Niedersächsischer Landtag – 18. Wahlperiode Drucksache 18/2491 1 Kleine Anfrage zur schriftlichen Beantwortung gemäß § 46 Abs. 1 GO LT mit Antwort der Landesregierung Anfrage der Abgeordneten Julia Willie Hamburg, Christian Meyer, Belit Onay, Stefan Wenzel, Dragos Pancescu und Helge Limburg (GRÜNE) Antwort des Niedersächsischen Ministeriums für Inneres und Sport namens der Landesregierung Rechte Szene in Northeim und Umgebung Anfrage der Abgeordneten Julia Willie Hamburg, Christian Meyer, Belit Onay, Stefan Wenzel, Dragos Pancescu und Helge Limburg (GRÜNE), eingegangen am 26.11.2018 - Drs. 18/2196 an die Staatskanzlei übersandt am 29.11.2018 Antwort des Niedersächsischen Ministeriums für Inneres und Sport namens der Landesregierung vom 27.12.2018 Vorbemerkung der Abgeordneten Neben diverseren Aktivitäten der extremen Rechten im Großraum Braunschweig (etwa Schutzzonen -Gruppierungen in Peine, Goslar und Salzgitter, rechte Schmierereien im Stadtgebiet) existieren auch in anderen südniedersächsischen Regionen gut vernetzte rechte Strukturen, die häufig bundesweit gut vernetzt sind. Um den Landkreis Northeim sind vor allem die Kameradschaften in der letzten Zeit in Erscheinung getreten. Hier lässt sich auch auf eine personelle Überschneidung mit dem NPD-Unterbezirk Göttingen schließen.1 Vorbemerkung der Landesregierung Kennzeichnend für die neonazistische Szene in Niedersachsen ist die Verzahnung mit subkulturell geprägten Rechtsextremisten sowie mit der in Parteien organisierten rechtsextremistischen Szene. Der allgemeinen Entwicklung folgend, die durch ein Abrücken von starren Organisationsstrukturen gekennzeichnet ist, sind Neonazis in den verschiedenen Landesteilen Niedersachsens zumeist in überregionale rechtsextremistische Netzwerke eingebunden. Die Bandbreite der Aktivitäten reicht von der Durchführung öffentlichkeitswirksamer Propaganda-, Gedenk- oder Störaktionen über die Veranstaltung von Balladenabenden und Zeitzeugenvorträgen bis zur Teilnahme an Demonstrationen oder szeneinternen Großveranstaltungen im gesamten Bundesgebiet. Im Mittelpunkt der Agitation steht die Thematisierung einer drohenden und vermeintlich zum „Volkstod“ führenden „Überfremdung“, die durch die anhaltende Flüchtlingssituation nochmals verstärkt worden sei. Die neonazistische Szene in Niedersachsen ist dabei von einer Heterogenität geprägt, die gleichermaßen personell und strukturell wie auch aktionistisch zum Ausdruck kommt. Einerseits bestehen Gruppierungen, die durchaus um politische Wahrnehmung mittels öffentlichkeitswirksamer Aktionen wie Flugblattverteilungen, Kundgebungen oder Demonstrationsteilnahmen bemüht sind; ihre Anhängerzahl bewegt sich im niedrigen einstelligen Bereich. Anderseits existieren auch Szenen, die zwar über teilweise deutlich höhere Anhängerzahlen verfügen, deren Aktivitäten jedoch nahezu ausschließlich Binnenwirkung entfalten. Zur Verbesserung personeller und organisatorischer Möglichkeiten dienen überregionale Netzwerke . Allerdings ist deren Bedeutung recht gering. Denn das dahinterstehende reale Personenpotenzial fällt im Vergleich zur Größe des jeweiligen Einzugsbereichs oftmals deutlich ab. 1 https://recherche370.noblogs.org/post/2018/01/17/gianluca-bruno-und-sabrina-kyritz-dossier-ueber-einnazipaerchen -aus-suedniedersachsen/#more-550 Niedersächsischer Landtag – 18. Wahlperiode Drucksache 18/2491 2 Personelle und strukturelle Zwänge sind die Ursache für Kooperationen mit der NPD und deren Jugendorganisation Junge Nationalisten (JN) ebenso wie mit den rechtsextremistischen