LANDTAG NORDRHEIN-WESTFALEN 17. Wahlperiode Drucksache 17/2887 20.06.2018 Datum des Originals: 15.06.2018/Ausgegeben: 25.06.2018 Die Veröffentlichungen des Landtags Nordrhein-Westfalen sind einzeln gegen eine Schutzgebühr beim Archiv des Landtags Nordrhein-Westfalen, 40002 Düsseldorf, Postfach 10 11 43, Telefon (0211) 884 - 2439, zu beziehen. Der kostenfreie Abruf ist auch möglich über das Internet-Angebot des Landtags Nordrhein-Westfalen unter www.landtag.nrw.de Antwort der Landesregierung auf die Kleine Anfrage 1074 vom 24. Mai 2018 des Abgeordneten Matthi Bolte-Richter BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Drucksache 17/2688 Kleine Anfrage an die Landesregierung zum ersten Games-Gipfel des Ministerpräsidenten Vorbemerkung der Kleinen Anfrage Games sind ein stetig wachsender Markt. Allein in Deutschland betrug der Umsatz im vergangenen Jahr rund 3 Mrd. Euro. Rund ein Siebtel der deutschen Spielehersteller haben ihren Sitz in Nordrhein-Westfalen, darunter auch führende Akteure der Branche. Mit der Gamescom findet jedes Jahr die größte Computerspielemesse der Welt in Köln statt. Insgesamt scheinen die Bedingungen für die Branche in Nordrhein-Westfalen gut zu sein und dennoch steht NRW im innerdeutschen Vergleich hinter Berlin, Hamburg und München an. Am 9. Mai führte der Ministerpräsident einen sogenannten „Games-Gipfel“ durch. Die Landesregierung teilte zwar in ihrer Pressemitteilung vom 09.05. mit, dass der Ministerpräsident mit 30 Vertreterinnen und Vertretern von Unternehmen, Institutionen und Hochschulen gesprochen habe, führte diese jedoch nicht im Einzelnen auf. Ebenso wurde bezüglich der Inhalte der Beratungen lediglich die Projekte des schwarz-gelben Koalitionsvertrags vorgestellt. Der Ministerpräsident hat die Kleine Anfrage 1074 mit Schreiben vom 15. Juni 2018 namens der Landesregierung im Einvernehmen mit dem Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie und der Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz beantwortet. 1. Wer wurde zum „Games-Gipfel“ des Ministerpräsidenten eingeladen? (bitte einzeln namentlich und mit Institution aufführen und kenntlich machen, wer der Einladung gefolgt ist) LANDTAG NORDRHEIN-WESTFALEN - 17. Wahlperiode Drucksache 17/2887 2 2. In Nordrhein-Westfalen sitzen rund 100 Unternehmen der Games-Branche. Hinzu kommen noch Hochschulen, Verbände, etc. Auf Grundlage welcher Kriterien wurde die Einladungsliste zusammengestellt? Die Fragen werden aufgrund des Sachzusammenhangs gebündelt beantwortet. Zum Games-Gipfel wurden Branchenvertreterinnen und -vertreter aus Unternehmen, Verbänden, Institutionen und Hochschulen eingeladen. Die eingeladenen Personen verfügen aufgrund ihrer Funktion, Erfahrung bzw. ihres Engagements über eingehende Kenntnisse des Games-Standortes Nordrhein-Westfalen und darüber hinaus. Insgesamt wurden 33 Personen eingeladen, von denen drei nicht teilnehmen konnten. Eine Übersicht der Teilnehmenden befindet sich in Anlage 1. 3. Welche konkreten Maßnahmen wurden auf dem Games-Gipfel beschlossen? (Bitte einzeln danach auflisten, an wen sich die Maßnahmen richten und wann sie jeweils umgesetzt werden sollen) 4. Welche konkreten Maßnahmen wurden insbesondere vereinbart hinsichtlich der Förderpolitik insgesamt, der Förderung von Start-ups im Bereich Games sowie zur Stärkung des Verbraucher- und Datenschutzes im Bereich Games? Wegen des inhaltlichen Zusammenhangs werden die Fragen 3 und 4 zusammen beantwortet. Die Landesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, die Rahmenbedingungen für die Games- Branche spürbar zu verbessern. In einem ersten Schritt wurde die Förderung für Computerund Videospiele bei der Film- und Medienstiftung NRW im Rahmen des Programms „Digitale Inhalte“ in diesem Jahr von 1 Million Euro auf 1,5 Millionen Euro erhöht. Ziel des ersten Games-Gipfels war es, einen strukturierten Dialog zwischen der Games- Branche und der Landesregierung zu initialisieren und zunächst eine Bestandsaufnahme vorzunehmen, welche Aspekte aus Sicht der Akteure mit Blick auf die Weiterentwicklung des Games-Standortes Nordrhein-Westfalen von besonderer Bedeutung sind. Aus Branchenkreisen wurde unter anderem kritisiert, dass die Vorgängerregierung in Nordrhein- Westfalen sich im Gegensatz zu anderen Bundesländern nicht bei der bundesweiten Grundlagen-Studie zum Gamesmarkt in Deutschland engagiert habe. Aus Sicht aller Beteiligten ist es sinnvoll, die Kräfte aus Politik und Branche zu bündeln und gemeinsam daran zu arbeiten, den GamesStandort Nordrhein-Westfalen weiterzuentwickeln. Die Vereinbarung, künftig jährlich einen Games-Gipfel durchzuführen, unterstreicht diesen Ansatz. Vor diesem Hintergrund begrüße ich die