Niedersächsischer Landtag – 18. Wahlperiode Drucksache 18/3489 1 Kleine Anfrage zur schriftlichen Beantwortung gemäß § 46 Abs. 1 GO LT mit Antwort der Landesregierung Anfrage der Abgeordneten Miriam Staudte und Christian Meyer (GRÜNE) Antwort des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz namens der Landesregierung Welchen Stellenwert besitzt die Fuchsjagd im Rahmen des Wiesenvogelschutzes? Anfrage der Abgeordneten Miriam Staudte und Christian Meyer (GRÜNE), eingegangen am 15.03.2019 - Drs. 18/3215 an die Staatskanzlei übersandt am 19.03.2019 Antwort des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz namens der Landesregierung vom 11.04.2019 Vorbemerkung der Abgeordneten Die Bestände der niedersächsischen Wiesenvögel sind seit Jahren rückläufig. Der NABU bezeichnet die Lage sogar als „katastrophal“ (https://niedersachsen.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/ vogelarten/wiesenvoegel/22423.html). Als Hauptursache für den Rückgang der Wiesenlimikolen wird der agrarstrukturelle Wandel der vergangenen Jahrzehnte angesehen. Hinzu kommen Flächenentwässerungen , die den meisten Vögeln dieser Art die zum Brüten benötigten, feuchten und nassen Flächen entziehen. Konkret listet das Ende 2011 genehmigte und auf neun Jahre angelegte LIFE+ Projekt „Wiesenvögel“ (LIFE10NAT/DE011) folgende Rückgangsursachen für Wiesenvögel auf: – Entwässerung und ungünstige Wasserstandssituation in den Brutgebieten, – Intensivierung der landwirtschaftlichen Grünlandnutzung, – verringerte Habitatqualität (Gehölzaufwüchse, Landschaftszerschneidungen), – erhöhtes Prädationsrisiko in der veränderten Landschaft, – großräumiger Grünlandverlust (Ackerumwandlung) (http://www.wiesenvoegel-life.de/das-life-projekt/hintergrund-und-projektziele.html). Verschiedene wissenschaftliche Studien und Monitorings kommen zu dem Ergebnis, dass die Jagd auf Prädatoren keinen dauerhaft positiven Einfluss auf den Bestand der Wiesenlimikolen besitzt. So ist insbesondere am Festland zu beobachten, dass durch Abschuss oder Fang frei gewordene Reviere durch „Nachrücker“ schnell erneut besetzt werden. Als Erfolg versprechend haben sich demgegenüber (Wieder-)Vernässungsmaßnahmen erwiesen, die einerseits den Vögeln direkt dienen und andererseits Raubsäuger, die feuchte Lebensräume meiden, fernhalten (https://www.national park-wattenmeer.de/node/1953). Vorbemerkung der Landesregierung Niedersachsen besitzt für Wiesenvögel eine besondere nationale und internationale Verantwortung. Dies gilt besonders für die im Feuchtgrünland brütenden Limikolen. Naturräumlich bedingt sind in Niedersachsen die bundesweit größten Brutbestände dieser Artengruppe zu finden. Entsprechend dieser Verantwortung hat Niedersachsen zahlreiche großflächige Grünlandgebiete als EU-Vogelschutzgebiete mit signifikanten Vorkommen von Wiesenvogelarten ausgewiesen. Die bedeutendsten Wiesenvogelgebiete Niedersachsens finden sich in den Marschengebieten entlang der Küste sowie in Westniedersachsen. Niedersächsischer Landtag – 18. Wahlperiode Drucksache 18/3489 2 Die Brutbestände der Wiesenlimikolen gehen seit Jahrzehnten kontinuierlich zurück. Betroffen von dieser Entwicklung sind nicht nur die „Normallandschaft“, sondern auch zahlreiche EU- Vogelschutzgebiete mit