LANDTAG NORDRHEIN-WESTFALEN 17. Wahlperiode Drucksache 17/11973 25.11.2020 Datum des Originals: 25.11.2020/Ausgegeben: 01.12.2020 Antwort der Landesregierung auf die Kleine Anfrage 4625 vom 23. Oktober 2020 der Abgeordneten Gabriele Walger-Demolsky AfD Drucksache 17/11598 Statistik zu gescheiterten, stornierten und vollzogenen Abschiebungen Vorbemerkung der Kleinen Anfrage Im Rahmen der Großen Anfrage 211 erkundigte sich die AfD-Fraktion bei der Landesregierung unter den Fragen 11f und 11g nach statistischen Angaben über gescheiterte und über tatsächlich vollzogene Abschiebungen. Beide Fragen wurden von der Landesregierung nicht beantwortet. Dass eine solche Antwort durchaus möglich ist, belegt die Tatsache, dass die Landesregierung in Schleswig-Holstein – im Gegensatz dazu – gleichlautende Fragen offensichtlich beantworten konnte. Der Minister für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration hat die Kleine Anfrage 4625 mit Schreiben vom 25. November 2020 namens der Landesregierung beantwortet. 1. Wie sind in Nordrhein-Westfalen in den Jahren von 2017 bis 2019 die hier durchgeführten Asylverfahren ausgegangen? (Bitte aufschlüsseln nach Fallzahlen, Anerkennung, durchgeführter, versuchter bzw. abgebrochener Abschiebung) Die in den Jahren 2017 bis 2019 in Nordrhein-Westfalen abgeschlossenen Asylverfahren wurden durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) wie folgt entschieden: 2017 2018 2019 Anerkennungen als Asylberechtigte (Art. 16a GG und Familienasyl) 1.250 746 681 Anerkennungen als Flüchtling (§ 3 Abs. 1 AsylG) 33.965 9.914 12.483 Gewährung von subsidiärem Schutz (§ 4 Abs. 1 AsylG) 28.231 5.907 4.823 Feststellung eines Abschiebungsverbotes (§ 60 Abs. 5, 7 AufenthG) 7.937 2.046 1.348 1 Vgl. Lt.-Drucksache 17/10695 LANDTAG NORDRHEIN-WESTFALEN - 17. Wahlperiode Drucksache 17/11973 2 Ablehnungen 57.799 16.171 10.871 Sonstige Verfahrenserledigungen 28.518 13.972 12.828 Entscheidungen insgesamt 157.700 48.75 43.034 Quelle: Antrags-, Entscheidungs- und Bestandsstatistik des BAMF Erkenntnisse im Sinne der Fragestellung liegen der Landesregierung im Übrigen nicht vor. Eine Verknüpfung zwischen der Statistik zu den im abgefragten Zeitraum durchgeführten Asylverfahren und der Statistik der in diesem Zeitraum durchgeführten Abschiebungen kann aufgrund der die Zahlen erhebenden unterschiedlichen Behörden nicht hergestellt werden. Auf die Antwort der Bundesregierung (BT-Bundestagsdrucksache 19/18352) zu Frage 11f der Großen Anfrage der Fraktion der AfD (BT-Drucksache 19/11733) wird ergänzend Bezug genommen. 2. Welche Gründe führten zu einem Scheitern der Abschiebungen? (Angabe der Gründe bitte analog zur Antwort der Landesregierung in Schleswig-Holstein auf die Große Anfrage mit der Drucksachennummer 19/2126, Frage 11f) Allgemein gilt, dass es für das Scheitern einer Abschiebung unterschiedliche Gründe geben kann. So kann eine Abschiebung z.B. aufgrund von gesundheitlichen Problemen, Widerstandshandlungen oder der Mitnahmeverweigerung des Piloten scheitern. Im Übrigen wird auf die Antwort zu Frage 1 verwiesen. 3. Wieviele Asylverfahren führten in Nordrhein-Westfalen während der Jahre 2014 bis 2019 zu einer tatsächlichen Abschiebung? (Auflistung bitte analog zur Antwort der Landesregierung in Schleswig-Holstein auf die Große Anfrage mit der Drucksachennummer 19/2126, Frage 11g) Auf die Antwort zu Frage 1 wird verwiesen.