Niedersächsischer Landtag – 18. Wahlperiode Drucksache 18/5246 1 Kleine Anfrage zur schriftlichen Beantwortung gemäß § 46 Abs. 1 GO LT mit Antwort der Landesregierung Anfrage der Abgeordneten Susanne Victoria Schütz, Björn Försterling und Sylvia Bruns (FDP) Antwort des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur namens der Landesregierung Stand der Entwicklung des Kulturerbe-Portals „kulturerbe.niedersachsen“ Anfrage der Abgeordneten Susanne Victoria Schütz, Björn Försterling und Sylvia Bruns (FDP), eingegangen am 24.10.2019 - Drs. 18/4957 an die Staatskanzlei übersandt am 30.10.2019 Antwort des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur namens der Landesregierung vom 02.12.2019 Vorbemerkung der Abgeordneten Unter der Domaine kulturerbe.niedersachsen.de sind Digitalisate von kulturellem Erbe in Niedersachsen aufzufinden. Mit der 2013 geschlossenen Kooperationsvereinbarung von Bibliotheken, Archiven und Museen des Landes Niedersachsen wurde ein gemeinsames Internetangebot dieser Institutionen auf den Weg gebracht. In der „Kooperationsvereinbarung zur Plattform kulturerbe .niedersachsen.de“ heißt es: „Die Partner verpflichten sich, … das Angebot kontinuierlich zu pflegen (inhaltliche Aktualisierung, technischer Wandel, Rechtskonformität) und auszubauen und einander mit Erfahrungen und Expertise zu unterstützen.“ Die entstehenden Kosten sind laut Kooperationsvereinbarung von jedem Partner selbst zu tragen (https://kulturerbe.niedersachsen. de/ resources/themes/kuni2/download/Kooperationsvereinbarung.pdf). Dabei ist das Kulturerbe-Portal nicht das einzige Angebot des Landes dieser Art. Unter anderem bieten die Künstlerdatenbank und das Nachlassarchiv Niedersachsen sowie der Denkmalatlas Niedersachsen bereits weiteren Quellen zur Recherche/ https://www.mwk.niedersachsen.de/startseite/ aktuelles/presseinformationen/kulturerbe-niedersachsen-de-2-0-181282.html. Vorbemerkung der Landesregierung Die Fragen 4 bis 7 können aufgrund des kurzen zeitlichen Vorlaufs nur in Bezug auf die landeseigenen Institutionen beantwortet werden. 1. Welche landeseigenen oder vom Land geförderten Institutionen stellen Inhalte für das Kulturerbe-Portal zur Verfügung? Folgende landeseigene bzw. vom Land Niedersachsen geförderte Institutionen stellen Inhalte für das Kulturerbe-Portal zur Verfügung: 1. Niedersächsische Landesmuseen – Alle sechs Landesmuseen haben sich im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung u. a. dazu verpflichtet, eigene Digitalisate und Metadaten ihrer Sammlungsobjekte in das Kulturerbeportal einzubringen. 2. Institutionell geförderte Museen – Museumsdorf Cloppenburg - Niedersächsisches Freilichtmuseum, – Weltkulturerbe Rammelsberg Goslar. Niedersächsischer Landtag – 18. Wahlperiode Drucksache 18/5246 2 3. Niedersächsisches Landesarchiv 4. Bibliotheken – Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek Landesbibliothek Hannover, – Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel, – Landesbibliothek Oldenburg, – Universitätsbibliothek TU Braunschweig, – Bibliotheks- und Informationssystem der Universität Oldenburg, – Staats-und Universitätsbibliothek Göttingen, – Technische Informationsbibliothek (TIB). 