LANDTAG NORDRHEIN-WESTFALEN 16. Wahlperiode Drucksache 16/4974 11.02.2014 Datum des Originals: 07.02.2014/Ausgegeben: 13.02.2014 Die Veröffentlichungen des Landtags Nordrhein-Westfalen sind einzeln gegen eine Schutzgebühr beim Archiv des Landtags Nordrhein-Westfalen, 40002 Düsseldorf, Postfach 10 11 43, Telefon (0211) 884 - 2439, zu beziehen. Der kostenfreie Abruf ist auch möglich über das Internet-Angebot des Landtags Nordrhein-Westfalen unter www.landtag.nrw.de Antwort der Landesregierung auf die Kleine Anfrage 1856 vom 1. Januar 2014 der Abgeordneten Ralf Witzel, Karlheinz Busen und Henning Höne FDP Drucksache 16/4725 Banana Day, Fairtrade Frühstück, Guerilla Gardening und Gartenzwerge, Feuerküche und Kräutersalbe, Wildnispädagogik und Survival, primitive Handwerkstechniken oder Riechen im Wald, fledermausfreundliches Haus sowie Wolfsbotschafterschulung – Hält der Finanzminister nicht derlei Seminare zur Selbstbesinnung und alternativer Lebensformen in Zeiten knapper öffentlicher Kassen für Steuergeldverschwendung? Der Minister für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz hat die Kleine Anfrage 1856 mit Schreiben vom 7. Februar 2014 namens der Landesregierung im Einvernehmen mit der Ministerin für Schule und Weiterbildung und dem Finanzminister beantwortet. Vorbemerkung der Kleinen Anfrage Passend zum Jahreswechsel hat die nordrhein-westfälische Landesregierung soeben ihr neues sogenanntes „Bildungsprogramm 2014“ veröffentlicht. Zusammen mit verschiedenen Naturschutzverbänden wird von Umweltminister Remmel das über 100 Seiten umfassende Seminarprogramm beworben, das sich um zahlreiche Fragen der Selbstbesinnung und von alternativen Lebensformen kümmert. Fast nichts ist der Landesregierung dabei gleichgültig. So ehrenwert die Motivation der Landesregierung sein mag, ihren Bürgern lebenspraktische Hilfen zu geben, wie man im Freien bequem und trocken auch ohne Zelt und Schlafsack nächtigen kann, wie man sich mit Seilkonstruktionen im Gelände fortbewegt, wie man in der Natur überlebt und dabei Methoden verinnerlicht, sich wieder mit der Natur zu verbinden, so stellt sich doch ernsthaft die Frage, ob angesichts der dramatischen Verschuldungslage der öffentlichen Kassen nicht im Industrieland Nordrhein-Westfalen eine Schwerpunktsetzung für Bildungsmaßnahmen angeraten ist, die die Zukunftsfähigkeit und die tatsächlich benötigten Lebenskompetenzen in unserer heutigen Zeit stärker im Blick hat, um in der Lebensrealität tatsächlich keinen Menschen zurückzulassen. LANDTAG NORDRHEIN-WESTFALEN - 16. Wahlperiode Drucksache 16/4974 2 Beispielhaft enthält dieses Bildungsprogramm des Landes folgende Seminare inklusive der jeweils wörtlich zitierten Auszüge aus der Angebotsbeschreibung:  Wildnispädagogik und Survival: „Wie schläft man draußen bequem und trocken – ohne Zelt und Schlafsack?“  Fledermausfreundliches Haus: „Mit einem Projekt soll in der breiten Öffentlichkeit mehr Akzeptanz für Fledermäuse und deren Quartiere erreicht werden.“  Guerilla Gardening und Gartenzwerge: „Woher kommt die neue Sehnsucht nach mehr grün und mehr bio?“  Wildnisbasis: „Dieser Kurs eröffnet das grundlegende praktische Wissen zum Leben und Überleben in und mit der Natur.“  Wolfsbotschafterschulung: „Die Veranstaltung richtet sich an Interessierte, die Wolfsbotschafter werden möchten.“  Wildnispädagogik: „In dieser Fortbildung lernen Sie wirkungsvolle Wege und Methoden kennen, sich selbst wieder mit der Natur zu verbinden.