LANDTAG NORDRHEIN-WESTFALEN 16. Wahlperiode Drucksache 16/7523 08.12.2014 Datum des Originals: 08.12.2014/Ausgegeben: 11.12.2014 Die Veröffentlichungen des Landtags Nordrhein-Westfalen sind einzeln gegen eine Schutzgebühr beim Archiv des Landtags Nordrhein-Westfalen, 40002 Düsseldorf, Postfach 10 11 43, Telefon (0211) 884 - 2439, zu beziehen. Der kostenfreie Abruf ist auch möglich über das Internet-Angebot des Landtags Nordrhein-Westfalen unter www.landtag.nrw.de Antwort der Landesregierung auf die Kleine Anfrage 2855 vom 24. Oktober 2014 des Abgeordneten André Kuper CDU Drucksache 16/7177 Entwässerungssystem „Drain Curb“ bei offenporigem Asphalt Der Minister für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr hat die Kleine Anfrage 2855 mit Schreiben vom 8. Dezember 2014 namens der Landesregierung beantwortet. Vorbemerkung der Kleinen Anfrage Offenporiger Asphalt wird vielerorts aus Gründen des Lärmschutzes bei aktuell anstehenden Straßenbauprojekten vorgeschrieben oder wegen seiner entwässernden Wirkung in Flächen des ruhenden Verkehrs favorisiert. Den unbestrittenen Vorteilen von offenporigem Asphalt auf der einen Seite stehen dessen hohen Herstellungskosten gegenüber, welche nicht unerheblich durch sehr teure Entwässerungssysteme beeinflusst werden. Von daher ist es wünschenswert , neue innovative Systeme einzusetzen, die zu einer Kostenreduzierung führen. Im Auftrag des Landesbetriebes Straßenbau NRW ist deshalb bei der Umgehung Bad Oeynhausen an der A30 ein neues innovatives Entwässerungssystem die s. g. „Drain Curb“ als Pilot verbaut worden, welches zur Baukostenersparnis von über 200.000 € je km geführt haben soll. Dieses System wird in anderen Bundesländern bereits erfolgreich eingesetzt. Nicht zuletzt angesichts der angespannten öffentlichen Finanzlage müsste es Ziel der Landesregierung sein, Baukosten zu reduzieren. Theoretisch wird das überall erklärt, aber ob es in der Praxis jeweils so ist, muss hinterfragt werden. 1. Wie ist sichergestellt, dass neue innovative Verfahren zum Einsatz kommen? Innovative, erprobte und finanzierbare Verfahren werden grundsätzlich hinsichtlich ihres Einsatzes in Entscheidungen einbezogen. LANDTAG NORDRHEIN-WESTFALEN - 16. Wahlperiode Drucksache 16/7523 2 2. Wie sind die Erfahrungen hinsichtlich des neuen Entwässerungssystems „Drain Curb“ an der A30 in Bad Oeynhausen? Im Zuge des Neubaus der A 30 bei Bad Oeynhausen liegen noch keine Erfahrungen unter Verkehr vor, weil der Abschnitt sich noch im Bau befindet. Im weiteren Verlauf der A 30 zwischen Löhne und Bruchmühlen ist der „Drain Curb“-Stein als Randgestaltung eines lärmarmen Splittmastixasphaltes (SMA LA) zum Einsatz gekommen. Die Praxiserfahrungen in diesem Bereich sind bislang gut. 3. Sind die avisierten Kostenersparnisse bei dem System als realistisch einzu- schätzen? Für das „Drain Curb“ System sind der Landesregierung noch keine wettbewerblichen Preise in NRW bekannt, da es sich um eine innovative Einzelfallanwendung handelt. Es wird aus den Erfahrungen an der A 30 erwartet, dass die Herstellungskosten für das System unter denen einer üblicherweise verwendeten Kastenrinne liegen können. Zusätzlich zeigen sich positive Effekte durch den Betrieb in offener Wasserhaltung. 4. Soll das System zukünftig in NRW eingesetzt werden? Sofern keine gravierenden Schwierigkeiten im laufenden Betrieb auftreten und die jeweiligen örtlichen Gegebenheiten es im Einzelfall zulassen, wird das technische Prinzip des Systems „Drain Curb“ als Alternative zu den bislang verwendeten Entwässerungssystemen in die Planungen einzubeziehen und ggfls. umzusetzen sein.