Niedersächsischer Landtag  17. Wahlperiode Drucksache 17/3065 1 Antwort auf eine Kleine schriftliche Anfrage - Drucksache 17/2847 - Wortlaut der Anfrage des Abgeordneten Christian Grascha (FDP), eingegangen am 28.01.2015 Wie hoch sind die tatsächlichen Kosten für die Fertigstellung der Ortsdurchfahrt Vardeilsen (L 546)? Im September 2014 fand die feierliche Eröffnung der Ortsdurchfahrt Vardeilsen statt. Die Sanierung der Ortsdurchfahrt wurde mit Landes- wie auch kommunalen Mitteln durchgeführt. Veranschlagt waren ursprüngliche Kosten von 646 000 Euro zuzüglich der Baumaßnahmen, wel- che durch die Stadt Einbeck geleistet wurden. Kürzlich wurde bekannt, dass die Kosten der Ge- samtmaßnahme auf 1,9 Millionen Euro gestiegen sind. Vor diesem Hintergrund frage ich die Landesregierung: 1. Wie sahen die geplanten Kosten detailliert im Jahr 2004 aus? 2. Wie sahen die geplanten Kosten detailliert im Jahr 2013 aus? 3. Wie hoch waren die Kosten nach Abschluss der Baumaßnahme im Jahr 2014? 4. Wie hoch waren die für den Kreisel kalkulierten Kosten? 5. Gab es Alternativplanungen zu dem Kreisel? 6. Wie hoch wären die Kosten von Alternativen gewesen? 7. Wie hoch waren nach Abschluss der Baumaßnahme die tatsächlichen Kosten für den Bau des Kreisels, inklusive der Ausgleichsmaßnahmen für die Bepflanzung? (An die Staatskanzlei übersandt am 04.01.2015) Antwort der Landesregierung Niedersächsisches Ministerium Hannover, den 27.02.2015 für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr - Z3-01424/0020/2847/OD Vardeilsen - Der desolate Zustand der Ortsdurchfahrt Vardeilsen im Zuge der Landesstraße 546 war seit mehr als zehn Jahren bekannt. Wegen der jahrelangen Unterdeckung des Landeshaushaltes wurde der Beginn der Baumaßnahme mehrfach verschoben. Mit dem Wettbewerb „Schlechteste Landesstra- ßen in Niedersachsen“ machte die SPD-Fraktion im Landtag bereits 2010 auf die verfehlte Infrastrukturpolitik der damaligen Regierung aufmerksam. Die Ortsdurchfahrt Vardeilsen erhielt dabei den zweiten „Sonderpreis mit besonderen Bedingungen“. In 2013 standen die Mittel für einen Bau- beginn endlich bereit. Mit der feierlichen Verkehrsfreigabe am 12.09.2014 fand die erhebliche Be- lastung der Bürger von Vardeilsen endlich ein Ende. Niedersächsischer Landtag – 17. Wahlperiode Drucksache 17/3065 2 Dies vorausgeschickt, beantworte ich die Fragen namens der Landesregierung wie folgt: Zu 1: 2004 wurde eine überschlägige Kostenschätzung durchgeführt, in der auch die Anlage eines Kreis- verkehrsplatzes enthalten war. Insgesamt wurden Kosten in Höhe von 646 000 Euro für die Stra- ßenbaumaßnahmen ermittelt. Zu 2: Die im Zuge der Bauvorbereitung aufgestellte Kostenberechnung ergab eine Investitionssumme von 1,37 Millionen Euro. Die Erhöhung gegenüber der alten Schätzung setzt sich im Wesentlichen aus zwei Positionen zusammen. Erstens ist der Baupreisindex seit der ersten Kostenschätzung im September 2004 bis zur Überarbeitung im Juni 2013 um 28 % (Quelle: Preisindizes für die Bauwirt- schaft) gestiegen und hat somit die damals kalkulierte Leistung erheblich verteuert und zweitens ergab erst die konkrete Bauvorbereitung bis dahin nicht bekannte, kostentreibende Aspekte. So wurde bei der Untersuchung der Asphaltschichten eine Belastung mit polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen gefunden, sodass dieses Material entsorgt werden musste. Die Bodenunter- suchung ergab darüber hinaus, dass in Teilbereichen nicht tragfähiger Boden auszutauschen war. Zu 3: Durch die gute Bauvorbereitung waren die kostensteigernden Gründe bereits bei der Erstellung der Ausschreibung bekannt und wurden dem Wettbewerb unterzogen. Die Schlussrechnung, die der- zeit vom Geschäftsbereich Gandersheim der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr geprüft wird, weist eine Summe von 1,167 Millionen Euro aus. Zu den Gesamtkosten der Maßnahmen können noch die Kosten der Versorger gerechnet werden, die im Zuge der Bau- maßnahmen neue Leitungen verlegten. Mit rund 800 000 Euro ergibt sich die in der Kleinen Anfra- ge genannte Gesamtsumme von rund 1,9 Millionen Euro. Zu 4: Die Kosten für den Kreisverkehrsplatz waren in den 646 000 Euro der zehn Jahre alten Kosten- schätzung eingearbeitet. Zu 5: Im Rahmen der Entwurfsaufstellung wurden verschiedene Varianten andiskutiert. Da sich alle Be- teiligten sehr früh einig waren, dass nur ein Kreisverkehrsplatz die verkehrstechnischen Anforde- rungen an den Umbau erfüllen würde, wurden keine weiteren Alternativen geplant. Zu 6: Da theoretische Alternativen nicht planungsrelevant waren, gibt es hierzu auch keine Angaben über mögliche Kosten. Zu 7: Die tatsächlichen Kosten des Kreisverkehrsplatzes werden erst mit der geprüften Schlussrechnung vorliegen. Die Ausgleichsmaßnahmen werden überwiegend erst 2015 ausgeschrieben, sodass hierfür derzeit noch keine konkreten Kosten genannt werden können. Olaf Lies (Ausgegeben am 09.03.2015) Drucksache 17/3065 Antwort auf eine Kleine schriftliche Anfrage - Drucksache 17/2847 - Wortlaut der Anfrage des Abgeordneten Christian Grascha (FDP), eingegangen am 28.01.2015 Wie hoch sind die tatsächlichen Kosten für die Fertigstellung der Ortsdurchfahrt Vardeilsen (L 546)? Antwort der Landesregierung