“  Feuerwerkstatt: „Die Feuerwerkstatt beinhaltet Spiele, Aktionen und Informationen rund um das Thema Feuer, zum Beispiel Bau eines Dosenofens oder Methoden der Feuerherstellung.“  Jetzt ist aber Sense – Ganztägiger Sensenkurs in Theorie und Praxis: „Neben dem fachkundigen Führen der Sense vermittelt der Kurs das notwendige KnowHow im Dengeln, Wetzen und Schärfen, um die Sense in Schuss zu halten. Sensen können mitgebracht werden!“  Primitive Handwerkstechniken: „Teilnehmende können ein eigenes Messer schmieden und bauen, Steinspitzen, Bohrer Steinwerkzeuge herstellen sowie einen eigenen Langbogen erstellen. Die intensive praktische Auseinandersetzung mit den Materialien, Arbeitsabläufen und Pflege der selbst hergestellten Utensilien lehrt vieles über ihre Anwendung in der Praxis primitiven Survivals.“  Bienen halten in der Stadt: „Das gefällt dem Honigliebhaber genauso wie den Bienen.“  Konfliktmanagement in der Umweltbildung: „Die Methoden der Fortbildungsveranstaltung zum Thema Konfliktmanagement sind abgeleitet aus dem Anti-Aggressions-Training (AAT) mit jugendlichen und erwachsenen Gewaltstraftätern.“  Wildnis pur: „Beobachtungshütten selber bauen, auf dem Waldsofa den Tieren lauschen und über dem Feuer essbares aus dem Wald zubereiten.“ LANDTAG NORDRHEIN-WESTFALEN - 16. Wahlperiode Drucksache 16/4974 3  Abenteuer Faltertage: „Wir zeigen Ihnen, wie Sie vor Ort die Abenteuer Faltertage, eine Schmetterlingszählung als Mitmachaktion für Jedermann, durchführen können.“  Praxisworkshop Seilkonstruktionen im Gelände: „Wir stellen die Grundausrüstung und -techniken vor und knüpfen einfache Knoten, um tragfähige Seilkonstruktionen zwischen Bäumen zu errichten.“  Ab in den Bach: „Was ist Totholz, und wie wird es sicher eingesetzt?“  Künstliches Licht in der Nacht: „Am ersten Tag werden die Hintergründe und wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Thema Lichtverschmutzung vorgestellt und diskutiert.“  Mähen mit der Sense: „Schon im eigenen Garten kann jeder etwas tun. Das Mitbringen einer Sense ist wünschenswert.“  Clever mobil: „Fährst du noch, oder gehst du schon?“  Exkursion Essbare Wild(un)kräuter: „Bei einer Wanderung werden Sie verschiedene Pflanzen bestimmen, erklärt bekommen, sammeln und probieren. Im Anschluss werden Sie die verschiedenen Zubereitungsmöglichkeiten besprechen, und dann verarbeiten Sie die gesammelten Kräuter gemeinsam in der Freiluftküche zu einem delikaten Mehrgangmenü. Danach werden Sie die Pflanzen im Wald mit anderen Augen sehen.“ Der Veranstaltungskalender der Landesregierung umfasst über 200 vergleichbare Angebote. Die Liste der Fortbildungen wird fortgesetzt mit einer Fairen Woche inklusive Banana Day und Fairtrade Frühstück, Gärtnern im Beton, einer Fortbildung für Luchsberater, Riechen im Wald, Zukunftsvisionen für die fließgewässerpädagogische Arbeit, einem Spaziergang mit einer Kräuterpädagogin, Angeboten zum ökologischen Säen und Vermehren von Pflanzen, einem Seminar zum Umgang mit Biber, Luchs und Co. sowie der Bestimmung und Ökologie von Libellenlarven. Verschiedene Seminare sind mit Teilnehmerbeiträgen, beispielsweise für Übernachtung oder Verpflegung verbunden, andere werden kostenfrei angeboten. Fraglich ist, welches Zukunftsbild die nordrhein-westfälische Landesregierung genau von der Landesentwicklung vor Augen hat, wenn die Bürger ihres Landes als Breitenangebot in der Herstellung von Flitzebogen, Faustkeil und selbstgemachtem Feuer oder einem primitiven Überleben im Wald geschult werden sollen. Möglicherweise sind der Landesregierung daher in