LANDTAG NORDRHEIN-WESTFALEN 16. Wahlperiode Drucksache 16/13065 29.09.2016 Datum des Originals: 28.09.2016/Ausgegeben: 05.10.2016 Die Veröffentlichungen des Landtags Nordrhein-Westfalen sind einzeln gegen eine Schutzgebühr beim Archiv des Landtags Nordrhein-Westfalen, 40002 Düsseldorf, Postfach 10 11 43, Telefon (0211) 884 - 2439, zu beziehen. Der kostenfreie Abruf ist auch möglich über das Internet-Angebot des Landtags Nordrhein-Westfalen unter www.landtag.nrw.de Antwort der Landesregierung auf die Kleine Anfrage 5115 vom 7. September 2016 des Abgeordneten Olaf Wegner PIRATEN Drucksache 16/12887 Umstände wachsender Obdachlosigkeit in NRW Vorbemerkung der Kleinen Anfrage Ende Juli 2016 legte Landessozialminister Rainer Schmeltzer (SPD) die aktuelle Obdachlosenstatistik 2015 vor. Sie beleuchtet Struktur und Umfang der Obdachlosigkeit in NRW: Demnach gab es in NRW fast 21.000 obdachlose Personen im Jahr 2015. In den letzten 5 Jahren wuchs die Anzahl der obdachlosen Personen um knapp 33% an, von Jahr zu Jahr flachte das Wachstum jedoch ab. Außerdem werden aus der Obdachlosenstatistik die Altersstruktur und die räumliche Verteilung der Obdachlosigkeit ersichtlich. Eines wird aus dieser jedoch nicht ersichtlich: Die Umstände der Obdachlosigkeit. Der Minister für Arbeit, Integration und Soziales hat die Kleine Anfrage 5115 mit Schreiben vom 28. September 2016 namens der Landesregierung beantwortet. Vorbemerkung der Landesregierung: Bereits seit 1965 wird in Nordrhein-Westfalen eine Wohnungslosen-statistik der ordnungsrechtlich Untergebrachten geführt, um einen Überblick über die Zahl der wohnungslosen Personen, ihre Art der Unterbringung und die Gründe der Wohnungslosigkeit zu gewinnen. Die 2011 in Nordrhein-Westfalen neu etablierte, sog. „Integrierte Wohnungsnotfallberichterstattung“ ist eine Weiterentwicklung und Qualifizierung der bis dato durchgeführten Obdachlosenstatistik. In dieser Berichterstattung werden zum Stichtag „30. Juni“ jeden Jahres neben kommunal bzw. ordnungsrechtlich untergebrachten wohnungs-losen Personen bzw. Haushalten auch die Personen erfasst, die bei den freien Trägern der Wohnungslosenhilfe untergebracht sind oder zumindest den Fachberatungsstellen als wohnungslos bekannt sind. LANDTAG NORDRHEIN-WESTFALEN - 16. Wahlperiode Drucksache 16/13065 2 Ferner werden die Alters- und Geschlechterstruktur, der Migrations-hintergrund, die Haushaltgröße und -struktur, die Art und Dauer der Unterbringung sowie die regionale Verteilung ausgewertet und dar-gestellt. 1. Wie viele Personen sind in den letzten fünf Jahren obdachlos geworden? Bitte nach Jahren aufschlüsseln. Da es sich bei der Wohnungsnotfallberichterstattung um eine Stichtagserhebung (Stichtag: 30. Juni) handelt, können keine Aussagen darüber getroffen werden, wie viele Personen pro Jahr obdachlos geworden sind. Es können lediglich Aussagen darüber getroffen werden, wie viele Personen zum Zeitpunkt bzw. Stichtag „30. Juni“ bei den Kommunen sowie bei den freien Trägern als wohnungslos erfasst wurden. Nach Jahren aufgeschlüsselt wurden demnach zum Stichtag 30. Juni insgesamt: - 15.826 (2011), - 17.623 (2012), - 19.185 (2013), - 20.420 (2014), - 20.914 (2015) Personen bei den Kommunen sowie bei den freien Trägern als wohnungslos gemeldet. 2. Wie viele Personen haben in den letzten 5 Jahren einen Weg aus der Obdachlosigkeit gefunden? Bitte nach Jahren aufschlüsseln. Hierzu können keine Angaben gemacht werden, da dies nicht über die Integrierte Wohnungsnotfallberichterstattung abfragt wird. 3. Wie viele der Personen, die in den letzten fünf Jahren obdachlos geworden sind, haben vorher ALG II bezogen? Bitte nach Jahren aufschlüsseln. 4. Wie viele der Personen, die in den letzten fünf Jahren obdachlos geworden sind und vorher ALG II bezogen haben, wurden vor ihrer Obdachlosigkeit sanktioniert? Bitte nach Jahren aufschlüsseln. Die Fragen 3 und 4 werden wegen ihres Sinnzusammenhangs gemeinsam beantwortet. Hierzu können keine Angaben gemacht werden, da diese Daten weder über die Integrierte Wohnungsnotfallberichterstattung noch von der Bundesagentur für Arbeit erhoben werden. Nordrhein-Westfalen Drucksache 16/13065