Niedersächsischer Landtag − 17. Wahlperiode Drucksache 17/1504 Kleine Anfrage zur schriftlichen Beantwortung mit Antwort Anfrage des Abgeordneten Dr. Stephan Siemer (CDU), eingegangen am 19.02.2014 Wie können Wohnungsbaugesellschaften in öffentlicher Trägerschaft dazu beitragen, Wohnungsnot vor allem in großen Städten Niedersachsens zu lindern? In vielen deutschen Städten, vor allem in Großstädten, herrscht ein Mangel an bezahlbarem Wohnraum . Die Mietpreise für Neuvermietungen steigen rapide an. Menschen, die innerhalb einer Stadt umziehen wollen oder in der Stadt eine Wohnung suchen, können entweder keine Wohnung finden oder sie nicht bezahlen. Wohnungsbaugesellschaften, die sich in kommunaler Trägerschaft befinden, verfügen über große eigene Bestände an Mietwohnungen, die sie in den vergangenen Jahren zu sozial verträglichen Preisen vermarktet haben. Laut aktuellen Presseberichten soll allerdings eine beträchtliche Anzahl solcher kommunalen Wohnungen leer stehen und somit nicht oder nicht über längere Zeit dem Wohnungsmarkt zur Verfügung stehen. Nach Schätzungen sollen allein in Hamburg über 1 000 kommunale Wohnungen mit fast 100 000 m2 Nutzfläche leer stehen. Ich frage die Landesregierung: 1. Wie hoch ist der Bestand an Mietwohnungen im Eigentum von Wohnungsbaugesellschaften in öffentlicher Trägerschaft in den zehn größten niedersächsischen Städten? 2. Wie hoch ist der Anteil bzw. die Zahl der leer stehenden kommunalen Wohnungen, ebenfalls differenziert nach den zehn größten Städten Niedersachsens? 3. Was kann aus Sicht der Landesregierung unternommen werden, um die Leerstandsquote zu verringern und damit dem Wohnungsmarkt zügig neue bezahlbare Mietwohnungen zur Verfügung zu stellen? (An die Staatskanzlei übersandt am 25.02.2014 - II/725 - 623) Antwort der Landesregierung Niedersächsisches Ministerium Hannover, den 30.04.2014 für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung - 504 - Die Wohnungsmarktbeobachtung der NBank prognostiziert eine steigende Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum vor allem in städtischen Regionen. Ursache ist der seit Jahren verstärkte Zuzug in die größeren Städte. Dieser erhöhten Nachfrage begegnet die Landesregierung mit dem neuen Wohnraumförderprogramm 2014, in dem der Schwerpunkt auf die Förderung von bezahlbaren Mietwohnungen gelegt wurde. Die neue Förderung wird vor allem von kommunalen Wohnungsunternehmen nachgefragt. Statistische Daten über Wohnungsleerstände, insbesondere in den Städten, liegen der Wohnungsmarktbeobachtung der NBank nicht vor. Von den zehn größten Städten Niedersachsens unterhalten die Städte Hannover, Braunschweig, Oldenburg, Wolfsburg, Göttingen, Hildesheim, Salzgitter und Delmenhorst Wohnungsunternehmen 1 Niedersächsischer Landtag – 17. Wahlperiode Drucksache 17/1504 in eigener Trägerschaft. Die Städte Osnabrück und Wilhelmshaven haben ihre eigenen Wohnungsunternehmen 2002 bzw. 2004 veräußert. Die aus der Statistik des Verbands der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Niedersachsen/Bremen entnommenen Daten bestätigen für Niedersachsen nicht die im Vorspann für Hamburg dargestellte Leerstandssituation. Dies vorausgeschickt, beantworte ich die Kleine Anfrage namens der Landesregierung wie folgt: Zu 1 und 2: Für die kommunalen Wohnungsunternehmen ist der Bestand an Mietwohnungen sowie die Zahl der leerstehenden Wohnungen in der nachfolgenden Übersicht dargestellt. Städte Wohnungsbestand der kommunalen Wohnungsunternehmen davon Leerstand in % Hannover 13 277 157 1,2 Wolfsburg 11 261 175 1,6 Oldenburg 7 478 69 0,9 Braunschweig 7 090 231 3,3 Salzgitter 4 937 100 2,0 Göttingen 4 534 6 0,1 Hildesheim 4 152 137 3,3 Delmenhorst 2 147 191 8,9 Osnabrück 0 Wilhelmshaven 0 Zu 3: Auf die Vorbemerkungen wird verwiesen. Cornelia Rundt 2 (Ausgegeben am 12.05.2014) Drucksache 17/1504 Kleine Anfrage zur schriftlichen Beantwortung mit Antwort Anfrage des Abgeordneten Dr. Stephan Siemer (CDU), eingegangen am 19.02.2014 Wie können Wohnungsbaugesellschaften in öffentlicher Trägerschaft dazu beitragen, Woh-nungsnot vor allem in großen Städten Niedersachsens zu lindern? Antwort der Landesregierung