Geheimpapieren zu den Konsequenzen aus der Energiewende bereits bemerkenswerte neue Erkenntnisse bekannt, die bislang noch nicht das Licht der Öffentlichkeit erblickt haben. Das Parlament hat daher ein Anrecht darauf, nähere Einzelheiten zur Veranlassung und den Kosten der neuen Seminarangebote des Landes zu erfahren. LANDTAG NORDRHEIN-WESTFALEN - 16. Wahlperiode Drucksache 16/4974 4 Vorbemerkung der Landesregierung Bei dem in der Anfrage genannten „Veranstaltungskalender der Landesregierung“ handelt es sich um das Bildungsprogramm 2014 der Natur- und Umweltschutz-Akademie (NUA) des Landes NRW. Die NUA NRW ist seit 2006 durch Entscheidung der damaligen CDU/FDPLandesregierung als Fachbereich 35 in das LANUV NRW eingegliedert. Die Arbeit der NUA fußt auf einem Kooperationsmodell des Landes mit den vier anerkannten Naturschutzverbänden BUND, NABU, LNU und der SDW. Die Naturschutzverbände haben jeweils Sitz und Stimme im Kuratorium der NUA (neben MKULNV, MSW und LANUV). So müssen gemäß NUA-Einrichtungserlass aus dem Jahre 1996 u.a. die Grundsätze und Schwerpunkte der jährlichen Arbeitsprogramme im Einvernehmen mit dem Kuratorium ergehen. Die Naturschutzverbände wirken somit maßgeblich am Bildungsprogramm mit und bringen etwa 80 eigene Veranstaltungen jährlich in das Programm ein. Die Veranstaltungen der Kooperationspartner werden in das NUA-Programm integriert. Die jeweiligen Ausrichter sind im Programm der NUA ausgewiesen. Die NUA beteiligt sich nur zum Teil an den Kosten dieser Veranstaltungen. Es handelt sich beim NUA-Programm also nicht um ein Bildungsprogramm der Landesregierung (wie die Kleine Anfrage suggeriert), sondern es ist das Ergebnis eines mehrstufigen Beteiligungsverfahrens und Ausdruck des Kooperationsmodells, das konzeptionell seit der Errichtung der NUA 1985 Bestand hat. 1. Welche genauen Informationen liegen der Landesregierung vor zur erwähnten neuen 100-seitigen Bildungsprogrammbroschüre in puncto Auflage, Kosten der Herstellung auf Vollkostenbasis (Druck, Agentur, Redaktion etc.) und Verbreitungswegen ? Das NUA-Bildungsprogrammheft 2014 ist in einer Auflage von 15.000 Heften erschienen. Gestaltung und Druck des Heftes kosteten 12.400 €. Das Heft wurde vor allem über die Vielzahl der Kooperationspartner im Land, u.a. den Landschafts- und Umweltbehörden, den Natur - und Umweltschutzverbänden, Umweltbildungseinrichtungen, Biologischen Stationen und den zahlreichen mitwirkenden Partnern aus dem Bereich der Nichtregierungsorganisationen im Land verbreitet. Ein Verteiler von ca. 1.500 Adressaten wird auf dem Postweg direkt bedient . Das Programmheft wird seit 1985 stets dem Umweltausschuss des Landtages zur Verfügung gestellt und an die Landschaftsbeiräte in den Regionen verteilt. 2. Im jeweils welchem Umfang werden die einzelnen der rund 200 Fortbildungsange- bote mit öffentlichen Geldern direkt oder indirekt bezuschusst? Entsprechend der Konzeption der NUA als Kooperationsmodell werden die angebotenen Veranstaltungen unterschiedlich finanziert. Neben Zuschüssen aus dem Landeshaushalt bzw. dem Budget der NUA fließen auch Teilnahmebeiträge und ehrenamtliche Leistungen der Partner in die Finanzierung ein. LANDTAG NORDRHEIN-WESTFALEN - 16. Wahlperiode Drucksache 16/4974 5 Grundsätzlich lassen sich vier Typen von Veranstaltungen unterscheiden: 1. Veranstaltungen, die die NUA federführend durchführt und dabei aber auch teilweise mit Partnern als Mitausrichter zusammenarbeitet. Insgesamt sind es im aktuellen Bildungsprogramm 117 Veranstaltungen. In der kleinen Anfrage werden davon 7 genannt. Die Finanzierung erfolgt z.T. über das Budget des LANUV aus Kapitel 10400 bzw. Titelgruppe 61 des Landeshaushaltes. 