LANDTAG NORDRHEIN-WESTFALEN 16. Wahlperiode Drucksache 16/3825 20.08.2013 Datum des Originals: 19.08.2013/Ausgegeben: 23.08.2013 Die Veröffentlichungen des Landtags Nordrhein-Westfalen sind einzeln gegen eine Schutzgebühr beim Archiv des Landtags Nordrhein-Westfalen, 40002 Düsseldorf, Postfach 10 11 43, Telefon (0211) 884 - 2439, zu beziehen. Der kostenfreie Abruf ist auch möglich über das Internet-Angebot des Landtags Nordrhein-Westfalen unter www.landtag.nrw.de Antwort der Landesregierung auf die Kleine Anfrage 1428 vom 11. Juli 2013 der Abgeordneten Petra Vogt und Christian Haardt CDU Drucksache 16/3560 Werden Opel-Ingenieure nach dem Aus des Standorts Bochum erfolgreich in neue Arbeitsverhältnisse integriert? Die Ministerin für Schule und Weiterbildung hat die Kleine Anfrage 1428 mit Schreiben vom 19. August 2013 namens der Landesregierung im Einvernehmen mit dem Minister für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk und dem Minister für Arbeit, Integration und Soziales beantwortet. Vorbemerkung der Kleinen Anfrage Bekannter Maßen endet die Produktion von Autos im traditionellen Opel-Werk in Bochum spätestens im Jahr 2014. Hierdurch gehen sehr viele Arbeitsplätze verloren. Zu den Betroffenen gehören die vielen Ingenieure unter anderem in den Bereichen Metalltechnik, Elektronik, Informatik usw. Durch entsprechende Weiterbildungsmaßnahmen seitens der zuständigen Verwaltung könnten diese Fachkräfte zu Berufsschullehrern umgeschult werden. Gerade in Zeiten, in denen gut ausgebildete Lehrkräfte im Bereich der Naturwissenschaften an Berufsschulen fehlen, wäre dies eine nicht zu vernachlässigende Ressource. 1. Hat die Landesregierung die Weiterbildung ausgebildeter, von der Werksschließung bei Opel in Bochum betroffener Ingenieure zu Berufsschullehrern in Betracht gezogen? Die Landesregierung war und ist im engen Austausch mit der Adam Opel AG, der Arbeitsagentur, den Industrie- und Handelskammern sowie weiteren Beteiligten, um die Entwicklung neuer Perspektiven für die betroffenen etwa 3.000 Beschäftigten am Standort Opel-Bochum sinnvoll zu unterstützen und notwendige Weiterbildungsprogramme für bestimmte Zielgruppen zu diskutieren. Das schließt Informationen über schon bestehende Qualifizierungsmaßnahmen mit ein. LANDTAG NORDRHEIN-WESTFALEN - 16. Wahlperiode Drucksache 16/3825 2 2. Gibt es seitens der Landesregierung Bestrebungen, entsprechende Weiterbildungsprogramme aufzulegen? 3. Sind in dem Fall, dass es solche Weiterbildungsprogramme für Ingenieure des Opel-Konzerns mit späterer Weiterverwendung als Berufsschullehrer gibt, entsprechende Informationen an den Opel-Konzern geflossen, oder werden diese noch fließen? Die Fragen 2 und 3 werden wegen des Sachzusammenhangs gemeinsam beantwortet. Die Landesregierung ist in enger Abstimmung mit der Adam Opel AG und der Arbeitsagentur und wird die Notwendigkeit von zusätzlichen Weiterbildungsprogrammen für die betroffenen Beschäftigten am Standort Bochum prüfen. Sofern Interesse von Ingenieurinnen und Ingenieuren des Opelkonzerns besteht, an Berufskollegs des Landes Nordrhein-Westfalen als Lehrkraft tätig werden zu wollen, sind in den Internetauftritten des Landes Nordrhein-Westfalen für den Seiteneinstieg unter www.lois.nrw.de und für den Vertretungsunterricht unter www.verena.nrw.de Informationen zu bereits bestehenden Qualifizierungsmaßnahmen für den Seiteneinstieg, Stellenausschreibungen und Ansprechkontakte hinterlegt. Universitätsabsolventinnen und –absolventen technischer Fachrichtungen können die Möglichkeit des Seiteneinstiegs nach der Ordnung zur berufsbegleitenden Ausbildung von Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteigern und der Staatsprüfung (OBAS) nutzen. Zur Deckung des aktuellen fächerspezifischen Bedarfs an Berufskollegs können die Berufskollegs auch Bewerberinnen und Bewerber mit einem Fachhochschulabschluss aus den Bereichen Elektrotechnik, Energietechnik, Nachrichtentechnik, Maschinenbautechnik, Fertigungstechnik, Versorgungstechnik, Fahrzeugtechnik, Konstruktionstechnik, Verfahrenstechnik einstellen.