LANDTAG NORDRHEIN-WESTFALEN 16. Wahlperiode Drucksache 16/11532 21.03.2016 Datum des Originals: 18.03.2016/Ausgegeben: 24.03.2016 Die Veröffentlichungen des Landtags Nordrhein-Westfalen sind einzeln gegen eine Schutzgebühr beim Archiv des Landtags Nordrhein-Westfalen, 40002 Düsseldorf, Postfach 10 11 43, Telefon (0211) 884 - 2439, zu beziehen. Der kostenfreie Abruf ist auch möglich über das Internet-Angebot des Landtags Nordrhein-Westfalen unter www.landtag.nrw.de Antwort der Landesregierung auf die Kleine Anfrage 4500 vom 23. Februar 2016 der Abgeordneten Christina Schulze Föcking CDU Drucksache 16/11255 Studie zum Ausstoß von Bioaerosolen schweinehaltender Betriebe Der Minister für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz hat die Kleine Anfrage 4500 mit Schreiben vom 18. März 2016 namens der Landesregierung beantwortet. Vorbemerkung der Kleinen Anfrage Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen hat eine Studie zum Ausstoß von Bioaerosolen schweinehaltender Betriebe erstellt. Untersucht wurde die Abluft von zehn landwirtschaftlichen Betrieben. Veröffentlicht wurden die Ergebnisse in der Fachzeitschrift „Gefahrstoffe. Reinhaltung der Luft“ in der Ausgabe Januar/Februar 2016. Eine weitere Veröffentlichung im Zuständigkeitsbereichs des Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz ist bislang nicht erfolgt 1. Wann wird die Studie vom Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz veröffentlicht? Die Ergebnisse der Untersuchungen an 10 verschiedenen Mastschweineställen, die im Rahmen eines Forschungs- und Entwicklungsvorhabens (F+E-Vorhaben) gemeinsam mit der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) durchgeführt wurden, wurden anonymisiert in der Ausgabe 1/2 (2016) der Zeitschrift „Gefahrstoffe-Reinhaltung der Luft“ veröffentlicht . Die Veröffentlichung ist im Internetauftritt des LANUV unter www.lanuv.nrw.de abrufbar. 2. Inwieweit wird eine Publikation der Rohdaten erfolgen? LANDTAG NORDRHEIN-WESTFALEN - 16. Wahlperiode Drucksache 16/11532 2 Jeder der an der Studie beteiligten Landwirte erhielt einen Messbericht mit den ausschließlich an seinem Stall ermittelten Messergebnissen. Darüber hinaus ist eine Publikation der Rohdaten nicht beabsichtigt. 3. Welche genauen Fragestellungen lagen der Studie zu Grunde? Für den vorbeugenden Gesundheitsschutz spielt die Bioaerosol-Thematik insbesondere bei Tierhaltungsanlagen eine bedeutende Rolle. Das LANUV ist maßgeblich an der Erweiterung und Ergänzung des aktuellen Kenntnisstandes beteiligt. Dazu zählt u.a. auch die Durchführung des o.g. F+E-Vorhabens. Das F+E-Vorhaben behandelte folgende Fragestellungen: Treten Antibiotika-resistente Bakterien in der Abluft von zwangsbelüfteten Schweinemastanlagen auf? Hierfür wurden die Zielorganismen Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA), resistente Enterococcus faecalis, Enterococcus faecium, Streptococcus spp. und Enterobacteriaceae ausgewählt. Welche Bakterien treten neben den bisher als Leitparameter für Schweinemastanlagen identifizierten Gattungen/Arten in der Abluft auf? Wie ist die Eignung der eingesetzten Nährmedien für die Kultivierung der zu untersuchenden Bakterien, die aus der Abluft gesammelt wurden? Ziel des F+E-Vorhabens war damit die Erfassung des Bakterienspektrums in der Abluft von Schweineställen sowie ob und in welchem Umfang MRSA sowie weitere antibiotikaresistente Bakterien, die für den Menschen gesundheitsrelevant sind, auftreten. Darüber hinaus sollten Informationen über die Eignung kommerziell erhältlicher Selektivnährböden zum quantitativen Nachweis der Zielorganismen gewonnen werden. 4. Die immissionsschutzrechtlichen Anforderungen an Tierhaltungsanlagen (Filtererlass NRW) sieht eine Berücksichtigung der Bioaerosolproblematik in Genehmigungsverfahren von Anlagen von Schweinen und Geflügel vor. Ergibt sich aus den Ergebnissen der Studie eine konkrete Gefährdung von Anwohnern im Umkreis von 350m um eine Schweinehaltung? Im Rahmen des F+E-Vorhabens wurde die Abluft der Tierhaltungsanlagen (d.h. emissionsseitig im Abluftkamin) auf Bakterien incl. antibiotikaresistente untersucht, d.h. nicht die Umgebung der Anlage (immissionsseitig). Die Frage einer konkreten Gefährdung von Anwohnerinnen und Anwohnern war nicht Gegenstand der Untersuchungen. 5. Welche Kosten sind für diese Studie angefallen? Für die Bearbeitung des Projektes sind Kosten für externe Dienstleistungen (Analytik) von 61.000.- € angefallen. Nordrhein-Westfalen Drucksache 16/11532