Niedersächsischer Landtag – 18. Wahlperiode Drucksache 18/3345 1 Kleine Anfrage zur schriftlichen Beantwortung gemäß § 46 Abs. 1 GO LT mit Antwort der Landesregierung Anfrage der Abgeordneten Sylvia Bruns, Susanne Victoria Schütz und Björn Försterling (FDP) Antwort des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur namens der Landesregierung Welche Probleme gibt es am IIT der Universität Osnabrück? Anfrage der Abgeordneten Sylvia Bruns, Susanne Victoria Schütz und Björn Försterling (FDP), eingegangen am 20.02.2019 - Drs. 18/2960 an die Staatskanzlei übersandt am 25.02.2019 Antwort des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur namens der Landesregierung vom 25.03.2019 Vorbemerkung der Abgeordneten Die Universität Osnabrück bietet unterschiedliche Studiengänge zur Islamischen Theologie an. Zum einen die Studiengänge „Islamische Religion“, die für das Lehramt an Grund-, Haupt- und Realschulen , Gymnasien oder Berufsbildenden Schulen ausbilden. Zum anderen können Studierende auch Bachelor- oder Masterabschlüsse in Islamischer Theologe als fachwissenschaftliche Abschlüsse erwerben. Außerdem bietet die Universität Osnabrück für Imame Weiterbildung an mit den Schwerpunkten Extremismusprävention, Jugendarbeit und Transkulturelle Bildung. Laut Presseberichterstattung (Neue Osnabrücker Zeitung 16.02.2019) „Probleme am Islaminstitut“ sind am Institut für Islamische Theologie (IIT) diverse Professuren nicht besetzt. Das Institut sei „von einer Kommission unter die Lupe genommen worden“ und solle „ein neues Forschungskonzept vorlegen“. Im September vergangenen Jahres kommunizierte Wissenschaftsminister Thümler seine Idee eines neuen Ausbildungsmodells, nachdem „Absolventen des Masterstudiengangs ‚Islamische Theologie ‘ an der Universität Osnabrück … künftig jeweils zur Hälfte in den Moscheegemeinden und in niedersächsischen Schulen eingesetzt werden“ könnten (NOZ 12.09.2018). Vorbemerkung der Landesregierung Das Institut für Islamische Theologie der Universität Osnabrück wurde in den Jahren 2011 bis 2016 mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und komplementären Landesmitteln aufgebaut. Mit Abschluss der ersten Förderphase und Etatisierung der Landesmittel war ein wichtiger Zwischenschritt in der Aufbauphase des Instituts erreicht, der in einer zweiten Förderphase mit dem Aufbau eines Studienangebots im Bereich Soziale Arbeit/Migration fortgesetzt werden wird. Nach Abschluss der ersten Förderphase hat das Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) gemeinsam mit der Universität Osnabrück in 2017 eine Evaluation auf den Weg gebracht, um die bisherige wissenschaftliche Arbeit des Instituts begutachten zu lassen. Der Bericht liegt seit März 2018 vor. Er enthält Empfehlungen für die Profilierung und konstruktive Weiterentwicklung der islamisch-theologischen Forschung sowie der wissenschaftlich fundierten Ausbildung in der islamischen Theologie und Religionspädagogik. Niedersächsischer Landtag – 18. Wahlperiode Drucksache 18/3345 2 1. Ist es richtig, dass diverse Professuren am IIT der Universität Osnabrück nicht besetzt sind, und was sind gegebenenfalls die Gründe? Auf die Vorbemerkung wird verwiesen. Die Universität Osnabrück und das Institut für Islamische Theologie sind derzeit dabei, die Evaluationsergebnisse umzusetzen und ein gesamtstrategisches Entwicklungs- und Forschungskonzept auf den Weg zu bringen. Das Konzept wird u. a. die Schwerpunktsetzungen in Lehre und Forschung reflektieren und damit auch die Denominationen der aktuell unbesetzten Professorenstellen mit betrachten. Sobald die Strukturüberlegungen der Hochschule abgeschlossen und abgestimmt sind, können auch die Verfahren zur Besetzung der Professorenstellen eingeleitet werden. 2. Was ist der Hintergrund für die Untersuchung des Instituts durch die in der Presse erwähnte Kommission und die Änderungen am Forschungskonzept? Auf die Vorbemerkung wird verwiesen. 3. Wie weit ist die Idee des Ministers für das erwähnte neue Ausbildungsmodell gediehen ? In der Gesamtdebatte über die Imam-Ausbildung hat Minister Thümler vorgeschlagen, für die Studierenden der Islamischen Theologie Möglichkeiten des Einsatzes an Schulen zu prüfen. Da ihre Verwendung in den Moscheegemeinden eher zögerlich erfolgt, könnte ihnen damit eine (weitere) Perspektive eröffnet werden. Die Überlegungen schließen mit ein, über einen hälftigen Einsatz in der Schule auch einen hälftigen Einsatz in der Moschee zu ermöglichen. Für die Masterabsolventinnen und Masterabsolventen der Islamischen Theologie könnte gegebenenfalls ein Angebot in Form eines universitären Qualifizierungsangebots (Zertifikat) zum Erwerb bildungswissenschaftlicher und fachdidaktischer Kenntnisse entwickelt werden. Ein solches Angebot muss qualitätsgesichert konzipiert und umgesetzt werden. Ein entsprechender zeitlicher Vorlauf ist vor diesem Hintergrund erforderlich. Unter welchen Voraussetzungen eine Realisierung gegebenenfalls erfolgen kann, wird aktuell zwischen dem Ministerium für Wissenschaft und Kultur, dem Kultusministerium und der Universität Osnabrück erörtert. Erste Gespräche hierzu haben bereits stattgefunden. (Verteilt am 28.03.2019) Drucksache 18/3345 Kleine Anfrage zur schriftlichen Beantwortung gemäß § 46 Abs. 1 GO LT mit Antwort der Landesregierung Welche Probleme gibt es am IIT der Universität Osnabrück? Vorbemerkung der Abgeordneten Vorbemerkung der Landesregierung 1. Ist es richtig, dass diverse Professuren am IIT der Universität Osnabrück nicht besetzt sind, und was sind gegebenenfalls die Gründe? 2. Was ist der Hintergrund für die Untersuchung des Instituts durch die in der Presse er-wähnte Kommission und die Änderungen am Forschungskonzept? 3. Wie weit ist die Idee des Ministers für das erwähnte neue Ausbildungsmodell gedie-hen?