Parteien „Die Rechte“ und „Der III. Weg“. Darüber hinaus sind die Übergänge zur subkulturell geprägten rechtsextremistischen Szene sowie zur islamfeindlichen Hooliganszene teilweise fließend. Die neonazistische Szene in Südniedersachsen und damit im Raum Northeim war in den Jahren 2015 bis 2018 eng mit der rechtsextremistischen Gruppierung „Freundeskreis Thüringen /Niedersachsen“ (FKTN) verflochten, die später in „Freundeskreis Thügida“ und zuletzt in „Volksbewegung Niedersachsen“ umbenannt wurde. Die Aktivitäten der Gruppierung zeigten sich in zahlreichen Propagandaaktionen, Kundgebungen und Demonstrationen wie auch in ihrer Unterstützung für die NPD im Kommunalwahlkampf 2016. Insbesondere die wiederholte Einbindung von Mitgliedern des FKTN in die gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Rechts- und Linksextremisten hatten das Geschehen in den Landkreisen Göttingen und Northeim weitestgehend geprägt . In der Folgezeit war jedoch eine zahlenmäßige Marginalisierung dieses Personenpotenzials zu beobachten , mit der zugleich Aktivitäten des FKTN ausblieben. Ein Grund hierfür waren mehrere Ermittlungsverfahren , darunter der Vorwurf der Bildung einer bewaffneten Gruppe gemäß § 127 StGB gegen sechs Angehörige des FKTN, sowie der damit einhergehende Verfolgungsdruck. Auch die im Mai 2017 erfolgte Umbenennung in „Volksbewegung Niedersachsen“, die eine wachsende Bedeutung suggerieren sollte, konnte letztlich die Auflösung der Gruppierung nicht verhindern. Im Mai 2018 wurde das entsprechende Facebook-Profil abgeschaltet. 1. Welche neonazistischen Kameradschaften, Vereine, Parteien und anderen Organisationen sind im Landkreis Northeim aktiv, seit wann sind diese Organisationen existent? Die niedersächsischen Sicherheitsbehörden konnten die Gründung der „Kameradschaft Einbeck“ zum Jahresbeginn 2018 feststellen. Nach den vorliegenden Erkenntnissen gehört zu der Kameradschaft eine Personenanzahl im ein- bis unteren zweistelligen Bereich. Die Mitglieder der Gruppierung waren bereits zuvor weitestgehend in die örtlichen wie auch in die überregionalen Aktivitäten der Neonaziszene im südlichen Niedersachsen eingebunden. Dementsprechend verfügt dieser Personenkreis insbesondere im Dreiländereck Niedersachsen, Thüringen und Hessen über rechtsextremistische Kontakte. Der Verfassungsschutz bewertet weiterhin das Anwesen des Neonazis und NPD-Funktionärs Thorsten Heise im thüringischen Eichsfeld als zentrale Anlaufstelle für Rechtsextremisten aus der Region. Deutlich wurde diese Verbindung durch die Verwendung eines Transparents bei Demonstrationen , das noch aus Zeiten der von Heise gegründeten ehemaligen „Kameradschaft Northeim“ stammt. Bei Demonstrationen wird dieses Transparent nach wie vor von Neonazis aus Südniedersachsen und den angrenzenden Bundesländern mitgeführt und hat somit eine identitätsstiftende Funktion für die regionale Szene. Die niedersächsischen Sicherheitsbehörden stellen die Angehörigen der „Kameradschaft Einbeck“ als regelmäßige Teilnehmer rechtsextremistischer Demonstrationen fest. Beispiele sind die Abschlusskundgebung zur neonazistischen Kampagne „Tag der deutschen Zukunft“ am 02.06.2018 in Goslar sowie das „Heß-Gedenken“ am 18.08.2018 in Berlin und die NPD-Kundgebung am 24.11.2018 in Salzgitter, aber auch rechtsextremistische Großveranstaltungen wie der jährlich stattfindende „Eichsfeldtag“ der NPD Thüringen in Leinefelde (Thüringen). Hinzu kommt die versuchte Störung einer Kundgebung der Initiative „Seebrücke“ am 21.07.2018 in Einbeck. 