Niedersächsischer Landtag − 17. Wahlperiode Drucksache 17/1538 Kleine Anfrage zur schriftlichen Beantwortung mit Antwort Anfrage des Abgeordneten Jan-Christoph Oetjen (FDP), eingegangen am 06.03.2014 Verloren gegangene Notrufe im Bereich der Polizeidirektion Lüneburg Ein Notruf gilt grundsätzlich als „verloren“ und wird in der Regel als solcher in den technischen Systemen registriert, wenn er nach mehr als fünf Sekunden Wartezeit vom Anrufer beendet wird, ohne dass der Anruf durch die entsprechende Leitstelle angenommen wurde. Vor diesem Hintergrund frage ich die Landesregierung: 1. Wie viele Notrufe sind im Jahr 2013 im Bereich der Polizeidirektion Lüneburg eingegangen (bitte nach den dazugehören kreisfreien Städten und Landkreisen auflisten)? 2. Wie viele Notrufe sind im Jahr 2013 im Bereich der Polizeidirektion Lüneburg angenommen worden (bitte nach den dazugehören kreisfreien Städten und Landkreisen auflisten)? 3. Wie viele Notrufe sind im Jahr 2013 im Bereich der Polizeidirektion Lüneburg „verloren“ gegangen (bitte nach den dazugehören kreisfreien Städten und Landkreisen auflisten)? 4. Liegen der Landesregierung Erkenntnisse vor, wie viele der verloren gegangen Notrufe im Jahr 2013 im Bereich der Polizeidirektion Lüneburg erst nach 20 Sekunden durch den Anrufer beendet wurden (bitte nach den dazugehören kreisfreien Städten und Landkreisen auflisten)? (An die Staatskanzlei übersandt am 13.03.2014 - II/725 - 650) Antwort der Landesregierung Niedersächsisches Ministerium Hannover, den 12.05.2014 für Inneres und Sport - 01425/2/11008/14 - Die Leitstellenstruktur der Polizei sowie von Feuerwehr und Rettungsdienst in Niedersachsen befindet sich in einer Phase der Umorganisation und Neuausrichtung. Die Anforderungen an den technischen Betrieb von Einsatzleitstellen steigen und sind stetigen Veränderungsprozessen unterworfen . Vor diesem Hintergrund werden Leitstellen in Niedersachsen u. a. in ihrer Anzahl reduziert und zur Nutzung von Synergien technisch so aufgebaut, dass sie entweder als polizeiliche Regionalleitstellen oder als kooperative, gemeinsam von Polizei und Feuerwehr/Rettungsdiensten betriebene Leitstellen genutzt werden können, um das Notruf- und Einsatzmanagement zu professionalisieren und zu standardisieren. Gegenwärtig stehen in Niedersachsen 32 Notrufabfragestellen der Rufnummer 112 und 18 Notrufabfragestellen der Rufnummer 110 zur Verfügung. Die nachfolgenden Einzelheiten beziehen sich auf den Notruf 110 der Polizei Niedersachsen. Vorausgeschickt werden muss, dass der Begriff eines „verloren gegangenen Notrufes“ vor dem Hintergrund der gegenwärtig noch sehr heterogenen Leitstellenstruktur in Niedersachsen und regional differierender technischer Standards nicht allgemein gebräuchlich definiert werden kann. In der Lage- und Führungszentrale der Polizeidirektion Lüneburg gehen Notrufe der Polizeiinspektionen Harburg (Landkreis Harburg) und Lüneburg/Lüchow-Dannenberg/Uelzen (Landkreise Lüneburg , Lüchow-Dannenberg und Uelzen) ein. 1 Niedersächsischer Landtag – 17. Wahlperiode Drucksache 17/1538 Die momentan bei der Führungszentrale der Polizeidirektion Lüneburg zum Einsatz kommende Systemtechnik zeichnet nur die Anzahl der eingegangenen sowie der entgegengenommenen Notrufe auf. Daraus lassen sich die nicht angenommenen Notrufe erheben. Bei den nicht am Einsatzleitsystem angebundenen Polizeiinspektionen (deckungsgleich mit den Landkreisen) ist eine spezifizierte retrograde Ermittlung, aus Gründen der dort verwendeten Technik maximal für den Zeitraum eines Monats möglich. Dies vorausgeschickt, beantworte ich die Anfrage namens der Landesregierung wie folgt: Zu 1: Landkreis Heidekreis 35 623 Notrufe Landkreis Celle 36 336 Notrufe Landkreis Rotenburg (Wümme) 32 260 Notrufe Landkreis Stade 33 745 Notrufe Landkreise Harburg, Lüneburg, Lüchow-Dannenberg, Uelzen 130 294 Notrufe 268 258 Notrufe Zu 2: Landkreis Heidekreis technisch nicht zu ermitteln Landkreis Celle technisch nicht zu ermitteln Landkreis Rotenburg (Wümme) technisch nicht zu ermitteln Landkreis Stade technisch nicht zu ermitteln Landkreise Harburg, Lüneburg, Lüchow-Dannenberg, Uelzen 116 971 angenommene Notrufe Zu 3: Landkreis Heidekreis technisch nicht zu ermitteln Landkreis Celle technisch nicht zu ermitteln Landkreis Rotenburg (Wümme) technisch nicht zu ermitteln Landkreis Stade technisch nicht zu ermitteln Landkreise Harburg, Lüneburg, Lüchow-Dannenberg, Uelzen 13 323 nicht angenommene Notrufe Zu 4: Erkenntnisse zur Beendigung von „verloren gegangenen Notrufen“ lassen sich technisch nicht ermitteln , da Zeitintervalle nach Absetzen des Notrufes nicht abfragbar sind. Boris Pistorius 2 (Ausgegeben am 22.05.2014) Drucksache 17/1538 Kleine Anfrage zur schriftlichen Beantwortung mit Antwort Anfrage des Abgeordneten Jan-Christoph Oetjen (FDP), eingegangen am 06.03.2014 Verloren gegangene Notrufe im Bereich der Polizeidirektion Lüneburg Antwort der Landesregierung