5. Einrichtungen von Universitäten – Institut für Historische Landesforschung (IHLF) der Universität Göttingen 2. Wie unterscheiden sich kulturerbe.niedersachsen, der Denkmalatlas Niedersachsen, die Künstlerdatenbank und das Nachlassarchiv Niedersachsen voneinander? Das Portal Kulturerbe Niedersachsen steht für ein gemeinsames Internetangebot von Bibliotheken, Archiven und Museen und anderer Kultureinrichtungen des Landes Niedersachsen. Das Portal bietet der interessierten Öffentlichkeit einen direkten Zugang in multimedialer Form zu ausgewählten digital erfassten Kulturgütern des Landes. Somit wird eine virtuelle Zusammenführung verschiedenartigster Bestände unterschiedlicher Bibliotheken, Archive, Museen und anderer Kultureinrichtungen geschaffen. Der Denkmalatlas Niedersachsen wird auf der Basis des bestehenden Fachinformationssystems vom Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege erarbeitet. Es handelt sich dabei um ein mehrstufiges System, das in den nächsten fünf Jahren für alle interessierten Bürgerinnen und Bürger die niedersächsischen Kulturdenkmale vorstellen wird. Dabei sind im Vorfeld insbesondere die Belange der privaten Eigentümer abzuklären und abzustimmen. „Künstlerdatenbank und Nachlassarchiv Niedersachsen“ ist ein Internet-Portal mit Datenbank, in die in Niedersachsen tätige Künstlerinnen und Künstler ihre eigenen Werke als digitalen Nachlass einpflegen können, um so - frei zugänglich - für die Öffentlichkeit sichtbar zu werden und auch langfristig sichtbar zu bleiben. Das Portal ist mit dem Kulturerbeportal verlinkt und ist ebenso wie das Kulturerbeportal und der Denkmalatlas technisch bei der Verbundzentrale des Gemeinsamen Bibliotheksverbundes Göttingen (VZG) angesiedelt. Technischer Anbieter des Kulturerbeportals ebenso wie des verlinkten Portals „Künstlerdatenbank und Nachlassarchiv“ sowie des zukünftig zu verlinkenden Portals „Denkmalatlas Niedersachsen“ ist die Verbundzentrale des GBV (VZG), Landesbetrieb des Landes Niedersachsen § 26 LHO. Die VZG ist eine rechtlich unselbstständige Einrichtung der Landesverwaltung des Landes Niedersachsen mit Sitz in Göttingen. Die Dienst- und Rechtsaufsicht wird vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur, Hannover, ausgeübt. 3. An welchen Stellen sieht die Landesregierung Möglichkeiten, Digitalisate für mehrere dieser Portale zu nutzen, und wie werden die Möglichkeiten bereits genutzt? Grundsätzliches Ziel des Gesamtkonzepts Kulturerbe Niedersachsen ist es, Digitalisate nicht nur im Portal selbst zur Verfügung zu stellen, sondern sie auch für andere Anwendungen, besonders in Infrastrukturen für Forschung und Lehre, verfügbar zu machen. Daher werden die Daten und digitalen Medien der niedersächsischen Fachportale wie der „Künstlerdatenbank und Nachlassarchiv Niedersachsen“, des „Virtuellen Münzkabinetts KENOM“, des „Virtuellen Kupferstichkabinetts“ sowie des „Portals der Wissenschaftlichen Sammlungen der Universität Göttingen“ nicht direkt in den Datenbestand des Portals integriert, sondern diese Bestände Niedersächsischer Landtag – 18. Wahlperiode Drucksache 18/5246 3 sind über eine neu entwickelte Suchfunktion, das sogenannte Kulturgetriebe, direkt im Portal Kulturerbe Niedersachsen recherchierbar. Außerdem sind die digitalen Inhalte der Deutschen Digitalen Bibliothek über die DDB-API mit eingebunden . In einem nächsten Schritt soll das Portal mit weiteren Datenquellen in Niedersachsen, wie dem in Entwicklung befindlichen Denkmalatlas Niedersachsen, verknüpft werden. Die recherchierten Metadaten und digitalen