Wiesenvogelbeständen. Ursächlich für die Rückgänge ist nachweislich ein nicht ausreichender Bruterfolg. Zu den ganz wesentlichen Faktoren für einen unzureichenden Bruterfolg gehört die Prädation von Gelegen und Küken. Der Umfang der Prädation hat in den vergangenen Jahrzehnten erheblich zugenommen (Roodbergen et al. 2012). Die Prädation von Gelegen und Küken wird von zahlreichen Faktoren beeinflusst. Dazu gehören u. a. die Dichte und Zusammensetzung der Prädatorengemeinschaft, die Lebensraumausstattung, die landwirtschaftliche Bewirtschaftung und das Angebot alternativer Beutetiere. Durch Videoüberwachung ist belegt, dass Gelegeverluste in vielen Wiesenvogelgebieten hauptsächlich auf den Fuchs zurückgehen. Dass ein kontinuierliches Prädationsmanagement beim Schutz bodenbrütender Vogelarten durchaus auch erfolgreich sein kann, ist wissenschaftlich belegt. So konnten Fletcher et al. (2010) in einer achtjährigen Studie nachweisen, dass die Bestände an Kiebitzen, Brachvögeln, Goldregenpfeifern und Schottischen Moorschneehühnern in Gebieten mit Prädationsmanagement um jährlich ca. 14 % zunahmen, während sie gleichzeitig in Kontrollgebieten um ca. 17 % pro Jahr zurückgingen. 1. Welchen Stellenwert besitz die Fuchsjagd im Rahmen des Wiesenvogelschutzes auf den Inseln und auf dem Festland? Die Bejagung des Fuchses besitzt dort einen hohen Stellenwert, wo er als Hauptprädator in bedeutsamen Wiesenvogelschutzgebieten nachgewiesen wird. Dabei handelt es sich insbesondere um EU-Vogelschutzgebiete, in denen der Wiesenvogelschutz im Vordergrund steht. Im Rahmen des LIFE-Projekts „Wiesenvögel“ werden in ausgewählten EU-Vogelschutzgebieten die Bruterfolge der Wiesenvogelarten wie auch die Einflüsse der Prädation untersucht. Dabei sind in vielen Gebieten hohe Prädationsverluste festgestellt worden, die auch auf eine mangelnde Lebensraumausstattung zurückgehen. Die Bruterfolge in diesen Gebieten sind vielfach für einen langfristigen Erhalt der lokalen Populationen nicht ausreichend. Eine für die Bestände ausreichende Reproduktion wird im langjährigen Mittel heute nur in wenigen der niedersächsischen Gebiete erreicht. Gebiete mit höheren Reproduktionsraten zeichnen sich durch eine gute Habitatqualität aus. In diesen Gebieten findet gleichzeitig eine Prädatorenregulation statt, die eine wesentliche Säule für einen erfolgreichen Wiesenvogelschutz ist (Belting & Peerenboom 2016). Derzeit werden in zahlreichen EU-Vogelschutzgebieten mit Maßnahmen des niedersächsischen Gelege- und Kükenschutzes auch Maßnahmen des Prädationsmanagements praktiziert, die eine Bejagung des Fuchses einschließen. Die Ostfriesischen Inseln gelten als Refugien für Bodenbrüter, in denen Landraubsäuger i. d. R. natürlicherweise nicht vorkommen. Die Fuchsjagd bekommt dort dann einen relevanten Stellenwert, wenn dieses Gefüge durch Fuchsvorkommen ins Ungleichgewicht käme (weitergehende Informationen s. auch Andretzke 2016). Gleiches gilt für die niedersächsischen Flussinseln wie z. B. die Ems-Insel Bingumer Sand, die Weser-Insel Harrier Sand und die Inseln in der Elbe. 2. Welche Gründe sprechen für die Jagd auf Füchse innerhalb des Prädatorenmanagements zum Schutz der Wiesenlimikolen? Der Fuchs hat in den vergangenen 60 Jahren deutlich im Bestand