LANDTAG NORDRHEIN-WESTFALEN 16. Wahlperiode Drucksache 16/5834 12.05.2014 Datum des Originals: 12.05.2014/Ausgegeben: 15.05.2014 Die Veröffentlichungen des Landtags Nordrhein-Westfalen sind einzeln gegen eine Schutzgebühr beim Archiv des Landtags Nordrhein-Westfalen, 40002 Düsseldorf, Postfach 10 11 43, Telefon (0211) 884 - 2439, zu beziehen. Der kostenfreie Abruf ist auch möglich über das Internet-Angebot des Landtags Nordrhein-Westfalen unter www.landtag.nrw.de Antwort der Landesregierung auf die Kleine Anfrage 2214 vom 10. April 2014 der Abgeordneten Yvonne Gebauer und Dr. Ingo Wolf FDP Drucksache 16/5593 Minderjährige Studierende – Wie genau sieht die Situation bei den Alterskohorten der „G8er“ aus? Die Ministerin für Innovation, Wissenschaft und Forschung hat die Kleine Anfrage 2214 mit Schreiben vom 12. Mai 2014 namens der Landesregierung im Einvernehmen mit der Ministerin für Schule und Weiterbildung beantwortet. Vorbemerkung der Kleinen Anfrage Im vergangenen Jahr hat der Doppelte Abiturjahrgang die nordrhein-westfälischen Gymnasien durchlaufen. Laut Bericht der Landesregierung "Auswertung des Abiturs 2013" (Vorlage 16/1126) haben 129.000 Schülerinnen und Schüler an Gymnasien, Gesamtschulen, Weiterbildungskollegs , Waldorfschulen und beruflichen Gymnasien an den Abiturprüfungen teilgenommen . An den Gymnasien haben hierbei 47.000 Schülerinnen und Schüler den verkürzten Bildungsgang und 57.000 den unverkürzten Bildungsgang besucht. Bei den Ergebnissen des Zentralabiturs haben die sogenannten G8-Schülerinnen und -Schüler mit einem Durchschnitt von 2,41 leicht besser abgeschnitten als die G9-Schülerinnen und Schüler mit einem Durchschnitt von 2,43. Gleichzeitig haben von den G8-Schülerinnen und Schüler 2,14 Prozent die Abiturprüfung nicht bestanden. Bei den G9-Schülerinnen und Schülern lag die Nichtbestehensquote demnach bei 2,44 Prozent. Trotz der sogar leicht besseren Ergebnisse wird bezüglich der jungen Menschen, die das Abitur nach 12 Jahren abgelegt haben, gerne kritisch thematisiert, dass sie zu jung seien und ihnen die notwendige Reife fehle – hierbei wird allerdings oftmals übersehen, dass eine hohe Zahl junger Menschen zu einem früheren Zeitpunkt eine Ausbildung beginnt. Ebenfalls wird vielfach thematisiert, dass die „G8er“ zu jung seien, wenn sie die Universität besuchen würden – und zwar unabhängig davon, dass das Alter demjenigen in vielen anderen europäischen Ländern entspricht. In den Zeitungen wird berichtet, wie – sozusagen – 17jährige in großer Anzahl die Hochschulen „stürmen“. Daher wäre es interessant zu erfahren , wie viele junge Menschen im Wintersemester 2013/2014 mit einem Geburtsdatum ab dem 01.10.1995 an nordrhein-westfälischen Hochschulen eingeschrieben gewesen sind. LANDTAG NORDRHEIN-WESTFALEN - 16. Wahlperiode Drucksache 16/5834 2 1. Bei wie vielen der 47.000 G8er-Abiturienten des Doppelten Abiturjahrgangs liegt der Zeitpunkt des Erreichens der Volljährigkeit nach dem 30.09.2013 (Geburtsdatum demnach ab dem 01.10.1995)? Von den insgesamt 46.662 Abiturientinnen und Abiturienten des achtjährigen gymnasialen Bildungsgangs waren 660 im Jahr 1996 oder später sowie weitere 23.429 im Jahr 1995 geboren . Wie viele Abiturientinnen und Abiturienten jedoch zwischen dem 1.10. und 31.12.1995 geboren wurden, kann nicht ermittelt werden, da mit den Amtlichen Schuldaten lediglich das Geburtsjahr der Abiturientinnen und Abiturienten, nicht jedoch der Geburtsmonat erfasst wird. 2. Wie viele Studierende mit einem Geburtsdatum ab dem 01.10.1995 waren im Win- tersemester 2013/2014 an nordrhein-westfälischen Hochschulen eingeschrieben (bitte in absoluter Zahl nach Fachhochschulen und Universitäten aufschlüsseln)? Der Landesregierung liegen zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Daten in der erforderlichen Tiefe zu Studierenden im Wintersemester 2013/14 vor. 3. Wie hoch liegt im Vergleich der OECD-Länder jeweils der Altersdurchschnitt der Studentinnen und Studenten bei der Ersteinschreibung an einer Hochschule? Im aktuellen Bericht "Bildung auf einen Blick 2013" der OECD beträgt das Durchschnittsalter der Studienanfänger im Jahre 2011 in Deutschland 22 Jahre. Der OECD–Durchschnitt beträgt für den Tertiärbereich A (Universitäten, Fachhochschulen) ebenfalls 22 Jahre und für den Tertiärbereich B (z.B. Fachschulen, Meisterausbildung, Schulen des Gesundheitswesens ) 24 Jahre.