolventen der Humanmedizin ergibt sich aus der beigefügten Tabelle „Absolventen der Humanmedizin 1995 bis 2012“, differenziert nach dem angestrebten Abschluss (Anlage 2). Zu 3: Aus Sicht der Landesregierung bedarf es keiner zusätzlichen Anreize für junge Menschen zur Aufnahme eines Medizinstudiums. Die Nachfrage nach Studienplätzen der Humanmedizin ist nach wie vor ungebrochen. Den 40 neu geschaffenen Studienplätzen an der European Medical School Oldenburg -Groningen standen beispielsweise rund 1 800 Bewerbungen gegenüber. Dr. Gabriele Heinen-Kljajić 2 Niedersächsischer Landtag – 17. Wahlperiode Drucksache 17/1426 3 Anlage 1 Niedersächsischer Landtag – 17. Wahlperiode Drucksache 17/1426 4 Niedersächsischer Landtag – 17. Wahlperiode Drucksache 17/1426 5 Niedersächsischer Landtag – 17. Wahlperiode Drucksache 17/1426 Anlage 2 6 (Ausgegeben am 23.04.2014) Drucksache 17/1426 Kleine Anfrage zur schriftlichen Beantwortung mit Antwort Anfrage der Abgeordneten Martin Bäumer und Burkhard Jasper (CDU), eingegangen am 18.03.2014 Kein Arzt ohne Studium - Wie hat sich die Zahl der ausgebildeten Ärzte entwickelt? Antwort der Landesregierung Anlage 1 Anlage 2