zugenommen. Dies ist nicht zuletzt auch an den jährlichen Streckenberichten des Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz ablesbar. Der Fuchs hat dabei gleichzeitig aufgrund seiner hohen Anpassungsfähigkeit neue Lebensräume besiedelt. Er tritt heute nicht nur in waldreichen Gebieten auf, sondern besiedelt regelmäßig offene und halboffene Lebensräume der Kulturlandschaft sowie auch die urbanen Bereiche. Von letzteren aus, die in der Regel jagdfreie Zonen darstellen, kann der Fuchs die freie Landschaft regelmäßig wiederbesiedeln. Der Fuchs hat in Niedersachsen kaum natürliche Feinde. Zwar können Wolf, Luchs und Uhu Füchse erbeuten, sie gehören jedoch nicht in das Hauptbeutespektrum der genannten Arten. Krankheiten stellen ein deutlich stärkeres Regulativ für den Fuchsbestand dar. Zu nennen wären hier Tollwut , Räude und Staupe. Da die Fuchstollwut eine erhebliche Gefährdung für den Menschen darstellt , wurden in der Vergangenheit großflächig bundesweit Impfköder zur oralen Immunisierung der Niedersächsischer Landtag – 18. Wahlperiode Drucksache 18/3489 3 Füchse eingesetzt. Deutschland gilt seit April 2008 nach den Kriterien der Weltorganisation für Tiergesundheit als tollwutfrei, sodass die Tollwut als Bestandsregulativ für den Fuchsbestand nicht mehr greift. Räude und Staupe treten nach wie vor auch in Niedersachsen auf, allerdings lokal begrenzt und vorzugsweise in Gebieten mit hohen Fuchsdichten (Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz 2018). Zu letzteren gehören die typischen Wiesenvogelbrutgebiete in Niedersachsen nicht. Für eine Bejagung des Fuchses spricht, wenn in bedeutsamen Wiesenvogelschutzgebieten hohe Gelege- und Kükenverluste auf den Fuchs als Hauptprädator zurückzuführen sind. Dies gilt vor allem dann, wenn trotz umfangreicher habitatverbessernder Maßnahmen (z. B. Wiedervernässung von Grünland, Gehölzentfernung) und einer wiesenvogelgerechten Bewirtschaftung die notwendigen Bruterfolge ausbleiben. Erfolgreicher Wiesenvogelschutz ist von einer Vielzahl von Faktoren abhängig. Es geht hier um ein optimales Zusammenwirken von Bewirtschaftungsmanagement und Habitatoptimierung, um attraktive Brut- und Nahrungshabitate zu schaffen und landwirtschaftlich bedingte Gelege- und Kükenverluste zu verringern. Werden trotz dieser Maßnahmen anhaltend keine bestanderhaltenden Reproduktionsraten erreicht, ist ein Prädationsmanagement erforderlich. 3. Welche Folgen hat die Entnahme territorial ansässiger Altfüchse in Bezug auf eine mögliche Sogwirkung auf vagabundierende Jungfüchse? Telemetrische Studien an Füchsen in den Niederlanden zeigen, dass die übliche Fuchsjagd - mit der höchsten Bejagungsintensität im Herbst und Winter - den Frühjahrsbestand an Füchsen nicht zu reduzieren vermag, sodass tatsächlich von einer Sogwirkung auszugehen ist (Mulder 2016). Die Telemetrie belegt auch, dass Füchse Standortwechsel vom Wurfbau in Bereiche mit hoher Beutetierdichte (z. B. Brutgebiete von Wiesenlimikolen) vollführen können, sobald die Jungfüchse feste Nahrung zu sich nehmen. Dies macht während des Frühjahrs eine möglichst vollständige Entnahme von Fuchsgehecken erforderlich, da bereits einzelne Gehecke einen enormen Prädationsdruck erzeugen können (M. Holy mdl. Mitt. 2019). Um die