2013 wurde dafür eine Summe von 135.000 € an Sachmitteln aufgewendet. Zur Finanzierung werden auch, wie im Programmheft ausgewiesen, Teilnehmerbeiträge herangezogen. 2. Bildungsveranstaltungen der vier anerkannten Naturschutzverbände BUND, NABU, LNU und SDW. Insgesamt umfasst das aktuelle Bildungsprogramm 82 Verbändeveranstaltungen . Von ihnen werden in der Kleinen Anfrage 14 genannt. Diese werden inhaltlich eigenverantwortlich von den Verbänden durchgeführt und laut Landeshaushalt mit einem Budget von 70.000,- € gefördert. Diese Förderung ist seit Einrichtung der NUA bzw. ihrer Vorgängereinrichtung Bestandteil des Kooperationsmodells. 3. Veranstaltungen von Partnern der NUA, die von den Partnern, bzw. überwiegend aus den Teilnehmerbeiträgen finanziert werden. Im Programm 2014 gehören insgesamt 6 Veranstaltungen zu dieser Gruppe, 4 von ihnen werden in der Kleinen Anfrage genannt . Landeshaushalt bzw. NUA-Budget werden hier nicht in Anspruch genommen. 4. Öffentlichkeitswirksame Aktionswochen oder Aktionstage von Partnern der NUA, an denen die NUA als Veranstalter nicht mitwirkt oder sie finanziert; allerdings werden sie mit beworben, weil sie inhaltlich in das Programm passen. Insgesamt sind es in 2014 drei Veranstaltungen. Mit den in der Kleinen Anfrage genannten Veranstaltungen wird hingegen ein verzerrtes Bild vermittelt. Es werden aus dem Gesamtprogramm von 208 Veranstaltungen 24 Veranstaltungen herausgegriffen und deren Titel teilweise unvollständig zitiert. Des Weiteren wird bei 19 zitierten Veranstaltungen jeweils 1 Satz aus der Angebotsbeschreibung wiedergegeben, der aus dem Zusammenhang heraus gerissen wird. Die folgenden Beispiele machen dies exemplarisch deutlich: • Bei dem Angebot „Clever Mobil“ handelt es sich um eine Lehrerfortbildung, die zum Ziel hat, praktische Ansätze für das Thema „Nachhaltiges Mobilitätsverhalten“ in den Schulunterricht zu integrieren. In Anbetracht der Herausforderungen bei der Lösung unserer Verkehrsprobleme insbesondere in den Ballungsräumen ist das ein bedeutsames Umweltthema. Die Veranstaltung wird auch von der Verbraucherzentrale NRW mit unterstützt. • Bei den Angeboten zu Biber, Luchs oder Wolf geht es um ein aktuell besonders wich- tiges Natur- und Artenschutzthema, da die Rückkehr einstmals verdrängter Arten vor Ort Probleme z.B. mit Landwirten oder Schafzüchtern auslösen kann. Dazu bedarf es geeigneter Konzepte und Aufklärungsarbeit, für die bei der NUA vor allem ehramtlich tätige Helferinnen und Helfer geschult werden. LANDTAG NORDRHEIN-WESTFALEN - 16. Wahlperiode Drucksache 16/4974 6 • Beim Angebot des Waldpädagogischen Forums zum „Riechen im Wald“ wird Umweltpädagogen und Lehrkräften vermittelt, wie man mit Schüler- und Jugendgruppen den Wald mit allen Sinnen erleben und erforschen kann. Die Förderung der Naturwahrnehmung auch mit Ohr und Nase ist ein wichtiges Bildungsziel eines erlebnisorientierten Ökologieunterrichts sowohl in den Schulen als auch in außerschulischen Bildungseinrichtungen. • „Bienenhaltung in der Stadt“ ist ein Thema, das in Anbetracht der Gefährdung der Ho- nigbienen und der Bedrohung der Wildbienen sowie ihrer ökologischen und wirtschaftlichen Bedeutung zunehmend an Bedeutung gewinnt. Es macht daher Sinn, bei den Bürgerinnen und Bürgern sich für den Schutz der Bienen einzusetzen. Zudem ist es Ziel der Fortbildung, interessierte Gartenbesitzer dafür zu qualifizieren, selbst Bienen zu halten. 