LANDTAG NORDRHEIN-WESTFALEN 16. Wahlperiode Drucksache 16/12027 19.05.2016 Datum des Originals: 18.05.2016/Ausgegeben: 24.05.2016 Die Veröffentlichungen des Landtags Nordrhein-Westfalen sind einzeln gegen eine Schutzgebühr beim Archiv des Landtags Nordrhein-Westfalen, 40002 Düsseldorf, Postfach 10 11 43, Telefon (0211) 884 - 2439, zu beziehen. Der kostenfreie Abruf ist auch möglich über das Internet-Angebot des Landtags Nordrhein-Westfalen unter www.landtag.nrw.de Antwort der Landesregierung auf die Kleine Anfrage 4687 vom 3. Juni 2016 des Abgeordneten Oskar Burkert CDU Drucksache 16/11798 Zahl der Substitutionen in Hamm Wortlaut der Kleinen Anfrage Die Substitution ist ein wichtiger Baustein bei der Behandlung von Suchtkranken. Sie kann Suchtabhängigen bei einer späteren Suchtmittelabstinenz erfolgreich zu sein helfen. Die Substitution wird in enger Abstimmung mit der Drogenhilfe durchgeführt. Für den Erfolg der Therapie und für die Verbesserung des Gesundheitszustands sowie eine bessere soziale Integration in den Alltag, bedarf es einer engen Betreuung der Abhängigen durch die Drogenberatungsstellen . Die Ministerin für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter hat die Kleine Anfrage 4687 mit Schreiben vom 18. Mai 2016 namens der Landesregierung beantwortet. Vorbemerkung der Landesregierung Nach § 13 Absatz 3 Betäubungsmittelgesetz (BtMG) in Verbindung mit § 5a der Betäubungsmittel -Verschreibungsverordnung (BtMVV) führt das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) für die Länder das Substitutionsregister. Seit dem 1. Juli 2002 hat jede Ärztin und jeder Arzt, die oder der Substitutionsmittel verschreibt, die in § 5a Absatz 2 BtMVV vorgeschriebenen Angaben zu melden. Die obersten Landesgesundheitsbehörden erhalten regelmäßig anonymisierte Daten aus dem Substitutionsregister (Verwaltungsbezirk, Zahl der substituierenden Ärztinnen und Ärzte in diesem Bezirk, Zahl der Substitutionsbehandlungen, Zahl der substituierten Patientinnen und Patienten zum Stichtag (jeweils zum 01.10.), Art und Anteil der verschriebenen Substitutionsmittel (jeweils zum Stichtag 01.10.)). Beim LZG.NRW sind diese Daten öffentlich zugänglich abrufbar. Nicht erfasst werden im Substitutionsregister zum Beispiel die Wohnorte der substituierten Opioidabhängigen; auch Mehrfacherfassungen LANDTAG NORDRHEIN-WESTFALEN - 16. Wahlperiode Drucksache 16/12027 2 sind möglich (wenn z.B. Behandlungen abgebrochen und später wieder aufgenommen wurden ). Gemäß Jahresstatistik des Substitutionsregisters befanden sich zum Stichtag 01.10.2015 in Hamm 784 Patientinnen und Patienten in Substitutionsbehandlung, im Zeitraum 01.01. bis 31.12.2015 wurden in Hamm insgesamt 1.147 Substitutionsbehandlungen durchgeführt. Bezogen auf die Einwohnerzahl liegt Hamm damit mit 650 Substitutionsbehandlungen pro 100.000 Einwohner zwar an der Spitze der Kommunen in Nordrhein-Westfalen. Diese Zahl ist jedoch gerade auch in Bezug darauf, dass in die Betrachtung andere in diesem Zusammenhang wichtige Parameter (z. B. Wohnort der Substituierten, Zahl der Drogenabhängigen im Verwaltungsbezirk), zu denen aber keine statistischen Daten vorliegen, nicht einfließen können , nur bedingt aussagekräftig. 1. Welche Gründe sieht die Landesregierung für die hohe Zahl der Substitutionen in Hamm? 2. Gibt es im Vergleich zu anderen Großstädten in Hamm eine höhere Anzahl an drogensüchtigen Personen? 4. Wie viele substituierte Personen in Hamm sind nicht dort wohnhaft? Die Fragen können nicht beantwortet werden, da entsprechende Daten nicht vorliegen (s. Vorbemerkung der Landesregierung); auch zur Anzahl drogensüchtiger Personen gibt es weder landesweit noch auf kommunaler Ebene entsprechende statistisch-verlässliche Erhebungen. Im Übrigen gibt es keine Anhaltspunkte für eine konkrete Problemlage im Zusammenhang mit der substitutionsgestützten Behandlung Opioidabhängiger in Hamm. 3. Ist die Drogenhilfe in Hamm so erfolgreich, dass in Hamm mehr Süchtige als in anderen Großstädten in Substitution gebracht werden? Hamm verfügt über eine breite Palette stationärer und ambulanter Hilfsangebote und über eine langjährig gewachsene Drogenhilfestruktur. Zu der Frage, inwieweit dies zu einer höheren Zahl von Substitutionsbehandlungen in Hamm geführt haben mag, liegen weder der Landesregierung noch der Stadt Hamm Erkenntnisse vor. Nordrhein-Westfalen Drucksache 16/12027