Anzahl der Füchse in Wiesenvogelgebieten während der Brutzeit effektiv zu reduzieren, ist lokal eine intensive Fuchsbejagung von Februar bis April notwendig (Mulder 2016). Ziel eines effektiven Prädatorenmanagements ist die Absenkung der Beutegreiferdichte auf ein Maß, das zum Bestandserhalt ausreichende Bruterfolge von Wiesenlimikolen zulässt. Dies ist unter den aktuellen Bedingungen in der nordwestdeutschen Tiefebene bei einem jagdlich unbeeinflussten Fuchsbestand in der Regel nicht möglich. Die Erlegung von territorialen Altfüchsen führt vom sommerlichen Selbstständigwerden der Jungfüchse bis in den späten Winter meist zur Neubesetzung des freigewordenen Reviers. Eine Bejagung sollte also intensiv bis zum Ende der Jagdzeit bzw. im Rahmen von Ausnahmeregelungen bei nachgewiesener naturschutzfachlicher Notwendigkeit auch darüber hinaus durchgeführt werden. Die Bejagung muss so gestaltet sein, dass neu einwandernde Individuen konsequent entnommen werden. Somit ist ein Prädatorenmanagement - wo durchgeführt - eine jährlich wiederkehrende und intensiv durchzuführende, aber bei den heutigen Prädatorendichten häufig unverzichtbare Maßnahme zur Erhaltung und Vergrößerung der Wiesenlimikolen-Brutbestände. 4. Welche Alternativen zur Bejagung des Fuchses in Vogelschutzgebiete stehen zur Verfügung (beispielsweise zeitweise Aufstellung von Elektrozäunen), werden diese erprobt /umgesetzt und, wenn ja, mit welchem Ergebnis? Zu den indirekten Maßnahmen eines Prädationsmanagements gehören die großflächige Wiedervernässung von Feuchtgrünlandgebieten und die Umsetzung weiterer habiatverbessernder Maßnahmen , etwa in Form von Gehölzentfernungen. Wiesenlimikolen meiden Gehölze, da sie vielen Prädatoren als Ansitz- und Reproduktionsstätte dienen. Die Gelege bodenbrütender Wiesenlimikolen tragen im Umfeld von Hecken und Feldgehölzen ein deutlich höheres Prädationsrisiko als weiter entfernt davon (Berg et al. 1992). Auch die landwirtschaftliche Bewirtschaftung hat Einfluss auf das Prädationsrisiko: Gelege auf intensiv genutzten Grünlandflächen oder in belassenen Grasinseln nach erfolgter Mahd werden stärker prädiert als Gelege auf extensiv bewirtschafteten Grünlandflächen (Kentie et al. 2015). Niedersächsischer Landtag – 18. Wahlperiode Drucksache 18/3489 4 Ob habitatverbessernde Maßnahmen in Kombination mit einer angepassten landwirtschaftlichen Bewirtschaftung für eine Sicherung vorhandener Wiesenvogelbestände allein ausreichend sind, ist fraglich und bedarf einer gebietsspezifischen Analyse (vgl. auch Brandsma 2002). Zudem zeigen die Erfahrungen aus verschiedenen niedersächsischen Schutzgebieten, dass Füchse und andere Prädatoren selbst in überstauten und schlammigen Flächen regelmäßig nach Nahrung suchen, d. h. eine Meidung solcher Bereiche ist in der Praxis nicht feststellbar. Nach Erfahrungen aus der Dümmerniederung hat sich die Wiedervernässung als nicht ausreichend zur Verbesserung der Schlupf- und Bruterfolge für Wiesenlimikolen erwiesen (Holy & Belting 2012). Nach Einführung der intensiven Prädatorenbejagung werden mittlerweile bestandserhaltende Bruterfolge erreicht. Als Alternativen zur Bejagung des Fuchses werden u. a. die Vergrämung von Prädatoren durch Geruchs - und Geschmacksstoffe diskutiert. Anwendungen