2. Welche Erkenntnisse liegen der Landesregierung über eine Vernetzung von Kameradschaften , Vereine, Parteien und anderen Organisationen aus dem Landkreis Northeim mit anderen Gruppierungen in Niedersachsen bzw. in anderen Bundesländern vor? Siehe Antwort zur Frage 1. Niedersächsischer Landtag – 18. Wahlperiode Drucksache 18/2491 3 3. Welche Erkenntnisse liegen der Landesregierung über eine neugebildete Kameradschaft Einbeck vor? Siehe Antwort zu Frage 1. 4. Welche Aktivitäten konnte sie im Jahr 2015 bis zum heutigen Zeitpunkt von der neugebildeten Kameradschaft Einbeck registrieren (bitte Ort und Zeitpunkt aufführen)? Siehe Antwort zu Frage 1. 5. Welche Aktivitäten konnten vom Jahr 2015 bis zum heutigen Zeitpunkt von Mitgliedern der neugebildeten Kameradschaft Einbeck registriert werden (bitte Ort und Zeitpunkt aufführen)? Siehe Antwort zu Frage 1. 6. Welche Straftaten wurden von Personen, die der Kameradschaft Einbeck zugeordnet werden, seit 2010 registriert (bitte Ort und Art der Straftat angeben)? Wegen der geringen Zahl von Personen, die der „Kameradschaft Einbeck“ zugeordnet werden (vgl. Antwort zu den Fragen 1 bis 5), könnten Rückschlüsse auf einzelne Beteiligte erfolgen, wenn Angaben zu Art und Ort von Straftaten mitgeteilt würden, welche durch diesen Personenkreis begangen wurden. Schutzwürdige Belange dieser Personen wären dadurch verletzt. Dem Auskunftsersuchen kann daher im Rahmen dieser Kleinen Anfrage nicht nachgekommen werden. Soweit gewünscht , kann dazu eine Unterrichtung im Ausschuss für Inneres und Sport in vertraulicher Sitzung erfolgen. 7. Fanden von 2015 bis zum heutigen Zeitpunkt Hausdurchsuchungen im Landkreis Northeim bei Neonazis statt und, wenn ja, in welchen Orten und mit welchen Ergebnissen? Im Sinne der Fragestellung sind zwei Fälle bekannt. Bei den beiden Durchsuchungen wurde der Durchsuchungszweck erfüllt. Im Übrigen wird auf die Antwort zu Frage 6 verwiesen. 8. Liegen der Landesregierung Erkenntnisse darüber vor, dass Neonazis in Einbeck, Dassel und Bad Gandersheim im Zeitraum von 2015 bis zum heutigen Zeitpunkt versucht haben, in Jugendräumen, Jugendzentren oder Schulen Jugendliche anzuwerben, bzw. fand das Verteilen von Propagandamaterial vor solchen Einrichtungen statt? Den niedersächsischen Sicherheitsbehörden liegen derzeit keine Erkenntnisse über konkrete Werbe - oder Verteilaktionen im Sinne der Fragestellung vor. Dennoch lässt sich allgemein feststellen, dass insbesondere Aufkleberaktionen im Umfeld von Einrichtungen wie den in der Frage genannten eine wiederkehrend zu beobachtende Aktivität der rechtsextremistischen Szene sind („Kampf um den öffentlichen Raum“). 9. Welche Veranstaltungen von Neonazis fanden im Zeitraum von 2014 bis zum heutigen Zeitpunkt im Landkreis Northeim statt, und wer hat diese organisiert? Die Fragen 9 und 11 werden zusammen beantwortet: 05.07.2014 Feier in der Neonaziszene Südniedersachsen in Katlenburg-Lindau OT Gillersheim. 12.09.2014 Internetbeitrag über eine Gedenkaktion der „Aktionsgruppe Rhumetal“ zum Jahrestag der Bombardierung der Stadt Northeim im Zweiten Weltkrieg. Niedersächsischer Landtag – 18. Wahlperiode Drucksache 18/2491 4 18.11.2014 Kranzniederlegung der „Aktionsgruppe Rhumetal“ im Rahmen des sogenannten „Heldengedenkens“. 06.06.2015 Konzert in Einbeck zugunsten eines krebskranken Kameraden; Veranstalter war ein Angehöriger der subkulturellen Szene. 12.09.2015 Balladenabend in Einbeck; Veranstalter lt. Flyer war neben der Partei „Die Rechte KV Hannover-Hildesheim“ auch die Gruppierung „Angriff-Niedersachsen“. Dieser Gruppierung sind derzeit keine Personen zuzuordnen; bislang trat sie nur zweimal virtuell in Erscheinung. 