LANDTAG NORDRHEIN-WESTFALEN 17. Wahlperiode Drucksache 17/1773 17.01.2018 Datum des Originals: 17.01.2018/Ausgegeben: 22.01.2018 Die Veröffentlichungen des Landtags Nordrhein-Westfalen sind einzeln gegen eine Schutzgebühr beim Archiv des Landtags Nordrhein-Westfalen, 40002 Düsseldorf, Postfach 10 11 43, Telefon (0211) 884 - 2439, zu beziehen. Der kostenfreie Abruf ist auch möglich über das Internet-Angebot des Landtags Nordrhein-Westfalen unter www.landtag.nrw.de Antwort der Landesregierung auf die Kleine Anfrage 634 vom 12. Dezember 2017 des Abgeordneten Helmut Seifen AfD Drucksache 17/1530 Lehrkräftepotenzial unter Flüchtlingen Vorbemerkung der Kleinen Anfrage Die Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ) berichtete am 08. Dezember 2017 darüber, dass sich geflüchtete Lehrkräfte an der Ruhr-Universität Bochum ab 15. Dezember 2017 in einem Programm mit dem Namen „Lehrkräfte plus“ fortbilden lassen können, um nach Absolvierung einer einjährigen Ausbildung an Haupt, Real- und Gesamtschulen in Nordrhein-Westfalen unterrichten zu können. Das Projekt wird von der Stiftung Mercator mit 400 000 Euro gefördert und vom NRW- Schulministerium unterstützt. Die Ministerin für Schule und Bildung hat die Kleine Anfrage 634 mit Schreiben vom 17. Januar 2018 namens der Landesregierung im Einvernehmen mit dem Minister für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration und der Ministerin für Kultur und Wissenschaft beantwortet. Vorbemerkung der Landesregierung An der Ruhr-Universität Bochum startete im Dezember 2017 das Programm „Lehrkräfte Plus“. Es bietet geflüchteten Lehrerinnen und Lehrern eine Perspektive für ihr Berufsfeld in Deutschland. Dafür werden sie ein Jahr lang auf sprachlicher und fachlicher Ebene qualifiziert und hospitieren in Schulen, um praktische Erfahrungen sammeln zu können. LANDTAG NORDRHEIN-WESTFALEN - 17. Wahlperiode Drucksache 17/1773 2 Ziel des Programms ist es, den teilnehmenden Lehrerinnen und Lehrern einen Einblick für einen möglichen Einsatz im nordrhein-westfälischen Schulsystem zu ermöglichen. Dabei konzentriert sich Lehrkräfte Plus auf Lehrerinnen und Lehrer mit den Unterrichtsfächern Englisch, Mathematik, Französisch, Chemie, Sport und Physik. 1. Für wie viele Teilnehmer ist das Programm „Lehrkräfte plus“ maximal angelegt? Das Projekt „Lehrkräfte Plus" ist ein Projekt der Professional School of Education der Ruhr- Universität Bochum, das für drei Jahre angelegt ist. Jedes Jahr können 25 geflüchtete Lehrerinnen und Lehrer daran teilnehmen. Die Stiftung Mercator fördert das Programm mit 400.000 Euro. 2. Sind neben der Ruhr-Universität Bochum weitere Universitäten in das Programm „Lehrkräfte plus“ eingebunden? An der Universität Bielefeld startete „Lehrkräfte Plus“ im September 2017. 3. Wie hoch schätzt die Landesregierung grundsätzlich den in Frage kommenden Personenkreis von „geflüchteten Lehrern“ in Nordrhein-Westfalen ein? Für eine valide Schätzung stehen keine Daten zur Verfügung. 4. Von vielen „Flüchtlingen“ liegen oftmals keine Ausweispapiere oder andere personenbezogenen Dokumente vor. Nach welchen Kriterien sollen Personen in das Programm „Lehrkräfte plus“ einbezogen werden? Die Teilnahmevoraussetzungen „Lehrkräfte Plus“ an der Ruhr-Universität Bochum können der Internetseite der durchführenden Professional School of Education entnommen werden: http://www.pse.rub.de/LKplus/sites/teilnahmevoraussetzungen.php. Über die Aufnahme entscheidet die Hochschule nach Prüfung. 5. Plant die Landesregierung Absolventen des Programms „Lehrkräfte plus“ in reinen Migrantenklassen einzusetzen? „Lehrkräfte Plus“ führt nicht zum Erwerb der vollen Lehramtsbefähigung. In welcher Form die Absolventinnen und Absolventen von „Lehrkräfte Plus“ im schulischen Kontext beschäftigt werden können, hängt dementsprechend jeweils von den individuellen Voraussetzungen und Möglichkeiten ab.