Niedersächsischer Landtag − 17. Wahlperiode Drucksache 17/8756 1 Kleine Anfrage zur schriftlichen Beantwortung mit Antwort der Landesregierung - Drucksache 17/8619 - Gefährdung der Deichsicherheit durch Nutrias Anfrage der Abgeordneten Dr. Gero Hocker und Christian Grascha (FDP) an die Landesregierung , eingegangen am 22.08.2017, an die Staatskanzlei übersandt am 25.08.2017 Antwort des Niedersächsischen Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz namens der Landesregierung vom 21.09.2017, gezeichnet Christian Meyer Vorbemerkung der Abgeordneten Seit der Anfrage „Nutrias und Deichsicherheit“ (Drs. 17/5735) der Abgeordneten Dr. Gero Hocker und Christian Grascha (FDP) häufen sich die Meldungen über Gefährdungen der Deichsicherheit durch Nutrias in ganz Niedersachsen. 1. Wie hat sich die Nutriapopulation im vergangenen Jahr entwickelt (wenn möglich nach Landkreisen aufschlüsseln)? Eine zahlenmäßige Erfassung der Nutriapopulation ist bisher nicht erfolgt. Anhand des Streckenergebnisses einschließlich Fallwild des vergangenen Jagdjahres 2016/2017, gegliedert nach Landkreisen und kreisfreien Städten, können allerdings Rückschlüsse auf die Entwicklung der Nutriapopulation gezogen werden. Landkreis Jagdjahr 2016/2017 Ammerland 327 Aurich 1 Celle 1 260 Cloppenburg 2 600 Cuxhaven 15 Diepholz 4 Emsland 6 043 Friesland 1 Gifhorn 1 757 Goslar 0 Göttingen 0 Grafschaft Bentheim 951 Hameln-Pyrmont 4 Harburg 0 Heidekreis 346 Helmstedt 198 Hildesheim 0 Holzminden 0 Leer 209 Lüchow-Dannenberg 1 289 Lüneburg 1 092 Nienburg 64 Northeim 1 Oldenburg 121 Niedersächsischer Landtag – 17. Wahlperiode Drucksache 17/8756 2 Landkreis Jagdjahr 2016/2017 Osnabrück 2 433 Osterholz 282 Peine 225 Rotenburg/Wümme 17 Schaumburg 0 Stade 37 Uelzen 728 Vechta 1 158 Verden 72 Wesermarsch 13 Wittmund 0 Wolfenbüttel 6 Region Hannover 301 Stadt Braunschweig 25 Stadt Delmenhorst 0 Stadt Emden 1 Stadt Oldenburg 4 Stadt Osnabrück 79 Stadt Salzgitter 0 Stadt Wilhelmshaven 0 Stadt Wolfsburg 202 Summe: 21 866 2. Wo gibt es konkrete Probleme mit dem Hochwasserschutz aufgrund von Nutriaschäden ? An den in der Unterhaltungspflicht des Landes befindlichen Hochwasserschutzanlagen sind nach Kenntnis der Landesregierung bislang keine von Nutrias verursachten Schäden zu verzeichnen. Eingetretene Schäden beschränken sich bislang auf die Gewässerböschungen und die Gewässerunterhaltungsstreifen der landeseigenen Gewässer I. und II. Ordnung. Entsprechende Schäden sind in jüngster Zeit aufgrund der stark angestiegenen Nutriapopulation insbesondere im Emsland stark vermehrt aufgetreten. Im Übrigen wird auf die Antwort zu Frage 4 verwiesen. 3. Inwieweit wurde die Nutriabejagung im vergangenen Jahr intensiviert? Die Bejagung der Nutria erfolgte im Rahmen der jagdrechtlichen Bestimmungen nach NJagdG sowie der aktuellen Jagdzeitenverordnung in Niedersachsen. Von einzelnen Verbänden wurden Prämien für erlegte Nutria gezahlt und es wurden teilweise Fallen finanziert. 4. Wie viel Geld musste im vergangenen Jahr für die Beseitigung von Nutriaschäden aufgewendet werden? Systematische Erhebungen zu den von Nutrias verursachten Schäden an Gewässern und Deichen sowie die Kosten für die Beseitigung dieser Schäden liegen der Landesregierung schon aufgrund der Vielzahl der potenziell betroffenen kommunalen und verbandlichen Träger nicht vor. Vor dem Hintergrund der gestiegenen Nutriafangzahlen respektive Nutriapopulationen dürfte der finanzielle Aufwand zur Beseitigung von Nutriaschäden im vergangenen Jahr gegenüber den Vorjahren noch gestiegen sein. Dieser betrug nach vorsichtigen Schätzungen allein der Deich- und Unterhaltungsverbände in den Jahren 2013 bis 2015 insgesamt ca. 680 000 Euro. (Ausgegeben am 26.09.2017) Drucksache 17/8756 Kleine Anfrage zur schriftlichen Beantwortung mit Antwort der Landesregierung - Drucksache 17/8619 Gefährdung der Deichsicherheit durch Nutrias Anfrage der Abgeordneten Dr. Gero Hocker und Christian Grascha (FDP) Antwort des Niedersächsischen Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbrau-cherschutz