Medien können direkt über das International Image Interoperability Framework (IIIF) im Portal präsentiert werden. Das IIIF ermöglicht eine Interoperabilität und einen institutionsübergreifenden Austausch digitaler Objekte sowie ihre standortunabhängige Darstellung in unterschiedlichsten Viewern und sonstigen Präsentationslösungen. Metadaten und digitale Medien aus dem Bestand des Portals Kulturerbe Niedersachsen können ebenfalls über die angebotene IIIF-Schnittstelle in andere Forschungsinfrastrukturen eingebunden werden. Die IIIF-API erlaubt es z. B., Bildbereiche persistent zu adressieren , Digitalisate in eigene Forschungsumgebungen zu laden, Vergleichsansichten aus mehreren Portalen zu generieren sowie eigene Kollektionen zu erstellen. Die Interoperabilität und die Nachnutzbarkeit der im Portal Kulturerbe Niedersachsen eingestellten digitalen Objekte sind somit gewährleistet . 4. Wie viele VZE wurden für die Aufgaben der Digitalisierung der Bestände in den einzelnen Institutionen, welche Inhalte für das Kulturerbe-Portal zur Verfügung stellen, in den vergangenen sechs Jahren geschaffen (bitte differenzieren nach Institution, neugeschaffenen oder umgewidmeten Stellen)? Niedersächsische Landesmuseen Oldenburg (NLMO) Die Niedersächsischen Landesmuseen Oldenburg haben für die Digitalisierung der Bestände keine neu geschaffenen oder umgewidmeten Stellen. Digitalisierungsmaßnahmen wurden mit vorhandenem Personal im Rahmen der Möglichkeiten umgesetzt . Niedersächsisches Landesmuseum Hannover (NLMH) Das Niedersächsische Landesmuseum finanziert das Personal für die Digitalisierung der Bestände aus der Erhöhung der allgemeinen Zuweisungen seit dem Haushaltsjahr 2018. Hierbei handelt es sich im Einzelnen um folgende Stellenveränderungen: 1. „Datenbankadmin, Kulturerbeportal, Digitalisierung“: Vom 01.03.2017 bis 30.09.2018 50 % E9 befristet. Seit 01.10.2018 mit 35 Wochenstunden entfristet. 2. „Scannen“: April bis Dezember 2019, 50 % (E6). 3. „Sammlungsverwaltung Ethnologie“: Aufstockung seit 2017 um 25 % (E6). Niedersächsische Landesmuseen Braunschweig (NLMB) Die NLMB haben im HAUM im Kupferstichkabinett folgende Stellen neu geschaffen: – Eine VZE E13 (VZE 1,0) befristet im Jahr 2017 für sechs Monate aus Eigenmitteln. Inhaltlich erfolgte die Erarbeitung von wissenschaftlichen sammlungsbezogenen Erschließungsstandards für die Katalogisierung und Online-Publikation von Sammlungsobjekten. Darüber hinaus wurde die Entwicklung neuer Module für die zentrale Verwaltung des Leihverkehrs (Leihabgaben und - annahmen) sowie des Ausstellungsbetriebes innerhalb der Sammlungsdatenbank in Vorbereitung der Arbeitsgrundlagen für die Besetzung der 2018 neugeschaffenen Stelle des Registrars im HAUM vorgenommen. Die Personalausgaben betrugen 37 799,08 Euro. – Im Rahmen mehrerer drittmittelfinanzierter Digitalisierungsprojekte wurden im Kupferstichkabinett ferner zeitlich befristete Stellen mit unterschiedlicher Laufzeit geschaffen. Für die nach Projekten und Tätigkeitsbereichen aufgeschlüsselte Übersicht siehe Antwort zur Frage 5. – Nach dem ruhestandsbedingten Ausscheiden der langjährig mit 0,1 VZE für die Datenbankadministration der Sammlungsdatenbank zuständigen Mitarbeiterin erfolgen Administration und Niedersächsischer Landtag – 18. Wahlperiode Drucksache 18/5246 4 Pflege der Museumsdatenbank derzeit durch eine zeitlich befristet angestellte