Niedersächsischer Landtag 17. Wahlperiode Drucksache 17/4507 1 Kleine Anfrage zur schriftlichen Beantwortung mit Antwort der Landesregierung - Drucksache 17/4212 - Wolfsbüro, DNA-Analysen und Wolfshunde Anfrage des Abgeordneten Lutz Winkelmann (CDU) an die Landesregierung, eingegangen am 04.09.2015, an die Staatskanzlei übersandt am 11.09.2015 Antwort des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie und Klimaschutz namens der Landesregierung vom 22.10.2015, gezeichnet In Vertretung der Staatssekretärin Kay Nitsche Vorbemerkung der Abgeordneten Wie aus der Antwort auf die Kleine schriftliche Anfrage des Abgeordneten Ernst-Ingolf Angermann MdL (Drucksache 17/2622 vom 15.12.2014) hervorgeht, betrugen die Billigkeitsleistungen zur Entschädigung von vom Wolf gerissenen Weidetieren in den Jahren von 2008 bis 2014 insgesamt 28 433,92 Euro. Laut einem Bericht der Neuen Osnabrücker Zeitung (21.08.2015) schätzt der Steuerzahlerbund die jährlichen Kosten des neu eingerichteten Wolfsbüros auf 450 000 Euro. In der Neuen Osnabrücker Zeitung (13.08.2015) wurde vermeldet, dass es sich bei einem vermeintlichen Wolfsübergriff auf einen Hund bei Wietze nach einer vorläufigen DNA-Analyse um einen Angriff durch Wolfshunde handelte. Die Probennahme fand laut diesem Bericht am Mittwoch, den 05.08.2015 statt, die Ergebnisse lagen demnach bereits am 13.08.2015 vor. 1. Von welchen jährlichen Kosten des Wolfsbüros geht die Landesregierung aus? In den Jahren 2016 und 2017 wird für das Wolfsmanagement jährlich mit Sachkosten in Höhe von ca. 800 000 Euro gerechnet. Davon sind schätzungsweise 510 000 Euro für Kosten im Rahmen der Richtlinie Wolf zu veranschlagen. 2. Sind diese Kosten bereits aus Mitteln des aktuellen Haushalts gedeckt, oder müssen zusätzliche Haushaltsmittel, gegebenenfalls über einen Nachtragshaushalt, bereitgestellt werden? Die Landesregierung hat bis zum Jahresende 450 000 Euro für Präventionsmaßnahmen und 50 000 Euro für Billigkeitsleistungen eingeplant, die zur Abwicklung der eingereichten Anträge bereit stehen. 3. Wie hoch wäre die Ersparnis, hätte man das Wolfsbüro nicht in Hannover, sondern in einem der betroffenen Landkreise eingerichtet (Mietersparnis, kürzere Fahrstrecken etc.)? Es wäre keine Ersparnis zu erwarten. In Hannover wurden keine neuen Räumlichkeiten für das Wolfsbüro angemietet, die Mitarbeiterinnen sind in vorhandenen Büros des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz untergebracht. Niedersächsischer Landtag – 17. Wahlperiode Drucksache 17/4507 2 4. Wie lange dauerte die Untersuchung des DNA-Materials beim möglichen Wolfsvorfall in Wietze genau? Am 06.08.2015 wurden die Proben an das Senckenberg Forschungsinstitut gesandt. Am 11.08.2015 wurde dem Wolfsbüro ein erstes Ergebnis mitgeteilt. Am 12.08.2015 wurde der vollständige Untersuchungsbericht des Senckenberg Forschungsinstituts übermittelt. 5. Wie lange ist die durchschnittliche Bearbeitungszeit von DNA-Material bei vermuteten Wolfsübergriffen auf Weidetiere? Hinsichtlich der Beantwortung dieser Frage wird auf die Antwort der Landesregierung zur Mündlichen Anfrage Nr. 13 in der Drs. 17/2980 verwiesen. 6. Was kostet eine DNA-Analyse? Die Kosten sind je nach Art der Probe (Gewebeprobe oder Speichelprobe) und Art der angeforderten DNA-Analysemethode unterschiedlich. Die Angaben beziehen sich auf die Preise des Senckenberg Forschungsinstituts. Eine DNA-Analyse zum Artnachweis bei Rissen anhand einer Speichelprobe kostet bei Nutzung eines Mengenrabatts 75 Euro, sonst 100 Euro. 7. Besteht bei DNA-Untersuchungen die Möglichkeit, die Bearbeitungszeit durch das Zahlen eines höheren Preises zu reduzieren? Für die ausschließliche Bestimmung der Art bei Rissen anhand einer Speichelprobe gibt es aktuell keine Möglichkeit, die Proben als Eilprobe bearbeiten zu lassen. Wird zusätzlich zu der Artbestimmung eine Genotypisierung (u. a. zur Individualbestimmung) beauftragt , kann die Probe als Eilprobe beauftragt werden. Für das Paketangebot fallen dann Kosten in Höhe von 300 Euro für Eilproben im Vergleich zu 200 Euro für Standardproben an. Eilproben werden nach Angaben des Senckenberg Forschungsinstituts so zeitnah wie möglich bearbeitet und den Standardproben vorgezogen. Eine pauschale Auskunft, wie groß die Zeitersparnis ist, kann nicht gegeben werden. Das Senckenberg Forschungsinstitut nimmt nur eine beschränkte Anzahl an Eilproben an. 8. Wenn Frage 7 mit Ja zu beantworten ist: Wie groß ist der preisliche Aufschlag, und wie viel Zeitersparnis wird dadurch erreicht? Siehe Antwort zu Frage 7. 9. Wie viele wild lebende Wolfshunde gibt es derzeit in Niedersachsen? Es sind keine wild lebenden Wolfshunde in Niedersachsen bekannt. 10. Sind wild lebende Wolfshunde im Verhalten mit Wölfen vergleichbar, was die Gefährlichkeit für Mensch und Nutz- oder Haustier angeht? Siehe Antwort zu Frage 9. (Ausgegeben am 03.11.2015) Drucksache 17/4507 Kleine Anfrage zur schriftlichen Beantwortung mit Antwort der Landesregierung - Drucksache 17/4212 Wolfsbüro, DNA-Analysen und Wolfshunde Anfrage des Abgeordneten Lutz Winkelmann (CDU) Antwort des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie und Klimaschutz