Niedersächsischer Landtag − 17. Wahlperiode Drucksache 17/8796 1 Kleine Anfrage zur schriftlichen Beantwortung mit Antwort der Landesregierung - Drucksache 17/8660 - Gibt es einen Problemwolf im Landkreis Celle Anfrage der Abgeordneten Dr. Gero Hocker, Jörg Bode und Christian Grascha (FDP) an die Landesregierung, eingegangen am 29.08.2017, an die Staatskanzlei übersandt am 01.09.2017 Antwort des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie und Klimaschutz namens der Landesregierung vom 29.09.2017, gezeichnet Stefan Wenzel Vorbemerkung der Abgeordneten Der Verband der Heidschnuckenzüchter hat Umweltminister Wenzel zum Abschuss eines Wolfes aufgefordert, der bei Faßberg (LK Celle) mehrfach Nutztiere gerissen haben soll, nachdem er Zäune mit wolfsabweisendem Grundschutz übersprungen hat. 1. Handelt es sich nach Auffassung der Landesregierung um einen Problemwolf und, wenn nein, weshalb nicht? In dem vorliegenden Fall handelt es sich um ein oder mehrere Tiere, denen es gelungen ist, Elektrozäune zu überwinden. Nur in einem Fall entsprach der Zaun nach Kenntnis der Landesregierung den Empfehlungen des Wolfsbüros. In den anderen Fällen erfüllte der Zaun lediglich die Minimalanforderungen , die innerhalb der Förderkulisse Herdenschutz den Tierhalter zur Beantragung von Billigkeitsleistungen berechtigen. Diese stellen einen gewissen Grundschutz dar, sie sind aber nicht in allen Fällen ausreichend, um Wölfe am Belaufen einer Weide zu hindern. Eine Individualisierung des Riss-Verursachers war anhand der gewonnenen DNS-Proben bisher nicht möglich. Eine Spezialisierung auf geschützte Nutztiere - unabhängig von der Qualität des Schutzes - kann hier noch nicht konstatiert werden. Insofern wäre es falsch, an dieser Stelle bereits von einem „Problemwolf“ zu sprechen. 2. Wird die Landesregierung der Aufforderung der Heidschnuckenzüchter nachkommen? Die betroffenen Schafhalter wurden und werden intensiv beraten, um grundlegende Verbesserungen des Herdenschutzes sicherzustellen. Gleichzeitig wird seitens des niedersächsischen Wolfsmanagements die Situation in dem betroffenen Bereich mit erhöhter Aufmerksamkeit beobachtet, um nötigenfalls - im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten und unter Beachtung der gegebenen Zuständigkeiten - weitere Maßnahmen einzuleiten. 3. Wie viele Tiere wurden bei wie vielen Rissereignissen gerissen? Bei Faßberg im Landkreis Celle gab es drei vom Wolf verursachte Nutztierschäden, bei denen zumindest ein wolfsabweisender Grundschutz überwunden wurde. Insgesamt wurden bei den Übergriffen 27 Schafe vom Wolf getötet oder mussten infolge schwerer Verletzungen eingeschläfert werden. Niedersächsischer Landtag – 17. Wahlperiode Drucksache 17/8796 2 4. Wann wurden die DNA-Proben jeweils eingereicht? Die DNA-Proben wurden am 26.07.2017 bzw. am 30.08.2017 zur Analyse in Auftrag gegeben. 5. Wann erfolgte die Auswertung der Proben? Zur amtlichen Feststellung eines Nutztierschadens gehört die Auswertung aller erforderlichen Daten , zu denen grundsätzlich die Gesamtdokumentation des Nutztierschadens inklusive der angefertigten Fotografien, Angaben zur Zäunung, die Ergebnisse der genetischen Untersuchung sowie gegebenenfalls eingereichte tierärztliche Dokumente gehören. Alle Ergebnisse des Auftrags vom 26.07.2017 lagen am 10.08.2017 vor. Die Ergebnisse des Auftrags vom 30.08.2017 lagen am 08.09.2017 vor. (Ausgegeben am 05.10.2017) Drucksache 17/8796 Kleine Anfrage zur schriftlichen Beantwortung mit Antwort der Landesregierung - Drucksache 17/8660 - Gibt es einen Problemwolf im Landkreis Celle Anfrage der Abgeordneten Dr. Gero Hocker, Jörg Bode und Christian Grascha (FDP) Antwort des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie und Klimaschutz