Mitarbeiterin (0,7 VZE, 01.08.2019 bis 31.12.2020), deren hauptsächliche Aufgabe die systematische redaktionelle Vorbereitung der durch Bestandskataloge erschlossenen Werkgruppen für die sukzessive Veröffentlichung im Kulturerbeportal und der DDB ist. Niedersächsisches Landesarchiv Das Niedersächsische Landesarchiv arbeitet seit mehr als zehn Jahren an der Digitalisierung seiner Bestände (Karten, Urkunden und Akten), um sie u. a. als Schutzmedien und im Verbund mit den Erschließungsangaben im Archivinformationssystem (Arcinsys) bereitzustellen. Für diese Aufgabe wurde zusätzlich zu der bereits seit längerem eingesetzten 1,0 VZE in den vergangenen sechs Jahren durch interne Umschichtung eine weitere VZE für diese Aufgabe nutzbar gemacht. Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek Landesbibliothek Hannover: Umwidmung von 5,8 VZE innerhalb der letzten sechs Jahre. Landesbibliothek Oldenburg Umwidmung von 1,0 VZE für Digitalisierungsaufgaben. Universitätsbibliothek TU Braunschweig Bereits vor 2014 wurden 2 VZE für Digitalisierungsaufgaben umgewandelt. Bibliotheks- und Informationssystem der Universität Oldenburg Keine neu geschaffenen oder umgewidmeten Stellen. Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel Eine umgewidmete Stelle. Technische Informationsbibliothek (TIB) Umwidmung von 8 VZE für Digitalisierungsaufgaben. Staats-und Universitätsbibliothek Göttingen Das Göttinger Digitalisierungszentrum wurde vor dem Abfragezeitraum zunächst durch Drittmittel aufgebaut und durch Umwandlung von Stellen verstetigt. Institut für Historische Landesforschung (IHLF) der Universität Göttingen Keine neu geschaffenen oder umgewidmeten Stellen. 5. In welcher Höhe wurden den einzelnen Institutionen, welche Inhalte für das Kulturerbe- Portal zur Verfügung stellen, in den vergangenen sechs Jahren zusätzliche Mittel für die Digitalisierung der Bestände zur Verfügung gestellt (bitte differenzieren nach Institution und Verwendungszweck)? Niedersächsische Landesmuseen Oldenburg (NLMO) Keine Sondermittel erhalten. Niedersächsisches Landesmuseum Hannover (NLMH) Keine Sondermittel erhalten. Niedersächsischer Landtag – 18. Wahlperiode Drucksache 18/5246 5 Niedersächsische Landesmuseen Braunschweig (NLMB) Zusätzliche Mittel für die Digitalisierung der Bestände wurden in folgender Höhe zur Verfügung gestellt : 1. Projekt „Virtuelles Zeichnungskabinett“ (01.12.2012 bis 15.06.2017) Die digitale Erschließung und Fotografie ausgewählter Bestände im Kupferstichkabinett des HAUM erfolgte im Rahmen drittmittelfinanzierter Projekte mit zeitlich befristet beschäftigten Projekt- Mitarbeiterinnen und -Mitarbeitern sowie externen Dienstleistern für den Bereich Konservierung und Softwareentwicklung. Projektziel: Digitale Erschließung der Handzeichnungssammlung des HAUM (rund 11 000 Blätter). Förderung: Deutsche Forschungsgesellschaft (DFG). Bewilligte Personalmittel gesamt: 169.300 Euro. 2. Forschungsverbund „Kupferstichkabinett Online“ (2014 bis 2019) Partner: Herzog Anton Ulrich-Museum, Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel, Georg-August-Universität Göttingen (Kunstgeschichtliches Seminar), Philipps-Universität Marburg (Dt. Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte (DDK). Projektziel: Digitale Erschließung von 40 000 druckgraphischen Blättern von der Frühen Neuzeit bis zum beginnenden 19. Jh. (italienische, niederländische, englische und französische Schule) aus dem Bestand des Kupferstichkabinetts und Bereitstellung über die Forschungsplattform „Virtuelles Kupferstichkabinett“. Förderung: MWK aus Mitteln des Niedersächsischen Vorab der VolkswagenStiftung. Bewilligte Personalmittel gesamt: 1.078.850 Euro. Niedersächsisches Landesarchiv Das Niedersächsische Landesarchiv hat für die Digitalisierung seiner Bestände in den vergangenen sechs Jahren keine zusätzlichen Mittel erhalten. Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek Landesbibliothek Hannover Digitalisierung Hannoverscher Adressbücher 29.999,09 Euro Digitale Rekonstruktion von Textzusammenhängen (= Leibniz-Schnipselprojekt) 325.219,60 Euro MWK-Förderungen: – Digitalisierung Kapselkatalog 93.170,00 Euro – Altkartenkatalogisierung 53.470,00 Euro – Anteil Koop.projekt – Altkartendigitalisierung 50.820,00 Euro Summe: 552.678,69 Euro Landesbibliothek Oldenburg Digitalisierung Jahrbücher Ol. Münsterland 4.147,48 Euro Digitalisierung Theaterzettel 33.302,46 Euro DFG-Projekt VD 18 (Verzeichnis Deutscher Drucke 18. Jhd.) 87.011,00 Euro Digitalisierung historischer Zeitungen 10.980,00 Euro Zuschüsse MWK zu VD 18 45.000,00 Euro Förderungen MWK zur Retrokonversion Zettelkatalog 190.000,00 Euro Gemeinschaftsprojekt mit HAB und GWLB Altkartendigital 58.520,00 Euro Summe: 428.970.00 Euro Niedersächsischer Landtag – 18. Wahlperiode Drucksache 18/5246 6 Bibliotheks- und Informationssystem der Universität Oldenburg Es wurden keine zusätzlichen Mittel zur Verfügung gestellt. Universitätsbibliothek TU Braunschweig DFG Förderprogramm Fachinformationsdienste für die Wissenschaft 21.627,00 Euro Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel: Helmstedter Drucke (DFG) 10.400,00 Euro VD 17 Mainstream (Verzeichnis Deutscher Drucke 17. JHD) 94.900,00 Euro Lüneburger Handschriften (DFG) 26.600,00 Euro Kupferstichkabinett online (Nds. VW-Vorab) 59.700,00 Euro Alchemie (DFG) 83.100,00 Euro VD 17 Digital (DFG) 270.000,00 Euro Philipp Hainhofer (DFG) 19.200,00 Euro Bodleian Library Oxford 67.500,00 Euro Selbstzeugnisse MWK PRO*Niedersachsen 10.800,00 Euro Summe: 768.100,00 Euro Staats-und Universitätsbibliothek Göttingen: Bestandsschutzdigitalisierung (MWK) 100.000,00 Euro Projektdigitalisierung VD17 III (DFG) 250.000,00 Euro Projektdigitalisierung VD17 Mainstream (DFG) 380.000,00 Euro Projektdigitalisierung VD18 (DFG) I-III 542.000,00 Euro Projektdigitalisierung Fachinformationsdienst Mathematik 20.000,00 Euro Projektdigitalisierung Fachinformationsdienst Geologie der festen Erden 46.000,00 Euro Digitalisierung Thaer-Bibliothek 13.000,00 Euro Summe: 1.351.000,00 Euro Technische Informationsbibliothek (TIB): Sachkosten (vom BMBF) für das Projekt DELFT (Digitalisierung von 1953 Filmen der ethnologischen Sammlung des ehem. Instituts für den wissenschaft lichen Film) 199.701,18 Euro 6. In welcher Höhe waren Investitionen für technische Neuanschaffungen der einzelnen Institutionen, welche Inhalte für das Kulturerbe-Portal zur Verfügung stellen, in den vergangenen sechs Jahren nötig, und wie wurden diese finanziert? Niedersächsische Landesmuseen Oldenburg (NLMO) Für das LMO ist eine noch auszuführende Umstellung der Datenbank auf eMuseumPlus erforderlich , um eine Schnittstelle zum Kulturerbeportal schaffen zu können. Der Kostenbedarf hierfür liegt bei rund 19 000 Euro. Das LMO beschafft momentan