im Freiland blieben allerdings bislang erfolglos (siehe Langgemach & J. Bellebaum 2005, Düttmann et al. 2007). Unklar ist auch, ob sich Prädatoren durch Ablenkfütterungen aus sensiblen Bereichen fernhalten lassen. Eine Alternative zur Abwehr von Raubsäugern ist der Einsatz von Elektrozäunen. Erfahrungen liegen dazu sowohl aus niedersächsischen Wiesenvogelgebieten als auch aus anderen mitteleuropäischen Brutgebieten vor. Die Elektrozäunung kann effektiv vor Raubsäugern schützen, nicht aber vor Verlusten durch Greif- und Rabenvögel. Die bisherigen vorläufigen Erfahrungen zeigen, dass Elektrozäune in der Regel zu höheren Schlupf- und Bruterfolgen führen. Letztere müssen allerdings trotzdem nicht immer bestandserhaltend sein (Schifferli et al. 2006, Boschert 2008). Dies gilt vor allem für Arten wie Uferschnepfe und Brachvogel, deren hochmobile Küken häufig die eingezäunten Bereiche nach dem Schlupf verlassen. Voraussetzung für einen Erfolg ist deshalb auch eine Optimierung der Brut- und Aufzuchthabitate, um großflächige Kükenwanderungen zu vermeiden. Der Auf- und Abbau der Elektrozäune, die tägliche Überprüfung ihrer Funktionsfähigkeit, das wöchentliche Nachmähen der Vegetation entlang der stromführenden Litze und das Auswechseln der Autobatterien sind mit einem hohen Personal- und Kostenaufwand verbunden. Die Maßnahme ist daher für eine großflächige Anwendung nicht geeignet und kann insofern nur ein zusätzliches Instrument für den lokalen Einsatz in Einzelfällen darstellen. 5. Wie setzt sich die Landesregierung vor dem Hintergrund, dass der internationale Fachaustausch zum Zwecke der „Evaluation und Weiterentwicklung von europäischen Schutzstrategien für Wiesenvögel“ ein Kernziel des LIFE-Projektes ist, für ein Ende der Bejagung von Wiesenlimikolen in den anderen EU-Staaten ein? Die EU-Richtlinie 79/409/EWG trifft besondere Regelungen für die Jagd, die auf 81 Arten zulässig ist, entweder gemeinschaftsweit (Arten des Anhangs II/A) oder nur in bestimmten Mitgliedstaaten (Arten des Anhangs II/B). Verschiedene Wiesenlimikolen wie Kiebitz, Uferschnepfe und Großer Brachvogel fallen in den Anhang II/B und sind somit legal u. a. in verschiedenen Staaten des Mittelmeerraumes bejagbar. Der Bund hat, unterstützt von den Ländern, in der Vergangenheit immer wieder betont, dass er eine Bejagung von Vogelarten, die sich in einem schlechten Erhaltungszustand befinden, für nicht vereinbar mit Artikel 7 Abs. 1 der EU-Richtlinie 79/409/EWG hält. Er hat dabei explizit auf Arten wie Großer Brachvogel, Bekassine, Kiebitz oder Goldregenpfeifer hingewiesen und betont, dass mit der Jagd auf diese Arten die im eigenen Land durchgeführten Schutzbemühungen konterkariert werden. Leider teilt die EU-Kommission die Rechtsauffassung zu Artikel 7 der Vogelschutzrichtlinie nicht. Sie versucht stattdessen, in Einzelfällen „Jagdmoratorien“ mit den Mitgliedstaaten zu vereinbaren, oder wirbt für Artenaktionspläne (Single Species Action Plans), die die durch die Jagd erfolgten Entnahmen ausgleichen sollen. Die Bundesregierung wird auch weiterhin auf ein Ende der Bejagung gefährdeter Wiesenlimikolen in anderen EU-Staaten drängen. Niedersächsischer Landtag – 18. Wahlperiode Drucksache 18/3489 5 Literatur H. Andretzke (2016): Prädationsmanagement