24.10.2015 Balladenabend im Raum Northeim; Organisator war ein Angehöriger der subkulturellen Szene. Die Veranstaltung wurde zugunsten der Hinterbliebenen eines an Krebs verstorbenen Kameraden durchgeführt. 2016-2017 Zeitlich abgestimmte Kundgebungen im Rahmen der Kampagne „Ein Licht für Deutschland“ bzw. unter dem Motto „Freiheitlicher Bürgertreff - für die Zukunft unserer Kinder“ und in Northeim und in Katlenburg-Lindau; Anmelder waren bekannte Neonazis aus der Region. 2016-2017 Mehrere Wahlkampfveranstaltungen und Info-Stände der NPD im Landkreis Northeim . 10.09.2016 Spontankundgebung der neonazistischen Szene in Northeim im Anschluss an die Demonstration „Bürgerwut in den Kreistag“ der rechtsextremistischen Gruppierung „Freundeskreis Thüringen/Niedersachsen“ (FKTN) um den NPD-Kandidaten für die Kommunalwahlen, Jens Wilke, in Göttingen (vgl. Antwort zu Frage 12). 01.10.2016 Konzert in Südniedersachsen; Veranstalter lt. Flyer war die virtuelle Gruppierung „Angriff Niedersachsen“. 01.04.2017 Spontankundgebung der neonazistischen Szene in Northeim im Anschluss an die Demonstration „Gemeinsam für Deutschland“ des FKTN in Göttingen, darunter Angehörige des FKTN und der Gruppierungen „Kollektiv Nordharz“, „Aktionsgruppe Nienburg“, „Berserker Wolfsburg“ und „Berserker Lahn-Dill“ (Hessen) sowie Mitglieder der Partei „Die Rechte KV Verden“ und des Vereins „Thügida & Wir lieben Sachsen“ (Thüringen/Sachsen). 21.07.2018 Versuchte Störaktion der Kameradschaft Einbeck gegen eine Kundgebung der Initiative „Seebrücke“ in Einbeck. 10. Liegen der Landesregierung Erkenntnisse über rechte Liedermacher oder Rechtsrockbands in Einbeck, Dassel oder Bad Gandersheim vor? In den Jahren 2015 und 2016 existierte das Musikprojekt „Noten Sturm“ aus dem Bereich Einbeck, das nur regional in Erscheinung getreten war, so am 06.06.2015 und am 12.09.2015 als Gruppe und am 01.10.2016 nur der Sänger gemeinsam mit einer Band aus Nordrhein-Westfalen. 11. Liegen der Landesregierung Erkenntnisse über gemeinsame Veranstaltungen der NPD und neonazistischer Kameradschaften oder anderer neonazistischer Organisationen im Zeitraum von 2015 bis zum heutigen Zeitpunkt vor und, wenn ja, welche? Siehe Antwort zu Frage 9. 12. Welche Erkenntnisse hat die Landesregierung über Strukturen und Aktivitäten der NPD im Landkreis Northeim? Der niedersächsische Landesverband der NPD unterhält elf Unterbezirke, von denen die meisten nach Einschätzung des Niedersächsischen Verfassungsschutzes lediglich auf dem Papier existie- Niedersächsischer Landtag – 18. Wahlperiode Drucksache 18/2491 5 ren. Einer der aktiven ist der Unterbezirk Göttingen, der die Landkreise Göttingen, Northeim und Osterode am Harz umfasst. Mit 14 Mandatsbewerbern lag hier auch der Schwerpunkt der Parteiaktivitäten während der Kommunalwahlen 2016. Diese Kandidaten, von denen die meisten dem „Freundeskreis Thüringen / Niedersachsen“ (FKTN) zuzuordnen waren, hatten ein eigenes regionales Wahlprogramm aufgelegt und zahlreiche Lautsprecherfahrten zum Zweck der Wahlpropaganda durchgeführt, so auch im Landkreis Northeim. Als Vertreter des FKTN meldete Jens Wilke, NPD-Kandidat bei den Landrats- und Kreistagswahlen in Göttingen, eine Demonstration unter dem Motto „Bürgerwut in den Kreistag“ an. Am 10.09.2016 fanden sich hierzu rund 100 Rechtsextremisten in Göttingen ein. Redner war neben Wilke der thüringische Neonazi und NPD-Funktionär Thorsten Heise. Im Anschluss an die Demonstration trafen sich die Teilnehmer zu einer Spontankundgebung in Northeim. Nach den für die NPD erfolglosen Kommunalwahlen war das Bündnis zwischen Wilke und Heise und damit auch zwischen FKTN und NPD zerbrochen. Seitdem sind die Aktivitäten der NPD im Unterbezirk Göttingen wie auch andernorts in Niedersachsen fast vollkommen zum Erliegen gekommen . Nach Erkenntnis des Niedersächsischen Verfassungsschutzes hat der niedersächsische Landesverband der NPD zurzeit etwa 250 Mitglieder. 