große Resonanz auf den ersten Games- Gipfel und den konstruktiven Dialog, der im kommenden Jahr fortgeführt und ausgeweitet werden soll. Zentrale Themen und Ergebnisse des Austauschs waren: - Grundlagenstudie zum Gamesmarkt in Deutschland: Die Landesregierung hat ihre Unterstützung bei einer Neuauflage der Studie signalisiert. - Games-Förderung auf Bundesebene: Der Sachstand zum durch die Bundesregierung geplanten Games-Fonds wurde vorgestellt und seine Bedeutung mit Blick auf die Games-Branche in Nordrhein-Westfalen erörtert. LANDTAG NORDRHEIN-WESTFALEN - 17. Wahlperiode Drucksache 17/2887 3 - Games-Förderung in Nordrhein-Westfalen: Mit einer neuen Games-Förderrichtlinie NRW soll die Förderung der Film- und Medienstiftung NRW zu einer Produktionsförderung ausgeweitet werden. Diese Förderrichtlinie befindet sich aktuell bereits in Arbeit. Mit den erhöhten Landesmitteln zur Förderung von Games durch die Film- und Medienstiftung NRW wurde bereits ein erster wichtiger und von den Branchenakteuren einhellig begrüßter Schritt unternommen. - Kompetenzzentrum Games in NRW: Das Land Nordrhein-Westfalen hat hierzu eine Machbarkeitsstudie gefördert. Erste konzeptionelle Eckpunkte wurden besprochen. Unter Verweis auf das in der Koalitionsvereinbarung benannte Exzellenz-Startup-Center mit Schwerpunkt Unterhaltungssoftware/Games wurde seitens der Landesregierung bekräftigt, dass sie die Einschätzung der Branche eines Bedarfs an einem Gründungsund Wachstumsnetzwerk zwischen Startups, Unternehmen, Bildungs- und Forschungseinrichtungen sowie Verbänden der Games-Branche teilt. - Kontaktstellen für die Branche: Die Vernetzung und Sichtbarkeit der Branche durch das Mediennetzwerk.NRW soll ausgebaut werden. - Aus- und Fortbildung für die Games-Wirtschaft an den Hochschulen: Neue, praxisorientierte Angebote wie z.B. der mit Unterstützung aus Landesmitteln entwickelte Master-Studiengang 3D Animation in Film und Games von Internationaler Filmschule Köln und Cologne Game Lab treffen allseits auf großen Zuspruch. 5. Welche Kosten verursachte der „Games-Gipfel“? Die Kosten für den Games-Gipfel belaufen sich auf 705,46 Euro. Anlage 1: Teilnehmende am Games-Gipfel NRW Bartholdy, Prof. Björn Professor für Media Design an der Technischen Hochschule Köln/ Cologne Game Lab, Vorstand games.nrw Brauckmann, Johannes Founder & Managing Director Cologne Game Haus Dumont, Daniel Studioleiter der Gaming Minds Studios GmbH, Vorstand games.nrw Eberlei, Oliver Geschäftsführer der Holocafé UG Frantzen, Misti Lynn Geschäftsführerin der Kaasa health GmbH Freyermuth, Prof. Dr. Gundolf Professor für Media and Game Studies an der Technischen Hochschule Köln/ Cologne Game Lab Falk, Felix Geschäftsführer des game – Verband der deutschen Games-Branche e.V. Gehlen, Dennis Geschäftsführer von TaKeTV e.K. Grindel, Benedikt Geschäftsführer der Ubisoft Blue Byte GmbH, Vorstand games.nrw Hamma, Katharina C. Geschäftsführerin der Koelnmesse GmbH Hardy, Till Referent für Förderung des Mediennetzwerk.NRW c/o Mediencluster NRW GmbH Janulik, Kristin Geschäftsführerin der KJ Consulting, Vorstand games.nrw Kosche, Jens Geschäftsführer der Electronic Arts GmbH, Vorstandsmitglied des game – Verband der deutschen Games-Branche e.V. Kruse, Linda Geschäftsführerin der the Good Evil GmbH, Stellvertretende Vorstandsvorsitzende des game – Verband der deutschen Games-Branche e.V. Limpach, Prof. Odile Professorin für Game Economics and Entrepreneurship an der TH Köln/Cologne Game Lab, Geschäftsführerin der SpielFabrique 360° UG Masuch, Prof. Dr. Maic Professor für Medieninformatik an der Universität Duisburg-Essen Müller, Petra Geschäftsführerin der Film- und Medienstiftung NRW GmbH Müller-Lietzkow, Prof. Dr. Jörg Professor für Medienökonomie und Medienmanagement an der Universität Paderborn Pankratz, Björn Project Director der Pluto 13 GmbH/Piranha Bytes Pérez, Benjamin Cid Gründer der Flying Sheep Studios GmbH Pfiffer, Julia Geschäftsführerin der astragon Entertainment GmbH Pommer, Jan Director Team & Federation Relations Turtle Entertainment GmbH Reichart, Stephan Geschäftsführer der Reichart Standort- & Projektentwicklung GmbH Reichert, Ralf CEO der Turtle Entertainment GmbH Schoeller, Dieter Geschäftsführer der Headup Games GmbH & Co. KG Schulz, Maren Leiterin Politische Kommunikation des game – Verband der deutschen Games-Branche e.V. 2 Schulze, Juliane Vorstandsmitglied der Media Deals UG Suika, Andreas Gründer/Developer Relations der Daedalic Entertainment GmbH Wirsing, Ralf Geschäftsführer der Ubisoft GmbH, Vorstandsvorsitzender des game – Verband der deutschen Games-Branche e.V. Winterberg, Sandra Geschäftsführerin des Mediennetzwerk.NRW c/o Mediencluster NRW GmbH