mit der Software Adlib Collections Museum von der Firma Axiell eine neue Software zur Digitalisierung und Verwaltung der Sammlungsbestände, die eine Schnittstelle zum Kulturerbeportal ermöglicht. Die Kosten belaufen sich insgesamt auf rund 40 000 Euro und Niedersächsischer Landtag – 18. Wahlperiode Drucksache 18/5246 7 werden über eine Sonderzuweisung durch das MWK finanziert. Die Investition ist noch nicht abgeschlossen . Niedersächsisches Landesmuseum Hannover (NLMH) Das NLMH hat aus Eigenmitteln einen Buch-/Dokumentenscanner, einen KB-Diascanner und einen Flachbrettscanner (ca. 34 000 Euro), diverse Kameras und Lichttechnik für die Objektfotographie (ca. 20 000 Euro), kalibrierte Bildschirme und größere Rechner zur Bildbearbeitung (ca. 8 000 Euro ), angeschafft. Niedersächsische Landesmuseen Braunschweig (NLMB) Projekt „Virtuelles Zeichnungskabinett“ (2012 bis 2017): Sachmittel gesamt: 20.721,49 Euro. Forschungsverbund „Kupferstichkabinett Online“ (2014 bis2019): Sachmittel gesamt: 70.036,75 Euro. Sonstige Investitionen für technische Neuanschaffungen im Kontext der Digitalisierung (2012 bis 2019): Sachmittel gesamt: 62.703,10 Euro. Niedersächsisches Landesarchiv Das Niedersächsische Landesarchiv hat in den vergangenen sechs Jahren in technische Neuanschaffungen (vor allem das erforderliche Storagesystem und die Kameratechnik) ca. 130 000 Euro aus dem laufenden Budget (§ 17 a LHO) investiert. Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek Landesbibliothek Hannover Bibliothekshaushalt 240.024,67 Euro Bibliothekssondermittel MWK 77.500,00 Euro Landesbibliothek Oldenburg Bibliothekshaushalt 75.725,30 Euro Bibliothekssondermittel MWK 84.500,00 Euro Universitätsbibliothek TU Braunschweig Es wurden Sachmittel in Höhe von 48.753,07 Euro aus dem Universitätshaushalt verausgabt. Bibliotheks- und Informationssystem der Universität Oldenburg Es wurden keine Investitionen in technische Geräte für die Digitalisierung vorgenommen. Technische Informationsbibliothek (TIB) Es wurden Sachmittel in Höhe von 647.999,30 Euro aus dem TIB-Haushalt verausgabt. Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel Bibliothekssondermittel MWK 864.500,00 Euro Forschungsverbund MWW (Bund) 187.100,00 Euro Staats-und Universitätsbibliothek Göttingen Bibliothekshaushalt 208.595,96 Euro Sondermittel des MWK 26.204,78 Euro Sondermittel des MI 76.741,91 Euro Institut für Historische Landesforschung (IHLF) der Universität Göttingen Es wurden keine zusätzlichen Mittel zur Verfügung gestellt. Niedersächsischer Landtag – 18. Wahlperiode Drucksache 18/5246 8 7. Welchen Personal- und Mittelbedarf sieht die Landesregierung zur Digitalisierung der Bestände als notwendig an, und wie bildet sich diese Aufgabe in den Mittelzuweisungen des Haushaltes 2020 ab? Die Digitalisierung nimmt auch in der kulturellen Welt und damit in der Realität der Bibliotheken, Museen, Archive und anderer Kultureinrichtungen einen immer größeren Raum ein. Da bei weitem nicht sämtliches Kulturgut der vergangenen Jahrhunderte im Original gerettet werden kann, bietet die Digitalisierung ganz neue Möglichkeiten, diese vergehenden Schätze dauerhaft für die Nachwelt zu sichern und sichtbar zu machen. Ebenso bietet z. B. das Kulturerbeportal mit seinen vielen Digitalisaten ganz neue Möglichkeiten, Kulturschätze den Nutzerinnen und Nutzern des Internets näher zu bringen. Vor