13. Welche Erkenntnisse liegen der Landesregierung über die Anzahl der Personen vor, welche in der neonazistischen Szene im Landkreis Northeim organisiert sind (bitte nach Organisationen bzw. Parteien getrennt aufschlüsseln)? Nach Erkenntnis des Niedersächsischen Verfassungsschutzes ist der neonazistischen Szene im Landkreis Northeim ein Personenpotenzial im niedrigen zweistelligen Bereich zuzurechnen. 14. Welche Erkenntnisse liegen der Landesregierung über das Auftreten von neonazistischen Strukturen des Landkreises Northeim im Internet vor? Im Hinblick auf die Beantwortung der Frage 14 wird davon ausgegangen, dass nach Erkenntnissen der Landesregierung über das Auftreten von neonazistischen Strukturen aus dem Landkreis Northeim im Internet gefragt wird. Nach Erkenntnis des Niedersächsischen Verfassungsschutzes verfügt die neonazistische Szene im Landkreis Northeim aktuell über verschiedene Internetseiten und Profile in sozialen Medien. Der „Kameradschaft Einbeck“ kann sowohl die Internetseite „Freie Kameradschaft Einbeck“ als auch das Facebook-Profil „Einbecker Beobachter“ zugeordnet werden. 15. Liegen der Landesregierung Erkenntnisse über eine Vernetzung rechter Organisationen und Personenzusammenhänge in Northeim in andere Bundesländer vor? Wenn ja, welche ? Durch die Einbindung der neonazistischen Szene aus dem Landkreis Northeim in die regionalen Zusammenhänge im südlichen Niedersachsen bestehen insbesondere Verbindungen zu rechtsextremistischen Einzelpersonen und Gruppierungen in Thüringen und Hessen. Aus der überregionalen und wiederholten Teilnahme an Demonstrationen und sonstigen szenerelevanten Großveranstaltungen resultieren zudem regelmäßige Kontakte zu rechtsextremistischen Strukturen im übrigen Bundesgebiet, ohne dass dies bisher zu einer engeren Zusammenarbeit geführt hat. 16. Welche Erkenntnisse liegen der Landesregierung über Mitglieder der Gruppen Combat 18 und der arischen Bruderschaft im Landkreis Northeim vor (bitte nach Stadtkreisen und Organisationen getrennt aufschlüsseln)? Dem Niedersächsischen Verfassungsschutz liegen derzeit keine Erkenntnisse über Mitglieder der Gruppierung „Combat 18“ oder der sogenannten „arischen Bruderschaft“ im Landkreis Northeim vor. Öffentlich in Erscheinung getreten unter der Bezeichnung „arische Bruderschaft“ sind bislang Niedersächsischer Landtag – 18. Wahlperiode Drucksache 18/2491 6 Angehörige des Personenkreises um Thorsten Heise, die als Sicherheitsdienst bei dem von Heise organisierten „Schild & Schwert-Festival“ am 20./21.04.2018 in Ostritz (Sachsen) anwesend waren. (Verteilt am 03.01.2019) Drucksache 18/2491 Kleine Anfrage zur schriftlichen Beantwortung gemäß § 46 Abs. 1 GO LT mit Antwort der Landesregierung Rechte Szene in Northeim und Umgebung Anfrage der Abgeordneten Julia Willie Hamburg, Christian Meyer, Belit Onay, Stefan Wenzel, Dragos Pancescu und Helge Limburg (GRÜNE), eingegangen am 26.11.2018 - Drs. 18/2196 an die Staatskanzlei übersandt am 29.11.2018 Antwort des Niedersächsischen Ministeriums für Inneres und Sport namens der Landesregierung vom 27.12.2018