auf den Ostfriesischen Inseln im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer. Vortrag im Rahmen der Fachtagung der laufenden LIFE-Projekte zum Wiesenvogelschutz in NRW, Schleswig-Holstein und Niedersachsen „Prädationsmanagement im Wiesenvogelschutz“ am 09./10.03.2016 in Kleve. H. Belting & C. Peerenboom (2016): LIFE-Projekt „Wiesenvögel“ - Wiesenvogelschutz und Prädationsmanagement in Niedersachsen. Vortrag im Rahmen der Fachtagung der laufenden LIFE-Projekte zum Wiesenvogelschutz in NRW, Schleswig-Holstein und Niedersachsen „Prädationsmanagement im Wiesenvogelschutz“ am 09./10.03.2016 in Kleve. A.Berg, Lindberg, T. & K.G. Källebrink (1992): Hatching success of Lapwings on Farmland: Differences between habitats and colonies of different sizes. Journal of Animal Ecology 61: 469-476. M. Boschert (2008): Gelegeschutz beim Großen Brachvogel. Erfahrungen beim Einsatz von Elektrozäunen am badischen Oberrhein. Naturschutz und Landschaftsplanung 40: 346-352. O. Brandsma (2002): Invloed van de Vos op de weidevogelstand in het reservaatsgebied Giethoorn -Wanneperveen. De Levende Natuur 103: 126-131. H. Düttmann, Lettau, K. & A. Barkow (2007): Can noxious odours effectively protect clutches of ground-nesting birds? Ardea 95: 267-274. M. Holy & H. Belting (2012): Prädatorenmanagement-Maßnahmen im Feuchtgrünland der Dümmerniederung . Vortrag im Rahmen der NNA-Fachtagung „Prädationsmanagement als Artenschutzstrategie “ am 05.12.2012 in Schneverdingen. K. Fletcher, Aebischer, N., Baines, D., Foster, R. & A. Hoodyless (2010): Changes in breeding success and abundance of ground‐nesting moorland birds in relation to the experimental deployment of legal predator control. Journal of Applied Ecology 47: 263-272. T. Langgemach & J. Bellebaum (2005): Prädation und der Schutz bodenbrütender Vogelarten in Deutschland. Vogelwelt 126: 259-298. R. Kentie, Both, C., Hooijmeijer, J. & T. Piersma (2015): Management of modern agricultural landscapes increases nest predation rates in Black‐tailed Godwits Limosa limosa. Ibis 157: 614-625. J. Mulder (2016): Populationsbiologie und Fuchsmanagement anhand Forschungsbeispiele in den Niederlanden. Vortrag im Rahmen der Fachtagung der laufenden LIFE-Projekte zum Wiesenvogelschutz in NRW, Schleswig-Holstein und Niedersachsen „Prädationsmanagement im Wiesenvogelschutz “ am 09./10.03.2016 in Kleve. Niedersächsisches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (2018): Wild und Jagd. Landjagdbericht 2017/18. Hannover. M. Roodbergen, van der Werf, B. & H. Hötker (2012): Revealing the contributions of reproduction and survival to the Europe-wide decline in meadow birds: review and meta-analysis. Journal of Ornithology 153: 53-74. L. Schifferli, Spaar, R. & A. Koller (2006): Fence and plough for Lapwings: Nest protection to improve nest and chick survival in Swiss farmland. Osnabr. Naturwiss. Mitt. 32: 123-129. (Verteilt am 15.04.2019) Drucksache 18/3489 Kleine Anfrage zur schriftlichen Beantwortung gemäß § 46 Abs. 1 GO LT mit Antwort der Landesregierung Anfrage der Abgeordneten Miriam Staudte und Christian Meyer (GRÜNE) Antwort des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz Welchen Stellenwert besitzt die Fuchsjagd im Rahmen des Wiesenvogelschutzes?