LANDTAG NORDRHEIN-WESTFALEN 16. Wahlperiode Drucksache 16/1232 26.10.2012 Datum des Originals: 25.10.2012/Ausgegeben: 31.10.2012 Die Veröffentlichungen des Landtags Nordrhein-Westfalen sind einzeln gegen eine Schutzgebühr beim Archiv des Landtags Nordrhein-Westfalen, 40002 Düsseldorf, Postfach 10 11 43, Telefon (0211) 884 - 2439, zu beziehen. Der kostenfreie Abruf ist auch möglich über das Internet-Angebot des Landtags Nordrhein-Westfalen unter www.landtag.nrw.de Antwort der Landesregierung auf die Kleine Anfrage 521 vom 1. Oktober 2012 der Abgeordneten Kirstin Korte und Friedhelm Ortgies CDU Drucksache 16/1026 Ausbau des Fachhochschulstandorts Minden Die Ministerin für Innovation, Wissenschaft und Forschung hat die Kleine Anfrage 521 mit Schreiben vom 25. Oktober 2012 namens der Landesregierung im Einvernehmen mit dem Finanzminister beantwortet. Vorbemerkung der Kleinen Anfrage Die nordrhein-westfälische Landesregierung aus CDU und FDP hat in ihrer Regierungszeit von 2005 bis 2010 rund 11.000 neue Studienplätze an Fachhochschulen geschaffen. Dafür gründete das Land vier neue Fachhochschulen und baute acht bestehende Fachhochschulen aus, zum Teil an neuen Standorten. Der damalige Wissenschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) unterschrieb am 6. Juli 2009 die Zielvereinbarung für den Ausbau der Fachhochschule , in deren Folge 500 neue Studienplätze in Minden entstanden. Die Fachhochschule Bielefeld am Campus Minden als bestehender Standort wurde mit 500 zusätzlichen Plätzen in der Regierungszeit von CDU und FDP ausgebaut. Ein entscheidendes Kriterium für die Standort-Auswahl seitens der damaligen Landesregierung war neben dem Bedarf nach Studienplätzen in den Regionen die Zusage der Wirtschaft, sich für duale Studiengänge zu engagieren. Da das Studium dabei mit einer Berufsausbildung kombiniert wird, ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Hochschulen und Unternehmen notwendig. Zum Wintersemester 2012/13 sind insgesamt 1078 Studenten am Campus Minden eingeschrieben , darunter 423 Erstsemester. Im Zuge des Bewerbungsverfahrens für das Wintersemester 2012/2013 waren mit Ablauf der Frist am 15. Juli 2012 nur noch wenige Plätze in den Studiengängen Bauingenieurwesen, Projektmanagement Bau und Projektmanagement Infrastruktur/Logistik frei. Insgesamt gibt es in Minden zehn Studiengänge in den Schwerpunktbereichen Architektur und Bauingenieurwesen, Technik sowie Pflege und Gesundheit. LANDTAG NORDRHEIN-WESTFALEN - 16. Wahlperiode Drucksache 16/1232 2 Die technischen Studiengänge werden weitgehend praxisintegriert angeboten, also mit abwechselnden Praxisphasen in Unternehmen und Theoriephasen an der Fachhochschule. Im dualen Studiengang Gesundheits- und Krankenpflege arbeiten die Studierenden auf einen Bachelorabschluss neben ihrer Berufsausbildung hin. Die Kapazitäten in Minden sind angesichts der Vielzahl von Bewerbungen als ausgeschöpft anzusehen (siehe Mindener Tageblatt vom 18. September 2012) und aufgrund des doppelten Abiturjahrgangs im Jahr 2013 wird die Nachfrage an allen Fachhochschulen zusätzlich ansteigen. Die heimische Wirtschaft und Institutionen wie die Industrie- und Handelskammer setzen sich für eine Ausweitung der Zahl von Studienplätzen und der erreichbaren Abschlüsse am Mindener Standort ein (siehe Mindener Tageblatt vom 30. August 2012). 1. In welchem Ausmaß ist an den Fachhochschulstandorten in Nordrhein- Westfalen, die unter der CDU/FDP – geführten Regierung neu gegründet oder erweitert worden sind, die Sollzahl von Studienplätzen seitdem tatsächlich in Anspruch genommen worden (bitte genaue Zahlen nennen) ? Zahlen für die einzelnen Standorte liegen der Landesregierung nicht vor. Auch für die jeweiligen Hochschulen insgesamt sind die Studierendenzahlen für das Wintersemester 2012/13 noch nicht bekannt. 2. Welche Pläne hat die Landesregierung zur Weiterentwicklung des Fachhoch- schulstandorts Minden? Über den im Jahr 2009 begonnenen Ausbau hinaus bestehen gegenwärtig keine Planungen. 3. Inwieweit beabsichtigt die Landesregierung die Einführung zusätzlicher Master- studiengänge in Minden? Masterstudiengänge waren nicht in der Ausbaukonzeption vorgesehen. Vielmehr sollen grundständige Bachelorstudiengänge für die stark ansteigende Zahl der Studienbewerberinnen und -bewerber eingerichtet werden. Die Fachhochschule Bielefeld kann unabhängig hiervon jederzeit Masterstudiengänge einrichten. 4. Nach welchen Kriterien wählt die Landesregierung Fachhochschulstandorte aus, die erweitert werden sollen? Das Ausbauprogramm ist auf der Grundlage einer Juryentscheidung erfolgt. 5. Inwieweit hängt die Weiterentwicklung und Finanzierung dieser Standorte von der Erfüllung der Soll-Zahlen an Studierenden ab? Das Ausbauprogramm wird wie geplant fortgeführt, da die Studierendenzahlen weiter stark wachsen. Der volle Ausbaustand ist gegenwärtig noch nicht an allen Standorten erreicht.