3. Aus jeweils welchen einzelnen Erwägungen heraus hält der Finanzminister das oben dargestellte Bildungsangebot des Landes angesichts der desolaten Haushaltslage für eine sinnvolle Ausgabe von Steuergeld? Umwelt- und Naturschutzbildung bzw. eine Bildung für eine nachhaltige Entwicklung sind seit vielen Jahren ein wichtiger Baustein für eine zukunftsfähige Entwicklung unseres Landes. So hat z.B. der damalige Umweltminister Eckhard Uhlenberg (CDU) in seinem Vorwort zum Bildungsprogramm 2010 der NUA erklärt: „Bildung ist ein wichtiger Beitrag für eine zukunftsfähige Entwicklung. Einen wirkungsvollen Beitrag dazu leistet nun schon seit 25 Jahren das Kooperationsmodell NUA. In einem deutschlandweit einzigartigen Modell wird landesweite Umweltbildungsarbeit gemeinsam vom verbandlichen und behördlichen Natur- und Umweltschutz getragen“. Diese Einschätzung teilt die Landesregierung uneingeschränkt. 4. Welche genauen Informationen liegen der Landesregierung vor zur Teilnehmer- zahl und finanziellen Förderung jedes einzelnen Fortbildungsangebots aus dem bisherigen Veranstaltungsangebot des Jahres 2013? Nach der vorläufigen Datenerfassung (der endgültige Bericht wird Anfang März dem Kuratorium der NUA vorgelegt) haben 2013 insgesamt 6.927 Menschen an den Bildungsveranstaltungen der NUA teilgenommen und die Bildungsangebote genutzt. Erreicht wurden mit dem Bildungsprogramm überwiegend Multiplikatoren aus Verwaltung, Verbänden, Unternehmen und dem Bildungsbereich. Neben den vielen Intensivlehrgängen (bei denen ein Zertifikat erworben wird) und kleineren Seminaren und Workshops mit Teilnehmerzahlen zwischen 20 und 30 sind darunter auch viele stark besuchte größere Tagungen und Symposien. 2013 nahmen z.B. 130 Multiplikatoren aus Wasserwirtschaft und Naturschutz an einer Fachtagung zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie teil. An einer Fachtagung zum Fledermausschutz nahmen über 150 Menschen teil. Zusätzlich zu den Programmveranstaltungen wurden noch 178 Bildungsprojekteinsätze der Umweltbusse LUMBRICUS, überwiegend an Schulen, durchgeführt, an denen 5.204 Menschen teilgenommen haben. Damit haben 2013 insgesamt 12.131 Menschen die Angebote des NUA-Bildungsprogramms genutzt. Das Bildungsprogramm der NUA stößt auf eine starke Resonanz. Die Teilnahmezahlen werden jährlich im Februar für das zurück liegende Jahr im NUA-Jahresbericht veröffentlicht. Die finanzielle Förderung beträgt je nach Veranstaltungstyp entsprechend der Gebührenrichtlinie des Landes durchschnittlich zwischen 20,- und 40,- € pro Veranstaltungstag. Andere (siehe oben) Veranstaltungen werden ausschließlich über Teilnahmebeiträge finanziert. LANDTAG NORDRHEIN-WESTFALEN - 16. Wahlperiode Drucksache 16/4974 7 5. Welches konkrete Zukunftsbild von der nordrhein-westfälischen Landesentwicklung hat die Landesregierung vor Augen, wenn ihr die Fortbildung der Bürger in der Herstellung von Flitzebogen, Faustkeil und selbstgemachtem Feuer oder auch für ein primitives Überleben im Wald auch in Zeiten einer dramatischen Haushaltsverschuldung sinnvoll erscheint? Die in der Kleinen Anfrage zitierten Veranstaltungen gehören zu der oben in Gruppe 3 genannten Veranstaltungen (Veranstaltungen der NUA-Partner). Das heißt, für diese konkreten Veranstaltungen werden keine Mittel aus dem Landeshaushalt aufgewendet. Wenn Pädagogen bereit sind, sich im Themenbereich „Natur- und Wildnisbildung“ zu qualifizieren , ist das zu begrüßen.