diesem Hintergrund ist die Digitalisierung als dauerhafter Prozess zu betrachten, der bei jeder Kultureinrichtung mitgedacht wird. Allerdings sind die örtlichen Anforderungen und Herausforderungen für Digitalisierung z. B. aufgrund unterschiedlicher baulicher und technischer Gegebenheiten und der jeweiligen Aufgaben der Einrichtungen so verschieden, dass der individuelle Bedarf an Personal und Mitteln für Digitalisierung nicht pauschal erhoben werden kann. So sind für die Landesmuseen beispielsweise im Rahmen des Haushaltes 2020 keine zusätzlichen Personal- und/oder Sachmittel zur Digitalisierung der Bestände vorgesehen. Allein für das Niedersächsische Landesmuseum Hannover wären jedoch zur „vollständigen“ Grunddigitalisierung ihrer Sammlungen, Bildbestände, Akten etc. derzeit ca. 30 Personenjahre notwendig. Für das Niedersächsische Landesarchiv ist die Erstellung von Schutzmedien (Digitalisierung) nur eine der gesetzlichen Kernaufgaben, die im Rahmen des zur Verfügung gestellten Budgets wahrzunehmen ist. Angesichts des Umfangs des unter archivfachlichen Gesichtspunkten zu digitalisierenden analogen Archivgutes ist dies eine Aufgabe, die grundsätzlich nur über einen langen Zeitraum geleistet werden kann. Mittel und Stellen, die für verschiedene überholte Aufgaben nicht mehr benötigt werden, fließen beispielsweise in den Bibliotheken bereits jetzt in die Digitalisierung. Selbstverständlich werden diese Prozesse vom Land, soweit möglich, unterstützt und auch durch Projekt- und Investitionsmittel begleitet. Insbesondere an den Landesbibliotheken gab es in den letzten Jahren erhebliche Modernisierungsmaßnahmen . Die GWLB wurde bis 2016 für über 11 Millionen Euro weitgehend saniert , die LBO erhielt für rund 1 Million Euro 2017 ein neues Lern- und Informationszentrum, an der HAB wurde für rund 900 000 Euro die EDV-Ausstattung verbessert. Große Baumaßnahmen an der HAB stehen an. Auch die Sachhaushalte der Landesbibliotheken wurden ab 2019 spürbar dauerhaft angehoben. Beispielhaft zu erwähnen ist im Bibliotheksbereich auch der Aufbau einer verteilten Digitalen Landesbibliothek der niedersächsischen Landesbibliotheken. Hier fördert das Land ein Pilotprojekt zur Altkartendigitalisierung mit insgesamt 420 000 Euro in den Jahren 2019 bis 2021. Ebenso werden Landesbibliotheken z. B. bei der Digitalisierung ihrer Kataloge unterstützt. Die staatlichen und nichtstaatlichen Kultureinrichtungen in Niedersachsen setzen die Digitalisierung ihrer Bestände im Rahmen ihrer finanziellen und personellen Möglichkeiten mit sehr großem Engagement um. In Bezug auf das Kulturerbeportal nimmt die VZG eine wichtige Rolle ein, indem sie die Kultureinrichtungen bei der Digitalisierung und Sichtbarmachung ihrer Bestände unterstützt. Für eine deutliche Intensivierung und Beschleunigung und im Sinne einer kontinuierlichen Weiterentwicklung der Digitalisierung der Bestände der staatlichen und nichtstaatlichen Kultureinrichtungen in Niedersachsen sind weitere Fördermittel erforderlich. (Verteilt am 05.12.2019) Kleine Anfrage zur schriftlichen Beantwortung gemäß § 46 Abs. 1 GO LTmit Antwort der Landesregierung Anfrage der Abgeordneten Susanne Victoria Schütz, Björn Försterling und Sylvia Bruns (FDP) Antwort des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur namens der Landesregierung Stand der Entwicklung des Kulturerbe-Portals „kulturerbe.niedersachsen“