LANDTAG NORDRHEIN-WESTFALEN 16. Wahlperiode Drucksache 16/10940 01.02.2016 Datum des Originals: 01.02.2016/Ausgegeben: 04.02.2016 Die Veröffentlichungen des Landtags Nordrhein-Westfalen sind einzeln gegen eine Schutzgebühr beim Archiv des Landtags Nordrhein-Westfalen, 40002 Düsseldorf, Postfach 10 11 43, Telefon (0211) 884 - 2439, zu beziehen. Der kostenfreie Abruf ist auch möglich über das Internet-Angebot des Landtags Nordrhein-Westfalen unter www.landtag.nrw.de Antwort der Landesregierung auf die Kleine Anfrage 4199 vom 1. Januar 2016 des Abgeordneten Gregor Golland CDU Drucksache 16/10637 Suizide von Polizistinnen und Polizisten in 2015 Der Minister für Inneres und Kommunales hat die Kleine Anfrage 4199 mit Schreiben vom 1. Februar 2016 namens der Landesregierung beantwortet. Vorbemerkung der Kleinen Anfrage Die Landesregierung hat meine Kleine Anfrage 3311 in Bezug auf Suizide von Polizeibeamten in der Drucksache 16/8676 für die Jahre 2010-2014 beantwortet. 41 Beamte hatten sich in dem Zeitraum selbst das Leben genommen. In 28 Fällen geschah dies mit der Dienstwaffe und teilweise sogar im Dienstgebäude. Diese fast doppelt so hohe Selbstmordquote im Vergleich zur Gesamtbevölkerung ist erschreckend. Der Polizeiberuf ist sehr stressig und verlangt eine hohe physische wie auch psychische Belastbarkeit. Soziale, familiäre und wirtschaftliche Probleme können hinzukommen. Offenbar wird die Belastung in vielen Fällen zu groß. Leider war die Landesregierung nicht in der Lage, die Motive der Polizisten darzustellen. Nur wenn man die Motive kennt, kann man jedoch gegensteuern und den Menschen in Not gegebenenfalls helfen. LANDTAG NORDRHEIN-WESTFALEN - 16. Wahlperiode Drucksache 16/10940 2 1. Wie viele Selbstmorde gab es 2015 bei der Polizei in Nordrhein-Westfalen? (Bitte die Fälle einzeln auflisten nach Datum, Kreispolizeibehörde, Ort, Todesart, ggf. weitere Ermittlungsergebnisse und Motive) Im Jahr 2015 sind in Nordrhein-Westfalen 3 Polizeivollzugsbeamtinnen und -beamte durch Suizid aus dem Leben geschieden. Im Einzelnen stellt sich das wie folgt dar: Datum Behörde Todesart Örtlichkeit Motiv 2015 09.06. KPB Steinfurt Gasaustritt Wohnumfeld unbekannt 13.10. PP Aachen Gasaustritt Wohnumfeld unbekannt 14.10. KPB Märkischer Kreis Schienensuizid Öffentlicher Raum privat 2. In wie vielen Fällen befanden sich die Personen in psychologischer Betreuung bzw. hatten sich an andere Vertrauensstellen bei der Polizei gewandt? Diese Angaben können leider nicht gemacht werden, da die gewünschten Fallzahlen nicht erhoben werden bzw. datenschutzrechtliche Aspekte zu wahren sind. 3. Wie werden Familien, die vom Suizid eines Angehörigen betroffen sind, durch die Polizei in Nordrhein-Westfalen begleitet und betreut? Das psychosoziale Unterstützungsteam der Polizei Nordrhein-Westfalen (PSU Team Polizei NRW) betreut Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ggf. deren Angehörige nach besonders belastenden Ereignissen. Hierzu zählen insbesondere auch Suizide von Polizeiangehörigen. Das PSU Team Polizei NRW kann im Bedarfsfall durch die einsatzführende bzw. die personalführende Behörde der Betroffenen angefordert werden. Darüber hinaus können Betroffene, Vorgesetzte und Dritte das PSU Team Polizei NRW im Bedarfsfall auch unmittelbar kontaktieren. Die konkrete Anzahl der Einsätze des PSU Teams Polizei NRW im Jahr 2015 werden dem Ministerium für Inneres und Kommunales Nordrhein-Westfalen kalenderjährlich zum 1. Februar gemeldet und liegen somit noch nicht vor. Nordrhein-Westfalen Drucksache 16/10940